RIP .... Wir denken an...

Zitat: "Das ZDF bedauert, dass die Zusammenarbeit mit ihm als Wettermoderator im vergangenen Jahr nicht fortgesetzt werden konnte".

Die Gründe für das Ende der Zusammenarbeit würden mich mal interessieren. Hat man einen 53-jährigen eiskalt vor die Tür gesetzt, der dann keine Perspektive mehr sah, oder führte eine bereits bestehende Krankheit, die jetzt tödlich endete, dazu, dass man die Zusammenarbeit nicht fortsetzen konnte?

Auf jeden Fall tragisch.

 

Was hat nur dazu geführt? Der Vertrag wird aus "persönlichen Gründen" nicht verlängert und drei Monate später erschießt sich der gute Mann.

Psychische Erkrankungen sind ein Killer. Soviel steht fest.

 

die Bild will wissen, dass er angeblich ein Alk-Problem hatte.

 

Focus meldet das inzwischen auch. Dass das ZDF ihn wohl deshalb gleich komplett hat fallen lassen, finde ich beklagenswert.

Man hätte ihm ja zumindest eine Perspektive nach einer erfolgreichen Entziehungskur bieten können. Ich weiß zwar nicht, ob das nicht auch der Fall war, bezweifle es aber stark.

 

Das kann man als außenstehender schlecht sagen, zumal Alkoholiker leider sehr oft sehr stur sind und sich leider recht oft nicht helfen lassen. Ein ehemaliger Chef von mir konnte Stories von einem Mitarbeiter in einem deutschen Großkonzern berichten, der quasi unkündbar war, solange bis er nicht mehr konnte wurde der mitgeschleppt. Erfolg aller Maßnahmen: Höchstens mal für ne Woche oder zwei ging es aufwärts.

 

Kann ich nur bestätigen. Wobei zu der Sturheit oft noch extreme Formen von Renitenz hinzukommen.

 

Ich würde es nicht als Sturheit bezeichnen, das klingt mir zu vorwurfsvoll.
Dieses Verhalten ist schlicht Teil der Krankheit.

Finde, diese Worte beschreiben es ganz schön:


"Warum trinkst Du?" fragte ihn der kleine Prinz.
"Um zu vergessen", antwortete der Säufer.
"Um was zu vergessen?" erkundigte sich der kleine Prinz, der ihn schon bedauerte.
"Um zu vergessen, dass ich mich schäme", gestand der Säufer und senkte den Kopf.
"Weshalb schämst Du Dich?" fragte der kleine Prinz, der den Wunsch hatte, ihm zu helfen.

"Weil ich saufe!" endete der Säufer und verschloss sich endgültig in sein Schweigen.

 

Ohne hier auch nur irgendeinen Hintergrund zu kennen, finde ich es auch sehr, sehr schwierig, da dem ZDF jetzt die Schuld (oder auch nur Teilschuld) zuzuschieben.

 

Sehe ich auch.
Wenn in einem derart großen Betrieb ein sehr prominenter Mitarbeiter an einer Sucht erkrankt, halte ich es für sehr unwahrscheinlich, dass vor der Trennung kein Rat bei entsprechenden Experten eingeholt wurde.
Nicht immer kann man Menschen, die man zu retten versucht, auch tatsächlich retten.

 

Einem Säufer zu raten er soll das saufen sein lassen, ist wie ein Pferd zur Tränke zu schleifen.

 

Udo Lattek ist im Alter von 80 Jahren gestorben.

R.I.P.

EDIT: Bereits am Sonntag...

 

Uff. Das war ja leider zu erwarten, kommt aber wie immer trotzdem überraschend.

In seiner Zeit als Bayern-Trainer konnte ich ihn als Werder-Fan natürlich überhaupt nicht ab. Später habe ich ihn dann mehr und mehr respektiert. Zum Beispiel dafür, dass er einer der wenigen war, die Hoeness auch mal Paroli geboten haben.

Udo war auf jeden Fall ein Typ mit Ecken und Kanten sowie großem Sachverstand, der mir fehlen wird.

R.I.P.

 

R.I.P Udo als auch Ben

 

Ruhe in Frieden Mr. " Neid & Missgunst "!

 

Richtig ist das Zitat. Aber es enthält einen Vorwurf und dem muss man einem Säufer auch machen. Mein Onkel hat sich zu Tode gesoffen und das vor den Augen meines Cousins. Wie kann man ihm da keinen Vorwurf machen?

War er krank? Aber ja. Aber was würdet ihr sagen, wenn ein von Euch Geliebter sich einer Behandlung seiner Krankheit verweigert und stirbt, statt Euch erhalten zu bleiben?

 

Komplette Zustimmung!

 

Udo ist gegangen ...................

 

Natürlich würde ich das bedauern. (Oder vielmehr muss ich hier nicht mal im Konjunktiv schreiben...) Aber: Gerade dann sind Vorwürfe falsch. Wut und Enttäschung sind menschlich und absolut nachvollziehbar. Aber das Äußern von Vorwürfen ist alles andere als hilfreich, sogar schädlich. Solange ein Alkoholkranker nicht erkennt, dass er ein Problem hat, das er alleine nicht lösen kann, sieht er in jedem, der ihm seinen "Freund" Alkohol wegnehmen will - einen Gegner, gegen der er sich wehren wird.

 

Das macht es aber nicht weniger zu einer Krankheit. Das ist sicher tragisch. Aber manchen Kranken Menschen kann man nicht helfen. Siehe Robert Enke.