Politik und Fußball in Bremen

Dieses Thema im Forum "Allgemeines" wurde erstellt von Timbo, 5. Dezember 2010.

Diese Seite empfehlen

Schlagworte:
  1. dieeeter

    dieeeter Guest

    @werder sieger: man kann doch nicht einfach fußball mit handball oder basketball vergleichen und dann den schluss ziehen, dass die vereine und verbände das bei letztgenannten besser im griff haben, weils da weniger randale gibt. zum fußball gehen im schnitt vermutlich 10x so viele leute, fußball sitzt viel tiefer in den leuten drin, da haben sich über viele jahre rivalitäten bzw. sogar feindschaften gebildet. im handball und basketball existiert das doch wenn überhaupt alles nur im einem viel kleineren maße. und gelegentliche ausschreitungen gibts in diesen sportarten btw auch.

    und wo bringen der dfb oder werder bzw. irgendein anderer verein eine gereizte stimmung ins stadion oder haben eine mitschuld daran? :confused:
     
  2. gelöscht

    gelöscht Guest

    Ort:
    NULL
    :tnx::tnx::tnx:
    Mit diesem Post ist eigentlich fast Alles gesagt. Nach diesem Post sollte man bitte nur noch sinnvoll argumentieren, auf die in diesem Post genannten Argumente wirklich eingehen oder einfach die Klappe halten.

    Wer will, darf natürlich immer noch seinen Senf dazu geben, sollte aber gewisse Qualitätsstandards einhalten.
     
  3. cornholio

    cornholio

    Ort:
    NULL
    Kartenverkäufe:
    +2
    Die Zuschauer sind aber Teil des veranstalteten Fußballspiels. Wenn zwei Auswärtsfans mit dem Auto aus Augsburg nach Bremen kommen, benötigen sie auf der Autobahn keine Polizeieskorte. Wenn sich im Bremer Stadtzenrum dann aber Tausende von Menschen sammeln, sieht das schon anders aus. Diese Menschenmenge ist dann ausschließlich wegen des Spiels da. Man muss hier nicht versuchen irgendwelche gekünstelten Szenarien zu erfinden, um das ganze ins Lächerliche zu ziehen:
    Hier fehlt natürlich die Verhältnismäßigkeit. Ich sage mal: Wenn dauerhaft großes Konfliktpotential zwischen HSV-Fans und Werder-Fans bestünde, würde die Polizei sie vielleicht ähnlich wie bei Rockerbanden vorgehen. Aber das ist nicht der Fall. Streit zwischen einzelnen Personen bleibt zunächst einmal Streit.

    Das könnte man natürlich überdenken, ob die Vereine dann mehr Mitbestimmung bei der Planung der Einsätze kriegen. Ich halte sie aber nicht für kompetent genug. Wenn das nämlich der Fall ist, müssten sie logischerweise auch (teil-)haftbar gemacht werden, wenn ein Einsatz unterbesetzt ist.


    Starke Worte dafür, dass Du hier auf ein Teil-Thema eingehst, über das ich nicht geschrieben habe und gleichzeitig darauf verzichtest auf das einzugehen, was ich tatsächlich geschrieben habe. :lol::applaus:

    Natürlich zahlen die Steuern. Das ist schließlich das Lieblingsargument der Fußball-Branche. Wochenlang musste ich mir in den Medien von einigen Möchtegern-Experten anhören, dass der Hoeneß doch ein viel besserer Mensch sei als ich, weil er so viel mehr an Steuern gezahlt hat als der Durchschnitts-Deutsche. Ich zahle auch Steuern, verdiene nicht schlecht und bin froh, dass ich mehr Abgaben zahle als z.B. meine Eltern. Bisher habe ich mir noch nicht die Schulter ausgekugelt, weil ich mir so fleißig darauf geklopft habe. Wann immer es im Fußball um Finanzen geht, bilden sich die Funktionäre sonst was darauf ein.

    Ich sehe hier wie schon erwähnt zwei Probleme:
    1. Die Fußballbranche kann es sich mMn leisten hier einen größeren Anteil zu tragen. Rübe, Götze und Co. verdienen ein zweistelliges Millionengehalt und zahlen entsprechende Abgaben. Also ich zwinge in diesem Fall niemandem meine Meinung auf. Ich fordere niemanden auf "die Klappe zu halten" und würde darum bitten, dass dahergelaufene Forums-Proleten mir das gleiche zugestehen.

      Die Umsätze und die Gehälter steigen fortlaufend. Offensichtlich geht's dem durchscnitlichen Fußball-Fan zu gut, sonst würde er den Vereinen nicht so unfassbar viel Geld hinterherwerfen. Wenn jemand 80€ im Jahr für ein aktuelles Trikot ausgibt, kann er auch 15€ im Jahr für Sicherheit zwischen Bahnhof und Stadion ausgeben. Dann muss nämlich meine Nachbarin, meine Oma und jeder andere nicht dafur zahlen, wenn sie/er kein Interesse und keine Freude am Fußball hat.

    2. Das Verhalten von DFB und DFL in diesem Fall, das mich fassungslos werden lässt. Das hatte ich ja weiter oben schon erläutert. So geht man mit gewählten Politikern nicht um. Es ist wichtig, dass man kritisch hinterfragt, was die Herrschaften da an Gesetzen verzapfen. Aber das geht nicht ohne Diskussion. Regel Nummer 1 im USA-Guideline "Wie verhandle ich mit Terroristen" lautet wahrscheinlich: Wir verhandeln nicht mit Terroristen. Genau daran erinnert mich das Verhalten von DFB/DFL hier. Das Spiel zu verlegen hilft auch niemandem langfristig weiter. Statt proaktiv an einer Lösung zu arbeiten, statuieren sie ein Exempel, das kurzfristig Furcht erzeugt und andere Länder abschreckt. Damit haben sie aber die Tür zu einer gemeinschaftlichen Lösung zugeschlagen. Wenn irgendwann ein zweites Bundesland auf die gleiche Idee kommt, fallen die Dominosteine einer nach dem anderen.
     
  4. fvw1899

    fvw1899

    Ort:
    NULL
    Kartenverkäufe:
    +37
    Oh man jetzt machst du dich langsam echt lächerlich und die Phrasen werden noch stumpfer anstatt mal wirklich auf ein Argument einzugehen.

    Ja die Zuschauer sind Teil des Spiels und für die öffentliche Sicherheit haben Sie bereits über Steuer/Abgaben ihren Teil bezahlt (Aufgabe des Staates) - wenn sie weiter direkt Polizeikosten (z.b. durch Randale/Straftaten verursachen) kann man diese auch jetzt schon auf die einzelnen Personen umlegen. Sonst müsste man ja bei jedem, Weihnachtsmarkt; Freimarkt usw wo Menschenmassen zusammenkommen und eine gewisse Polizeipräsenz da ist, erst mal von jedem eine Gebühr für die öffentliche Sicherheit verlangen - Lächerlich. Und wer nicht zahlt bekommt keinen Schutz?! Und das sind keine gekünstelten Szenarien - das ist die Realität!


    zeigt nochmal das du nicht gerade viel Ahnung von der Materie hast.

    Auch der Staat ist jetzt erstmal nicht haftbar zu machen falls ein Speil unterbesetzt ist - nur am rande.



    Ich bin auf genau das eingegangen was du geschrieben hast und nicht auf ein anderes Teilthema - aber ohne diese dämliche Unterstellung hättest halt auf meine Argumente antworten/eigehen müssen. Und dein Hoeneß Argument ist einfach nur armseliger Populismus - der ist ein Straftäter der 30 Millionen Steuer hinterzogen und uns damit alle beschißen und betrogen hat - dies ist ja nicht mal Rande mit dem hier besprochenen Problem zu vergleichen. Du hast die aktuelle Situation mit Subventionen für Vereine beschrieben und das ist einfach sowhl rechtlich als auch volkswirtschaftlich Quatsch. Öffentliche Sicherheit ist Kernaufgabe des Staates der von Vereinen und Zuschauer anteilig durch ihre Steuern bezahlt werden.
    Habe ich jetzt nicht ausgerechnet - aber alleine das was an einem Spieltag an Mwst. eingenommen wird deckt diese Kosten wahrscheinlich lcoker.

    Nach deiner Argumentation, könnte die Polizei/Politik ja auch sagen:" Die besseren Wohngebiete bestreifen wir nicht mehr, die "Reiche" haben es ja schließlich verursacht mit ihrem Haus, das eingebrochen wird - und da sie eh sooo viel Geld haben, sollen sie dann doch bitte auch extra für ihre/öffentliche Sicherheit zahlen.!"

    Oder andersrum - in Vierteln ("soziale Brennpunkte") wo die Polizei oft hinmuss, sollen dann die Anwohner eine Extragebühr für die Sicherheit und die Polizei zahlen? Sie bzw. das Viertel in dem sie wohnen sind dann die Verursacher, analog dem Verein als Veranstalter des Fußballspiels, und deswegen muss auch extra gezahlt werden?



    1. Nur weil sich jemand etwas leisten kann heißt das noch lange nicht das er es auch zahlen sollte/muss. Der Millionär muss ja auch nicht beim Bäcker das drefache für ein Brot zahlenb nur weil er viel Geld hat und sich das leisten kann. Und gerade durch die hohgen Umsätze/das viele Geld zahlen sie auch entsprechend hohe Steuern und somit schon einen überproportional hohen "Deckungsbeitrag" für diese Kosten.

      Auch deine Nachbarin oder Oma werden sicherlich, vor allem Nationalmanschaft, schauen. Vlt nicht deine Oma persönlich, aber für die Nationalmanschaft interessieren sich bestimmt mehr als 50 % der Bevölkerung (siehe Einschaltqouten) und auch bestimmt mehr als 50 % interssieren sich allgemein für Fuball und schauen diesen (teilweise) vor allem im TV, auch. Dementsprechen sind sie alle Mitverursachen und müssen daüfr zahlen, was sie auch über Steuer tun. Sicherlich gibt es Leute die ganrnichts mit Fußball zu tun haben und dann dort etwas "mehr" zahlen, dafür profitieren sie an andere Stelle von den Steuereeinnahmen des Staates, z.B. bei einem Konzert vom Staatsorchester (die meist nicht kostendeckend durch die Eintritte arbeiten) sondern wirkjlich subventioniert werden. Das ist das Prinzip in unserem Staat, das die Kernaufagebn des Staates (Sicherheit/Kultur/Infrastruktur usw.) durch die allegmeinen Steuer bezahlt werden - Stichwort VWL!! Mal zahlt der einzelne etwas drauf mal zieht er einen größeren Nutzen als andere draus.

      Das Das Vehalten des DFB übertrieben ist sehe ich übrigens ähnlich.
     
  5. gelöscht

    gelöscht Guest

    Ort:
    NULL
    @cornholio
    Worüber reden wir eigentlich, wenn wir über die Kosten für Polizeieinsätze im Zusammenhang mit dem Profifußball reden? Die meisten Schätzungen gehen von knapp 40 Millionen Euro pro Jahr aus (für den GESAMTEN Profifußball).

    Dem gegenüber stehen direkte Steuereinnahmen des Staates in Höhe von 1,5 Milliarden Euro pro Jahr, eine volkswirtschaftliche Wertschöpfung von mehr als 5 Milliarden Euro pro Jahr und zehntausende Arbeitsplätze. Diese 40 Millionen für Polizeieinsätze sind also eigentlich "Peanuts".

    Du hattest von Verhältnismäßigkeit geschrieben (wenn auch in einem anderen Zusammenhang). Diese Verhältnismäßigkeit ist gewiss nicht gegeben, wenn man angesichts der vorliegenden Zahlen als Bremer Innensenator wegen eines kleinen Teils dieser knap 40 Millionen einen derartigen Aufriss macht.

    Zum Vergleich: Die Bremer Theater erhalten jährlich Subventionen in Höhe von 26 Millionen Euro; die städtischen Bühnen Frankfurt 39 Millionen Euro. Jede einzelne Opernkarte wird in Deutschland mit ca. 190 Euro bezuschusst.

    Ich habe auch gar nichts dagegen. Kultur ist wichtig und ihre Aufrechterhaltung auch eine Aufgabe des Staates. Es gibt jedoch wesentlich mehr Menschen in Deutschland, die mit Theater und Oper gar nichts anfangen können als Menschen, die mit Fußball gar nichts anfangen können.

    Wenn Du jetzt mit Deiner oder irgendeiner Oma argumentierst, die für Fußball Steuern "zahlt", obwohl er sie nicht interessiert, wird diese Argumentation angesichts der Kultursubventionen arg brüchig.
     
  6. cornholio

    cornholio

    Ort:
    NULL
    Kartenverkäufe:
    +2
    @ fvw1899: Also ich bin's ja nicht, der das ganze auf die persönliche Schiene zieht. Aber das kannst du gerne haben, mein kleiner Freund.

    Du weißt nicht bloß nicht, was der Unterschied zwischen Volks- und Betriebswirtschaft ist. Auch mit dem Wort Argument scheinst du so deine Probleme zu haben. Denkst du etwa nur, weil die Wörter "Staat" und "Steuerabgaben" fallen, geht es automatisch um Volkswirtschaft? Du kannst mir gerne vorwerfen "keine Ahnung zu haben" oder "leere Phrasen" zu dreschen. Aber erwarte dann nicht, dass ich Mitleid mit dir habe, wenn

    Auf deine tollen Argumente bin ich in meinem vorigen Post jedenfalls eingegangen. Die waren in dem Fall:
    1. Kosten werden durch Steuerabgaben überkompensiert.
    2. Verein/Verband sind nicht die Verursacher, sondern die Zuschauer
    3. Es ist unfair, wenn der Staat den Einsatz plant und der Verein/Verband das zahlen muss
    4. Staat sorgt für Sicherheit in der Öffentlichkeit
    Auf Punkt 1 bin ich im unteren Teil meines vorigen Posts eingegangen. Auf Punkt 2 bin ich im ersten und zweiten Teil des Posts eingegangen. Auf Punkt drei bin ich im dritten Teil eingegangen. Und der letzte Punkt ist ebenfalls in Teil 1 und 2 eingeganen.

    Ich weiß nicht, was für dich "auf Argumente eingehen bedeutet". Wenn du aber keine Argumente in meinem Post rauslesen kannst - und Argument bedeutet nicht, dass dir das gelesene gefallen muss - dann kannst du nicht lesen.
    Ja, Polizei und Co. werden von Steuern bezahlt, um die Sicherheit der Bürger sicherzustellen. Wenn sich aber 40.000 Menschen versammeln, verursachen sie eine "Unsicherheit". Je nachdem welche Menschen sich dann versammeln besteht da mehr oder weniger Unsicherheit. Ich finde, da kann man auch einen erhöhten Anteil erwarten.
    :daumen: Das sind deine "Argumente"? :lol:
    Bist du so naiv? Natürlich ist der Staat haftbar - und angreifbar - wenn ein solcher Polizeieinsatz schiefgeht. Zuvorderst natürlich das Image: Die Politiker müssen sich natürlich vor ihren Wählern erklären, wenn ihr Exekutiv-Organ versagt - ob's nun beim Fußballspiel oder auf der Diskomeile ist. Und im Extremfall...: Loveparade in Duisburg. Selbstverständlich - und völlig zurecht - wird der Organisator des Einsatzes auch angegriffen, wenn bei der Planung etwas schief geht. Ähnlich war es hier vor einigen Jahren, als die HSV-Fans beim Derby im Block "eingesperrt" waren.
    Dafür, dass ich schon in meinem ersten Post anerkannt hatte (und in keinem der vorigen Posts verneint hatte), dass Steuerabgaben in sehr großem Maße getätigt werden, wiederholst du das Argument ziemlich oft. Viel mehr hast du nicht, oder? Jedenfalls würdest du uns viel Zeit sparen, wenn du das in Zukunft bleiben lässt. Ich habe meine Ansicht zu dem Thema (+ dass ich kein Problem mit deiner Meinung dazu habe) schon ausführlichst aufgeschrieben.
    Nö, das ist kein Populismus, das ist Realität. Es vergeht kaum eine Diskussion zu dem Thema, bei dem sich nicht wenigstens ein Fußball-Funktionär auf die Schulter klopft, weil er doch so viele Steuern abtreten muss. Dann jammert man noch über die Wettbewerbsverzerrung, weil in Spanien oder sonstwo deutlich weniger Steuern abgegeben werden müssen und unsere Vereine vom Staat so hart rangenommen werden.
    Was soll denn der Blödsinn? Ich dachte wir waren uns gerade einig, dass ich keine Argumente habe, sondern nur leer Phrasen dresche? Aber du als gelehrter Volkswirt kannst mir ja sicher den Unterschied zwischen einem Basisgut wie Wohnen erklären und einem Luxusgut wie Fußball (zur Erläuterung: In diesen Fall ist die Verwendung von Volkswirtschaft korrekt!). Oder für den einfachen Geist formuliert: Du vergleichst Äpfel mit Birnen.
    Wir reden hier ja nicht von müssen. Jeder zahlt für das Produkt das, was es ihm Wert ist. Uns ist der Fußball so viel Wert, dass wir Millionengehälter und Milliardenumsätze finanzieren. Weil das mMn ein Haufen Asche für etwas Luxus ist, finde ich es verhältnismäßig, dass auch der verursachte Polizeieinsatz mit von diesem Luxus getragen wird.
    Was soll denn diese blödsinnige Behauptung, die Du nicht belegen kannst?
    Du wirfst mir Phrasendrescherei vor, der komplette Absatz stinkt hier allerdings vor Behauptungen und Vermutungen. Mehr als 50% wären immer noch nicht annähernd alle Steuerzahler.

    Danke zunächst einmal für die Zahlen. Das ist doch schon angenehmer, als ein stumpfes "Halt die Klappe, wenn du keine Ahnung hast." :tnx:

    Nochmals: Ja, die Vereine zahlen eine ganze Stange an Steuern. Ja die Polizeieinsätze sind verhältnismäßig niedrig. Und ja, es gibt zahlreiche weitere Kulturangebote, die vom Staat unterstützt werden.

    Ich sehe es aber so: Der Fußball trägt sich selbst, das Theater i.d.R. nicht. Es ist ja völlig okay, wenn du das so siehst. Ich gebe nochmals zu: Die Fußballclubs überkompensieren die Ausgaben für Sicherheit deutlich. Aber ich sehe das so: Den Fußballvereinen geht es so gut, dass sie sich hier stärker einbringen können. Die gleiche Diskussion gibt's bei Steuerabgaben im privaten Sektor doch auch. Ich verdiene ganz ordentlich und finde es sehr gut, dass mir vom Gehalt prozentual vergleichsweise wenig bleibt. Viele andere sehen das anders.

    Aber nur weil ich hier eine unterschiedliche Meinung habe, ist das mMn noch kein Grund für eine so unsachliche Diskussionsweise wie sie hier von deinem Vorredner an den Tag gelegt wird.
     
  7. gelöscht

    gelöscht Guest

    Ort:
    NULL
    Cornholio, Du schreibst: "Nochmals: Ja, die Vereine zahlen eine ganze Stange an Steuern. Ja die Polizeieinsätze sind verhältnismäßig niedrig. Und ja, es gibt zahlreiche weitere Kulturangebote, die vom Staat unterstützt werden.

    Ich sehe es aber so: Der Fußball trägt sich selbst, das Theater i.d.R. nicht. Es ist ja völlig okay, wenn du das so siehst. Ich gebe nochmals zu: Die Fußballclubs überkompensieren die Ausgaben für Sicherheit deutlich. Aber ich sehe das so: Den Fußballvereinen geht es so gut, dass sie sich hier stärker einbringen können."

    Das kann man so sehen; allgemein betrachtet. Im vorliegenden Fall ist es jedoch so, dass ein Bundesland, dem es nicht so gut geht, einem Verein in die Tasche greifen möchte, dem es ebenfalls nicht so gut geht. Ich weiß. Rein formal richten sich die finanziellen Forderungen an die DFL, nicht an Werder. Finanziell darunter leiden wird aber Werder. Und nicht die DFL und schon gar nicht Bayern München.

    Ein solch isolierter Vorstoß ausgerechnet aus Bremen, wo man auf jeden Steuer-Euro angewiesen ist, ergibt keinen Sinn. Man hat sich damit ja auch schon direkt selbst finanziell geschadet. Das Land Bremen hat als 50-prozentiger Anteilseigner an der Stadion GmbH bereits ca. 300.000 Euro eingebüßt. Der SV Werder ebenso. Hinzu kommen nicht entstandene Einnahmen aus Mehrwertsteuer, Hotelsteuer, etc.

    Das ist einfach dumm und dilettantisch und meiner Meinung nach sogar ein Bruch des Amtseids durch Herrn Mäurer.

    Ich weiß zwar, dass das rechtlich nicht möglich ist, aber was wäre, wenn das Land Bremen beschließen würde, eine Vermögenssteuer von 50% einzuführen? Die verbliebenen Multimillionäre würden sich unverzüglich in freundlichere Gefilde verabschieden und Bremen stünde finanziell noch schlechter da als zuvor.

    Das ist natürlich überspitzt, die Initiative von Mäurer ist aber ähnlich sinnlos. Für mich ist sie einzig und allein Ausdruck von Egomanie und Populismus.
     
  8. Die Fans selber bringen natürlich die Stimmung ins Stadion, aber die Vereine nehmen das dann einfach so hin oder gießen (mit freundlicher Unterstützung der Medien) zusätzlich Öl ins Feuer. Ich erinnere nur mal an Wiese's Schmäh-Gesänge gegen den HSV. Außer einer kleinen Geldstrafe vom DFB kam da nicht mehr viel. Von Werder Seite gabs glaube ich nur ne kleine Entschuldigung, aber eine deutliche Distanzierung blieb aus.

    Was Fan-Rivalitäten in anderen Sportarten angeht, hast du recht. Dort ist die Begeisterung natürlich nicht so groß wie im Fußball, wenn du aber mal in die USA schaust, wo der Basketball/Football/Baseball Nationalsport sind, dann siehst du, dass die da auch kaum Fan-Ausschreitungen haben. Dort werden die Stadien nicht mal in Heim-und Gästebereiche eingeteilt. Hört sich für uns zwar an wie ein Horror-Szenario, aber was ich damit sagen will ist, dass Möglichkeiten vorhanden sind Konflikte im Vorfeld einzudämmen.
     
  9. gelöscht

    gelöscht Guest

    Ort:
    NULL
    Was heißt kaum? Es hat durchaus Ausschreitungen gegeben.

    Und zwar im Baseball, Eishockey, Football und Basketball. In den Hallen und auf der Straße. Was diese ständige Verklärung der US-Sportarten oder von Handball in Deutschland in einem Fußballforum soll, verstehe ich nicht.

    Zum Einlesen: http://www.spox.com/de/sport/usspor...phia-eagles-brett-daniels-dallas-cowboys.html
     
  10. gelöscht

    gelöscht Guest

    Ort:
    NULL
    Auch interessant: http://en.wikipedia.org/wiki/2011_Vancouver_Stanley_Cup_riot
    Es stimmt einfach nicht, dass Ausschreitungen nur im Zusammenhang mit Fußball auftreten. Das ist inzwischen zum urbanen Mythos geworden, der durch ständige Wiederholung aber nicht weniger unsinnig wird.

    Wenn man diesen Unsinn auch noch ständig in einem Fußball-Forum postet (damit meine ich jetzt keinen bestimmten Foristen; das ist ein allgemeines Phänomen), was ist man dann? Fußball-Fan?
     
  11. Steinkogler

    Steinkogler

    Ort:
    Süden
    Kartenverkäufe:
    +1
    Na da können wir ja von Glück sagen, dass wir helle Köpfe wie dich haben, die uns Doofen freundlich die Welt erklären.
     
  12. gelöscht

    gelöscht Guest

    Ort:
    NULL
    Ja, seid ruhig mal ein wenig dankbar.

    Denn sonst haben wir bald noch zahlreiche weitere Gebühren zu zahlen, wenn ein Verursacherprinzip analog zum Fußball angeführt wird für öffentliche Aufgaben. Zusätzlich zu den Steuern, versteht sich. Mir unbegreiflich, wie man für solchen Schwachsinn sein kann.

    Im Übrigen wäre es ein einmaliger Vorgang, dass den Veranstaltern Rechnungen geschickt würden, für etwas, das sie gar nicht bestellt haben. Wenn die Vereine für Polizeieinsätze zahlen sollen, dann müssten sie als Besteller auch darüber mitreden dürfen, wie viele Polizisten geschickt werden und was das kosten darf. Sonst wäre ja die öffentliche Hand der Leister und Besteller gleichzeitig, was ja wohl schlecht angehen kann.
     
  13. cornholio

    cornholio

    Ort:
    NULL
    Kartenverkäufe:
    +2
    Da bin ich absolut bei dir. Sicher ist da Fingerspitzengefühl gefragt. Und das Land Bremen muss in dem Fall abschätzen wie es die größtmöglichen Einnahmen sicherstellt.

    Das ist aber unmöglich geworden, als DFB/DFL hier völlig kompromisslos den Krieg erklärt haben. Die Bremer Politiker haben sich in dem Fall auch sehr ungeschickt verhalten.

    Bei der Umsetzung solcher Gesetzesänderung hätte ich erwartet, dass man sich an einen Tisch setzt und eine gemeinsame Lösung ausarbeitet, die von allen Parteien getragen werden kann. Hier ähnelt das Verhalten von Rauball, Niersbach und Mäurer mMn dem Rosenkrieg zwischen GDL und DB aktuell.
     
  14. WOMLSascha

    WOMLSascha

    Ort:
    50km zum SVW
    Kartenverkäufe:
    +7
    Verursacherprinzip finde ich super, dann wäre Werder und der DFB ja raus, denn Verursache sind ja die die Stress machen....

    Achtung, absichtlich allgemein formuliert.
     
  15. gelöscht

    gelöscht Guest

    Ort:
    NULL
    DFB und DFL haben den Krieg erklärt? Die Sichtweise finde ich etwas schräg.

    Großbritannien hat nach dem deutschen Überfall auf Polen auch Deutschland den Krieg erklärt; nicht umgekehrt. Waren die Briten damit Schuld am 2. Weltkrieg?

    Der DFB hat überhaupt keinen Grund, sich mit Mäurer an einen Tisch zu setzen, er betreibt sein Geschäft einfach andernorts. Die DFL hätte aus Gründen der Solidarität mit Werder vielleicht verhandeln können. Aber auch das nicht zwingend. Was man von der DFL aber erwarten darf ist, dass sie Werder vor den Auswirkungen einer solchen Regelung schützt.
     
  16. fischken

    fischken

    Ort:
    Weyhe
    Kartenverkäufe:
    +13
    Wer zahlt für die Kosten der Hooligan-Demos?
     
  17. Da muss ich Cornholio ausnahmsweise einmal zustimmen und ich würde es insgesamt so sehen, dass sämtliche kommerzielle Veranstaltungen, die Polizeipräsenz erfordern, einen Anteil der Kosten zu zahlen haben.

    Ligaübergreifend könnte man das Ganze nach einem Soliprinzip steuern, bei dem der jeweilige Umsatz und die Kapazität des Stadions, sprich ungefähre Zuschauerzahl, zu einem bestimmten Prozentsatz einfließen...

    Es kann schon sein, dass die Vereine viel Steuern zahlen, viel weniger oder mehr als andere Firmen wird das aber auch nicht sein, es sei denn sie haben eine Dependance in Luxemburg... ;)

    Doch Polizeieinsätze sind nicht die alleinigen Kosten, die durch den Steuerzahler oder die Steuern der Vereine mitbezahlt werden. Wie kommt ihr denn ins Stadion?

    Die DFL nimmt fast eine halbe Milliarde an TV-Geldern ein (oder war es mehr bzw. weniger) und behauptet tatsächlich keine paar Millionen (mir schwirrt da noch die Summe von 10Mio im Kopf umher) für Polizeieinsätze über zu haben?

    Wie willst du das jemand verklickern, vor allem bei dem was im Fußball an Geldern umgesetzt wird, der sich überhaupt nicht für Fußball interessiert und schlimmstenfalls mit Existenzlimit auskommen muss.

    Über millionenschwere Subventionen für irgendwelche Agrar- und Lebensmittelkonzerne regt sich doch auch fast jeder auf...
    Beim Millionengeschäft Fußball dann so eine Empörung? Passt irgendwie nicht zusammen..
     
  18. fischken

    fischken

    Ort:
    Weyhe
    Kartenverkäufe:
    +13
    Bremen sollte sich vorher mit den anderen Bundesländern abstimmen und keinen Alleingang wagen der nur Nachteile für die Stadt und den Verein bringt.

    Grundsätzlich ist ja nichts dagegen zu sagen das sich die DFL, in welcher Form auch immer, beiligt.
     
  19. Das dürfte schwierig werden...

    Doch da bei Spielen vorwiegend Polizei eingesetzt wird, die dem Innenministerium unterstellt ist und der Bund die Rechnung stellt, sollte die Initiative von dort aus gestartet werden.
    Korrigiert mich, wenn ich damit falsch liege...
    Als Verursache bzw. Rechnungsadressat würde auch ich die DFL sehen, die sich das Geld dann ja von den Vereinen holen kann und auch die Hebel hat, dieses einzutreiben oder bei Randale den Beitrag zu ehröhen...
     
  20. Du vergleichst Äpfel mit Birnen. Ich rede von einer aktiven rechten Hooligan-Szene, die seit Jahrzehnten bei uns fest im Sport verankert ist. Die Gewaltvorfälle aus deinen Quellen, die schon über fünf Jahre zurückliegen, erwecken eher den Eindruck als seien sie genereller Natur. Wenn du aber hier in Deutschland oder genauer gesagt hier in Bremen bei nahezu jedem Derby einen Polizeigroßeinsatz hast, läuft da irgendwas gehörig schief bei Vereinen und Verbänden. Verbände deshalb, weil sie die Vereine mehr zur Verantwortung ziehen müssen.


    Als Fußball-Fan sollte es einem auch gestattet sein Kritik auszuüben. :bier: