Robert Enke

Dieses Thema im Forum "Vereinsfußball" wurde erstellt von MagicHB, 10. November 2009.

Diese Seite empfehlen

  1. jarleene

    jarleene Guest

    Ja denken wir. Wie gesagt. Es ist tragisch für alle die beteiligt waren/sind. Sicherlich auch für den armen Lokführer, es muß schrecklich sein.

    Schrecklich ist es aber auch, dass Robert Enke so viel Angst vor der Reaktion der Öffentlichkeit hatte dass er nicht den Mut aufbrachte sich so helfen zu lassen wie er es dringend gebraucht hatte. Und da sind wir an dem Punkt der uns alle irgendwie betrifft und auch besonders betroffen macht.

    Robert Enke war krank und verzweifelt. Sein letzer Gedanke wird mit Sicherheit nicht "Scheiß auf den Lokführer" gewesen sein. Ist jetzt hart formuliert, entspricht denke ich aber der Wahrheit.

    Ich hoffe dem Lokführer wird umfassend geholfen. Vergessen kann man solch einen Moment nie, besonders WEIL es sich wie Du sagstest um Robert Enke gehandelt hat. Selbstverständlich sind jedenfalls meine Gedanken auch beim Lokführer. Ich verurteile Robert Enke nicht. Ich bin wahnsinnig geschockt, traurig und berührt durch die ganze Sache. Und ich trauere um einen außergewöhnlichen Sportler und Menschen für den Fußball sein Leben war. Fußball, die Sportart, die mich persönlich schon ein Leben lang begleitet und begeistert, die mir sehr am herzen liegt.
     
  2. gelöscht

    gelöscht Guest

    Ort:
    NULL
    Das glaub ich zum Beispiel nicht. Ich denke schon das es bei einigen vielleicht sogar bei vielen Menschen einen Eindruck hinterlassen wird. Ich habe heute im laufe des Tages mit vielen Menschen über diese Tragödie gesprochen. Und bin mir mit vielen einige, das man mehr auf seine Mitmenschen achten sollte. Allein wenn man sich das wieder bewusst macht, ist ein Zeichen das die Menschen doch nicht einfach zur Tagesordnung übergehen wie du das vermutest.
     
  3. Volle Zustimmung zu Deinem Beitrag. Ich musste mich leider schon häufiger (zum Glück nicht in meinem nahen Umfeld sondern eher im Bekanntenkreis) mit dem Thema Freitod beschäftigten und für mich gibt es bei dieser schwierigen Thematik kein falsch und kein richtig.

    Jeder Mensch denkt anders über dieses Thema und sich überhaupt mit dieser Thematik einmal auseinander zu setzten finde ich sehr wichtig. Ich kann viele Argumentationen nachvollziehen. Natürlich ist es für den Lokführer sehr schwierig diesen Tag zu verarbeiten (wobei mir bei dieser Sichtweise, die Polizisten, Sanitäter und Feuerwehrleute zu kurz kommen) auf der anderen Seite ist es ebenso richtig, dass Robert Enke sehr krank war und in seiner Situation sehr wahrscheinlich nicht über diese Konsequenzen nachgedacht hat oder nachdenken konnte.

    Kurzum die Diskussionen über dieses Thema werden sich immer im Kreis drehen und es wird sehr wahrscheinlich kein gemeinsamer Nenner gefunden werden. Man kann nur hoffen, dass die Umwelt durch diesem tragischen Vorfall ein bisschen sensibilsiert wird und alle ein bisschen mehr auf einander achten. (Diese Worte hat Thomas Schaaf heute ebenfalls in einem Interview gesagt und ich fand sie sehr passend)

    Abschließend wünsche ich vor allem Frau Enke und Familie die nötige Kraft und Unterstützung um dieses schwere Schicksal zu verkraften.
     
  4. Allgemein sind einige Reporter oder Medienvertreter Schmeisfliegen.
    Sie denken das Sie die Weissheit und Intelligenz mit dem Esslöffel gefressen.
    in Wirklichkeit sind sie nur doof.
     
  5. Glaub ich gar nicht mal, dass sie nur doof sind. Sie haben einfach kein Taktgefühl. Bzw. viel zu wenig. Wobei sie ja nur einen Markt bedienen, der u.a. von Zeitschriften wie Gala und Bunte (im Sport-Bereich halt Bild und Sport-Bild) geschaffen wird, wenn für "emotionale Bilder" Höchstpreise gezahlt werden und für "emotionale Interviews" ebenso. Das ist der Sittenverfall in unserer Gesellschaft.

    Die Worte von Teresa Enke waren sehr bewegend.
     
  6. nouseforaname

    nouseforaname

    Ort:
    Waterkant
    Kartenverkäufe:
    +1
    Hab eben ein paar Ausschnitte von der PK gesehen und musste weg schalten.

    Teresa Enke hat meinen allergrößten Respekt! Aber ich frage mich, wieso nur die arme Frau sich das antut, da im Blitzlichtgewitter zu sitzen und ihr innerstes nach außen zu kehren?? Hätte nur noch gefehlt, dass sie von Reinhold Beckmann höchstpersönlich interviewt wird ("da muss ich nochmal nach haken, wie fühlt sich das an...?"). Ob sie selbst auf die Idee gekommen ist? Ich weiß ja nicht...
    Ich fand es einfach nur schlimm und konnt mir das nicht lange angucken.
     
  7. Daß sich Robert Enke der Notwendigkeit einer stationären Behandlung bewußt war, sich dieser aus Angst vor der Öffentlichkeit aber nicht unterzogen hat, ist unglaublich bestürzend. Ich selbst hatte Mitte der 90er lange Zeit mit Panik- und Angstattacken zu kämpfen gehabt und bin froh, mich damals für eine langfristige Therapie in einer Klinik entschieden zu haben. Es war eine der wichtigsten Zeiten in meinem Leben und hat mir sehr geholfen.
     
  8. Ich wünsche mir, dass du recht hast, nur kann ich es mir nicht so ganz vorstellen.
    Im Rahmen solcher Trauerfeierlichkeiten sind Besserungsvorsätze schnell ausgesprochen. Um das gesellschaftliche Problem, um das es hierbei geht zu bekämpfen, bedarf es aber großer Anstrengungen aller.
    So traurig ich es selbst finde: ich denke nicht, dass der Tod Robert Enkes dafür als Stein des Anstoßes ausreicht.
     
  9. holg_27

    holg_27

    Ort:
    NULL
    Ich glaube, es gab schon Gründe für die PK -

    1) Verarbeitung des Themas bzw. die Möglichkeit, endlich darüber zu sprechen zu können bzw. zu dürfen

    2) Verhinderung von Spekulationen

    zu 1)

    Da er laut seiner Frau Angst hatte, mit dem Thema an die Öffentlichkeit zu gehen - hätte die Möglichkeit bestanden, dass sie das Thema im Laufe der Jahre von sich aus angesprochen/bekannt gemacht hätte (ohne Zustimmung Ihres Mannes)?
    :confused:
     
  10. Ein, wie ich finde, sehr guter Artikel zum Thema.
     
  11. Wenn er noch gelebt hätte? Das glaube ich nicht, da hätte sie ja erst Recht Angst haben müssen dass er sich was antut.
     
  12. Der Artikel geht einem echt nahe. Durch den Artikel kann man sich vielleicht zumindest in einen Bruchteil hineinversetzen, was das auch für die Lokführer bedeutet, wenn sie so etwas erleben und dass das kaum zu ertragen ist
     
  13. holg_27

    holg_27

    Ort:
    NULL
    Heftig...Ich kann mir nicht vorstellen, wie sich sowas anfühlen könnte...und um ehrlich zu sein, möchte ich das auch gar nicht..

    Im ICE gibt es direkt hinterm Führerraum die Milchglasscheiben - die sind u.a. für solche Fälle :( als Schutz für den Fahrgast...
     
  14. Die sind extra für diese Fälle? Das war mir vorher auch nicht bekannt. Leider hat der Lokführer nicht so einen Schutz. Ich fand den Vergleich in dem Artikel total treffend. Die Plastiktüte mit dem Seelenmüll von diesen Leuten. Die Lokführer müssen ihr ganzes Leben damit rumlaufen und zusehen, dass sie diese Plastiktüte zuhalten
     
  15. jarleene

    jarleene Guest

    gestern Abend bei Kerner hat Herr Kind gesagt dass Teresa Enke ganz allein entschieden hat dass sie an der PK teilnehmen möchte. Herr Kind sagte auch noch dass er großen Respekt davor hatte, wie offen und starkt sie damit umgegangen ist. Er meinte, sie habe ein großes Bedürfnis gehabt, nun endlich darüber sprechen zu können/dürfen und auch um Spekulationen vorzubeugen über ihren geliebten Mann.

    Ganz groß. :tnx:
     
  16. Danke fürs Posten. Da wird einem ganz anders.
     
  17. Wo sind hier die Kotzsmileys wenn man sie mal braucht?? Dieses "Magazin" ist doch nur Furchbar.

    Das schlägt dem Fass den Boden aus! :wall:
     
  18. @titanic: :wall:
    auch Satire hat Grenzen!

    Hier ein gewohnt guter Beitrag zum Thema vom Spiegelfechter.