Nick Woltemade (VfB Stuttgart)

Das ist einfach generell der Zeitgeist, nicht nur im Fußball. Dort wird es aber nochmal verstärkt durch die Berater und immensen Gehälter.

 

Bevor du mir hier persönliche Motive unterstellst.
Eine Widerrede zum Spieler Beste und zwar hat sich sein Leistungsvermögen schon im ersten Jahr und dann nochmals verstärkt im zweiten Jahr in Regensburg herausgestellt. Der war überall nur nicht bei uns? Nun, wer hat ihn denn verliehen und wer war nicht in der Lage das Potenzial zu
erkennen oder zu entwickeln. Die Anlagen müssen selbst zu Beginn seiner Ära Bremen erkennbar gewesen sein.
Wo du aber ansonsten recht hast, ist die Tatsache das er gut ausgebildet aus Dortmund kam, hier verliehen wurde und eigentlich nie in Bremen
war, weil Baumann ansonsten nen guten Job gemacht hat.

 

Ich sagte ja "für mich". Aber wirklich beurteilen kann ich seinen Werdegang aus diesem Grund auch nicht. Die Sache war gegessen, als Markus Anfang Jung als Stammspieler auf der linken Seite eingeplant hat.

 

In meiner Welt kommt man zu Wertschätzung für das was man geleistet hat oder meinetwegen auch für den Charakter und wie man mit anderen Menschen umgeht. Die junge Spielergeneration weiß entweder nicht, was das Wort Wertschätzung überhaupt bedeutet oder hat von Beratern gelernt, dass man es im monetären Sinne wörtlich nehmen muss.

 

Die junge Spielergeneration weiss also nicht was das Wort Wertschätzung bedeutet Alle über einen Kamm scheren und in die Ecke stellenDeine Kommentare sind eigentlich nur noch traurig!

 

Nö, nicht immer.

 

Es ist nicht immer gleich eine Pauschalisierung, wenn man Dinge anspricht, die extrem häufig in einer Gruppe vorkommen. Eher ist es ein Stilmittel, um nicht ständig alles zu relativieren im Sinne von "natürlich gibt es Ausnahmen". Bestimmte Klischees stimmen einfach in einem Großteil der Fälle.

 

Das will ich nicht in Abrede stellen! Sollte man aber sehr deutlich so Formulieren.

 

Typischer Fall von "vorschnell gehandelt". Irgendwie klingt bei dem Interview schon ein wenig Zweifel an der Richtigkeit der Entscheidung mit.

Seis drum. Das Kapitel ist beendet, es beginnt ein neues. Für beide Seiten.

 

"Mangelnde Wertschätzung" ist eines der meist strapaziertesten Plattitüden die dazu dienen, die angesprochene Person für ihre Entscheidung in Erklärungsnot zu bringen. Woltemade ist seit der U9 bei Werder und hat für sich festgestellt, dass dieser Weg nun ein Ende finden wird und er damit seinen Weg fortführen kann. Es ist ihm keineswegs zu verdenken, dass er diesen Wechsel als Fortschritt/Fortkommen erachtet, sportlich und sicherlich auch finanziell. Leistung muss belohnt werden und der VFB scheint hier einen Wert gefunden zu haben, die beide Parteien zu schätzen wissen. Aktuelle oder zukünftige Leistungsträger kann man nicht erfolgreich durch Verzicht motivieren, sondern muss deren Potential erkennen und dies belohnen, darin scheint es bei Werder zu hapern.

Ich bedaure seinen Weggang, denn NW hat sich deutlich erkennbar prima entwickelt, der kann es noch weit bringen.

 

Und das von dir... sorry ich muss da echt drüber lachen.

 

Kein Problem, ich freue mich wenn ich ein Scherflein Freude zu deinem Leben beitragen kann.

 

Sehe ich nicht so. Es nervt, wenn man immer wieder alles relativieren muss, nur weil der Gesprächspartner auf genau sowas wartet, obwohl er genau weiß, dass im Normalfall eben nicht "alle" damit gemeint sind, sondern zur Vereinfachung der Verständlichkeit eine Schublade benutzt wird. Gerne wird dies auch aus der Opferrolle heraus gemacht, z.B. wenn man selbst Boomer ist, sich ertappt fühlt bei einem Spruch gegen Boomer und dann loswettert. Generell gilt, wenn nicht böswillig gemeint (z.B. Rassismus, Anti-Semitismus, etc.), dann sind Pauschalisierungen und Schubladendenken absolut nichts verwerfliches, meistens sogar extrem hilfreich um Sachverhalte zu verstehen, bzw. einzuordnen. Ich lache auch über Witze über ITler oder Millenials, ohne mich direkt angesprochen zu fühlen.

@FatTony Ich sehe Wertschätzung als etwas, was grundsätzlich erstmal jeder Mensch verdient hat, egal welcher Hintergrund - selbst bei Vorurteilen gegenüber bestimmten Personengruppen. Es ist nichts was man sich verdienen muss, aber man kann es sehr wohl verlieren.
Das Problem bei jungen Fußballern ist aber, dass sie meist schon vom Kindesalter an in irgendwelchen Talentschmieden sitzen und ihr Umfeld ihnen auch suggeriert, dass sie der nächste Superstar sein werden. Manche heben dadurch komplett ab, andere sind etwas geerdeter.
Im Falle von Dinkci und Woltemade sehe ich durchaus noch eine gewisse Vernunft, aber sie haben aufgrund ihrer Erfahrungen und Leistungen woanders nun völlig andere Ansprüche und können ihre Leistungen nicht reflektieren.
Dinkci z.B. profitierte enorm vom Heidenheimer Spielsystem. Ich sehe ihn in Freiburg nicht ansatzweise auf diesem Niveau. Woltemade ist für mich weiter, aber der Schritt ist zu hoch. Stuttgart wird in der kommenden Saison hohe Ansprüche haben und daran könnte er scheitern.

Ein generelles Problem der jüngeren Generation scheint die nicht existente Geduld zu sein. Das erlebe ich auch als Ausbilder und Leitungskraft immer wieder. Alles muss sofort sein. Einstiegsgehalt von 3000€ bei 20h-Woche und Home Office. Gerade z.B. beim Gehalt fehlt vielen absolut die Geduld. Wenn man Leistung zeigt, dann steigt es ganz von alleine. Es benötigt keine Sprünge von 1000€ mntl. pro Jahr, vor allem nicht mit Anfang 20.

 

Ein Stück Ehrlichkeit wäre mir an diesen Stellen lieber: "Ich sehe dort bessere Chancen", oder "ich bekomme dort mehr Geld", das wären Fakten, die man einordnen und bewerten kann. Wenn aber so weiche Faktoren wie, nicht "genug wehrtgeschätzt" oder "gefühlt unterbewertet werden", ins Spiel gebracht werden, wo ein jeder rauslesen kann, um was es wirklich geht, regt sich gedanklicher Widerstand in mir.
Wäre ich HSV-Anhänger, würde ich mich genau so ärgern.
Bei Woltemade muss man aber auch sagen, daß er dieses mal rechtzeitig ans Licht getreten ist und nicht, wie bei der letzten VVL monatelang rumgeeiert hat.

 

Ich sehe in den beiden Causae Woltemade und Dinkci das Problem der mangelnden Kommunikation des Trainers OW. Die heutige Generation muss und will vor allem in den Entscheidungsprozess eingebunden sein. Sie wollen nicht, dass man über sie ex cathedra urteilt, sondern mit ihnen gemeinsam einen Weg vorzeichnet. Das ist Generation Z. Ob nun am Ende Beide den großen Durchbruch schaffen, vermag ich nicht zu sagen. Das Talent dazu ist vorhanden.

 

Das ist im Grunde so, mir aber an der Stelle zu theoretisch und ich finde es geht auch in zwei Richtungen, das meinte ich mit dem was man geleistet hat. Dabei meine ich "geleistet" nicht im Sinne z.B. einer erfüllten Zielvereinbarung oder Meilenstein sondern tatsächlich im gegenseitigen Umgang. Du hast völlig recht, erst mal hat grundsätzlich jeder Mensch Wertschätzung verdient aber wenn ich mal aus dem beruflichen Alltag ableite: Da ist der eine Kollege der übertrieben gesagt alles stehen und liegen lässt wenn ich Hilfe benötige, egel ob es den eigenen Arbeitsbereich oder die Aufgabenbeschreibung betrifft oder nicht. Und da ist jemand anders und schiebt Dienst nach Vorschrift. Ersterer könnte mich Nachts um 3 anrufen und ich würde aufstehen, letzterer eher weniger. Und zwar nicht, weil ich die Person geringschätzen würde, sondern weil ich die andere eben mehr wertschätze.

Ob der Schritt bei Woltemade zu hoch ist wird sich zeigen. Er entwickelt sich ja kontinuierlich. Nicht als Senkrechtstarter aber sagen wir mal linear. Dinkci in Freiburg ist ne Wundertüte, auch wegen des neuen Trainers.

 

Der Fehler liegt bei Werder und ggf. sollte man daraus auch lernen. Die Woltemade-Seite hat zwei mal die frühzeitige Verlängerung abgelehnt. Im Nachhinein hätte man da den Fokus auf andere Spieler legen und einen früheren Wechsel anstreben müssen. Zusätzlich hat Werder hier am Ende sogar noch den strategischen Fehler begangen und Borré gehen lassen, meine Vermutung: Um Woltemade mehr Spielzeit zu geben (was ja genau so gekommen ist). Das Prinzip Hoffnung kann man sich heutzutage nicht erlauben und so schwer es fallen mag einem Eigengewächs eine harte Deadline zu setzen, muss man das im Sinne des Vereines zukünftig machen. Getreu dem Motto: Auch andere Mütter haben schöne Töchter.