Politik und Fußball in Bremen

Dieses Thema im Forum "Allgemeines" wurde erstellt von Timbo, 5. Dezember 2010.

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  1. Commando Tasdorf

    Commando Tasdorf

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    Schönen Dank, SPD!

    Jetzt findet das total kultige Länderspiel nicht bei uns statt. Super!

    :crazy:
     
  2. Natürlich ist die ganze Angelegenheit nicht besonders erbaulich. Andererseits war das Signal vom DFB und von der DFL jetzt völlig kontraproduktiv. Der Bremer Senat kann jetzt gar kein Rückzieher machen, sonst sieht es nämlich so aus als wenn die Politik vor dem Sport einknicken würde. Was mir auch bei der Begründung des DFB aufstößt ist der folgende Satz von Rauball. Das Gewaltmonopol hat der Staat, dies ist ja auch völlig richtig. Nur frage ich mich dann warum Dynamo Dresden vom Pokal ausgeschlossen wurde. Der Hauptanlass war damals die Ausschreitungen der Dresdner in Dortmund, aber nicht im Stadion, sondern in der Stadt. Und dafür wurde dann der Klub bestraft, obwohl dort ja der Staat zuständig war. Irgendwie kommt mir es so vor als denkt der DFB, er könne alles machen.
     
  3. Die Reaktionen der Bremer Landesfürsten sind ja auch mal lustig: Klick!

    Vor allem Martin Günthner scheint ehrlich empört darüber zu sein, dass jemand seine Ansichten nicht teilt. Wer der Spruch gilt, dass jedes Volk die Regierung bekommt, die es verdient, dann möchte ich mir nicht ausmalen, was die Bremer dafür angestellt haben müssen. :face:
     
  4. Tja, jetzt weiß ich wieder, warum ich seit Jahren die SPD für nicht wählbar halte. Das Länderspiel gegen Gibraltar sollte mein erstes Live- Länderspiele werden. Dankeschön, ihr rot-grünen Spinner in Bremen!!
     
  5. Mike44

    Mike44

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    Gab es etwa im Vorfeld keine intensive Gespräche miteinander? oder haben alle geschnarcht? :D
     
  6. soester

    soester

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    Moin zusammen,
    man kann mit Sicherheit darüber streiten, ob das Vorgehen des Senates des Landes Bremen der richtige Weg ist oder in die falsche Richtung führt.
    Ich teile allerdings die Ansicht, dass es das Recht der Politik ist, sich über solche Fragestellungen der Kostenbeteiligung Gedanken zu machen und ggfs. Entscheidungen zu treffen, die dann durch den vorgegebenen Rechtsweg auch auf Rechtmäßigkeit überprüft werden können. Als Werder Fan hoffe ich natürlich, dass Werder nicht benachteiligt wird. Wenn gezahlt werden muss und das rechtmäßig ist, dann bitte alle Vereine.

    Was aus meiner Sicht allerdings überhaupt nicht geht ist das Verhalten des DFB´s. Der DFB kann sich doch juristisch mit den Entscheidungen der Bremer Politik auseinandersetzen, so wie es jeder andere Bürger auch machen würde bzw. müsste. Mit der Maßnahme wird versucht, Politik zu machen und das steht dem DFB nicht zu.
    Die Politik darf sich niemals erpressen lassen, auch nicht vom DFB. Für mich ist das ein merkwürdiges Demokratieverständis der Verantwortungsträger beim DFB.
     
  7. Mike44

    Mike44

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    Dann lese am besten dieses Interview
    http://www.werder.de/de/profis/news/50498.php

    Schei... Politik. :cool:
     
  8. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Immer SPD wählen, obwohl diese in Bremen noch weniger clever ist als anderswo.
     
  9. soester

    soester

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    Ich stimme dir ja zu, dass das Verhalten der Politik nicht zwingend gut ist, vielleicht sogar völlig falsch.
    Aber es ist das Recht der Politik Entscheidungen zu treffen. Wenn es solche Absprachen zwischen den Ländern und dem DFB gibt, ist es ein schlechter Stil der Politik sich nicht daran zu halten, da stimme ich dir zu.
    Aber das rechtfertigt noch lange nicht die Entscheidung des DFB´s, das Länderspiel zu verlegen......
     
  10. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Ähm, doch.

    Die müssen sich nämlich nicht mit amateurhaften Provinzpolitikern abgeben, sondern sind vollkommen frei in der Entscheidung, wo sie Länderspiele austragen.
     
  11. soester

    soester

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    ...treffen damit aber leider Werder Bremen bzw. die Weserstadion GmbH wegen der Einnahmeausfälle, die Unternehmen, die vom Länderspiel profitiert hätten und die Fans, die zum Spiel wollten....d.h. der schlechte Stil der Bremer Politik wird beantwortet mit ebenfalls einen schlechten Stil des DFB´s.
     
  12. gelöscht

    gelöscht Guest

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    DFB und DFL haben eine Absprache mit der Politik getroffen, aus der das unsinnigste und kleinste Bundesland einseitig ausgeschert ist, mit populistischen Argumenten und ohne sinnvollen Grund. Damit schaden diese Kleingartenverein-Politiker Werder Bremen. Die DFL und der DFB ziehen aus dieser schlechten Provinzpolitik halt einfach die Konsequenzen, die daraus zu ziehen sind.
     
  13. soester

    soester

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    das ist halt die Frage, ob der DFB so reagieren musste.... wie gesagt ich bewerte hier nicht die Politik, die in Bremen gemacht wird. Es geht halt um eine Auseinandersetzung zwischen zwei Parteien, hier DFB und Land Bremen, die auf dem Rücken anderer ausgetragen wird..... und damit macht der DFB leider auch Politik. Der DFB hätte das Spiel ja auch in Bremen belassen können und sich trotzdem mit dem Land Bremen auseinandersetzen können. Für das Länderspiel gegen Gibraltar hätte das Land Bremen ja auch keinen Kostenbescheid erstellt.....ist ja kein Risikospiel. Also kann die Entscheidung des DFB´s auch als Denkzettel oder Bestrafung gesehen werden.
     
  14. Emsi49

    Emsi49 Guest

    Richtig!!! Mit einem sehr schlechten Stil.

    DFB und DFL sind beleidigt und verhalten sich wie Kleinkinder im Sandkasten.
     
  15. Mike44

    Mike44

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    Das können sie auch sein. Die Politik sollte lieber mal das Gehirn anschalten.

    Die Reaktion des DFB und DFL sind grenzwertig, aber verstehen kann ich es nach dem Lesen dieses Interviews schon:

    http://www.werder.de/de/profis/news/50498.php :cool:
     
  16. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Nehmen wir mal an Robbie Williams ginge auf eine Stadiontournee durch Europa. Nehmen wir mal an, er hätte noch einen freien Termin in Deutschland und in Bremen und Nürnberg wären in etwa gleiche Einnahmen zu erwarten. In Bremen aber müsste er eine Abgabe für den Einsatz der Polizeikräfte zahlen.

    Nun die Preisfrage: Wo würde das Management den Auftritt platzieren?

    DFB und DFL haben nur begrenzte Einflussmöglichkeiten auf die Bremer Landespolitik. Man hat es ihnen ja mehrfach gesagt, dass man damit nicht einverstanden ist, dass man darauf auch reagieren werde. Wenn Bremen trotzdem so einen Alleingang startet, müssen DFB und DFL auch daraus eine Konsequenz ziehen. Bremen wusste es und sie haben sehenden Auges dem Verein geschadet. Ich denke das sollte man bei der nächsten Wahl berücksichtigen.
     
  17. Renegate

    Renegate

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    Interessant wird es, wenn jetzt zb. 1 oder mehre Bundesländer Lunte gerochen haben und auch auf die Idee kommen, die Kosten an die DFL weiter zu reichen.Was dann?
    Hat man nur gewartet, bis einer den ersten Schritt macht??Die Überlegung der Kostenumlegung gibt es sicherlich nicht nur in Bremen...Mir fallen da spontan 4-5 Bundesländer ein die eine ähnliche schlechte Haushaltslage haben.
    Was will die DFL bzw DFB dann machen? Keine Länderspile mehr in Deutschland? :lol:

    War nur mal so ein Gedankenspiel..:wink:
     
  18. soester

    soester

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    Ist ja immer die Frage, ob das überhaupt rechtmäßig wäre, einen Gebührenbescheid zu erstellen. Aber darüber würden dann ja die Gerichte entscheiden....es stellen sich ja noch viele weitere Fragen....und dann ist man bei der inhaltlichen Auseinandersetzung und damit auf der Sachebene. Das Land Bremen würde wahrscheinlich argumentieren, dass nur bei einem Einsatz von sehr vielen Polizeikräften ein Gebührenbescheid erstellt wird, also nur gegen HSV, Hannover und ggfs. Frankfurt. Bei den anderen Spielen ja nicht. Auch nicht bei Konzerten, da ist ja kein Risikopotential....Der DFB würde wahrscheinlich entgegnen, dass die öffentliche Sichherheit immer Angegelegenheit der Polizei ist und unentgeltlich bleiben muss usw. usw.
    Genau diese Diskussionen sollen ja auch geführt werden aber das wäre auch gegangen, ohne das Länderspiel zu verlegen.
     
  19. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Warum sollten andere Bundesländer so dusselig sein?

    In NRW gibt es, gerade im Pott, eine klassische Verbindung zwischen Malocherjob, SPD, Gewerkschaft und Fußballverein. Wenn der lokale Verein in Schwierigkeiten ist, bürgen diese Pott-Sozialdemokraten mit öffentlichem Geld für den Verein, weil sie wissen, dass er den Wählern wichtig ist. Leuten wie Herrn Mäurer sind die Wähler und der Verein scheißegal.
     
  20. Es wird ja immer gesagt, dass die Bundesligavereine 1,5 Milliarden Euro Steuereinnahmen generieren.

    Um die Frage zu beantworten wie nachhaltig Fussball für die Gesellschaft ist müsste noch ermittelt werden wie hoch die sozialen Kosten betragen:

    Hierzu gehören nicht nur die Polizeieinsätze. Es gehört auch der Beitrag für die soziale Sicherung der Mitarbeiter, insbesondere der vielen temporären und prekären Beschäftigten die es auch im Fussball gibt, und die eben auch Transfergelder beanspruchen. Diese Mitarbeiter wohnen meistens im Land Bremen und beanspruchen, Wohngeld, Aufstockergehälter, etc... Des Weiteren beansprucht der Fussball auch hohe Krankenversicherungskosten, die er nur zum Teil selbst trägt, für die aber eben auch der Gesundheitsfond angezapft wird einfließen. Hubschraubereinsätze, Notoperationen bei Spitzenärzten sind deutlich teurer. Und zu guter letzt, die Infrastruktur rund um das Stadion für optimale Verkehrskonzepte wird auch von der Gesellschaft bereitgestellt. Oftmals sind Städte auch beteiligt am Ausbau bzw. Umbau der Stadien.

    In diesem Sinne reichen die 1,5 Milliarden Euro, die von 1. und 2. Liga an Steuergelder eingetrieben werden, wahrscheinlich bei weitem nicht aus.

    Die Zusatzkosten durch Ausweitung der Polizeieinsätze verantwortet aber nun mal der Fussball. Immer wieder sind es die "Fans" die nachwievor in den Stadien toleriert werden, weil zu wenig in die Innere Sicherheit von Stadien investiert wird. Würde die Innere Sicherheit der Stadien nicht so lax sein, würden sich auch nicht immer tausende Idioten zur Randalle mobilisieren lassen.

    Und zu guter Letzt, wer mehr Kosten hat, zahlt dann am Ende auch weniger Steuern, das bedeutet: Die Steuereinnahmen werden auch sinken, wenn der Fussball diese Kosten internalisieren muss, denn versteuert werden nur die Gewinne.

    Und wie hoch ist der Beitrag and die Gesellschaft in den letzten Jahren des SV Werder Bremen gewesen? Wie waren den die Zahlen? Rot oder Schwarz? Und wir zahlen alle schön weiter.... neben den Zuschauerpreisen.

    Aus diesem Grund kann ich nur begrüßen, dass der Bremer Senat, die Debatte dahingehend erstmal verlagert, den Verein SV Werder Bremen dafür sensibilisiert die Kosten zu internalisieren.

    Leisten kann es sich der Fussball allemal!