Politik und Fußball in Bremen

Dieses Thema im Forum "Allgemeines" wurde erstellt von Timbo, 5. Dezember 2010.

Diese Seite empfehlen

Schlagworte:
  1. Bremen

    Bremen Moderator

    Kartenverkäufe:
    +5
    In der Deichstube ist die Äußerung von HHG zu lesen:
    Dieser Artikel stammte vom 19.09.19, ergo sind die 3 Wochen in Kürze vorbei. Harren wir der Dinge, die dann kommen (sollen)...
     
  2. Dialog setzt Rede und Gegenrede voraus. Mit wem wollen sie denn sprechen, zumal die Politiker sich relativ klar contra Mitbeteiligung des Senats am NLZ positioniert haben. Das fängt doch schon beim Standort an, den ich persönlich für unglücklich halte.
     
  3. Bremen

    Bremen Moderator

    Kartenverkäufe:
    +5
    Korrekt, jedoch war zuletzt eher der Tenor, statt miteinander medial übereinander zu reden; ähnlich wie ein zerstrittenes Ehepaar, welches nur noch über einen Übermittler zum miteinander Kommunizieren in der Lage ist.

    "Unglücklich" ist für die Wahl den gewünschten Standorts sogar noch untertrieben, denn sich als Bauplatz die topographisch tiefste Stelle eines Hochwassergebietes auszusuchen, mutet ja schon fast ans Ignorieren des Klimawandels an.
     
  4. Lübecker

    Lübecker

    Ort:
    53° 52´01´´N 10°40´08´´E
    Kartenverkäufe:
    +2
    Sein gesamtes Handeln und Tun nur auf den Klimawandel abzustimmen, halte ich für kontraproduktiv. Mit Augenmaß ja, aber nicht mit einer Vollbremsung. Für das NLZ sehe ich das so, das man Gebäude so bauen kann, das Wasser nicht die Bausubstanz zerstört und die Plätze gut wieder abtrocknen können. Wenn es tatsächlich einmal so kommt, dass die Weser so hoch kommt, das die Spundwände überspült werden, haben die Bremer andere Probleme als ausgerechnet Profifußball.
    Einfacher und billiger kann man sicher auswärts auf der anderen Weserseite (Weyhe?) bauen.
     
    Klatti5 gefällt das.
  5. Bremen

    Bremen Moderator

    Kartenverkäufe:
    +5
    @Lübecker

    Korrekt, das gesamte Handeln und Tun auf den Klimawandel abzustimmen, ist kontraproduktiv; dennoch muß dieser bzw. dessen Folgen bei Entscheidung über den Standort des NLZ mit einbezogen werden. Selbstverständlich lassen sich durch bauliche Maßnahmen die Risiken von Hochwasserschäden reduzieren, einen 100%igten Schutz vor Hochwasserschäden kann und wird es nie geben, so daß das bei der bei der Vorstellung des Projekts NLZ vor knapp einem Jahr Berücksichtigung fand:
    Der zweite Haken: diese Maßnahmen kosten (in selber Quelle nachzulesen) "mal eben" ca. 8 Mio. € mehr! 8 Mio € sind für Werder verdammt viel Geld, bloß damit a) die Ausbildung des Nachwuches möglichst nah bei den Profis erfolgt, b) die Vergangenheitsromantik (O-Ton Willi Lemke bei der Befürwortung der Pauliner Marsch als NLZ-Standort: "Unsere Heimat") bedient wird und c) selbst dieser 8 Mio € Mehraufwand wird Hochwasserschäden am Baukörper und somit weitere hohe Folgenkosten für die Behebung dieser Schäden nicht gänzlich verhindern können. Das ist kaufmännisch unverantwortlich, selbst wenn Werder bei einer etwaigen Beteiligung der Stadt "nur" ca 4 Mio € Mehrkosten zu tragen hätte - was jedoch zur Folge hätte, daß die Beteilung der Stadt plus die Hochwasserschutz-Mehrkosten den SteuerzahlerInnen nur schwer vermittelbar wäre - sofern das Projekt nicht schon am Veto eines einzelnen stimmberechtigten Anwohner, oder fehlender behördlicher Genehmigungen scheitert.

    Ich stimme dir zu, daß wenn ein solches Hochwasser kommt, es wichtigere Probleme als Fußball gibt. Doch weil der Klimawandel mittlerweile so weit fortgeschritten ist (bzw. deutlich weiter, als die Breitschaft der Weltpolitik hinsichtlich der Ergreifung erforderlicher Maßnahmen), geht es nicht mehr um die Frage ob, sondern wann und in welcher Intensität das Hochwasser kommt. Und genau deshalb wäre es fahrlässig, ja fast schon Vorsatz, das NLZ in einem Hochwasserrisikogebiet wie der Pauliner Marsch hochzuziehen. Daher kann die Losung nur lauten, den Bau dort umzusetzen, wo solche Risiken und demzufolge auch die Baukosten deutlich geringer sind.
     
    Eisenfuss57 gefällt das.
  6. Das ist das ganz Entscheidende. Es macht keinen Sinn.
    Und zur Diskussion mit der Bremer Politik:
    - aus welchen Ressorts soll denn das Alles finanziert werden? Wer ist denn dafür? Die Linkspartei, die das Kapital schlechthin insgesamt ablehnt, oder die Grünen, die alles in den Klimawandel stecken wollen?
    - bis wann sollen die Gespräche ergebnistechnisch abgeschlossen sein? Wollen sie jetzt die ganze Legislaturperiode darüber reden? Wo ist ihre Deadline, wenn sie 2021 Baubeginn haben wollen?
     
    Bremen und Eisenfuss57 gefällt das.
  7. Lübecker

    Lübecker

    Ort:
    53° 52´01´´N 10°40´08´´E
    Kartenverkäufe:
    +2
    Genau hier liegt das Problem. Da in Bremen nun einmal RRG in der Regierung vereint sind (gewählt wurde ja anders), wollen auch alle mitreden und bei der Ahnungslosigkeit geringen Sachkenntnis der Politiker ;), verbunden mit entsprechender "Entschlussfreudigkeit", wird das Projekt zerredet werden.
    Also: Pro NLZ außerhalb Bremens!!
     
    Eisenfuss57 und syker1983 gefällt das.
  8. Bremen

    Bremen Moderator

    Kartenverkäufe:
    +5
    Wenn es nach dem Aspekt der Vernunft ginge, sollte unabhängig von der jeweiligen politischen Couleur jede Bremer Regierung den Bau des NLZ in der Pauliner Marsch ablehnen. Und die Verantwortlichen von Werder ebenso, denn es passt nicht zusammen, daß sie einerseits, zum Teil auch zu Recht, die finanziellen Nachteile aufgrund der sich immer schneller drehenden Geldspirale im Profifußball, der schwammigen Handhabung der 50+1, dem Urteil des BVerwG über die Mehrkosten von Risikospiele etc. beklagen, aber gleichzeitig immense Mehrkosten von ca.8 Mio € aus dem Fenster werfen wollen, bloß damit das erforderliche NLZ in Sichtweite der Büro-Fenster des Weserstadions hochgezogen wird.
     
    Lübecker und Eisenfuss57 gefällt das.
  9. Bremen

    Bremen Moderator

    Kartenverkäufe:
    +5
    Vor allem stellt sich die Frage, wie das alles finanziert werden soll. Mit Beginn des Jahres 2020 tritt die im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse für die Bundesländer in Kraft, d.h. die Länder dürfen grundsätzlich keine neuen mehr Kredite aufnehmen. Somit besteht dann bei dem vorhandenen Sanierungstau noch weniger Spielraum für eine staatliche Teilfinanzierung des NLZ.
     
    syker1983, Lübecker und Eisenfuss57 gefällt das.
  10. Klar. Aber selbst ohne die besagte Schuldenbremse sehe ich keine Chance auf bremische Subventionen. Fördermittel würden schon gehen, 50% Eigenbeteiligung, Förderzeitraum und Förderziele müssen genau definiert werden, wobei das nur einen Bruchteil des Summe ergeben würde.
    Pauliner Marsch:
    - unklare rechtliche Situation durch die Anwohner mit Vetorecht
    - Standort im Hochwassergebiet
    - dadurch erhebliche Mehrkosten von mind. 8 Mio€ durch Hochwasserschutz
    Mehrwert resultiert aus nostalgischer Verklärung und der Nähe zum Weserstadion. Das soll die o.g. Punkte aufwiegen???
    Das ist typisch Bremen. Die-Da-Oben sollen das bezahlen, wobei unklar ist, wer Die eigentlich sind?! Ist es die Regierung, die Hochfinanz etc.? Das sei man Bremen schuldig, glaubt man den Politikern. Über das Warum lässt sich trefflich streiten.
    Werder ist genauso drauf. Man erwartet mehr Geld von der DFL, weil man so beliebt ist und es einfach haben will. Wenn es dann darum geht, die eigenen Reserven zu heben sprich die KG, lehnt man dieses mit Hinweis auf die Tradition seit nunmehr 20 Jahren ab. So dreht man sich im Kreis.
     
    Lübecker und Eisenfuss57 gefällt das.
  11. ……. außerdem weiß keiner wo dieses Projekt letztendlich finanziell endet. Ich spekuliere mal auf mindestens
    plus 10 % auf die bisher angedachten 32 Millionen.
     
  12. 10% in Bremen Mehrkosten??? Du Optimist. Rechne mit mind 25-35% und dann wären sie noch gut im Soll.
     
    Lübecker gefällt das.
  13. Ich bin hier vorsichtig geworden, aber wenn du es schon aussprichst, da wäre ich auch eher bei deinen 25 % plus.
     
  14. Bremen

    Bremen Moderator

    Kartenverkäufe:
    +5
    Korrekt. Die Erwartung, die Anderen zahlen zu lassen, reicht alleine nicht aus. Die KGaA "sitzt" auf 50-1 veräußerbarer Anteile, von denen eine Teil-Emission, mit der sich die Baukosten für das NLZ (zu großen Teilen) decken ließe - zumal das Tagesgeschäft Profifußball dafür in den letzten 3 Jahren keine größere finanziellen Mittel dafür abwarf bzw. es in naher Zukunft auch nicht erwirtschaften wird. Denn die etwaigen Transfereinnahmen 2020 müssen nicht nur den aus diesen Verkäufen resultierenden sportlichen Wertverlust zumindest einigermaßen kompensieren, sondern auch das Minus i.H. von 13,7 Mio. € aus der TP dieses Sommers ausgleichen.
     
    Eisenfuss57 gefällt das.
  15. Bremen

    Bremen Moderator

    Kartenverkäufe:
    +5
    25-35%? So wenig? Da ist noch viel Luft nach oben, denn z.B. die Kosten der Elbphilharmonie lagen 465% über der Machbarkeitsstudie und bei Stuttgart 21 rechnet die Deutsche Bahn AG derzeit mit einem Budget von 335% über der Machbarkeitsstudie.

    :ugly:
     
  16. Zumal dieser Kader nicht zukunftsträchtig aufgebaut ist. Der Kader besteht zu einem nicht unerheblichen Teil aus
    Spielern die "überaltert" sind und keinen Mehrwert- bzw. Transferwert erzielen werden.
    Verkaufen wir also unser "Tafelsilber, was wir aus Gründen des "Überlebens" sehr wahrscheinlich müssen, dann
    ist ein erheblicher Anteil an sportlicher Kompetenz auf ein Mindestmaß geschrumpft.
    Europäische Klänge höre ich da nicht. Ein finanzieller "Durchbruch" hinsichtlich einer gewissen "Unabhängigkeit"
    ließe sich so nicht darstellen. Ein Teufelskreis, aus dem Werder sich mit der derzeitigen Konstellation nicht
    herausarbeiten wird.
    Somit sollte man vielleicht auch die Frage der Finanzierung des NLZ, besonders vor dem Hintergrund der noch
    immer sehr hohen Schuldenbelastung durch das Stadion, deutlich überdenken.
     
    Bremen und Cyril Sneer gefällt das.
  17. Bremen

    Bremen Moderator

    Kartenverkäufe:
    +5
    Wir werden unser Tafelsilber nicht nur aus Gründen des Überlebens veräußern müssen, sondern auch weil wir Top-Spieler auch sportlich langfristig nicht halten können. Vor allem kommt eines hinzu: daß Werder durch das geplante NLZ, der erforderlichen Verjüngung des Kaders sowie und dem dicken Minus in der Sommer-2019-TP frisches Geld braucht, wissen auch Baumis Kollegen in den Clubs, die sich für unser Tafelsilber interessieren - und verfügen somit über ein durchaus wirksames Druckmittel, die Ablösesummen zu reduzieren. Somit dreht sich der Teufelskreis noch weiter.
     
    syker1983, Lübecker und Eisenfuss57 gefällt das.
  18. Lübecker

    Lübecker

    Ort:
    53° 52´01´´N 10°40´08´´E
    Kartenverkäufe:
    +2
    Ich habe noch von keinem Bau mit Beteiligung der öffentlichen Hand gehört, wo der Kostenrahmen eingehalten wurde. Diese Projekte werden doch bekanntermaßen runter gerechnet, damit sie überhaupt durch die Entscheidungsgremien kommen. Sind sie erst einmal im Bau, kann man nicht mehr zurück und dann heißt's zahlen. 25%+ sind realistisch.
     
    Eisenfuss57, syker1983 und Bremen gefällt das.
  19. Warum haben wir immer noch Bunte Eckfahnen?Weiss mit W drauf.Ist das ein Sportverein oder ein Politischer Verein?Es steht ja so in der Satzung Politisch neutral!
     
    beckstown gefällt das.
  20. Cyril Sneer

    Cyril Sneer

    Ort:
    Duisburg WVSC-Sieger #228
    Kartenverkäufe:
    +8
    Hat doch nichts mit Politik zu tun.