Rechtevergabe der DFL

Daß du das nicht begreifst, ist jetzt aber keine arg große Überraschung.

 

Ja, ich wollte mich mal kurz auf Deinem Niveau tummeln. Jetzt muss ich nur noch die richtige Portion Arroganz lernen...

 

Ach, mein lieber Freund, versuche es doch einfach mal mit ein paar richtigen Argumenten statt Bröckchen, die du am Stammtisch aufgeschnappt hast...

 

Nix Stammtisch, aber was möchtest Du hören, bzw. lesen? ich finde es extrem unglücklich, dass es in Deutschland die aberwitzige Situation gibt, dass das Kartellamt quasi bestimmt hat, wie die Buli Rechte verteilt werden und damit erheblichen Einfluss auf die TV Einnahmen ausgeübt hat. Als ob die nichts anderes, vor allem Wichtigeres zu tun hätten.
Leider herrscht hier die Kultur, dass Fußball im free tv zu sehen sein muss, das kann ich nicht nachvollziehen. Was hätte dagegen gesprochen, Buli ab 22:00 Uhr zu zeigen, oder gar erst am nächsten Tag? Wenn ich ein Spiel nicht sehen konnte, hab ich sonntags morgens Buli pur angestellt und hab mir die Zusammenfassungen angesehen. Besser geht es nicht, die Sportschau kann man dagegen vergessen. Und es kann ja wohl niemand hebaupten, dass sein Seelenheil davon abhängt, am Samstag noch Ausschnitte sehen zu können, besonders wenn man die fragliche sportjournalistische Kompetenz der ARD betrachtet.
Dazu kommt, dass in meinen Augen extrem unfair ist, die Buli Rechte durch GEZ Gebühren zu finanzieren. Klar, anders geht es nicht, aber so müssen auch Leute mitzahlen und Erhöhungen schlucken, die davon nix wissen wollen. Da ist es doch in meinen Augen wesentlich besser, wenn die, die Fußball sehen wollen, sich Premiere holen oder ins Stadion gehen.

Premiere wähnt sich jetzt erstmal als Gewinner, kriegen den Fußbal quasi für gleiches Geld, ist ja auch richtig so, daran erstmal nix zu ändern, obwohl ich liebend gerne ESPN als Gewinner gesehen hätte. Verlierer ist aber der deutsche Fußball insgesamt. Für das Produkt Bundesliga, mit den besten Stadion der Welt etc. sind 412 Mio EUR nicht mehr als ein Treppenwitz. Wenn man sich jetzt mal vor Augen hält, dass selbst Frankreich 668 Mio EUR erhält, muss man sich echt vor den Kopf fassen. Von England, Spanien und Italien wollen wir gar nicht erst reden.

 

Zunächst mal hat das Kartellamt nicht den Rechteinhaber bestimmt, sondern gemäß seiner Aufgabe als Schutz vor ungerechtfertigten Monopolen verhindert, daß Bilder vom Fußball künftig ausschließlich im Bezahlfernsehen zu bekommen sind.

Premiere verkündet ja schon lange, daß sogar die Nachberichterstattung in Form von kurzen Zusammenfassungen komplett aus den frei empfangbaren Sendern verschwinden soll, damit sich das Geschäft für Premiere rechnet. Genau das ist aber ein unverschämter Eingriff in die Berichterstattung, weil es dabei um zwei komplett verschiedene Formen der Fußballübertragung geht.

GWG Niedersachse

 

Geil Sportschau bleibt, das find ich mal sozial, jetzt noch das Freitagsspiel weg und ich bin ganz zufrieden

 

Ein Treppenwitz ist, wenn man in Zeiten einer Rezession und einer beginnenden Weltwirtschaftskrise fordert, noch mehr Mio Euro für den Fussball auszugeben. Die ach so "reichen" Vereine in England, Spanien oder Italien sind teilweise hoffnungslos überschuldet. Platzt aufgrund der Krise die Blase, könnte die Bundesliga dank des recht seriösen Wirtschaftens der lachende Dritte sein.

 

Es geht mir nicht darum, ob die Vereine sonstwo verschuldet sind, es geht mir darum, was andere Ligen durch TV Gelder generieren können und die Bundesliga im Europavergleich ein ganz kleiner Fisch ist.

 

Das ist der springende Punkt. Wir sind das reichste Land in Europa und schei*en uns am meisten in die Hose, wenn es um das Thema Pay-TV geht.

 

Eben, weil der Deutsche denkt, er habe ein Grundrecht auf Fußball im pay tv. Unverständlich.

 

Im Beitrag #197 hattest du noch folgendes geschrieben:

"Ein Schwachsinn, dass ARD und ZDF überhaupt Buli zeigen dürfen, nicht zu verstehen".

Was ist denn nun deine Meinung?

 

hab mich vertan, free tv sollte das natürlich heißen

 

wenn pay tv sone tolle sache wäre, hätte premiere 20 mio. kunden und könnte soviel geld bieten das ard/zdf und co nicht die kleinste schnitte dagegen hätten.

na, ists aufgefallen? genau: wäre, könnte, hätte

 

Danke genau meine Meinung.

 

Da oftmals behauptet wird, andere Ligen sind finanziell viel besser dran als die Bundesliga, passt dieser Artikel meines Erachtens hier ganz gut rein:

http://www.sueddeutsche.de/,tt8m1/sport/284/450007/text/

 

Das zeigt nur, dass in Spanien die TV-Gelder ungleichmäßig verteilt werden.

Dann schreib ich es mal bewusst plakativ provokant:

Ich wäre prinzipiell auch dafür, dass, wenn sich das schnöde "Fussballfanvolk" nicht angemessen am Pay-TV beteiligen will, dass dann eben die TV Gelder zu 75 % unter den in der CL und Uefa-Cup vertretenen Vereinen verteilt werden. Denn sollen die "Kleinen" eben zusehen wie sie klar kommen. Aber dass alle Spitzenklubs, ausser den Bayern, auf große Transfers verzichten müssen, nur weil der Deutsche zu geizig ist, um ein sehr günstiges Pay-TV Angebot anzunehmen, ist für mich als Fan vom SVW nicht tragbar!

 

@ Werderano: Das sagst du jetzt. Was passiert wenn unser ruhmreicher SVW ein Jahr keinen internationalen Wettbewerb genießt. Dann klebt der Kuckuck auf alles was dem Verein gehört.

Wer glaubt, dass die Bundesliga aufgrund des mangelnden Geldes nicht Wettbewerbsfähig ist der irrt gewaltig.
In den letzten UEFA-Cupspielen konnte ich eine deart mangelnde Einstellung der Profis erkennen, so dass man schließlich solche Spiele ganz verdient verloren hat. Wenn man Einsatzwillen nur mit Euros erreichen kann, dann sollten die Spieler allesamt ins Ausland gehen. Ich kann auch ohne Europapokal leben, wenn dafür das Gesamtgefüge einigermaßen normal bleibt.

Selbst wenn wir in Deutschland das Geld hätten, damit wir Spieler für 30-40 Millionen Euro verpflichten können, dann würde man in Italien, Spanien und England nur noch mehr draufpacken. Die Vereine überschulden sich dermaßen, dass es eigentlich bald knallen muss. Dann bleiben jedem Lang 2-3 Vereine übrig und die ganze Bundesliga. Das was Dortmund und Schalke verpulvert haben sind noch Peanuts im Gegensatz zu Italien oder Spanien.

Jetzt zum TV-Vertrag:
412 Millionen Euro sind zwar Stagnation. Aber zu beginnn einer Rezession einen 4 Jahresvertrag so abzuschließen ist schon aller ehren wert.
Deutschland ist kein Pay-TV Land und wird es niemals sein. Hier gibt es eine andere Einstellung als in Frankreich, England, Italien oder Spanien. Man ist anscheinend der Meinung, dass mit den über 200€ jährlich an GEZ-Gebühren + Kabelanschluss genug für Fernsehen berappt.

In Frankreich (116€), Großbrittanien (154€) und Italien (93€) liegen die öffentlich Rechtlichen Fernsehgebühren unter denen der deutschen.
Dazu ist in diesen Ländern der Hang sich Bezahlfernsehen zu leisten wesentlich höher als in Deutschland. Damit müssen die Unternehmen leben, wenn sie auf den deutschen Markt wollen. Man kann eine Bevölkerungsmentalität nicht einfach von heute auf morgen ändern. Für viele Menschen ist das Fernsehprogramm heilig. Da kommt halt am Samstagabend um 18:00 Uhr die Sportschau, danach die Lottozahlen und schließlich die Tagesschau.
Am Sonntag kommt immer um 20:15 Uhr der Tatort. Das sind Rituale, die sich nicht mal eben verschieben lassen.
Sollte die Fußballbundesliga aus dem Free-TV gehen, dann würde sich auch ein breiter Teil der Bevölkerung nicht mehr dafür interessieren. Wir sind in Deutschland sehr sensibel, was diese Art des Konsums angeht.
Durch die permanete TV Präsens im freien Fernsehen erhält der Fußball einen hohen Stellenwert in unser Bevölkerung aller Schichten. Die Stadien sind die bestgefüllsten in Europa. Das mag auch an den eher moderaten Preise liegen.
(Zum Vergleich: Bei Getafe-Real war das Stadion nicht einmal halb gefüllt).
Die Trikotsponsoreneinnahmen sind derzeit die höchsten in ganz Europa. Aber auch dort muss man Währungsschwankungen mit England vergleichen. Zumindest liegen sie annähernd gleich hoch.

Der Fußball in Deutschland generiert sein Geld auch über andere Quellen als ausschließlich über das Pay-TV. Fußball ist nationale Angelegenheit. Es ist die heilige Kuh unseres Landes. Es ist für die Menschen sehr wichtig. Wenn man ausschließlich auf Pay-TV dabei setzt, grenzt man einige Gruppen davon aus. Das werden die Menschen nicht einfach hinehmen. Die deutschen sind auch dafür bekannt nicht jeden Preis mitzugehen.

Nun haben wir 4 weitere Jahre den Fußball im freien Fernsehen gehalten. Meiner Meinung ist das Angebot speziell für den Sonntag besser geworden.

 

Nur werden in Italien und Spanien die Vereine durch obskure Gesetze protegiert, wonach es eigentlich gar nicht möglich ist, dass Vereine Bankrott gehen, weil man dort die Klubs eher durch Steueramnesien und Staatszuschüsse retten wird, als dass ein AC Milan, Real Madrid oder FC Barcelona pleite ginge.

Und in England kann das System auch nicht zusammenbrechen, denn selbst wenn der Investmentwert eines Vereins auf 10 % fallen würde, es immer noch genug andere Wahnsinnige Milliardäre auf der Welt gibt, die den Verein dann übernehmen und frisches Geld hineinpumpen werden.

Das hiesse dann aber auch kein Wiese, Merte, Naldo, Frings, Diego, Rosenberg, Pizarro und ein generelles herumkrebsen zwischen Platz 9 und 15. Ich will mich sicher nicht als Erfolgsfan bezeichnen, aber DAS will ich absolut nicht

 

Mit dem "ich kann auch ohne Europapokal leben" meinte ich eher die Tatsache, dass ich damit leben kann, dass die deutschen Vereine nur die zweite oder dritte Geige spielen. So wie es nun ja schon seit Jahren läuft.

Aber das Thema Europapokal ist ein anderes. Da sehe ich eher die Lustlosigkeit einzelner Spieler als Problem. Sonst hätte es vergangene Woche kein Grottenkick von Schalke und Hamburg im eigenen Stadion gegeben. Auch Werder kann man in dieser Saison nicht ganz davon freisprechen. Zu Hause haben sie sich zumindest gegen Athen restlos blamiert.

 

Ohne die Leistung schönreden zu wollen, aber eine Mannschaft die 1:0 in Mailand gewinnt, bezeichne ich nicht als Laufkundschaft, die man Zuhause mal eben so 5:0 abserviert.

Werder hatte diese Saison das Pech, dass man auf zwei Underdogs traf, die insgesamt über sich hinausgewachsen sind und das in einer Phase der persönlichen Verunsicherung.