SV Wilhelmshaven

Wilhelmshaven klagt erfolgreich gegen NFV :applaus:

 

Unglaublich oder?

Glückwunsch dem SV Wilhelmshaven

 

Das kann noch weitreichende Folgen haben. Wilhelmshaven will nämlich jetzt Schadensersatzansprüche wegen des Zwangsabstiegs stellen.

 

Hört hört...

 

Zitat ArneBananeURL="http://www.kicker.de/news/fussball/amateure/618224/artikel_wilhelmshaven-klagt-erfolgreich-gegen-nfv.html"]Wilhelmshaven klagt erfolgreich gegen NFV [/URL] :applaus:

 

Aber ob da groß was zu holen ist? Letztlich ist Wilhelmshaven ja auch sportlich abgestiegen.

 

http://www.zeit.de/sport/2016-09/sv-wilhelmshaven-fifa-dfb-bgh-urteil-ausbildungsentschaedigung

 

Eine irre gute Meldung, gerade wo wir sportlich nichts zu lachen haben! Bravo, SV Wilhelmshaven!

 

Nun Ob der SV Wilhelmshaven zurück in die Regionalliga darf ist fraglich. Das wird wohl erst ein Thema für die nächste Spielzeit sein.
Auch wenn es so kommen würde, das der SV Wilhelmshaven nächste Saison wieder in der Regionalliga spielen dürften, ist der Schaden des Zwangs Abstiegs kaum wieder gut zu machen.

 

Natürlich erst für die nächste Saison. Zeit genug also für die Anwälte des Vereins eine saftige Schadensersatzklage einzureichen. Fraglich wird nur sein ob der NFV oder DFB zahlen muss. Aber gezahlt werden wird, und das sicherlich nicht zu knapp.

 

Der DFB kann es ja der FIFA in Rechnung stellen ;-)

 

Das Problem ist vielmehr, dass neben dem Zwangsabstieg auch der sportliche Abstieg stand und man von Seiten des SV Wilhelmshaven damals auch nicht für die Oberliga meldete und deswegen ganz in die Landesliga musste, wenn ich mich recht entsinne.
Daher wird es äußerst schwier werden überhaupt einen Schaden im zivilrechtlichen Sinne zu beweisen.

Ansonsten kann man geteilter Meinung sein, ob dieses Urteil nun gut oder schlecht ist. Natürlich ist es angnehm, wenn die Verbände immer mal auf die Finger bekommen, anderseits kann dies erhebliche Auswirkungen haben. Irgendwann entscheidet der BGH Meisterschaften 10 Jahre später, da man irgendwie festgestellt hat, dass ein Elfmeter nicht korrekt war. Das ist natürlich äußerst überspitzt ausgedrückt, aber auch hier geht es eben immer auch um Geld und wir bewegen uns - Tatsachenentscheidung - im Bereich der Verbandstatuten.

 

@Felissilvestris. So wie ich es verstehe, war hier der springende Punkt, dass Wilhelmshaven nicht Mitglied vom DFB oder der FIFA ist sondern nur des NFV und es somit laut BGH nicht rechtens ist, dass der NFV den Verein mit Sanktionen belegt, die diese ggf vorsehen, der NFV jedoch nicht. Das finde ich logisch. Nach meinem Verständnis wäre das Urteil anders ausgefallen, hätte der NFV eine Regelung zur Zahlungsverpflichtung in der Satzung gehabt oder wäre Wilhelmshaven im DFB gewesen.

Es geht also um unsaubere Satzungen und darum, dass Wilhelmshaven ein Schlupfloch genutzt hat (bzw von der Schlampigkeit der Verbände profitiert hat). Insofern sehe ich keinen Zusammenhang zu einer Möglichkeit, auf dem Platz gefällte Tatsachenentscheidungen vor Gericht anzufechten.

 

Das ist wohl richtig. Aber der DFB ist Mitglied der FIFA und die FIFA drohte dem DFB, wenn dieser in der Angelegenheit um die beiden Spieler um die es ging, nicht durchgreift Konsequenzen an. Dies hat der DFB dann wiederum an seine Mitgliedsverbände weitergleitet. Zuvor hatte der NFV ja jeweils nur mit kleineren Punktabzügen bestraft.

Da liegt nun das Problem. Wenn der DFB nicht durchgreifen kann wegen der Entscheidung des BGH, dann könnten Kosequenzen von Seiten der FIFA drohen oder in einem anderen Fall der UEFA. Das Konstrukt ist nun mal so, dass du die Vereine halt Mitglieder der jeweiligen Regionalverbände sind, die dann ggf. noch einem nächst höheren Verband angehören, der dann dem DFB angehört und der DFB der FIFA und UEFA.
Die Folge wird natürlich jetzt erstmal sein, dass die regionalen Verbände ihre Statuten den Wünschen der FIFA anpassen werden oder man die Mitgliedschaftsregelungen anders gestalten wird. Man wird abwarten.

Ich finde es halt immer problematisch, fand ich schon bei Bosman und vielen anderen Urteilen - habe im Schwerpunkt meine Examensvorbereitungsarbeit zu der Thematik geschrieben, dass der EuGH immer mehr ein Sportrecht herausarbeitet geschrieben - einfach zu weit in die Autonomie der Verbände eingreift.

Was mich daran halt auch nervt, dies kommt noch hinzu, dass ja letztendlich alle Vereine sich diesen Statuten unterwerfen und beispielsweise diese Ausbildungsentschädigungen kassieren - für viele kleine Vereine nach Bosman überhaupt noch die Möglichkeit Jugendarbeit zu finanzieren - aber dann, wie im Fall des SV Wilhelmshaven, nicht zahlen wollen. Die haben sich in dieser Hinsicht ja schon mal schwer getan und eben aus europarechtlichen Gründen schon einmal Recht bekommen. Am Ende ist der SV Wilhelmshaven halt ein Verein ohne großartigen Unterbau, der eben auch "nur" von den Geldern eines Sponsors lebte. Ich weiss gar nicht wie das heute ist.

Ich finde das ganze schwierig. Wenn man Talentförderung auch in der Breite erhalten möchte, dann müsste man sagen, dass man noch deutlich mehr Geld aus dem Profifussball abzieht und es über eine Schlüssel auf die kleinen Vereine ausschüttet. Das Geschrei aus der Säbener Straße kann ich mir da schon ausmalen.

 

Die logische Konsequenz. Habe das Urteil gestern auch nur kurz zu Kenntnis genommen.

Im Grunde ist damit ja wieder nichts gewonnen oder verloren. Interessanter wäre gewesen, wenn der BGH sich tatsächlich inhaltlicher Natur geäußert hätte.

Ob für den SV Wilhelmshaven am Ende wirklich was gewonnen ist, glaube ich aber wie gesagt noch nicht.

 

Letztendlich musste der Zwangsabstieg ja nicht vollzogen werden, da der SV Wilhemshaven ja sportlich ebenfalls abgestiegen war. Für die nachgeordnete Oberiga wurden, wenn ich das richtig erinnere, keine Lizenunterlagen eingereicht, sodass der Abstieg in die Landesliga erfolgte.

Das ist aus schadensrechtlicher Sicht hochkomplex. Der SV Wilhelmshaven wird natürlich mit recht behaupten, dass Spieler eines Vereins, der vom Zwangsabstieg bedroht ist bzw. für den der Zwangsabstieg schon angekündigt ist, nicht mehr so motiviert in die Spiele gehen werden, und damit der sportliche Abstieg die Folge des angekündigten Zwangsabstieges ist. Soweit würde ich dem SV Wilhelmshaven sogar noch folgen können.
Nun kommt aber das eigentliche Problem: Der "Durchmarsch" von der Viertklassigkeit in die Sechstklassigkeit. Diesen haben sie nämlich selbst verbockt, wie gesagt wenn ich mich recht entsinne, da für die fünftklassige Oberliga von Seiten des Vereins nicht gemeldet hab/keine Lizenzunterlagen eingereicht wurden/keine Lizenz erteilt wurde weil Bestimmungen nicht erfüllt wurden.
Was ich sagen möchte der Schaden, den der SV Wilhelmshaven durch den Abstieg in die Landesliga erlitten hat, lässt sich nur sehr schwer adäquat kausal auf die Ankündigung des Zwangsabstiges zurückführen.

Auch was die Wiedereingliederung in die Regionalliga angeht, ist das wie gesagt nur schwer zu argumentieren, da sie eben auch sportlich abgestiegen wären.

 

Man wird sich am Ende "gütlich" einigen, sprich: Es wird eine satte Summe in Richtung Wilhelmshaven wandern.
Alles andere macht auch wenig Sinn: Sportlich kann man einen Zwangsaufstieg nicht verkraften, wie man finanziell selten einen Zwangsabstieg verkraftet.