Taktisches Geplänkel

Tach. Der Saisonstart ist vergeigt, natürlich größtenteils wegen der mieserablen Einstellung unserer hochdotierten Profis. Trotzdem möchte ich doch eine - auch für bessere Zeiten gültige - vituelle Taktiktafel aufstellen, an der jeder seine Gedankenspiele aufzeichnen kann.

Ich mache den Anfang. 4-5-1 war bei der WM ein Hit - im Endeffekt ähnlich dem 4-3-3 aus alter holländischen Schule, nur einen Tick defensiver. Wir spielen zur Zeit eigentlich ja ein 2-7-1 - zumindest machen mir unsere Außenverteidiger diesen Eindruck. Ich denke, eine Doppel 6 wäre bei solch offensiven Außen durchaus eine Möglichkeit, das Gebilde zu stabilisieren. Starr muss diese Ausrichtung ja nicht sein. D.h., bei Angriff des Gegners muss in der aktuellen Aufstellung Jensen deutlich defensiver mitarbeiten. Beim eigenen Angriff kann daraus ja wieder eine Raute werden. Was ich aber interessant finde, ist die 3-5-2 Aufstellung von Klinsmann am Wochenende. Was sagt ihr dazu? Ist das zu klassisch und zu nahe am Libero? Oder könnte dem System eine Renaissance wiederfahren?

Nur mal so ein Gedankenspiel als Start für die Diskussion.

Ich hoffe auf qualitative hochwertige Beiträge und nicht simple Einzeiler und Aufstellungspostings. Danke.

MfG/d.na

 

Für die Doppel-6 haben wir nicht das passende Personal. Es sollte schon bei der Raute bleiben, da wir da unsere Stärken, und das ist nunmal die Offensive, optimal ausspielen können. Aber es ist richtig, dass wir dabei um einiges sicherer hinten stehen müssen. Dazu gehören meiner Meinung nach auch Außenverteidiger, die nicht nur offensiv denken (das ist gerade bei uns der Fall). Da bräuchten wir eine gesunde Mischung zwischen Offensive und Defensive. Stürmen die Außenverteidiger nach vorne, muss nach hinten unbedingt noch eine weitere Absicherung aus dem Mittelfeld, um nicht dein angesprochenes 2-6-2 zu spielen.

Ein weiterer Aspekt ist aus meiner Sicht, dass unsere Verteidigung zu offensiv ausgerichtet ist. Es würde nicht schaden 10-15m weiter hinten zu stehen, um das Spiel vor sich und nicht hinter sich zu haben. So müsste auch nicht immer auf Teufel komm raus auf Abseits gespielt werden, was bei mir sehr häufig für einen zu hohen Puls sorgt.

 

Der Anfang gegen Schalke hat mir ganz gut gefallen, als drei Verteidiger IMMER hinten blieben.

-------------------------Wiese------------------
----Pasanen-----Naldo------Merte/Prödl---------
--------------------------------------Boenisch---
------------------------Baumann-----------------
Frings---------------------------------------Jensen
-------------------------Diego-----------------------
---------------Pizza------------------Rosi------------

Alternativ hierzu halte ich die Doppel 6 für uns eher nicht für Praktikabel. Wir kommen eh meist durch die Mitte, dass würde wohl noch mehr werden

 

Genau solche Posts wollte ich hier eigentlich nicht sehen. Trotzdem: Wenn wir eh nur durch die Mitte kommen, brauchen wir auch keine offensiven Außen.

Zum ersten Beitrag: Wenn wir nicht das Material für eine Doppel-6 haben (die ich wie gesagt flexibler sehe, als auf dem Papier), dann muss sie eben her! Das kann man ja gerne mit einbeziehen. Ich könnte mit trotzdem eine Doppel-6 vorstellen, mit Niemeyer. Irgendeinen Sinn muss seine Verpflichtung ja gehabt haben.

MfG/d.na

 

Eine Systemumstellung ist garnicht nötig man muss es nur anders interpretieren statt starres anrennen einfach clever und aufgrund der Technischen Überlegenheit den Gegner ausspielen. Auch eine Doppel 6 ist nicht nötig aber der schon seit lange geforderte Baumi Nachfolger . Ja er ist unser Kapitän aber er ist leider in die Jahre gekommen und er ist mittlerweile nicht mehr konstant in seiner Leistung und Konstanz zeichnet halt eine spitzen Mannschaft halt aus und das wollen wir ja sein .

Also Taktisch einfach etwas intelligenter an ein Spiel rangehen und nicht 90 Minuten mit alle Man anrennen und sich dann wunder warum man ausgekontert wird . Weiter sollte auch am allgemeine Defensiv verhalten der gesamte Mannschaft gearbeitet werden jeder muss sich den Ups, ich muss meine Wortwahl ändern für den anderen aufreisen und jeder muss konsequent in die Zweikämpfe gehen ,sei es Barca oder Cottbus.

Das ist nicht viel was man tun muss aber man muss es halt tun dann wird man auch gleich wieder zur alten stärke finden den vom Potenzial steht diese Mannschaft neben den Bayern ganz oben in Deutschland aber am ende kommt es halt darauf an wie man selbiges halt ausschöpft.

 

@d.na: Mich würde interessieren, welche Variante du bei der Doppel-6 spielen lassen wollen würdest. Würdest du der Doppel-6 einen RM und LM an die Seite setzen oder zwei OM davor? Für LM und RM haben wir kein Personal, jedenfalls fällt mir auf Anhieb keiner ein, der das spielen könnte (evtl. Jensen). Für die OM hätten wir Özil und Diego.

 

Wie bereits angesprochen halte ich die Doppel 6 für gefährlich, jedenfalls bei uns.
Ganz verstehen kann ich es auch nicht, dass wir mit derartig offensiven AV spielen und traotzdem fast alles durch die Mitte geht.
Eine derartige Umstellung würde die komplette taktische Ausrichtung verändern und Diego müsste auf die Aussenposition gehen.
Wenn ich überlege wie lange die Bayern gebraucht haben, bis sie damit klarkamen...
Vielleicht würde man mit drei Innenverteidigern weiterkommen, wobei dann zwei AV davor spielen. Dann drei Mittelfeldspieler in einer Kette und zwei Stürmer. Alternativ zwei hängende Spitzen und ein Mittelfeldspieler. Ist zwar auch ne große Umstellung, taktisch aber für den einzelnen Spieler einfacher umsetzen

 

Du beantwortest es ja schon selbst. Ich würde mit dem momentanen Personal auf ein Quadrat setzen. Unterstützung käme über die Außen von unseren eh sehr offensiv denkenden Mittelfeldspielern. Dafür müsste halt das defensive Mittelfeld auch möglichst konsequent defensiv bleiben. Je nachdem, wie offensiv der Rest grade unterwegs ist. Von der Raute zum Quadrat ist es meiner Meinung nach nicht weit, das Gebilde ist nur etwas gedreht. Nimmt man es ganz genau, ergibt sich diese Formation automatisch, wenn einer der Spieler auf den Halbpositionen das Umschalten von Defensive auf Offensive perfekt beherrschen würde. Mich wundert etwas, dass Frings dazu nicht in der Lage ist. Er neben Baumann wär eigentlich nicht verkehrt. Wobei es momentan im defensiven Mittelfeld vor allem an Schnelligkeit fehlt. Alleine damit ließen sich automatisch schon einige Löcher stopfen.

MfG/d.na

 

Gehen wir die einzelnen Systeme doch mal durch:


4-4-2 (klassisch)
damit dieses System funktioniert benötigt man schnelle Aussen (offensiv u. defensiv), sowie zwei zentrale Abräumer die gleichzeitig das Spiel antreiben können. Die offensiven Aussen im Mittelfeld müssen ausserdem, wie man bei der Em sehen konnte, kontinuierlich mit nach hinten arbeiten, und beide AVs defensiv unterstützen und absichern, wenn diese gedenken nach vorne zu gehen. Und genau da liegt das Problem bei uns. Wir haben keine offensiven aussen im Mittelfeld, die einerseits über die Flügel das Spiel antreiben, und andererseits nach hinten selbiges für uns sichern. Wir würden wohl mit Diego, Harnik, Hunt, Husejinovic oder Özil auf den Positionen spielen, die allesamt große defensive Mängel haben. Auf Avs zu hoffen, die widerrum dies defensiv durch Zurückhaltung ausgleichen, kann man ebenso vergessen. Die Gründe dürften bekannt sein. Mein Fazit: Das System ist nichts für uns bei dem derzeitigen Personal

3-5-2
Man gibt die VK auf, stellt auf 3 klare Ivs um, und zieht beide Avs in ein 5er Mittelfeld, wo sie defensiv je nach situation die 3er- in eine 5er Reihe umwandeln würden. Im Prinzip keine so dumm Idee, wenn man bedenkt welche Probleme Boenisch und Fritz als AVs haben. Beide könnten defensiv jeweils von einem der 3 IVs unterstützt werden, der bei gefahrensituationen rausrückt und unterstützt. In der Theorie durchaus denkbar. Das System hat nur einen gewaltigen Haken. Dies wird seit meheren jahren in dieversen Jugendteams nicht mehr geschult und gelernt, und ich bezweifel, dass unsere IVs noch 3er-Kette spielen können. Mertesacker z.B. hatte in einer solchen bei 96 mal riesige Schwierigkeiten sich zurecht zu finden. Naldo und Prödl dürfte es ähnlich gehen. Mein Fazit: Wird bei Werder nie wieder gespielt werden.

4-2-3-1 (4-3-3)
Man spielt mit nur einer zentralen Spitze, schnellen offensiven Flügeln, die bei Bedarf den Sturm zu einer 3er-reihe ergänzen und in der Defensive das Mittelfeld auf ein 5er Mittelfeld erweitern. Benötigt werden flexible Aussenstürmer, die auch nach hinten arbeiten können, sowie ein zentraler Stürmer, der alleine genug Torgefahr entwickeln kann. Uns fehlen nur leider die klassischen Flügelsstürmer hoher Qualität, sowie der zentrale Angreifer schlechthin. Pizarro und Rosenberg sind Stürmer, die sich mit einem 2. Mann neben sich bedeutend wohler fühlen, als alleine vorne rum zu wühlen. Almeida oder Sanogo wären eher solche Spielrertypen für dieses System, nur sind die Leistungsmäßig vom PR-Sturm weit entfernt. Ganz abgesehen davon, dass dieses System bei uns wohl eher zu noch schlechteren Defensivleistungen verführen würde, da wir eher 3 Angrifer, denn 5 Mittelfeldleute hätten. Fazit: keine Verbesserung zur raute.

 

---------------------Wiese---------------------------
Pasanen-----Naldo------Merte/Prödl-----Boenisch
---------------------Frings---------------------------
-----Fritz-----------------------------------Hunt----
-------------------------Diego-----------------------
---------------Pizza------------------Rosi-----------

Ich war immer ein Anhänger von Baumi und bin ihm dankbar für das was er alles für Werder geleistet hat. Aber jetzt muss er anderen Spielern den vorzug lassen (erst mal). Man sollte Fritz im rechten Mittelfeld mal ausprobieren. Frings könnte dann auf seine Lieblingsposition und wir wären nach hinten gut abgesichert. So lange Hunt noch nicht fit ist, kann Özil im linken Mittelfeld ran. Im Sturm kann es von mir aus so bleiben wie es ist (wie sich die Ziten ändern)

 

Nein, Fritz fehlt für einen Mittelfeldspieler die Spielübersicht; Hunt ist für halblinks zu defensivschwach und Frings als DM alleine kann in der Konstellation -Lieblingsposition hin oder her- einfach nicht funktionieren.

 

Warum spielt Fritz dann in der NM im rechten Mittelfeld? Man kann es ja mal probieren.

 

Fritz spielt in der Nationalmannschaft in einem anderen System mit anderen Vorrausetzeungen. Und selbst dort gibt er lediglich einen reinen Flügeläufer, der geschickt werden will. Ein Dribbler oder Kreativspieler ist er nicht.

 

Nein, kann man zwar, bringt aber nichts. Was fehlt, ist so eine Art Ze Roberto. Ein technisch hochveranlagter Spieler, der aber den Kick auch defensiv zu lesen weiß. Ob Ramirez oder Ramires oder wie auch immer der Typ geschrieben wird, das nun hätte sein können, wage ich zu bezweifeln. Aber alleine mit seiner Schnelligkeit (s.o.) wäre uns schon viel geholfen. Ich denke, dass ist der springende Punkt. Mit solche einem Spieler könnte auch die Raute stabiler stehen. Frings als einziger in der Defensive ist in der Tat ein Wagnis. Auch wenn er es anders sehen wird. Tja...

PS: Fritz spielt in der Nationalelf zwar im Mittelfeld, dort aber mit einer flachen Vier. Ist was anderes als Raute.

MfG/d.na

 

Ich finde so jemanden haben wir mit Jensen. Ich könnte ihn mir gut als einen von zwei 6ern vorstellen

 

Dann wäre es angebracht, Hunt und Özil weiter nach vorne zu schieben. Bei der Überlegung, kommt man auf folgende Formation:

--------Wiese-----------

Fritz (Pasanen)--Naldo---Merte---Boenisch (Pasanen)

-----Jensen----Frings----

Özil------Diego-----Hunt

---------Pizarro------


Was am Samstag auffällig war, war, dass wir vorne nicht für die Entlastung Hinten sorgen konnten. D.h. wir konnten unser Offensivspiel nicht, wie gewohnt, aufziehen. Ganz einfach, weil keine Laufbereitschaft, kein Zweikampfverhalten und kein persönliches Engagement zu erkennen war. Es ist völlig egal, mit welcher taktischen Ausrichtung aufgelaufen wird, wenn das Engagenment nicht vorhanden ist. Diego ist schlichtweg, wie so häufig, überfordert. Er erhält eine Sonderbewachung, wird aus dem Spiel genommen, dennoch immer wieder gesucht - was zu vielen Ballverlusten führt. Was in meinen Augen auch der entscheidende Punkt ist - die Ballverluste in der Vorwärtsbewegung und die mangelnden Absicherung nach Hinten.

Es ist ja nicht so, dass wir eingeschnürt werden und uns nicht befreien könnten. Gegen Werder lautet die Devise immer wieder "kommen lassen - auskontern". Wenn wir Hinten geordnet stehen, kassieren wir auch nicht viele Gegentreffer - was einerseits dafür spricht, dass wir hinreichend Qualität dort besitzen. Belege gibt´s dazu hirneichend: Siege gegen Real Madrid oder Chelsea London - so wie Niederlagen gegen Espanyol Barcelona, O. Piräus oder Lazio Rom, oder eben in der Liga ein 5-1 gg. Schalke und ein 1-2 gegen Bochum. Ganz peinliche Auftritte - aber eben ein Lernprozess. Wir tun uns schwer, wenn wir gegen eine geordnet stehende Mannschaft spielen - gegen agierende Teams sieht es i.d.R. besser aus.

Also, nochmal zusammenfassend: Wir sind Vorne zu ausrechenbar und Hinten lassen wir uns zu häufig überraschen. Das ist weder ein reines Qualitätsproblem, noch ein rein taktisches Problem. Das ist ein Kombination aus vielen Komponenten.

 

Ja, dann liegt es an Schaaf, ihm die Defensive einzubläuen. Ich wage aber zu bezweifeln, dass das gelingt. Denn eigentlich sieht sich Jensen ja primär hinter den Spitzen. Aber wenn er konsequent an sich arbeitet, dann könnte das eine Lösung sein. Längerfristig. Nur ist Jensen jetzt nicht der allerschnellste, oder täsucht das?

:18:

MfG/d.na

 

Eigentlich ist unsere einzige Hoffnung jetzt PN er kann den 6 so verkörpern wie wir ihn brauchen und er ist schnell und intelligent genug das auch ordentlich umzusetzen . Nur glaube ich TS wird Baumi nie aus der ersten elf nehmen solange er Gradeauslaufen kann .

Naja lassen wir uns mal überraschen .

 

Ist PN schnell? Ist mir nie wirklich aufgefallen.

Jensen ist nicht besonders schnell. Würd ich mal behaupten.

 

Naja schnell ist relativ er ist schneller als Jensen und vorallem als Baumi