RB Leipzig

Mögliche, illegale staatliche Beihilfen ändern null komma gar nix an der Richtigkeit der Stellungnahme der FCK-Fans zu RB Leipzig. Was soll das für eine Argumentation sein?

Darf man dann als Anhänger eines Clubs, der von einem Steuerhinterzieher geführt wurde, sich nicht mehr gegen Kindesmissbrauch aussprechen?:eek::eek:

 

Nein, das ist strikt verboten!

Du darfst auch nicht Wiesenhof als Sponsor scheisse finden wenn du noch nie Ebola Kranke in Liberia behandelt, oder an den Studentendemos in Hongkong teilgenommen hast... und das sind nur 2 der 12.534 Bedingungen.

 

:grinsen: Und wenn man nicht schon persönlich mit faulen Eiern nach Dietmar Hopp geworfen hat, ist selbstverständlich jegliches Recht verwirkt, auch nur irgendetwas an RB Leipzig nicht supertoll zu finden.

 

Oups... dann habe ich vom Bundeskartellamt und vom ECA nur geträumt... sorry

 

Dem Argument, RBL würde dem Osten nutzen, möchte ich einmal widersprechen...

Zuerst einmal die Frage, wie weit man den Osten definiert. Bezieht man sich auf Leipzig und Umland, dann mag das schon stimmen. Doch etwas weiter entfernt sehe ich eher keinen Nutzen, eher Nachteile.
Jedenfalls sehe ich weder den 1.FC Magdeburg, den Halleschen FC, Rot-Weiß Erfurt, Dynamo Dresden oder Hansa Rostock als Nutznießer eines möglichen Aufstiegs von RBL. Ich sähe da z.Bspl. den HFC eher als Verlierer, da durch die räumliche Nähe eher ein Teil der Zuschauer, der nicht zum harten Kern der Fans gehört, sondern eher am Fußball an sich interessiert ist, nun eher nach Leipzig denn nach Halle pilgert.

Leipzig steht und fällt auch nicht mit dem Vorhandensein eines Profifußballvereins. Dazu steht Leipzig wirtschaftlich und strukturell einfach viel zu gut da verglichen mit anderen ostdeutschen Städten und Regionen.
Leipzig ist schön, zieht jährlich viele Touristen an, hat einen Flughafen, ein Porschewerk, ein DHL Frachtzentrum und vieles mehr.
Die Arbeitsplätze, die da entstehen sind nützlich aber Leipzig wäre auch ohne RBL weit entfernt vom Kollaps.
Andere Städte hätten wesentlich mehr zu schlucken, würde in ihnen kein Profifußball mehr stattfinden. Ich gehe sogar so weit zu behaupten, dass z.Bspl. auch der Erfolg und die Anziehungskraft von Dortmund und auch Schalke vielen anderen Ruhrgebietsvereinen schadet.
Jedenfalls wage ich zu bezweifeln das der MSV, RWE oder Bochum da in irgendeiner Art von profitieren.

Letztlich geht es mir in meiner Ablehnung aber nicht um den evtl. entstehenden Schaden für Vereine in der Umgebung, sondern um das Konstrukt.
Wie gesagt andere Vereine haben finanzielle Unterstützer (Sponsoren) dort hat der Sponsor einen Verein, der lediglich dazu dient das Imperium von RB auszudehnen.

P.S. Zu der Frage, wieviel die mit ihren Dosen verdienen: Ich glaube der Umsatzanteil des Gesöffs beläuft sich auf 50% oder so... Es war, wenn mich die Erinnerung nicht täuscht, jedenfalls nicht merh das alleinige oder Hauptstandbein...

 

Ja, man darf Red Bull nicht mögen, man darf das Unternehmen auch hassen, und man darf dessen Zugang zur Werbung über Sport - und Eventveranstaltungen von Grund auf ablehnen.

Allerdings sollten zumindest einige Fakten berücksichtigt werden, bevor von Red Bull im Fußball von "Seelenlosigkeit und reiner Marketingmaschine ohne Bindung oder Interesse zum Sport" gesprochen wird.

Natürlich möchte Red Bull von der Zugkraft des Fußballs profitieren und das Unternehmen dadurch entsprechend positiv darstellen. Das geschieht aber ganz sicher nicht seelenlos, sondern absolut nachhaltig, vor allem im Jugendbereich. Diese Akademie hat sich der verhasste Herr Mateschitz über 50 Mio € kosten lassen und in Leipzig soll ähnliches entstehen oder ist bereits am Weg dazu.

Es wird doch auch kein Mensch bestreiten wollen, das auch Leipzig als Sportstadt und eventuell der gesamte Osten der Republik vom Engagement des verhassten und leibhaftig gewordenen Bösen aus Österreich profitiert? Es ist wie überall, ein Geben und Nehmen.

Das alles ändert aber nichts daran, dass in absehbarer Zukunft möglicherweise ein Traditionsverein wird weichen müssen. Deshalb ist es auch nachzuvollziehen, wenn Fußballliebhaber diesen Verein grundsätzlich ablehnen. Von Skrupel - sowie Seelenlosigkeit und völligem Desinteresse am Fußball zu sprechen, ist mir aber deutlich zu einseitig.

 

Öhm... eine Jugendakademie benötigt man, um eine Lizenz der DFL zu bekommen...

 

Richtig. Es stellt sich aber die Frage, wie viel der jeweilige Verein bereit ist, in diesem Bereich zu investieren? Skrupel - und seelenlose Marketingmaschinen würden da wohl nur das Nötigste tun und stattdessen einfach die teuersten, weil besten, Fußballer zusammenkaufen und fertig.

 

Nein. Das hast Du nicht nur geträumt. Du hast nur den Unterschied zwischen einer freien und einer sozialen Marktwirtschaft nicht verstanden. Die soziale Marktwirtschaft ist bei uns grundgesetzlich als Wirtschaftsform verankert, wird aber zunehmend dem reinen Raubtierkapitalismus geopfert.

Aufsichtsbehörden (ob Kartellamt oder ECA) sind ein notwendiger EINGRIFF in die "freie" Marktwirtschaft, da der Markt entgegen der Ansicht mancher Zeitgenossen eben nicht in der Lage ist , alles so zu regeln, dass eine Gesellschaft bestmöglich funktioniert.

 

Nun ja es wurde investiert, doch 400 Spieler wird er kaum bei allen RB Vereinen unter kriegen... Ich denke jedenfalls nicht das Mateschitz aus Gönnerlaune mal eben 50 Mio investiert.
Eine Investition muss sich für ihn rechnen... deswegen würde ich ihn nicht wegen der Akademie zu den Gutmenschen zählen...
Alleine 100 der Spieler wieder für 100Tsd verkauft bringt 10 Mio. Davon kannst du etwas für den Unterhalt abziehen, doch auf Dauer kann sich so etwas rechnen...
Bei der Größe muss ich eher an Weltherrschaftsphantasien denken...

 

Danke aber deine Aufklärungsarbeit benötige ich glaube eher nicht...
Ich meine den Unterschied auch alleine, ohne fremde Hilfe, erkennen zu können. Mach dir also keine Sorgen um meine Auffassungsgabe und mein Verständnis.
Ich spreche ja auch wenn dann vom freien Arbeitsmarkt und nicht vom sozialwirtschaftlichen Arbeitsmarkt. Ich denke meine Intention sollte durchaus zu erkennen gewesen sein. Vor allem mit dem Wissen, dass gerade der Profisport und die großen Sportverbände oftmals meilenweit entfernt von staatlicher oder gesellschaftlicher Reglementierung agieren.
Stichwort: IOC, UEFA, FIFA...

 

Du hast noch vergessen, Red Bull und Mateschitz direkt vorzuwerfen, von deren Jugend-Akademien in Zukunft auch profitieren zu wollen, indem das ein oder andere Talent bspw. den Sprung in die Bundesliga schafft...:x:

 

Im Jugendbereich geschieht bereits genau das. RB kauft sich die besten Jugendfußballer ganzer Regionen zusammen und zahlt schon in diesem Bereich Beträge, die sich andere Vereine schlicht nicht leisten können.

Natürlich geschieht das im Fußball in nahezu allen Regionen Deutschlands. Werder ist auch der große Staubsauger für talentierte Jugendkicker aus großen Teilen Norddeutschlands. Dass RB in diesem Bereich tatsächlich wesentlich mehr investiert als gefordert, ist für mich der einzig positive Aspekt an diesem Kunstprodukt.

Es gibt ja bereits eine Ausbildungsentschädigung in Form einer Partizipation an künftigen Transfereinnahmen für Spieler, die bis zum 2. D-Jugendjahr (?; hier bin ich nicht ganz sicher) von einem anderen Verein ausgebildet wurden.

Im Interesse eines weiterhin blühenden Vereinslebens mit Zehntausenden Ehrenamtlichen, die erst die Basis für die Erfolge des deutschen Fußballs legen, müssten diese Entschädigungen allerdings drastisch erhöht und die Altersgrenze noch weiter gesenkt werden. Hier im Ammerland schnappt sich im Moment der VFB Oldenburg jeden talentierten E-Jugendlichen, der etwas herausragt und dessen Eltern dabei mitspielen.

Der VFL Oldenburg und neuerdings der FC Rastede sind auf einem ähnlichen Weg.

Werder ist in dieser Altersklasse übrigens wesentlich "humaner". Die Jungs spielen zunächst weiterhin in ihren Stammvereinen, werden aber ein- bis zweimal pro Woche bei Werder trainiert.

Was das mit RB zu tun hat? Solche Modelle bewirken eine immer stärkere Monopolisierung schon in den untersten Altersklassen, die im Idealfall dazu führt, dass die Jungs (bei den Mädels ist es noch nicht so weit) sehr gut trainiert werden. Zur Folge hat sie aber auf jeden Fall, dass diese Jungs kaum noch ernsthafte "Wettbewerbsspiele" haben, da sie in ihrer Liga fast jedes Spiel zweistellig gewinnen.

Das kann nicht der richtige Weg sein.

 

Meinst du wirklich der Mateschitz veranstaltet diesen Eiertanz nur um vollkommen uneigennützig ein paar Jungs den Einstieg in den Profifußball zu ermöglichen? Ich denke er wird sich von seinen Beratern da schon vorher über die finanziellen Vor- und Nachteile dieser Investition unterrichten lassen.
Wenn er rein humane und egalitäre Absichten hätte, gäbe es durchaus auch andere Wege die Benachteiligten teilhaben zu lassen.

Sorry, aber eine gute Portion Misstrauen und Sozialromantik wurden mir bereits sehr früh in die Wiege gelegt.

 

@Ammerlandbremer

Da bin ich auch bei dir. Es ging mir nur um den Vorwurf der Skrupel - und Seelenlosigkeit von Red Bull im Profifußball. Das kann ich nach wie vor nicht nachvollziehen, da man weder RB noch Herrn Mateschitz zumindest die Nachhaltigkeit des Engagements absprechen kann.

@Sockenschuss
Es wird aber auch für Red Bull erlaubt sein, von den weltweit (Europa, Afrika, Südamerika) investierten Summen (wahrscheinlich jenseits der 100 Mio) in den Jugendbereich, davon auch profitieren zu wollen?
Es sei denn, dein BVB fördert die Jugend in der Hoffnung, möglichst wenig bis gar keinen Ertrag daraus zu ziehen...

 

Oh aua. Also Leipzig mit Hoffenheim zu vergleichen ist aber schon dezent disqualifizierend für dich

 

Mateschitz muss wohl ein Rieseninteresse am Fußball haben und RB Leipzig als "Liebhaberobjekt" betreiben, oder aber sich die direkte Gewinne aus dem Fußballgeschäft versprechen.

Marketingtechnisch ist RB Leipzig für seine Brause jedenfalls irgendetwas zwischen Rohrkrepierer und Supergau. Inzwischen ist es doch kaum noch vorstellbar, dass ein Fan eines "Traditionsvereins" sich (zum Beispiel) in der Ostkurve des Weserstadions oder auf der Südtribüne in Dortmund eine Dose Red Bull reinpfeift.

Das Gros der engagierten Fans/Ultras entstammt aber gerade der Hauptzielgruppe für den Absatz dieser Gummibärchenbrause: Junge Männer (und Frauen).

Aus reiner Marketingsicht kann man das Projekt in Deutschland schon als gescheitert betrachten.

Ich glaube nicht, dass Mateschitz sein Engagement im Fußball aus geschäftlicher Sicht betrachtet. Da geht es eher um ein teures Spielzeug und die Erfüllung gewisser Allmachtsphantasien. Allerdings mit einem wesentlich nachhaltigeren Ansatz als bei Abramowich oder gewissen Ölscheichs.

Ich wünsche wirklich niemandem den Tod, aber es wird sehr interessant sein, zu beobachten was passiert, wenn der nicht mehr ganz so junge Herr Mateschitz plötzlich das Zeitliche segnet und seine Erben die Leidenschaft für den Fußball nicht teilen.

 

In dem Zusammenhang kann man das sehr wohl. Retortenvereine werden dieses Problem immer haben, mal mehr und mal weniger. Auch Wolfsburg oder Leverkusen dürften diese Probleme haben, aber da wird wohl kaum der Geldgeber abhauen.
Leipzig wird das Problem sicherlich weniger haben als Hoppenheim, aber es wäre mMn schon deutlich spürbar.

Ich meine, selbst wir spüren das, da wir auch nicht gerade den tollsten Standort haben.

 

Da könnte ich drauf schwören...

@Ammerlandbremer... Beim Marketing sähe ich da nicht nur primär das Gesöff von RB... wie gesagt, RB verdient inzwischen auch mit anderen Dingen Geld...

Hier ein Artikel der einmal wieder die teilweise Idiotie des US amerikanischen Rechtssystems zeigt, bei dem ich mir ein Schmunzeln aber nicht verkneifen konnte...
http://www.stern.de/wirtschaft/news...rgy-drink-verleiht-keine-fluegel-2144113.html

 

Dann lass uns doch bitte an deiner qualifizierten differenzierten Betrachtung dieser beiden Clubs teilhaben.
Was unterscheidet sie? Wo gibt es Gemeinsamkeiten?
Sich vorab dezent für die fachmännische Expertise bedankend, sowie die Erleuchtung die du uns Unqualifizierten angedeihen lässt... =)