Politik und Fußball in Bremen

Dieses Thema im Forum "Allgemeines" wurde erstellt von Timbo, 5. Dezember 2010.

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  1. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Im Prinzip hier ja ein wenig OT da NRW und nicht HB.
    Aber:

    Für mein Verständnis ist da

    a) von "Nicht-Risiko-Spielen" die Rede und
    b) "auf Bewährung", also man will schauen ob es funktioniert.

    Und ja, da wird Vertrauen in die Besucher gesetzt.
    Was ist daran falsch?
     
  2. slemke

    slemke

    Ort:
    Bremen, 500m vom Stadion
    Kartenverkäufe:
    +2
    Naja, aber alleine die Tatsache, dass man auf die "Eigenverantwortung der Fans" setzt finde ich amüsant. Das wäre so als würden die Lehrer bei Klassenarbeiten künftig nicht mehr Aufsicht führen, weil sie auf die "Eigenverantwortung der Schüler" setzen, nicht mehr abzuschreiben....:crazy::lol:

    http://www.weser-kurier.de/bremen/p...er-Polizei-bei-Liga-Spielen-_arid,914225.html
     
  3. gelöscht

    gelöscht Guest

    Ort:
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    Nochmal: wir sprechen von "Nicht-Risiko-Spielen". Bei denen es also in der Vergangenheit immer ruhig blieb.

    Und ja, ich sehe es in der Tat so, dass man etwas "Eigenverantwortung" erwarten darf. Es redet niemand vom sonntäglichen Gang in die Kirche oder vom Vorstellungsgespräch bei der Behörde.
    Aber zivilisiertes Verhalten ohne Sachbeschädigungen, Körperverletzungen etc. sollte erwartet werden dürfen.
    Wenn wir das nämlich als gegeben hinnehmen dann ist das IMHO bedenklich.
     
  4. Gustav Jacobi

    Gustav Jacobi

    Ort:
    Wietmarschen/Block 52
    Kartenverkäufe:
    +5
    Der Schritt in NRW ist erstens nachvollziehbar und zweitens völlig richtig.

    Hier ist die Rede von "bestimmten Spielen" bei denen es in Vergangenheit keine Vorfälle gab. "Bestimmte" Medien sprachen in Überschriften fälschlicher Weise vom Abzug generell, was natürlich völliger Nonsens wäre.
     
  5. gelöscht

    gelöscht Guest

    Ort:
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    :tnx:
    Eben. Genau das.
     
  6. Es hat sich eben auch bis zu den klammen Haushaltskassen herumgesprochen, dass die DFL eine Erhöhung der Einnahmen aus ihren TV-Übertragungsrechten verbuchen konnte.
     
  7. Dwight Fry

    Dwight Fry

    Ort:
    Berlin (Exil)
    Kartenverkäufe:
    +3
    Eben bekomme ich eine Nachricht von einem völlig aufgelösten Kumpel. Ein Arbeitskollege schickte ihm folgenden Text.
    Weiß jemand, wo der Käse herkommt?

    Edith hat die Quelle bereits ausgemacht. Eine Satire Seite namens neuste-nachrichten.eu
     
  8. slemke

    slemke

    Ort:
    Bremen, 500m vom Stadion
    Kartenverkäufe:
    +2
    Wie geil ist das denn??? :lol:
     
  9. refpolk

    refpolk Guest

    Also die vereine zahlen knapp 1mrd an steuern und davon kann man keine Polizei bezahlen oder wie ?

    Die 36 Profiklubs der Bundesliga und 2. Liga zahlen annähernd eine Milliarde Euro Steuern.Schon in der Saison 2012/13 wurden 851 Millionen Euro an den Staat abgeführt - Tendenz steigend.Nach Informationen der "Sport Bild" überwiesen die Vereine der Bundesliga in besagter Saison - sämtliche Steuer-Rückzahlungen abgezogen - 712 Millionen und die Zweitligisten 139 Millionen Euro.Größter Steuerzahler aus dem Fußball-Oberhaus ist Rekordmeister Bayern München. In der Spielzeit 2012/13, als die Bayern das Triple aus dem Gewinn der Meisterschaft, Pokal und der Champions League feierten, gingen 132 Millionen Euro an den Fiskus.Bei 393,9 Millionen Umsatz fielen schon 74,8 Millionen Euro Umsatzsteuer an.Außerdem kamen angesichts der Münchner Spieler-Gehälter von zu diesem Zeitpunkt rund 130 Millionen Euro noch einmal 57,2 Millionen Euro an Lohnsteuer hinzu.
     
  10. gelöscht

    gelöscht Guest

    Ort:
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    Mir wurde vorgeworfen, dass ich viele Polizeieinsätze für überzogen und unnötig gehalten habe. Dann sagt NRWs Innenminister Jäger genau dasselbe und will bei Nicht-Risikospielen deutlich weniger Polizeikräfte einsetzen, um Kosten zu sparen. Völlig richtig!

    Und was sagt ein Experte dazu, der sich mit Fans und ihrem Verhalten ausgiebig befasst: Merkwürdigerweise genau dasselbe, was auch Leute, die seit Jahren zum Fußball und zu Auswärtspielen fahren:

    Mehr Polizei führt zu mehr Konfrontation

    In einem vorher verlinkten Artikel in der BILD beschwerte sich auch prompt irgendein Polizei-Hardliner, man dürfe "denen" doch nicht "die Straße überlassen". Das zeigt, wes Geistes Kind viele Polizeifunktionäre sind. Als ginge es darum, wer an Spieltagen auf welcher Straße präsent ist! Vielmehr geht es darum, ein tragfähiges und bezahlbares Sicherheitskonzept zu entwickeln und das kann eben auch bedeuten, eine Fangruppe friedlich durch die Stadt ziehen zu lassen, ohne sie mit diversen Hundertschaften zu verfolgen.

    Das geilste ist ja, dass das Bundesland Bremen, das sich so bitterlich über die 1,5 Millionen Euro, die es jetzt Werder und der DFL abpressen will, beklagt, bei einem aktuellen Haushaltsloch von 70 Millionen Euro mindestens 2 Millionen EU-Fördergelder dafür versenkt, in Bremerhaven zwei Profiteams in Randsportarten zu unterhalten. Dieses Bundesland ist eine Realsatire.
     
  11. Die beiden Profiteams werden im Rahmen der kommunalen Sportförderung von der Stadt Bremerhaven und nicht vom Bundesland Bremen bezuschusst.

    Verrechnet man die Zuschüsse mit den durch die Veranstaltungen zusätzlich für die Stadt generierten Einnahmen so macht man in BHV analog zu Bremen mit Werder trotz aller Kosten einen positiven Schnitt, trotz ( sportlich absolut fragwürdiger ) Subvention respektive Polizei-Einsätze.
     
  12. Wen die bloße Anwesenheit von uniformierten Polizeibeamten provoziert, der ist schlichtweg ein asozialer Mensch.
     
  13. By the way möchte ich mal an den lebensgefährlich verletzten Werder-Fan in Bielefeld erinnern, der nur durch das Eingreifen von Polizisten jetzt noch lebt.
     
  14. *Eisbaer*

    *Eisbaer*

    Ort:
    Ein Traum in Flausch.
    Kartenverkäufe:
    +4
    :tnx:

    Wobei ich tatsächlich auch schon eine blöde Erfahrung mit den Herren in grün machen durfte. In Bochum war das vor einigen Jahren. Die Polizei hatte sich außerhalb des Bahnhofs in Reihe aufgestellt. Zwei Kumpels von mir liefen alkoholisiert an ihnen vorbei Richtung Orion oder so ( :D ). Als ich kopfschüttelnd hinter ihnen her wollte, wurde ich von der Polizei aufgehalten mit den Worten "Hier darf keiner durch". Auch auf meine Aussage hin, dass ich ja nur hinter meinen Freunden herwolle, ließ man mich nicht durch, also musste ich ca. 200m außen an der Polizeireihe vorbei, nur um hinter ihnen wieder an den gleichen Polizisten vorbeizulaufen, wo ich eigentlich hin wollte. War nicht mal so, dass ich mich hätte durchquetschen müssen. Es war einfach nur ein ganz normaler Weg und die Polizei wollte, dass man in die andere Richtung geht. Oo

    Mal davon abgesehen von dem Zugführer, den ich bei einem CL-Spiel erleben durfte. Haben sich oben in der West breitgemacht, um das Spiel zu sehen mit dessen Einheit und blockierten komplett den Zugang zum Block. Hab den Zugführer dann angesprochen in meiner Funktion als Sani, dass da gerade alle Fluchtwege blockiert werden. Sein Antwort war "Mir egal, meine Jungs wollen Fußball schauen".
     
  15. gelöscht

    gelöscht Guest

    Ort:
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    So ("asozialer Mensch") würde ich es nicht ausdrücken aber im Kern der Aussage :tnx:

    Ja, ich weiß auch um Fälle, in denen Unbeteiligte / Unschuldige einstecken mussten von der Polizei. Aber im Grunde ist es doch so, dass wer sich ordentlich schickt auch nichts zu befürchten hat. Und die Ursache so mancher "Restriktion" ist ja nicht bei der Polizei zu suchen (die ja auch nur ausführt) sondern bei denen, die halt außer der Reihe laufen.

    Wir wissen doch alle um die "Gruppe ACAB", die zum Teil vielleicht selbst nicht wissen, was sie gegen die Polizei haben aber es ist ja chiq und verleiht ein geiles bad Boy Image. Und um die halbstarken, die gerne pöbeln, bevorzugt aber hinter Polizeiketten.

    Wie ich schon mal sagte: ich wollte für vergleichsweise kleines Geld nicht immer wieder von Faschos, Autonomen, Krawalltouristen, Fußballprolls etc. vors Maul bekommen, bevorzugt an Wochenenden.
     
  16. gelöscht

    gelöscht Guest

    Ort:
    NULL
    Nein, so ist es im Grunde nicht und der Privatkrieg, den Teile der Polizei mit Teilen der Fans führen, ist ein beidseitiger. Mag ja sein, dass es hier viele Staatsfetischisten gibt, die meinen, dass alles was Staat und Polizei anordnen, schon seine Richtigkeit habe, dass Polizisten quasi unfehlbare Exekutoren des Gemeinwohls seien.

    Es gibt aber auch Leute, die zum Fußball fahren und Erfahrungen, wie Eisbaer sie schildert, regelmäßig machen.

    Ich will allerdings auch nicht ins große Polizei-Bashing einsteigen und ich halte die meisten dummen Anti-Polizei-Sprüche in der Tat auch für absolut bescheuert. Ich bin nur der Ansicht, dass die Polizei durch grundlos arrogantes, maßloses und gewalttätiges Auftreten bei friedlichen Fußballspielen ihr Übriges dazu beigetragen hat, dass bei solchen Spielen einem friedlichen Fan die größte Gefahr durch Polizisten droht, weswegen viele Fans einen Zorn auf die Polizei haben. Das mag bei manchen gerechtfertigt sein und bei anderen nicht, genauso mag der eine Polizist Gründe für sein Verhalten haben und ein anderer sich tadellos und freundlich benehmen, wie man es von einem Freund und Helfer erwarten würde.

    Es gibt da allerdings viel hin und her zu diskutieren, aber bei Spielen, wo keine größeren Ausschreitungen zu erwarten sind, sehe ich es als einen sehr sinnvollen Versuch an, auf die Selbstregulation der Fanszenen zu setzen, auf Eigenverantwortung und auf ein zivilisiertes Benehmen. Fans sind in ihrer ganz und gar überwältigenden Mehrheit normale Menschen, von denen im Regelfall keine Gefahr ausgeht.
     
  17. raw

    raw

    Ort:
    Potsdam
    Diese Äußerungen, dass nur der etwas zu befürchten hat, der sich nicht benimmt beruhen wahrscheinlich auf der Annahme, dass Polizisten Engel wären - sind sie aber nicht. Auch die Beamten stehen mal neben sich oder haben einfach nur einen beschissenen Tag, der ein oder andere lässt das dann während der Arbeit raus, wer das leugnet verkennt die Realität.

    Es kommt eben auch immer darauf an, wie die Polizei sich verhält, denn deren Verhalten kann definitv provozierend wirken. Sicherlich gibt es viele Fans, die auf Krawall aus sind, man muss aber schon noch die Kirche im Dorf lassen.
     
  18. Ich würde die Ursachen für ein Fehlverhalten von Polizisten nicht unbedingt zuerst bei diesen suchen, vielmehr würde ich einmal ergründen, weshalb sich zum Teil eine solche Aggression bei diesen angestaut hat.

    Ich könnte mir gut vorstellen, dass dies auch zu einem nicht unerheblichen Anteil den Fans selbst geschuldet ist.
    Die Gewalttäter unter den Fans nutzen die breite Masse zum untertauchen und agiert aus dieser heraus, diese Masse nimmt es meistens hin und gewährt ihnen somit Schutz.
    Nicht selten erlebt man auch eine Solidarisierung mit jenen, die sich die Polizei herausgreifen will. Sie werden beschützt oder die Masse pöbelt zusammen gegen die Polizei. Wenn man die Maßstäbe nimmt, die andere zum Beispiel in anderen Konflikten geltend machen, dann kann man froh sein, dass die Polizei nur die Knüppel schwingt und keine Bomben abwirft.

    Das man nach solchen Aktionen eine gewisse Reizschwelle übertreten hat und es nur eines geringen Anlasses bedarf, das Pulverfass explodieren zu lassen, ist auch irgendwie nachvollziehbar. Wer richtig beobachtet und das Ganze ehrlich betrachtet muss eingestehen, dass solche Vorfälle bei fats jedem Spiel stattfinden. Mal in kleinerem, mal im größeren Umfang.
    Wie schrieb jemand vor mir, Polizisten sind auch nur Menschen und können eben auch in solchen Fällen nicht einfach alle Gefühlsregungen ausblenden.
     
  19. slemke

    slemke

    Ort:
    Bremen, 500m vom Stadion
    Kartenverkäufe:
    +2
    http://yougov.de/news/2014/08/07/umfrage-fussballclubs-sollen-sich-sicherheitskoste/

    Sehr vernünftig, die meisten Bürger meinen, die Clubs sollen zahlen für die Einsätze.:tnx: Es zeigt sich also mal wieder dass ein Vorstoß der Bremer Politik doch nicht so absurd ist, wie viele meinen. Oftmals trauen sich Bremer Politiker halt einfach nur dass auszusprechen, was andere denken. Das ist jedenfalls besser als die weichgespülte Politik der CDU, die sich einfach nichts traut :tnx:
     
  20. gelöscht

    gelöscht Guest

    Ort:
    NULL
    Klar ist das beidseitig, geben und nehmen, leben und leben lassen.
    Es gehören immer zwei Seiten dazu. Aber "Privatkrieg"?
    Ok, es mag sein das es privat unzufriedene Polizisten gibt, die ihre Autorität gerne gezielt im Dienst auslassen. Oder welche, die sich leicht provozieren lassen etc.
    Ich bleibe aber dabei: wer in der Spur läuft hat auch im Prinzip nichts zu befürchten. Was Eisbär schildert, einen Umweg gehen zu müssen ist ja fern von Polizeigewalt, will daher nicht von Privatkrieg sprechen.
    Es kommt hin und wieder vor, dass Unbeteiligte Pfeffer abbekommen weil man das nun mal - je nach Wind - nicht zentimetergenau einsetzen kann. Hier vermisse auch ich oft das Fingerspitzengefühl der Einsatzleitung oder einzelner Beamter.
    Aber wer in der Spur läuft und friedlich zum Spiel geht wird ja nicht einfach so mal Bekanntschaft mit dem Mehrzweckstock der Polizei machen. Wer provoziert und Ärger sucht wird den auch finden, ggfs. auch überzogen, immer eine Sache des speziellen Einzelfalls. Aber der friedliche Fan (wenn nicht Zufallsopfer von Pfeffer z.B. wie genannt) hat doch nichts zu befürchten.

    Beim Posen mit ACAB etc. sind wir ja auf einer Wellenlänge :beer:

    Polizisten sind in ihrer ganz und gar überwältigenden Mehrheit normale Menschen, von denen im Regelfall keine Gefahr ausgeht. ;)

    Das kann und will ich nicht leugnen. Kann aber doch sein, dass dein Chef auch mal einen schlechten Tag hat und es an dir auslässt. Oder der Kundenbetreuer im Callcenter bei dem du gerade anrufst weil du was brauchst. Ok, die Auswirkung ist eine andere, zugegeben. Aber wie ich schon weiter oben ausführte, wie man in den Wald ruft....

    Klar, ggfs. kann das Verhalten der Polizei provozierend wirken. Aber für manch einen ist deren Anwesenheit ja schon ein rotes Tuch.
    Und als Polizist im Dienst würde ich mir auch bei weitem nicht alles gefallen lassen.