Rauchbombe im Block...

Zumindest wird das, das man auch hier im Forum, wird das Ganze kontrovers diskutiert. Ich finde, das reicht.

 

Es geht nicht um die Zünder und die Nichtzünder, sondern darum, dass man das Zünden im Einzelfall nicht wird verhindern können und man darum andere Wege beschreiten sollte. Es geht darum, dass man die häufig jungen und unvernünftigen Fans nicht aggressiv konfrontiert und kriminalisiert, wenn sie ihr Verständnis vom Fantum ausleben. Dadurch erreicht man nichts positives. Kriminalisierung löst keines der Probleme. Da muss Werder andere Wege bestreiten und vorreiter sein.

 

Selbst mit diesem Wissen macht ihr trotzdem weiter? Traurig, traurig, wenn Kinder nicht ihre Idole im Stadion sehen können, weil Leute Feuer machen müssen oder Testosteron rausprügeln... echt traurig

 

Achso, soweit sind wir schon, dass einige Leute nicht ins Stadion gehen, weil es dort Straftäter gibt. Das ist doch SCHEISSE! Fussball gehört allen und nicht nur den "Pyromanen".

 

Womit hab ich behauptet, dass ich sowas mache? Und diesen Grund hab ich nicht genannt, um einem Spiel fern zu bleiben.

 

Wieso soll man sie nicht kriminalisieren, wenn sie kriminell sind?

 

Für mich ist die Kriminalisierung der Pyrotechnik als Straftat ein großer Fehler und ein Unding.

Ansonsten hast Du natürlich Recht. Straftaten aus dem Weg zu gehen, macht diese nicht besser. Aber es bleibt vernünftig, ihnen aus dem Weg zu gehen. Wer keinen Rauch verträgt, ist doch vernünftig, sich an einen anderen Ort zu begeben als ausgerechnet in den unteren Teil eines Fanblocks.

 

Kriminalisierung ist die pauschale Anwendung des §224 StGB auf die Anwendung von Pyrotechnik in fußballstadien. Früher war das nicht der Fall, die Gesetzesverschärfung ist eine Kriminalisierung, vorher war es eine Ordnungswidrigkeit. Erfolg gleich null, aber einigen jugendlichen wird das Leben versaut. Finde ich grundfalsch dieses Vorgehen.

 

Dann geh dagegen vor! Aber bitte ohne zu Zünden.

 

Ich habe doch gesagt, dass ich das schade finde. Zumn anderen habe ich nicht von Straftäter gesprochen, ich habe nur von aufgeheizter Stimmung gesprochen.

 

Macht es denn einen Unterschied, ob man es macht oder es so hinnimmt? Kommen dadurch die von dir erwähnten Kinder wieder ins Stadion?
Bin ich frei von Schuld, wenn ich weiß, dass jemand besoffen ist und ihn mit dem Auto fahren lassen, obwohl ich weiß, dass etwas Schlimmes passieren kann?

 

Ich zünde doch gar nicht.

 

Also die jungen Pyromanen nicht anschreien, dass sie den Mist gefälligst lassen sollen, sondern ihnen ruhig erklären, dass das Abbrennen des Zeugs im Stadion verboten ist und andere gefährden kann, richtig?

 

Das ist doch albern. Jeder der es anwendet, sollte die möglichen Konsequenzen kennen und selbst wenn nicht, Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Wenn jemand die Gesetzeslage ändern möchte, gibt es dazu Wege die man dazu beschreiten muss. Warum tut man dies nicht ohne weiter zu zünden?

Hab ich ja auch nicht behauptet.

Die Leute die Pyro mitführen sind nunmal Straftäter. Die die es anwenden begehen nunmal eine versuchte gefährliche KV.
Und die tragen vermutlich genau zu dem von dir beschriebenem Szenario bei.

 

Ja, sie kommen dann ins Stadion, wenn die aufgeheizte Stimmung nicht zu erwarten ist. Stell dir vor, ich mache es genauso.
Man sollte sich mit der Einstellung in deiner Frage auseinandersetzen. Das machen wir ja hier alle und ich finde relativ vernünftig.

 

Das wird ja auch getan. Deswegen wäre es am besten, wenn man Initiativen wie Pyrotechnik ist kein Verbrechen und Pyrotechnik legalisieren unterstützen würde. Die haben das ganze sehr vernünftig ausformuliert.

Du tust immer so, als hätte man es mit "den" Pyro-Befürwortern zu tun. Aber das ist falsch. Es gibt welche, die halten sich an die gegenwärtigen Regeln, es gibt welche, die nur ausnahmsweise in einer bestimmten Aktion zündeln, es gibt Leute, die das Verbot gezielt unterlaufen, es gibt Einzelpersonen, die machen was sie wollen. Es gibt keine Möglichkeit, dass die alle mit einer Stimme und mit einer Strategie alle zusammen auf Pyrotechnik verzichten. Diese Option gibt es nicht. Die Gesetze verhindern die Pyrotechnik nicht. Da ist eine kontrollierte, regulierte Pyrotechnik besser.

 

Wenn ich aber gegen Pyro bin (ich bin es nicht) oder nicht dran glaube, dass es so wie es aktuell läuft(und ich meine aus Richtung der Zünder) eine Lösung gibt, warum sollte ich dass dann tun?

Zum weiteren (ohne Quote):
Dann sollte doch die Gruppierungen die an der Initiative teilnehmen sich mal öffentlich und deutlich von den aktuellen Zündern distanzieren.

 

Ich wage jetzt einfach mal die Vermutung, dass viele Leute, die bestimmt auch Kinder haben, gar nicht wissen wann diese "aufgeheizte Stimmung" zu erwarten ist und wann nicht. Ich kann das meistensl auch nicht einschätzen, wann Typen, die sich nicht an Regeln halten können, vermehrt auftreten und wann nicht. Würden sich diese Typen an die Regeln halten wäre vieles leichter. Wenn man dann auch noch diese Typen kennt und es akzeptiert, dann sind die Leute, die es aktzeptieren in meinen Augen nicht viel besser.

 

Musst du ja nicht, muss ich auch nicht. Es ist einfach nur meine Haltung dazu, für mich sind viele, die sowas machen, Halbstarke, die mal was ausprobieren wollen und die den Reiz des Illegalen genießen. finde ich ok, hab ich kein Problem mit. Ein paar Leuchtfackeln sind gerade bei Flutlichspielen zudem extrem stimmungsvoll.

Ich kann aber auch sehr gut ohne Pyrotechnik weiterleben. Ich bin nur grundsätzlich dagegen, daraus so einen Staatsakt zu machen, als handele es sich hierbei um verkappte S-Bahn-Schläger. Die Bremer Fanszene ist ausgesprochen umgänglich und friedlich, der Anteil unkontrollierbarer Chaoten ist extrem gering. Da halte ich es für das völlig falsche Signal, wegen jedem verklemmten Pups in solchen Threads sich die Köppe heißzureden.

Ich plädiere deswegen dafür, weniger Repression und mehr Kommunikation einzusetzen in der Fanarbeit, insbesondere dort wo es noch möglich ist. Niemand kann ein Interesse daran haben, dass man Fangruppen hat, die einen Staat im Staate ausbilden und tun und lassen was sie wollen. Davon sind wir in Bremen zum Glück sehr weit entfernt.

 

Ich möchte deine Argumentation mit einem anderen Beispiel untermalen.

Es gibt immer wieder Leute die Besoffen Auto fahren. Alle wissen, dass man damit seine Mitmenschen gefährdet. Dass es immer wieder Leute machen, kann man ständig aus der Presse entnehmen. Die Polizei unternimmt sehr viel um das zu verhindern, aber immer wieder tritt solch ein Verhalten auf. Da man es sowieso nie verhindern kann, sollte man doch lieber besoffen Auto fahren erlauben. Zwar kann die Polizei weiterhin kontrollieren, aber das ist nur für das Statistische Bundesamt.