Philipp Bargfrede (Heeslinger SC)

Na pauschal würde ich das aber auch nicht sagen. Nur bei Selbstverschulden hab ich dann auch kein Mitleid. Da spielt es eigentlich auch keine Rolle ob Millionär oder Hartzer.
Wenn jetzt ein junger Bengel von 22, der noch keine Melonen verdient hat, vor der Wahl steht, sich fitspritzen zu lassen oder die Karriere an den Nagel zu hängen, da könnte ich das noch irgendwo verstehen. Aber wenn ich schon was weiß ich wieviele Melonen auf dem Konto hab, dann nicht so richtig.

Also gar nicht mal konkret auf Bargi bezogen, denn ich hab keine Ahnung, was der so verdient.

 

Das Problem ist, dass man mit Meinungen bei dem Thema nicht weiterkommt. "Selber Schuld, kann doch jeder selbst entscheiden" ist eine sehr schwierige Sache, zumal die Leute heute immer früher sich für eine Profikarriere entscheiden und darauf hinarbeiten müssen, mit allen Mitteln. Wenn Dir z.B. in der Jugend immer gesagt wird, Du hast nicht genug Masse, nicht genug Körper, dann kannst Du schonmal auf Ideen kommen, die über Krafttraining und Eiweißshakes hinausgehen. Und wenn es darum geht, sich im Abschlusstraining oder für die Auswahlmannschaft oder die erste B-Jugend eines großen Vereins zu qualifizieren, dann schluckst Du halt, auch wenn Du gerade Schmerzen hast.

Da ist aber der Profisport mit seinem Leistungsprinzip und dem permanenten Ausmustern der als zu weich, zu schwach und zu leicht befundenen bei einem jährlichen Andrang neuen "Spielermaterials", wie man das ganz zu Recht nennt, überhaupt keine Ausnahme, sondern stellt im Kleinen das gesamtgesellschaftliche Konkurrenzprinzip dar, bei dem sehr viele auf der Strecke bleiben und sehr wenige sehr reich werden. Um aber in unserer Gesellschaft allgemein und im Fußball speziell an die Spitze zu kommen, muss man sich diesem Leistungsprinzip maximal unterordnen, sich selbst zurichten. Da gehören Bedenken gegen Pillen, Spritzen und andere leistungsfördernde Dinge genausowenig zum Programm wie bei zwei Tage durcharbeitenden Vorständen oder Unternehmensberatern.

 

@maddin: 100%

 

Das mag ja sein, trotzdem hast du Erfolgsdruck als Fussballer immer, egal was du verdienst und wie gut du abgesichert bist. Du hast Verantwortung deinem Verein gegenüber, deinem Team, deinen Teamkollegen. Du willst deine Karriere nicht nach 3 Jahren beenden, weil du keine Angebote mehr kriegst. Druck hast du immer, und den wirst du immer haben, egal ob in einem erfolgsorientiertem Unternehmen, oder in einem Fussballverein, völlig egal, was du verdienst.

Aber du warst noch nie in der Situation einen konstant gehobenen Lebensstandard zu genießen, an den du dich dank deines Gehaltes, das halt irgendwann weg ist, wen ndie Karriere vorbei ist, gewöhnt hast. Insofern finde ich, dass es dir und mir nicht zusteht, darüber mit einem lapidaren "Selbst schuld" zu urteilen, oder das allseits bekannte Todschlagargument: "Der verdient doch genug" zu missbrauchen.

 

Nicht auf diesem Niveau, das ist klar. Aber über meinen derzeitigen Lebensstandard kann ich nicht klagen.
Ich hatte die Situation, dass ich in wirklich armen Verhältnissen aufgewachsen bin mit vielen Geschwistern und einer alleinerziehenden Mutter. Die meiste Zeit gabs Sozialhilfe/Hartz4.
Als ich mit meiner Lehre fertig war, hatte ich plötzlich mehr Schotter als ich jemals ausgeben konnte, weil ich soviel Geld gar nicht gewohnt war. Inzwischen ist mein Lebensstandard aber ein ganz anderer und den will ich natürlich auch nicht einbüßen. Dafür spart man sich Geld, damit man es hat, wenn man es braucht. Würde ich nun plötzlich eine Million im Jahr verdienen, würde ich davon auch einen entsprechenden Teil weglegen, damit ich meinen Lebensstandard halten kann, wenn meine Karriere vorbei ist. Das kann jeder. Und ganz ehrlich, bei einer Million Jahresgehalt kannst du einen hohen Lebensstandard haben und halten, selbst wenn du dann deine Karriere an den Nagel hängst. Zumindest wenn du nicht ganz doof bist.

 

Das stimmt. Wie viele junge Fußballer träumen weltweit davon, eine Karriere als Profi zu erreichen und wie wenige schaffen es letztendlich. Talent allein reicht nicht aus. Man braucht auch Wettkampfhärte und psychische Stabilität, um dem Druck Stand halten zu können.
Aus medizinischer Sicht muss man leider feststellen, dass es bei einem Profi immer wieder zum Einsatz von Mitteln kommt, um seine Leistungsfähigkeit zu erhalten. Es geht hier nicht um Doping sondern um Analgetika u.a..
Vergleichen wir doch den Fußball vor 20 Jahren mit dem heutigen. In puncto Laufintensität, Zweikampfhärte und Belastungsintervallen geradezu eine unglaubliche Steigerung zu damals. Zudem kommen immer mehr junge Spieler auf dem Markt, die schneller diesem gnadenlosen Wettkampfgeschehen Rechnung tragen und am Ende keine Millionen verdienen. Da sind mehr als mehr gemeinhin denkt, denn nur die Stars stehen im Rampenlicht.

 

Tut mir leid, aber da verstehe ich den Unterschied nicht. Ist es überspitzt also ok, wenn ich nen guten Job habe, die Bank so dumm ist, mir Geld zu leihen. Dann kaufe ich mir nen Ferrari und gehe 3x täglich Puff. Zum arbeiten haben ich keine Zeit mehr und wenn alles weg ist, mache ich auf private Insolvenz..... Ich wollte halt mal n Fußballerleben führen und ja....jetzt bezahlt doch bitte alle dafür.
Ne ganz ehrlich, wenn ich Fußballer werden, dann ist doch vorher klar, dass ich nur 10 Jahre diesen Job ausüben kann. Das heißt, ich sollte mein Leben auch entsprechend führen, nämlich, dass ich eigentlich gerademal über 1/6 meines Einkommens verfügen kann. Wer das nicht macht, ist selbst schuld.

Das ist aber überall so. Wenn ich nicht zur Schule gehe und nichts lerne, weil ich keinen Bock habe, dann versaue ich mir auch mein Leben. Wer nicht so prall in der Birne ist..... Es ist einfach nicht so, wie in der DDR oder so, wo man quasi zum Doping gezwungen wurde bzw Sport eine der einzigen Möglichkeiten war überhaupt mal mehr zu erreichen.
Der Bruder meiner Freundin macht eher wenig, obwohl er langsam auf die 30 zugeht. Und da sage ich mir auch, wer es nicht irgendwann kapiert, dass er sich sein Leben kaputt macht, der hat halt Pech gehabt. Er will Musiker werden, ok, wenn er auf diese Karte setzen will, dann soll er das. Von mir sollte er aber nie nie nie auch nur die geringste finanzielle Unterstützung erwarten. Wenn jemandFußballprofi werden will, ok, wenn es nicht klappt, dann verzockt. Das muss jeder für sich selbst entscheiden und jeder muss auch mit den Konsequenzen leben. Oder wir machen halt nen Führerstaat auf, dann wird über das Schicksal des Einzelnen entschieden und er kann andere für seine Fehler verantwortlich machen.

 

Das mag ja sien, aber ich bin trotzdem der MEinung dass man da nicht urteilen sollte, wenn man in so einer Situation selbst nie war. Und geliehendes Geld ist wohl was anderes, als wenn man über Jahre hinweg sehr sehr viel Geld verdient.

 

Naja das Gehalt von Fußballern ist letztlich aber nur ein Vorgriff, genau wie ein Kredit. Ich verurteile niemanden, aber habe auch kein Verständnis oder Mitleid. Das kann man nur erwarten, wenn man ohne Selbstverschulden in eine schwierige Lage gerät.

 

Mein Einspruch wäre der, dass ich meinen Liebsten immer helfen würde, egal ob sie verschuldet oder unverschuldet in materielle Not geraten wären. Da hat halt so jeder sein eigenes Verständnis von Nächstenliebe oder wie diese Christen das nennen.

 

Naiv trifft es wohl nicht.
Man kann eher sagen: Wer sich für Leistungssport entschieden hat, hat sich gegen Gesundheit entschieden.
Bei Fußball lohnt es sich finanziell wenigstens, bei Sportakrobatik eher nicht.

 

Vermutlich liegt das einfach daran, das du (wie ich übrigens auch) nie in der Situation warst. Wieso haben sich die ganzen Radsportler mit dem allerletzten Scheiß bis unter die Haarspitzen gedopt bis sprichwörtlich der Arzt kommt? Das machst du heute nicht, das machst du morgen nicht und übermorgen steht dein Vertrag, dein Sponsoring etc. auf dem Spiel und du entscheidest das zu tun was alle tun oder dir einen neuen Job zu suchen. Klar, letzteres kann man tun. Aber als ob es so einfach wäre. Und das sieht man zunehmend auch in ganz normalen Berufen, selbst Studenten greifen zu Aufputschmitteln um in Stressphasen leistungsfähiger zu sein. In dem Punkt gehe ich dann mit: Es ist nicht nur der Sport, es ist die Gesellschaft.

 

Das zum einen. Und zum anderen muss man mal überlegen, das der größte Teil im Leben eines Profis dem Fußball verschrieben war, diesem einen Ziel da ganz oben anzukommen. Und dann, wenn man es wirklich geschafft hat soll man sagen: "Och nö, ich lass das mal lieber sein weil es zwickt"? Kaum jemand macht das, aus hier schon genannten Gründen. Umso wichtiger wäre es das von außen gegengesteuert wird, das von außen eben nicht die Spritze gesetzt oder die Tablette verschrieben wird (und dann nimmt der Sportler das Zeug eben selbst, Klasnic hat er ja erzählt). Passiert aber leider auch nicht. Also wird es wohl eine Karriere auf Verschleiß bleiben, bei fast allen Profis. Vorteil: Sie können sich hinterher mit bestmöglicher Medizin wieder zusammenflicken lassen, böse gesagt...

 

Jeder Mensch wird geboren und jeder Mensch stirbt mal. Diese geschenkte Zeit muss jeder für sich gestalten und genießen. Lebensziel/Lebensglück muss jeder für sich selber definieren! Sie wird oft von den Eltern, Freunde, Umfeld und den eigenen Erfahrungen beeinflusst. So auch die Berufswahl auch hier muss jeder für sich entscheiden. Bin ich ein Schlips Träger oder bevorzuge ich den Blaumantel! Möchte ich geistig oder lieber körperlich arbeiten. Beides hat Vor- und Nachteile die jeder für sich abwägen muss.
Wähle ich den Beruf Profi Fußballer dann muss auch hier Vor- und Nachteil wie auch Risiko ab gewägt werden. (Dies muss jeder für sich selber denn es ist sein eigenes Glück wie auch sein Leben mit seiner Gesundheit).
Es gibt immer mehr Menschen die in ihrem Leben mehre berufliche Tätigkeiten ausüben müssen oder wollen. (Aus welchen Gründen auch immer)
Genauso wie jeder für sich die Frage der Finanzierung seines Lebens beantworten muss. (Kann ich es nicht selber, dann braucht diese Person ein Vormund/Berater).
Jeder Mensch muss sich auch Fragen wie werde ich mein Leben finanzieren wenn ich aus dem Berufsleben ausscheide! (Jeder muss hier für sich Vorsorge betreiben).
Viele leben hier scheinbar nur um Geld zu verdienen wenn das ihr persönlicher Lebensinhalt ist ok!
Jeder ist sein eigen Lebensglückes Schmied!
Lieber Reich und Krank andere sagen lieber Arm und gesund!!
Es gibt Fußballer die ihr Leben mit Fußball finanziert bekommen und es gibt auch große Fußballer die in Harz 4 abgerutscht sind. Jeder hat hier etwas getan oder nicht aber jeder hat durch sein tun es beeinflusst. Man kann Haushalten oder man kann es nicht!
Man hat das Glück Profi zu werden oder nicht aber das Risiko ist bei jeder Berufswahl so.

 

Happy Birthday, Bargi

...und werde schnell wieder fit

 

26 wird er.... Na dann auf noch viele erfolgreiche Jahre beim besten Club der Welt
Herzlichen Glückwunsch!

 

26 erst und leider schon mehr Verletzungen als so manch ein Ex-Profi, der mit 36 seine Karriere beendet hat.

Trotzdem herzlichen Glückwunsch und alles Gute, vor allem gute Besserung :daumen:

 

Alles Gute und bleib vor allem gesund in der Zukunft, das ist das Wichtigste!

 

Was hat er jetzt eigentlich und wann ist er wieder fit?

Vor seiner jetzigen Verletzung hatte ich schon das Gefühl, dass er ein wesentlichen Beitrag zu unserem Aufschwung beigetragen hat.

Das mit seinen andauernden Verletzungen ist echt schon ziemlich scheiße.

Ich wünsche ihm viel Gesundheit! Fit ist er nämlich ein super Spieler

 

Herzlichen Glückwunsch und vor allem Gesundheit!