"Oberst" Detlef Kollra

Dieses Thema im Forum "Ehemalige Werderaner" wurde erstellt von Werderfreak1967, 29. Dezember 2008.

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  1. OK;)
     
  2. Selbst schuld! Trink Bier. Das hinterlässt weniger lästige Spuren auf dem Bildschirm.:D
     
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  3. Bremen

    Bremen Moderator

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  4. Bei meinen Vorgesetzten hieß das noch "Eichmanns Café", was kaum weniger widerlich ist. Einige Vertreter derjenigen, die wohl mit "Jungvolk" meinst, hatten wir allerdings auch. Zum Beispiel meinen Zugführer Fähnrich W... Ein strammer Nazi, der deswegen - oh Wunder - später auch aus dem Dienst entfernt wurde. Seltsamerweise fuhr der eine himmelblaue Ente, die wir au8f Anstiftung der Unteroffiziere ins Gebäude getragen haben (passte gerade so). Als der Typ das sah, schwankte er zwischen heulendem Elend und cholerischem Anfall.

    Diese "Autoausstellung" im Lichthof soll noch jahrelang Gesprächsstoff in Schwanewede gewesen sein.:cool:
     
  5. Bremen

    Bremen Moderator

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    Zu meiner Zeit nicht mehr, dort wurde thematisiert a) der Wachsoldat, der den Brigadekommandeur anhielt, um sich von diesem den Dienstausweis zeigen zu lassen und b) die Wache am Munitionsdepot in Eggestedt, die statt der vermeintlichen RAF-Terroristen, die das Depot ausrauben wollten, mit 37 Schüssen eine entlaufende Kuh erlegten.
     
    Zuletzt bearbeitet: 20. März 2016
  6. :p Das kann ich mir lebhaft vorstellen. Dort (und auch in Schwanewede um die Kaserne) liefen ja immer Zweierstreifen. Der Streifenführer (ich) musste vorauslaufen und der zweite ca. 10 m hinterher.

    Mein Hintermann artikulierte die ganze Zeit Sachen wie "wenn da jetzt ein Terrorist kommt, knall ich ihn ab". "Der Schatten da war doch bestimmt ein Terrorist; gleich schieße ich". Zunächst wollte ich die Knallcharge schlicht entwaffnen, habe mich aber dann dafür entschieden, ihn voraus gehen zu lassen. So konnte er mir zumindest nicht mehr in den Rücken schießen.
     
  7. Bremen

    Bremen Moderator

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    "Friendly Fire" sozusagen
     
  8. In der Tat. Ich habe damals allerdings wenig Neigung verspürt, das auf meinem Grabstein stehen zu haben.:D
     
  9. Hmm, dazu könnte ich etwas aufhellendes sagen, denn Major Detlev Kollra war 1984 mein Kompaniechef in der 1. /322 in Schwanewede.

    Spieß und "Mann mit der gelben Schnur" war der verehrte Stabsfeldwebel Konik, der sich mal auf einer Übung unangemessen beim morgendlichen Antreten gegenüber ca. 120-150 Soldaten der viel größeren Kompanie äußerte - worauf es 120 Beschwerden gegen StFW Konik hagelte, welche alle nach einer öffentlichen Entschuldigung besagten Stabsfeldwebels zurückgenommen wurden.

    Major Detlev Kollra, der heute so um die 70 Jahre alt sein müsste, war damals fit wie ein Turnschuh und bei den Mannschaftsdienstgraden aufgrund seines Auftretens und Verhaltens als Kompaniechef nicht sehr gut gelitten, da er öfter Freiwillige für Wochenend-Zusatzdienste mit Aussagen wie "Ich bin sicher, sie finden 5 Freiwillige für dieses Wochenende, um diese und jene Folgen für alle zu vermeiden" suchte und fand.

    Nachdem Kollra sich mit mir persönlich angelegt und meinen Dienst, sagen wir mal mit verschärften Trainingseinheiten und Trikots angepasst hatte, machte ich mir Notizen zu allen möglichen Vorkommnissen in der Kompanie. Drei Monate vor meiner Entlassung lieh ich mir auf dem Geschäftszimmer der 1./322 eine Schreibmaschine und begann, einen Brief an die 11. Panzergrenadierdivision in Oldenburg/Olbg. zu schreiben, welchen ich nebst Belegen am Tag meiner Entlassung Ende November/Anfang Dezember 1984 in den gelben Post-Briefkasten am Kasernentor einlegte.

    Danach berichteten mir meine früheren Teileinheitsführer Heiko A. und Peter H. telefonisch von aufgeregten Besuchen der Division bei der Kompanie, einem sehr aufgeregten Major Detlev Kollra, der arg daran zu arbeiten hatte, dass beispielsweise Verpflegung, die für Major's Tennisverein in der Küche 1./322 gekocht und an den Verein geliefert wurde, nicht beim Stab abgerechnet worden ist, und wegen diverser anderer Verstöße gegen §13 Soldatengesetz...

    Daran könnte es durchaus liegen, dass der Berufssoldat Major Kollra etwas weniger befördert wurde als andere Soldaten, oder sogar eine vorübergehende Rückwärtsbeförderung bis zum Leutnant erlitten hat. Sie können ihn ja mal nach dem Ermittlungsverfahren 1985 in der 1./322 fragen...

    Wenn es stimmt, dass Major Kollra später nach Dienstschluß mit Mannschaftsdienstgraden Bier trank, lag das wohl daran, dass ihm ein freundlicher Gefreiter, dem Major Kollra die Beförderung zum Obergefreiten verweigern wollte (wogegen Stabsfeldwebel Konik dann Einwände hatte,so dass der Gefreite dann doch noch befördert wurde) die Marschrichtung korrigieren ließ.

    Schade, aber das Jahr 1984/1985 war wirklich Kollrabenschwarz für den Kompaniechef der 1./322 in Schwanewede, Herrn Major Kollra!

    Freundliche Grüße aus NRW,

    ein OG!

    Edit: Typos...
     
    Zuletzt bearbeitet: 10. September 2016
  10. @kollrabenschwarzer: Wenn Du Kollra als Kompaniechef hattest, warst Du natürlich näher dran. Ich war 80/81 in der 2. (Ausbildungskompanie) und 3.322 und hatte da wenig direkten Kontakt zu Kollra. Bei den wenigen Gelegenheiten schien er mir aber im Vergleich zu anderen Offizieren (besonders im Vergleich zu meinem Kompaniechef) ein Ausbund an Freundlichkeit, Berechenbarkeit und Menschlichkeit zu sein. Da einige Jahre zwischen Deiner und meiner Dienstzeit liegen, könnte er sich auch zum Negativen verändert haben.

    Wir beiden haben aber etwas gemeinsam: Auch mein Kompaniechef hat nach meinem Ausscheiden aufgrund einer Beschwerde meinerseits Ärger bekommen und es heißt, dass er deshalb nicht als Berufssoldat übernommen wurde wie angestrebt.

    Auf jeden Fall musste er mir durch sein Fehlverhalten entstandene zusätzliche Fahrtkosten aus eigener Tasche erstatten (offiziell tat er das "freiwillig").
     
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  11. Na ja, das ist alles 32 -33 Jahre her...

    ich erinnere mich noch daran, dass bei der 2. oder 3. /322 Mader-BMK-Munition im Müllcontainer vor der Kompanie gefunden wurde... was damals in der Bild stand und nicht gerade toll rüberkam, da der Kommandeur das morgens aus besagter Zeitung erfuhr..

    Das waren noch Zeiten - mit hat auch mal ein Kommandeur bei einer übung im MTW M113 schlafend auf dem Tarnnetz entdeckt und dann geweckt...
     
  12. Das war dann wohl auch nach meiner Zeit. Da das alles so lange her ist, verklärt sich so Manches in der Rückschau auch und man hat die Tendenz, sich eher an die lustigen Gegebenheiten zu erinnern, wobei man die teilweise auch erst in der Rückschau lustig findet.

    Ich habe auf jeden Fall auch echten Sch... bei der BW erlebt, wie einige Todesfälle, dutzende Verletzte und teilweise unmenschlichen Umgang mit Rekruten. Ich persönlich bin gut klar gekommen, weil ich körperlich fit, selbstbewusst und Vertrauensmann war. Da konnten mir weder die Kameraden noch die Vorgesetzten wirklich an die Karre fahren. Andere hatten nicht so viel Glück wurden regelrecht "gebrochen".
     
  13. Oh Ja, das meinte ich unter anderem mit verschärftem Training. Wenn ich überlege, die 2. oder 3. 322 - ich glaube die Dritte war ne AKP - äh, Ausbildungskompanie, was da teilweise abging war heftig, nach heutigen Maßstäben hätten alle Rekruten nach 2 Tagen fristlos gekündigt - wir konnten das damals ja nicht.

    Ich habe auch nur ne eher harmlose Sache geschrieben, wegen 20 Liter Erbsensuppe kam das nicht so wie beschrieben, und der Betreffende hat ja seine Strafe bekommen und verbüßt, somit habe ich den auch wieder lieb.

    Andererseits habe ich damals gelernt, mich nicht von der Obrigkeit brechen und bevormunden zu lassen, und bis zum Letzten für die Sache zu kämpfen. So ist dann wohl mein Kompaniechef daran schuld, dass ich, wenn ein Beamter zu mir "Guten Morgen" sagt, erst mal zum Fenster gehe und nachschaue, obs draussen auch wirklich hell ist!?

    So, ich hoffe, ich führe mit meinem Beitrag nicht das Forum off Topic?
     
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  14. Ich bin ziemlich sicher, dass die 2. meine Ausbildungskompanie war und die 3. danach meine Kampfkompanie. Vielleicht wurde das ja später auch getauscht. Gekündigt hätte ich auch sofort, wäre allerdings auch nie auf die Idee gekommen, mich freiwillig zu melden. Im Vergleich zu den Zuständen in der 2. und 3. schien mir die 1. als Stabskompanie immer als eine Art Paradies. Wahrscheinlich habe ich daher Kollra in eher guter Erinnerung.

    Auf jeden Fall war ich damals verdammt fit. Möglicherweise fitter als manche unserer Kicker heute.:ugly:
     
  15. Ich weiss nicht mehr ob die 2. oder die 3. die AKP war - kann mich nur daran erinnern dass ich mal von einem Uffz der AKP angemacht wurde, weil ich ihn nicht gegrüßt habe; habe ihn dann weil er es verlangte gegrüßt, und das gab dann noch ne größere Explosion, hab mir dann den Namen gemerkt, mich abgemeldet und bin mitten in seiner Explosion gegangen. Habs dann meinem TE-Führer FW Heiko A. gemeldet, der hat sich den Uffz dann mit den Worten "Der Soldat hat ne alte Kriegsverletzung und ist vom Grüßen befreit" in doch recht lauter Atmosphäre vorgenommen - danach war der Uffz recht freundlich zu mir und brachte sogar Kaffee mit wenn er was von uns wollte...:

    Aber im Vergleich 2. oder 3. ./. 1. war es bei uns in der 1. schon besser, wenn auch von "Gut" immer noch entfernt.

    Wenn ich mich so an den Hauptgefreiten Jewaby oder so, ein Typ aus Bayern, erinnere - Kampfsau mit allen möglichen Abzeichen auf dem kleinen Diener, die man bei Lehrgängen erwerben konnte, der wurde immer gerne als "Feind" für die AKPen gebucht und hat wahrscheinlich auch dort Eindruck hinterlassen, der Typ war so fertig und hat bei einer Übung den feindlichen BTLFüStand komplett mit Kommandeur gefangen genommen; als der Kommandeur dann Übungsende befehlen wollte hat der dem gesagt, dass er als Kriegsgefangener gar nichts mehr befiehlt, dann wollte er dem Panzerfahrer befehlen, den PZ auf dem der BTLFüStand war, in die Kriegsgefangenschaft zum eigenen BTL zu fahren; da der Fahrer sich weigerte, hat er die gefesselt in den PZ gepackt und ist mit seinen Kriegsgefangenen selbst gefahren. War auch nicht weiter tragisch, Führerscheine für alle BW-Fahrzeuge hatte der Typ auch... Das waren noch Zeiten, an die man sich gerne erinnert! Oder an das Flugabwehrschießen in Sennelager... au wei...
     
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  16. Herrliche Anekdoten. Mit die besten Erinnerungen habe ich an eine mehrtägige Übung in Braunlage, die sich "Winterkampf" nannte und ein wenig etwas von Skiurlaub hatte. Da stürzte man sich dann als kompletter Anfänger todesmutig mit den Bundeswehrski und den natürlich auf möglichst weich gepflegten Bundeswehrstiefeln als völliger Anfänger todesmutig den Hang runter. Das ist sogar fast immer ohne Verletzungen abgegangen.

    Der schönste Moment war allerdings, als unser überaus "beliebter" Kompaniechef auf den Dingern gestürzt ist, breitbeinig auf dem Allerwertesten den Hang runter rutschte und unten eine Fichte traf. Ein Bein links vom Stamm, ein Bein rechts vom Stamm.:):ugly:

    Wenn man Schadenfreude auf einer Skala von eins bis zehn misst, war das eine hundert.
     
  17. Häuserkampf in Hammelburg... ja, mit "Y-Abenteuerreisen - wir buchen, Sie fluchen" war immer was los.
     
  18. So, Kinners, jetzt komme ich auch mal zu Wort. Unser Willie ( D. Kollra) war der geilste Chef überhaupt. Conny (Konik) der geilste Spieß. Die 1./PzGrenBtl 322 war kein Paradies, sondern das Schlaraffenland........................willst du was? ich gebe dir was, ............wer nicht mit spielt, ist raus....................die geilste Zeit meines Lebens, Tauschgeschäfte ohne Ende, 1 Woche Urlaub für 50 DM, warum nicht, Bahnschwellen in den eigenen Garten liefern...........kein Ding, aber 3 Tage Urlaub bitte.............klar, kein Ding...............die 3.te braucht noch Munition, haben wir noch irgendwo Bestände?...............wir suchen...............tja, irgendwo gefunden. Wir von der 1./PtGrenBtl 322 waren damals in den 80gern die geilste Einheit überhaupt..........Die schönste Zeit in meinem Leben, und Willie der beste Chef überhaupt. Der kam erst meistens nach der Natopause zum Dienst, also kamen auch viel erst nach Bedarf,.............das, war dringlich war, essen, tanken, irgendwie anwesend sein und die Kampfkompanien versorgen. Ich war damals im MatNachweis........................ich weiss, für manche schwierig, aber jeder junge Leutnant musste auch lernen, sich zu benehmen, wenn er etwas wollte, und S4 Mahler stand auch hinter uns, also kein Durchkommen........................eine Gemeinschaft
     
  19. und wir hatten ständig Rochus auf Völler, der hat hat ständig Freikarten von Werder für Willie besorgt und hatte ständig frei wegen Training
     
  20. es wäre schön, wenn sich mal jemand meleden würde: