Quo vadis, Werder Bremen?

Dieses Thema im Forum "Saisonrückblick 2008 / 2009" wurde erstellt von Fichtenknicker, 29. Oktober 2008.

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  1. eine Anspielung auf das vorletzte Jahrtausend. Jaja ich weiss, die Steinzeit liegt noch viiiiiiiel länger zurück
     
  2. Naja Weiterentwicklungen hinsichtlich der Schaaf'schen Philosophie sind nun wirklich nicht mal ansatzweise zu erkennen. Im Gegenteil, es türmen sich mittlerweile Baustellen en masse auf:

    1. Es scheint im Team untereinander nicht zu passen, das ist für den sportlichen Erfolg tödlich. Schaaf trägt durch seine Nibelungentreue zu Baumann und Fritz entscheidend dazu bei.

    2. Taktische und strategische Ausrichtung es Spielsystems? Nicht zu erkennen.

    3. Standarts? Wenn überhaupt auf der Playstation, oder wie?

    4. Transferpolitik, angesichts dessen, was KATS schon geleistet haben, eine Blamage, wie sie größer nicht sein könnte. Fraglich bleibt dabei, ist die Kohle doch ins Stadion gewandert. Unrealistisch ist der Gedanke nicht, ganz und gar nicht...
     
  3. :tnx: Stimme ich zu, die tollen Erfolge auf dem Transfermarkt liegen schon eine ganze Weile zurück.
    Zu den Finanzen: Ich hab ja keinen Einblick, aber irgendwo muß doch noch was von den CL-Millionen zur Verfügung stehen bei einer dermaßen vorsichtigen Einkaufspolitik. Jetzt müßte doch noch Geld da sein für Veränderungen, in 2 Jahren vielleicht nicht mehr...
     
  4. Mick_666

    Mick_666 Guest

    Wie schon in anderen Threads hinreichend erwähnt wurde:
    Will Werder Bremen wirklich langfristiger mehr Erfolg haben, muss das Gesamtkonzept des Vereins grundlegend überdacht werden. Was erreicht werden soll und inwiefern alle Beteiligten bereit sind, etwas dafür zu ändern. Ansonsten kann alles, was wir hier diskutieren, über Bord geworfen werden. Ein Trainerwechsel bringt daher nichts, der würde sowieso nicht kommen. Es sei denn, TS wird irgendwann, wie Rehagel damals, abgeworben.

    Über eines bin ich mir eigentlich sicher: Das besinnliche Umfeld bei Werder wird genauso dafür sorgen, dass wir aus dieser verzwickten Lage wieder achtbar herauskommen, wie es dafür sorgen wird, dass die nächste (unnötige) Krise kommt, die auch da wieder vermeidbar gewesen wäre. Es bewegt sich eben alles auf dem gleichen Level: Die Fehler, der Trainerstab und das immer gleiche Spielsystem, egal welche Spieler und in welcher Verfassung gerade da sind. Vor allem die Ruhe im Club, die talentierten Spielern die Möglichkeit gibt, sich bei uns zu entwickeln und jede missliche Lage meistert. Ohne zu hinterfragen, ob es soweit kommen musste, weil der Erfolg im Endeffekt (zumindest aus Werder-Sicht) da ist.Bei Werder ist nun mal das Glas stets halbvoll und nicht halbleer.

    Damit verbauen wir uns jegliche Grundlage, den zweifelsohne vorhandenen Erfolg zu zementieren, weil nur das Gute gesehen und nicht betrachtet wird, was eigentlich möglich gewesen wäre. Das unterscheidet uns gewaltig von Bayern München, aber auch von Klubs wie Schalke oder Dortmund,deren hitziges Umfeld allein dafür sorgt, nie mit Erreichtem zufrieden zu sein.
    Das, was Werder Bremen kontinuierlich nach vorn brachte, verhindert im Umkehrschluß den nächsten Schritt gehen zu können - den zum absoluten Spitzenclub.
    Auf Spieler und Trainer wird so viel zu wenig Druck ausgeübt, was sich immer wieder zeigt:
    In Spitzenspielen geht es oft gut, weil da mit dem fehlenden Druck auch die Angst vor dem Versagen fehlt. In anderen Partien dagegen werden die Spiele vergeigt, es sieht manchmal so aus, dass da der absolute Wille fehlt. Weil die Akteure kaum Konsequenzen zu befürchten haben. Das sehen wir auch an den Vertragsverlängerungen:
    Frings sagte Juventus ab und verlängerte bei uns als Herzenssache. Seither spielt er mehr schlecht als recht. Jensen spielte sich letzte Saison in die Stammelf, als viele Spieler fehlten, auch weil er für eine Vertragsverlängerung kämpfte bzw. sich für Vereine interessant machen wollte. Danach kam nicht mehr viel. Diego verlängerte im November 07 um ein weiteres Jahr, kam danach nur noch selten an seine Topform heran.
    Gut, demonstrative Vertragsverlängerungen, unabhängig von der derzeitigen Form, gab es schon zu Otto`s Zeiten. Ebenso gehört die Art und Weise, wie der Verein geführt wird, sich insgesamt präsentiert, zu Werder wie die Stadtmusikanten nach Bremen. Und war auch nicht immer das schlechteste Rezept. Doch sollten sie wirklich einmal mehr wollen als in den vergangenen sechs Jahren erreicht wurde, müssten erstmals hier grosse Änderungen passieren.

    Tatsache ist, das sich Werder mit dem Vorhaben, in den Erhalt des Kaders statt in neue Spieler zu investieren, ziemlich verkalkuliert hat. Das dürfte auch dem Umstand geschuldet sein, dass Werder noch vor ein paar Jahren immer wieder Spieler (Rost,Ailton,Krstajic,Ernst) und nun erneut (Borowski,Klasnic) ablösefrei ziehen lassen musste. Doch da kamen Neue, die fast immer passten....
     
  5. Timbo

    Timbo

    Ort:
    Seckenhausen
    Kartenverkäufe:
    +9
    Es ist ja so, dass diejenigen, die als Ersatz für die abgewanderten Spieler im Moment nicht zu ihrer Form finden, oder schlichtweg zu jung und unerfahren sind. Was für einen Vorwurf kann man Özil, Prödl und Boenisch machen, die jetzt grad ihre ersten Gehübungen in der Bundesliga machen.
    Hunt war lange verletzt und ist immer noch sehr Verletzungsanfällig.

    Vielleicht hat man sich mit der Mischung verkalkuliert. Es fehlen Führungsspieler im Team. Frings und Baumann schauen sportlich oft hinterher. So wird es ihnen auf Dauer an Durchsetzungskraft anderer Natur fehlen. Aber durch die angespannte personelle Lage sind diese auch immer im Team gesetzt. Und so ist es auch kein Wunder, dass es derzeit grundsätzlich an Konkurrenzkampf im Team fehlt.
    Diego ist immer gesetzt, egal wie er spielt. Er ist die kreative Achse. Ab und zu lassen sich auch Özil und Hunt inspirieren. Aber die sind halt noch zu unerfahren, so dass sie meistens nichts rumreißen können.
    In der Abwehr gibt es gar keinen Wettbewerb. Man hat gesehen wie löchrig die Innenverteidigung ist wenn Merte nicht dabei ist. Naldo steht seit einiger Zeit auch nicht mehr so sattelfest da. Auf der linken Seite spielt ein Innenverteidiger, der eigentlich rechts spielen sollte. Auf der rechten Seite spielt ein Abwehrmann mit Null-Bundesligaerfahrung. Und Clemens Fritz steckt im Formtief oder ist verletzt. Tosic ist in Ungnade gefallen und wird den Konkurrenzkampf in der Verteidigung nicht mehr bereichern können.
    Damit stehen für 4 Positionen 6 Spieler zur Verfügung. Eigentlich muss sich von ihnen keiner Anstrengen ins Team zu kommen. So erreicht man, dass gestandene Nationalspieler nicht alles abrufen was sie leisten können. Und junge Spieler holen nicht alles aus ihrem Talent heraus.

    Auf drei bis vier Positionen muss nachgelegt werden, damit sich so langsam wieder eine Leistungsgesellschaft innerhalb der Mannschaft bildet. Den einzigen Konkurrenzkampf gibt es derzeit im Angriff. Da streiten sich 4 Stürmer um 2 Plätze. Wenn Pizarro wieder dabei ist, wird es für den Rest wieder schwierig zu spielen.

    Ich habe auch mal nachgedacht, zu Ottos Zeiten gab es auch die eine oder andere Krise in der Liga. 1990 wurde man 7. und man erreichte das Halbfinale im UEFA-Cup sowie das Pokalfinale. Jedoch vergab man beide Möglichkeite am Ende und man spielte 1991 nicht international.
    1992 gab es in der Liga auch nichts zu holen. Dank des Europapokalsieg war man ein Jahr später wieder international dabei. 1994 wurde man nach der Meistersaison 8. und holte den DFB-Pokal.

    Ich denke Meisterschaft und vielleicht auch die Championsleague liegen momentan in weiter Ferne. Aber man sollte sich ein gewisses Ziel stecken. Der gewinn des DFB-Pokal oder zumindest das Erreichen des HF oder Finales muss dieses Jahr drin sein. Dort ist noch nichts verloren. Und falls man tatsächlich nicht unter die ersten 5 in der Liga kommt, hat man wenigstens die Möglichkeit im UEFA Cup dabei zu sein.
    Das sollte als oberste Ziel ausgegeben werden.
     
  6. @Mick Werder:

    ich möchte Dir doch in einigen Punkten widersprechen.

    Du sagst:
    Werder hatte längerfristig Erfolg genau mit diesem Gesamtkonzept. Und ich kann mich sehr gut mit diesem Konzept idenifizieren, was mich u.a. auch zum Anhänger des Vereins macht. Die schnellen Trainerwechsel, das Geld-um-sich-werfen, das Erfolg-um-jeden-Preis-haben, das passt nicht zu Werder, und man muss nicht anderen Verein nacheifern. Wie du es selbst sagst:
    um es aber gleich als Nachteil zu sehen:
    Das sagt jedoch nichts darüber aus, wie es sich bei anderen Konzepten verhält, denn auch dabei kommt es zu Krisen, die konzeptbedingt sind.

    Deine obige Aussage wiederholst Du noch mal mit anderen Worten, jedoch mit der Zielsetzung "absoluter Spitzenclub":
    Deinem Wusch nach einem absoluten Spitzenclub kannst Du ja gerne träumen oder auf den Spielekonsolen virtuell realisieren, jedoch bleibt dieser in der Wirklichkeit ein Wunschtraum, und ich persönlich würde ihn nicht mal wollen. Ein Spitzenclub mit dem gegenwärtigen Konzept, das kann Werder sein, und als ein solcher gilt Werder sicher auch (noch), aber "absolut"? Wir werden niemals die Dimensionen eines FC Bayern erreichen können, und schon gar nicht die von Chelsea & Co.. Und das wollen wir doch auch gar nicht, ich zumindest nicht. Mir ist der Club, so wie er ist, sympathisch, und ab und an schicken wir uns an, mit den ganz Großen mitzuhalten. Aber Krisen gehören immer dazu! Die haben wir genauso wie alle anderen Vereine mit ihrem Erfolgshunger und ihren ach so tollen Konzepten!
     
  7. Duke

    Duke

    Ort:
    NULL
    Heute in der Kreiszeitung sagt Fischer, dass man jetzt die UEFA-Cup Quali anpeilt.

    http://www.kreiszeitung.tv/werdersp...r_haben_fuenf_Jahre_im_Himmel_gelebtquot.html
     
  8. Ich habe gerade in der Presseschau einen sehr interessanten Artikel aus dem Spiegel gepostet, die Schlussfolgerung klingt logisch: Bei sovielen Vereinen, die auch mit großer Finanzkraft aufrüsten, ist die Gefahr sehr groß, dauerhaft aus der Spitze der Buli zu verschwinden. Wird dieses Jahr in den Sand gesetzt, hat das nicht nur sportlich gravierende Folgen, sondern auch finanzielle. Nicht, was die Existenz des Vereins angeht, sondern den Abstand nach oben. Wir haben eh einen Standortnachteil und eine zu risikorarme Führung...

    Vielleicht sollte man sehen, dass man doch Investoren ins Boot holt und Geld für den Stadionnamen einstreicht, bevor die Marke Werder wohlmöglich in der Sponsorenwelt wieder eine graue Maus wird.
     
  9. Ach, das Gerede gab es auch schon Ende der 90er bis Anfang der 2000er, als u.a. Schalke und Dortmund viel Geld in die Hand genommen hatten. Damals kratzte Werder allenfalls an den UEFA-Cup-Plätzen, und es hieß, Werder wird nie wieder in die Spitzengruppe vorstoßen können. Soviel dazu.
     
  10. Der Meinung bin ich auch. Wenn wir in dieser Saison die CL nicht erreichen, wird es im Jahr darauf noch viel schwieriger werden. Verpassen wir dann nochmal die CL, müssen wir den Kader dazu deutlich abspecken...

    Kurz gesagt, es ist durchaus realistisch anzunehmen, daß mit dieser Saison die Zeit von Werder an der Bundesligaspitze zumindest bis auf weiteres zuende gehen wird.
     
  11. Das ist alles wahr, aber auch nichts neues. Durch die 5 CL-Teilnahmen in Folge sind viele Werder-Fans von der Realität abgekommen (nicht böse gemeint).
    Nur durch die CL-Millionen können wir uns diesen Kader mit diesen teurer Verträgen leisten.
    Und unter die ersten 5 zu kommen wir schwieriger als je zuvor - auch in Zukunft!
    Denn 5 Mannschaften: Bayern München, Schalke, Wolfburg, Leverkusen und Hoffenheim haben auch ohne CL-Millionen das Geld ihren Kader zu halten: Werder nicht!
     
  12. Trotz diesen teuren Kaders ist dieser zumindest jetzt nicht konkurrenzfähig. Sie wirken wie die Schülerlotsen.

     
  13. Du hast ja völlig Recht mit dem was du schreibst. Werder ohne CL bedeutet im Regelfall Mittelmaß.

    Aber wer will nach 5 Jahren CL dahin zurück? Doch keiner.

    Und der beste Zeitpunkt das Ruder noch herumzureißen ist jetzt, jetzt sofort. Spätestens in der Winterpause muß zur Not nochmal Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt werden.
     
  14. Dass die 5 Jahre CL etwas Außergewöhliches waren, wird jetzt vielen (zum Glück) bewußt, obwohl der "Wachrüttler" lediglich eine kleine Serie von Mißerfolgen ist (meinetwegen auch Krise), die immer mal wieder vorkommen kann. Wer weiß, vielleicht tut ja das Nichterreichen der CL auch mal ganz gut: geringere Belastung für die Mannschaft und realistischere Erwartungen von den Fans.

    Dein Statement wirkt wie "alles auf eine Karte setzen", und davon sollte man nun wirklich Abstand nehmen. Lieber Mittelmaß mit Potenzial nach oben als der völlige Absturz.

    Aber was soll man denn auch groß reißen in der Winterpause: die Spieler für den gehobenen Anspruch kann Werder nicht bezahlen; selbst wenn KA an die Schmerzgrenze geht, wollen solche Spieler nicht unbedingt und mit aller Macht zu Werder wechseln.
     
  15. Also mir geht es so, daß ich gerade weil ich meine zu wissen wie außergewöhnlich die CL für Werder, wie dünn der Ast ist, auf dem wir sitzen, sehr besorgt auf solch eine "kleine Serie von Mißerfolgen" reagiere. Ähnlich verhält es sich, wenn ich glaube, daß wir die Möglichkeiten, die uns die CL Teilnahme bietet, nicht gut genug genutzt haben, um uns die Konkurrenz so weit wie möglich vom Leib zu halten.

    Also in dem Sinne alles auf eine Karte setzen hab ich das nicht gemeint. Aber wenn man noch Optionen hat, die uns noch in dieser Saison helfen könnten die CL zu erreichen, dann sollte man diese Optionen möglichst auch ziehen.
     
  16. fvw1899

    fvw1899

    Ort:
    NULL
    Kartenverkäufe:
    +37
    @ Grafzahl: Besser kann manns kaum ausdrücken.
    Also das ist jetzt ja nicht persönlich gemeint, aber bei so einem Absatz könnte man schon irgendwie kotzen. Bayern lass ich ja vielleicht gerade noch gelten, obwohl sie nicht so wirklich viel erfolgreicherals werder waren und auch mal eine schlechte (Uefacup) Saison hatten und int. auch nicht viel besaser dastehen als Werder.
    Aber Schalke und Dortmund als postives Bsp. anzuführen nach dem sich Werder richten sollte ist doch schon der Hammer.
    Schalke = ohne das Russengas wären die Pleite, sportlich sind sie nicht annähernd so erfolgreich wie Werder. Wird es mal unruhig bricht sofort ne Schalmmschlacht (Schnusenberg: Trainer mit int. StandinG") aus und ein durchaus erfolgreicher Trainer wird demontiert und entlassen (Rangnick, Slomka)
    Dortmund = sind doch quasi auch pleite und haben keine sportlichen Erfolg.
    Du hast Recht, das man sich dort nie mit dem Erreichten zufrieden gibt, aber geanu das ist meiner Meinung nach das Problem.
    --> denn daraus resultiert, dass man für kurzfristigen Erfolg allles tut (Sofort Trainer raus), den langfristigen Erfolg aber aus den Auge verliert und auch nicht erreichen wird und daher auf dauer nie was großes erreichen und zufrieden sein wird.
    Ich kann nur hoffen, das Bremen niemals so ein "normaler" Klub wie die von dir angeführten wird, denn das wäre Werder Untergang
     
  17. Mick_666

    Mick_666 Guest

    Du hast da den Sinn meines Beitrages nicht richtig verstanden. Es zielte darauf hin, dass Werder sich mittlerweile entscheiden muss, welchen Weg der Verein gehen will und nicht, dass ich ein Werder Bremen sehen will, das den grossen (Geld-) Vereinen nacheifert. Unter den jetzigen Umständen - und das habe ich auch mit Vor- und Nachteilen dargestellt - sind die Möglichkeiten insofern ausgereizt, weil Werder 1.) gefangen ist im strengen Kaufmannsdenken und daher jedes Risiko scheut, 2.)sich wegen dem fehlenden Druck und der schnellen Selbstzufriedenheit selten hinterfragt und 3.) sich diesmal verhauen hat mit dem Versuch, erstmal den Kader (teuer) zusammenzuhalten.
    Der Verein kann nicht Ziele wie Meisterschaft und Weiterkommen in der CL ausgeben und sich dann immer noch präsentieren wie der frühere Ausbildungsclub, der billige, aber talentierte Spieler holt, die sich hier im ruhigen Bremen weiterentwickeln, um sie dann zu einem besseren Preis wieder transferieren zu können. Dazu alles als Erfolg wertet, was in Wirklichkeit als Mißerfolg angesehen werden muss. Und daher auch immer wieder die selben Fehler machen darf.
    Wenn Werder dies alles nicht ändern will, wovon auszugehen ist, sollten die Ziele dezenter formuliert werden, vor allem aber sollten sie sich darüber im Klaren sein, dass es dadurch so schnell ins Mittelmass gehen kann. Genau das beinhaltete meine Aussage!

    Sieh es mal so: Ich kann es nur zu gerne wiederholen. Wenn ein Unternehmen in der freien Wirtschaft nur Leute einstellt, die denken wie grosse Teile der Geschäftsleitung oder nur solche, die sich genau dem fügen, ist das meist der Anfang vom Ende. Dann bleiben Ideen und Anreize, sprich Innovationen vor der Tür. Doch in dem Geschäft bedeutet Stillstand Rückschritt. Wenn ein Unternehmer dort so handelt wie Werder, bleibt er entweder ständig auf dem Niveau stehen (wenn er Glück hat und die Kundschaft so halten kann), oft wird er aber vom Rest der Gesellschaft in rasendem Tempo überholt. Ausserdem gilt es da: In besseren Zeiten muss reinvestiert werden, um schlechtere Zeiten überstehen zu können und den Fortschritt nicht zu verpassen.

    Wenn Bayern München einmal Dritter wird, wird dort von einer handfesten, schweren Krise geredet. Die Frage ist stets, auf welchem Niveau sich diese konzeptbedingte Krise bewegt.
     
  18. Mick_666

    Mick_666 Guest

    Du hast es ebenfalls nicht kapiert. Richtig interpretieren und dann erst kritisieren. Wenn bei Werder alles beim Alten bleiben soll, was ja nicht das schlechteste ist, müssen wir uns damit abfinden, dass es kaum mehr besser geht und dass es nun abwärts führen könnte. Schnusenberg oder ähnliche Typen sind mir derart suspekt, die will ich wirklich nicht bei Werder sehen.
     
  19. Also, Risiko zu gehen, bedeutet, eine deutlich größere Bandbreite der Ereignisse in Kauf zu nehmen. Es gibt dann sicher die Chance, ganz noch oben zu stoßen, aber eben auch die, abzustürzen. Wenn man aber über lange Jahre die Erfahrung gemacht hat, sich durch ein eher konservativereres Agieren auf Dauer in der Spitze etablieren zu können, warum dann Risiko gehen? Nur, weil jetzt eine Krise durchlaufen wird, die imho eine ganz normale Ausprägung des Leistungszyklus darstellt? Nee, ich würde auch erstmal die Ruhe bewahren. Und wie ich auch schon mal früher schrieb: es ist für mich keine Frage des Kaders.

    Ich glaube, das mit dem Ausbildungsverein ist nicht mehr so zutreffend. Aber ich gebe Dir dahingehend recht, dass die Ziele seitens des Vereins inzwischen leichtfertig viel zu hoch angesetzt wurden, denn schon das Erreichen der CL ist für den Verein Werder nach wie vor ein außergewöhlicher Erfolg. Die CL wird den Fans aber durch diese Zielsetzung als selbstverständlich verkauft, und dann kann man teilweise verstehen, warum momentan bei ihnen so viel Ärger und Frust ensteht.

    Damit wollte ich doch nur eine Parallelität zur Vergangenheit herstellen. Sicher ist Werder heute in einer anderen Ausgangslage, aber ich wollte damit nur bekräftigen, dass es Werder mit seinem Konzept (und natürlich auch ein wenig Glück) allen Unkenrufen zum Trotz zurück in die Spitzengruppe geschafft hat, ohne das große Geld-in-die-Hand-nehmen eben, was damals als einzige Möglichkeit für das Erreichen der Spitzengruppe gesehen wurde.
     
  20. Ich für meinen Teil werde diese Diskussion jetzt erstmal aussetzen und mich voll auf den Samstag konzentrieren. Die Personallage hat sich ja anscheinend merklich entspannt und zuhause bestehen beste Voraussetzungen langsam wieder in die Spur zurückzufinden. Es kann ein Anfang gemacht werden!