Robert Enke

Dieses Thema im Forum "Vereinsfußball" wurde erstellt von MagicHB, 10. November 2009.

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  1. Werder_Forever69

    Werder_Forever69

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    Fishtown
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    Sportfreund: Ganz deiner Meinung, ein mieses Video. Trotzdem müssen wir dem hier keine Plattform geben.
     
  2. Dann musst du alle anderen Knastbrüder aber gleichzeitig entlassen, sonst werden die zu hart bestraft.
     
  3. OsterdeichHB

    OsterdeichHB

    Ort:
    Osterdeich
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    Da alles ist ja eine KANN-Situation..... natürlich kann es den Nachbarn von nebenan helfen, keine Frage....
    Aber was ist mit der Gegenseite und eventuellen Nachahmern??..
    Menschen, die unter Depressionen leiden und sich sagen, " So, der Enke, der ist jetzt den Weg gegangen, ist jetzt frei von allen, das mache ich auch."

    Ich persönlich finde, das jetzt nicht alles positiv gesehen werden sollte..

    Jeder hat einen anderen Grund für diese Krankheit, bei Enke sollen es laut seinem Vater Versagensängste gewesen sein... aber kommen die durch Mediendruck??..ich denke nicht, denn die hat auch ein ganz normaler Mensch, der vielleicht sein Job verloren hat, der Familie nichts mehr bieten kann usw....

    Ich glaube, das auch jeder von uns einen gewissen Druck verspürt, nur eben auf eine andere Art, weil wir es so gewohnt sind.......
     
  4. Das ist ein Fußballer. Hat früher zusammen mit Enke bei Gladbach gespielt und spielt jetzt in Italien in der 4. Liga.
     
  5. Marco Villa sagte gestern jemand. Kommt mir noch bekannt vor, der Name.
     
  6. jarleene

    jarleene Guest

  7. In meinem Bekanntenkreis gibt es auch eine Person, die unter Depressionen leidet. Ich kenne ihn seit knapp 15 Jahren, als extrovertieren, aufgeweckten, direkten und offenen Menschen. Ein richtiger Partylöwe, der keine Gelegenheit auslässt, Spaß zu haben und im Mittelpunkt zu stehen. Sichtbar oder wahrnehmbar ist/war seine Krankheit sicherlich für niemanden. Erschwerend kommt hinzu, dass er alleinstehend ist und keine feste Partnerin bzw. Partner hat. Ich habe ihn seit ca. 3 Monaten nicht mehr gesehen, weil er auf "Montage" musste. In Wirklichkeit hat er sich in stationäre Behandlung gegeben, was wirklich kein Mensch wusste. Ich hätte nicht im Traum daran gedacht, dass dieser Kerl unter Depressionen leidet. So kanns gehen. Soll ich mir jetzt Vorwürfe machen, weil ich ihm keine Hilfe angeboten habe? Tja, wie denn, wenn ich gar nicht weiß, dass er krank ist.

    Zu Robert Enke:
    Auch mich hat die Nachricht von seinem Tod letzte Woche richtig schockiert. Mittlerweile versuche ich, die Dinge mit ein wenig mehr Abstand einzuordnen. Auch wenn seine Frau die Öffentlichkeit sehr früh aufgeklärt hat, kann doch niemand mit Bestimmtheit sagen, was in Robert Enke vorgegangen ist. Er hat keinen anderen Ausweg mehr gesehen und sich sicherlich auch mit der quälenden Frage beschäftigt, welchen Schaden er mit seinem Suizid anrichtet. Ob er dabei auch an den Lokführer gedacht hat? Wer weiß es? Also ist es müßig, darüber zu diskutieren. Fakt ist, dass auch dem Lokführer und allen anderen traumatisierten Menschen geholfen werden.

    Ich kann nur hoffen, dass eine stetige Sensibilisierung in unserer Gesellschaft stattfindet. Allerdings glaube ich nicht, dass sich langfristig wirklich etwas ändern wird. Das Bild des verständnisvollen, toleranten und hilfsbereiten Menschen passt nicht in das Bild unserer heutigen Gesellschaft.
     
  8. Nochmal die Frage:

    Am letzten Freitag soll Oliver Pocher in seiner Show auch Enke gedacht haben. Hat es jemand gesehen, oder sogar ein Video davon? Danke.
     
  9. Ich hab´s zufällig gesehen, obwohl ich sonst bei Pocher sofort wegzappe. Er hat am Anfang seiner Sendung ein paar Wörter gesagt, aber es kam (für mich) zumindest komisch herüber. Wirkte irgendwie auswendig gelernt und nicht ganz authentisch. Vielleicht hat er aber auch einfach nur keine Übung darin. Ist ja auch keine ganz einfache Sache.
     
  10. GeliDEL

    GeliDEL

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  11. besserwisser

    besserwisser

    Ort:
    Rendsburg
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    hier kannst du es nachlesen, ein video hab ich nicht gefunden:

    http://www.bild.de/BILD/sport/fussb...trauert-in-seiner-tv-show-um-robert-enke.html

    habs auch selber gesehen. kam schon wirklich etwas komisch rüber. war wohl aber noch fertig von den tagen davor? hab die restliche sendung dann nicht gesehen
     
  12. Bormi

    Bormi

    Ort:
    Verden
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    Ja, ich hab Pocher noch nie so Ernst gesehen. Wusste gar nicht das er auch Ernst sein kann. Respekt dafür.
     
  13. GeliDEL

    GeliDEL

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  14. gelöscht

    gelöscht Guest

    Ort:
    NULL
    Nein woher soll ich das wissen? Meine Freunde haben alle so reagiert, da hat sich keiner genervt abgewendet oder ähnliches. Also warum sollte es die Ausnahme sein, wenn ich sehe mit wieviel Sensibilität Menschen doch umgehen können, wenn sie damit konfrontiert werden.
     
  15. einfach ich

    einfach ich

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    Bei mir war es leider nicht so :(

    Deswegen erzähle ich es auch nicht jeden, auf meiner Arbeitsstelle weiß es so gut wie niemand. Es gibt Leute die reagieren so und so drauf. Ich kann Robert Enke daher verstehen das er es nicht nach außen getragen hat.
     
  16. Naja Pocher kannte Enke schon ganz gut, von daher war es sicher auch für ihn nicht leicht die richtigen Worte zu finden...

    http://www.youtube.com/watch?v=adQXPeQfGnE
     
  17. Wir alle sind manchmal feige. Das vorweg.

    Robert Enkes Tod als "feigen Selbstmord" zu bezeichnen, finde ich unangemessen. Depressionen sind eine Krankheit, die tödlich verlaufen kann, wie etliche andere schwere Krankheiten auch. Wenn eine an sich behandelbare Krankheit aufgrund bekannter oder unbekannter Einflüsse schlimmer wird oder sogar tödlich endet, sprechen Mediziner von einer "Komplikation". Das lässt sich auch auf den Suizid infolge von Depressionen anwenden - auch wenn es mir eigentlich zu sachlich-distanziert klingt.
    Zumal als Außenstehender darf man nach meiner Meinung den Suizid eines Menschen nicht mit dem Vorwurf der Feigheit zu verbinden.

    Menschen, die unter einer Angsterkrankung mit Panikattacken leiden, wird man ja auch nicht gerecht, wenn man ihnen bescheinigt, dass es ihnen schlicht an Mut fehlt.
     
  18. gelöscht

    gelöscht Guest

    Ort:
    NULL
    :tnx::tnx: man kann es nicht oft genug sagen, weil es noch genug Menschen gibt denen das nicht klar ist!!

    @...mein Verein es tut mir sehr leid, das du andere Erfahrungen hast machen müssen als ich. Vielleicht habe ich in der Hinsicht auch sehr viel Glück gehabt.
     
  19. @WB ohne Diego Mittelmaß

    Ne, meine Liebe, im allgemeinen lese ich Deine Posts gerne (ab und an haben wir uns ja schon auf einer Linie getroffen ....), Dein Beitrag von gestern Abend hat mich allerdings streckenweise ziemlich ärgerlich gemacht.


    „………..Eben das Fernsehen erscheint mir als der falsche Ort und das falsche Medium der Trauer. Falsch, weil es selbst Teil jener Unkultur des emotionalen Bildes, der Verlogenheit einer simulierten Nähe des Close Ups geworden ist mit seiner kalten Regie der Emotionen und geheuchelten Intimität, die eigentlich nur das Leid abfilmen will und es dabei gnadenlos ausstellt……….“

    Du vergißt hier glatt (und ein bißchen überheblich, gelle?) diejenigen, die gern im Stadion dabei gewesen wären, aber keine Chance hatten, und diese „Unkultur“ in Kauf nehmen mußten. Wir müssen uns nicht über die unbestreitbar ekelhaften Auswüchse dieses Mediums unterhalten und wie schlimm es ist, dass Millionen dennoch scheinbar abhängig davon sind.
    Gestern gab es aber etlichen (zum Beispiel mir, die ich gern nach Hannover gefahren wäre, aber schon zu Mittag eine unaufschiebbare Verabredung hatte) die Gelegenheit, dennoch dabei zu sein, um vielleicht ein bisschen zu versuchen, zu verstehen.



    ……“Ein fast schon surreales Bild, dennoch von unleugbarer Kraft auf den Einzelnen. Real und nicht rausschneidbar, wie in einem Film. Eine mächtige, fühlbare Präsenz geht von ihm aus, trotz seiner Verlorenheit inmitten des AWD Stadions. Man kann den Blick nicht von der Realität dieses unnützen Todes abwenden. Die Realität des Todes wird hier allen schonungslos vor Augen geführt, der Fan ist auch hier, dank modernen Stadionarchitektur des AWF gesponserten Stadions, ganz dicht dran. Doch die direkte Konfrontation ist gewollt und zeitigt ihren emotionalen Effekt, dem sich keiner entziehen kann. Mehr noch, die Öffentlichkeit jenes Todes, die in ihm liegende Anklage, ist die einzig angebrachte Form…“​


    Oh neeee! Hast Du lange daran gebastelt, oder kommt das so aus der Feder? Zweifellos kannst Du Dich sehr gut artikulieren aber was soll das? Ich kenne das Niedersachsenstadion, also was soll auf einmal diese Theatralik, gleitet ab zu schlechter Epik und ist gerade zu diesem Anlass wirklich unnötig und fast schon peinlich.



    "......Bezeichnend ebenso das Schweigen Jogi Löws oder Oliver Bierhoffs, die ja mittlerweile auch durch die meiner Meinung nach zu leichtfertig geäußerten Worte der Entlastung von einer möglichen Mitschuld seitens Robert Enkes Vaters aus der Verantwortung gelassen wurden.“
    ……“ Er machte also sich selbst noch mehr Druck und gab sich die Schuld für eine fatale Dynamik, die Jogi Löw im Nachhinein hätte entzerren können durch das aussprechen von Vertrauen und dem Vermeiden eines toten Rennens im Kampf um die Torwart Position, so mein Eindruck."​

    Du hast in einem frühen Beitrag schon einmal indirekt versucht, dem DFB, insbesondere dem Trainerstab eine Mitschuld an Enkes Tod zu geben. So langsam frag ich mich, weshalb?

    Vater, Onkel, Arzt (alle 3 Pschychologen), Betreuer und Ehefrau, alle haben seit 6 Jahren von seiner Krankheit gewußt und jeder hat auf seine Art zu helfen versucht. Robert hat sich nach den Aussagen all dieser Menschen zu seinem „Schutz“ (wie er es empfunden haben mag)– schrecklich genug – eine Parallelwelt für die Öffentlichkeit geschaffen und war – zwangsläufig? – ein „begnadeter Schauspieler. Jahrelang alle Welt getäuscht, aber Jogi Löw, der Robert sage und schreibe 8 x in der N11 und beim Training hatte, hätte die Problematik erkennen und durch ein Wort des Vertrauens möglicherweise Hilfestellung geben können?
    Wenn die Sache nicht so entsetzlich traurig wäre, würde ich jetzt lachen.
     

  20. Das weiß kein Mensch (mehr). Es kann sicher nicht darum gehen, irgendwo den Ansatzpunkt für eine Schuldfrage zu finden. Dazu hat sich, wie du richtig schreibst, wohl zu viel in der Person Enkes abgespielt, was von außen nicht einzuschätzen ist.
    Zudem weiß man nicht, ob Löw und Co. außerhalb der Öffentlichkeit Enke nicht doch deutlich gemacht haben, dass er das Vertrauen genießt.
    Dennoch: Diese möglicherweise zufällige Koinzidenz zwischen Selbstmord und Nicht-Nominierung nach längerer Pause kann durchaus doch eine Rolle gespielt haben und lenkt den Blick darauf, dass - auch wenn sich jeder Profifußballer in einer extremen Konkurrenz- und Leistungsgesellschaft befindet - in dieser Konkurrenz- und Leistungsgesellschaft Menschen unterwegs sind, die durch unbedachte Worte, Taten oder unterlassene Taten verletzt werden können und dass der Umgang mit ihnen keine Frage des persönlichen Stils des jeweiligen Trainers sein sollte.
    Wenn Enkes Freitod dazu beitragen sollte, dass diese Tatsache stärker ins Bewusstsein rückt und beispielsweise nicht der Trainer als stark gilt, der seine Entscheidungen nicht begründen muss oder der Machtspiele treibt, um eine Gruppe willfährig zu machen, wäre einiges gewonnen.
    Ohne irgendeinen Zusammenhang zum Tod Enkes herstellen zu wollen: Mir ist es schon ziemlich unangenehm aufgestoßen, wie es sowohl zur WM 2006 als auch zur EM 2008 Fälle gab, die aus meiner Sicht fahrlässig oder sogar absichtlich herbeigeführt wurden, bei denen Spielern, die bis dahin regelmäßigg Teil der Mannschaft gewesen waren, kurzfristig und ohne Vorwarnung gestrichen wurden. (und ja: Ich kann mir vorstellen, dass das in der freien Wirtschaft nicht unüblich ist. Da gilt aber ähnliches und das macht es auch nicht besser)


    MFG dkbs