Nationalstolz oder: Muss man bei WM als Deutscher für Deutschland sein?

Dieses Thema im Forum "Fußball Weltmeisterschaft 2010" wurde erstellt von big fish, 28. Mai 2010.

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  1. big fish

    big fish

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    :applaus::applaus::applaus: Arschkriecher, Ja-Sager, weichgespülter Bubi, Weichei, ARSCHKRIECHER!

    Ich verstehe nicht, warum so viele Leute hier der Nationalmannschaft und damit eben auch Merte (und den anderen Werder-Spielern, die gerne für die Nationalmannschaft spielen wollen) so ein schlechtes Abschneiden wünschen. Ich könnte nicht gegen ihn sein ... außer natürlich, er wechselt irgendwann zu einem anderen Verein und spielt gegen Werder - oder er bricht Jensen oder Hugo in einem möglichen Aufeinandertreffen beide Beine und spuckt dann noch auf sie drauf, wenn sie sich krümmend am Boden liegen.
     
  2. Langweiliges Argument mittlerweile. Beim DFB läuft zu viel falsch, als dass ich diesem Haufen tatsächlich noch die Daumen drücken könnte und ich denke, da spreche ich nicht nur für mich. Und die dubiosen bis nepotistischen Nominierungen führen dazu, dass ich dieser Mannschaft jedes Gegentor wünsche. Dass Merte dabei nicht allzu schlecht aussehen soll, steht ja auf einem völlig anderen Blatt.
    Außerdem kann ich niemanden mehr ernstnehmen, der sich während der letzten WM gegen die Italiener gestellt und mit kindischen Sprüchen wie "Nie wieder Pizza" über sie räsoniert hat und den grauenhaften Schlafwagenfußball, bei dem im Gegensatz zu den Italienern noch nicht einmal ein Konzept erkennbar ist, beklatscht, also den gemeinen DFB-Fan, ggf. noch Mitglied des Coca-Cola-Fanclubs.

    Ich würde Merte nun nicht als Arschkriecher bezeichnen, er wird sich Löw jedenfalls nicht quer stellen und das ist für letzteren das Entscheidende. Also ist auch Mertesacker Teil einer Mannschaft, die sich den autokratischen Zügen dieses schlechten Witzes von Bundestrainer unterwirft und scheinbar keine eigene Meinung hat.
     
  3. Mir absolut überhaupt nicht. Ich sehe keinen Unterschied zu den Zeiten eines Hamanns oder eines Ramelows, die Spielstärke hat sich im Vergleich dazu ja geradezu noch verschlechtert.

    Der war auch zugegeben etwas willkürlich gewählt, sollte aber die Doppelmoral vieler deutscher, meist Teilzeitfans aufzeigen, die sich nach dem Ausscheiden 2006 über den ach so schlechten Italienischen Fußball echauffiert haben, um genau den gleichen Fußball, nur nochmal eine Ecke schlechter und ohne langfristiges Konzept, zu bejubeln. Passt aber natürlich hervorragend wie nichts anderes in die Reihe mit Löw und seinen Affenkonsorten, die sich laufend in mehr als nur peinliche Widersprüche verstricken.
     
  4. big fish

    big fish

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    Also wolltest du sagen, dass du Probleme hast, für die Nationalmannschaft zu sein, weil du u.a. keine Identifikation zu den anderen Fans verspürst? Sehe ich ein, ich hab mich auch tierisch über die Anti-Italien-Stimmung 2006 aufgeregt. Allerdings: 2006 waren so gut wie alle Leute Fußball-Fans, von daher ist es gewagt, vom "gemeinen DFB-Fan" zu sprechen. Dein Bild vom gemeinen DFB-Fan scheint ja auch das eines dauerhaft klatschenden "Arschkriechers" wie, hmmm ... Marin zu sein :p (wenn schon nicht Merte). Aber wie passt in dieses Bild, dass z.B. Gomez regelmäßig ausgepfiffen wird?

    Doppelmoral hab ich leider auch. In der Hinrunde hab ich mich noch ziemlich über Schalkes Art, Fußball zu spielen, geärgert, im Rückspiel war ich dann schadenfroh, dass Werder sie sozusagen mit ihren eigenen Mitteln geschlagen hat.
     
  5. Mick_666

    Mick_666 Guest

    Ich bin immer wieder erschrocken, so was zu lesen. :o Es geht um unser Land, es geht um unsere Nation, es geht um Identifikation. Nicht um Löw, Spieler die er nicht nominiert oder dass beim DFB was schief läuft.
     
  6. ... oder um Bayern, Dortmund oder oder oder..... es geht um den deutschen Fussball!
     
  7. Sorry Mick, es trifft mal wieder dich...

    Es geht um unser Land?
    Es geht um unsere Nation?
    Es geht um Identifikation?

    So eine Grütze! Du hast ja bei Tim Wiese schonmal versucht eine Lanze für den Nationalstolz zu brechen:

    Ich denke dass wir der Welt durch unsere Geschichte etwas voraus haben. Wir haben ein viel feineres Gespür dafür, was übertriebener Nationalstolz ist. Gerade in der heutigen Zeit kommt es darauf an so etwas kleinkariertes wie Nationalstolz hinter sich zu lassen. Es geht um die gesamte Welt und um alle Menschen. Deswegen hat eine WM (und generell Sport) natürlich einen etwas veralteten Charakter, und deswegen gibt es auch so viele Ewig-Gestrige, die dann mit ihrem Nationalstolz um die Ecke kommen. Es geht aber nur um Fußball. Wenn wir als Deutsche den anderen Nationen zeigen können, dass es nur um ein freundschaftliches Kräftemessen geht, und nicht um eine Art Kriegsersatz, dann wäre der Welt sicherlich mehr gedient, als wenn wir einfach in den Chor der Nationalstolzen mit einstimmen. Mal abgesehen davon geht es bei der WM eh nur darum, dass die Fifa Geld macht...
     
  8. Mick_666

    Mick_666 Guest

  9. Stolz darauf Deutscher zu sein verbietet mir alleine schon die Tatsache, dass sich der Wohlstand des Landes auf der Ausbeutung anderer Länder und Menschen gründet.

    Stolz kannst man sein auf etwas, was man geleistet hat. Genauso wenig, wie man Dir das Dritte Reich zur Last legen kann, kannst Du stolz auf "Dichter und Denker" sein.

    Wikipedia zu "Stolz":
    (Hervorhebung durch mich :p)

    Ich gratuliere Dir zum Auspacken dieser Keule.
    Von Rechtsradikalismus sprach hier doch keiner. Nationalstolz hat meiner Meinung nach schon etwas Pathologisches.
     
  10. Politik und Gesellschaftskritik haben hier im Grunde genommen gar nichts zu suchen. Auf so einen Schwachsinn kann ich aber nicht anders, als dir zu raten: Verzichte einfach auf den Wohlstand dieses Landes und gehe zu den "Ausgebeuteten", beklage mit ihnen ihr Leid, und vergiss bitte nicht dich zu entschuldigen.
     
  11. Ich kann nicht viel mit Stolzen Deutschen anfangen (auch nicht mit stolzen Amerikanern, Polen, Italienern, was auch immer). Aus welchem Grund? Du hast ja, wie weiter oben schon beschrieben wurde, nichts (oder zumindest nicht viel) dazu beigetragen. Wenn dir Deutschland so gut gefällt, dann solltest du froh und dankbar sein, dass du zufällig hier geboren wurdest. Stell dir mal vor, du wärest Schweizer und fändest Deutschland so toll. Was für ein Dilemma, denn du solltest ja eigentlich stolzer Schweizer sein, schliesslich kommst du ja da her. Aber selbst wenn du jetzt so einen ausgeprägten Nationalstolz hast, wieso solltest du das ausgerechnet mit dem Fussball verbinden? Was genau spiegelt die Nationalmannschaft wider, dass dich auf Deutschland stolz sein lässt? Was außer "wir haben gewonnen und die anderen besiegt" findet denn da statt? Und wofür brauchst du das?
     
  12. Lasst doch bitte jeden selbst entscheiden, ob er Nationalstolz entwickeln möchte oder nicht. Fußballfans sind wir hier alle, da muss man hier im PER MERTESACKER Thread nicht über Nationen und Gesinnungen diskutieren.

    Ja, schwaches Spiel von Per gestern. Ich muss allerdings sagen, daß ich zumindest die Art und Weise der Ausfälle (Stellungsfehler, fehlende Schnelligkeit) jetzt nicht sooo überraschend fand. Er hatte schon bessere Zeiten als im Laufe dieser Saison.

    Hoffen wir, daß die Mannschaft und er eine starke WM spielen und er im Zuge dessen wieder zu alter Topform findet.
     
  13. beckstown

    beckstown Guest

    Weil WIR feiern wollen, weil wir uns freuen andere besiegt zu haben, weil wir uns dadurch aufwerten (weil wir alle Megakomplexe haben und das riesig finden)´. weil wir es dem Gegner gezeigt haben, weil die anderen Leiden, so wie wir Leiden wenn wir verlieren: ... GANZ EINFACH WEIL WIR GEFÜHLE HABEN ....und trotzdem bleiben wir sportlich fair. Und zwar in der Art, das wenn die andere Mannschaft 90 Min. Traumfußball spielt und wir durch einen geschenkten Elfmeter gewinnen, wir die anderen trotzdem noch bashen. WEIL Fußball einfach ist: WIR GUT; ALLE ANDEREN DOOF!.

    Und ich bin ebenfalls STOOOOOOOOOLZ auf die in diesem Land entwickelte gesellschaftliche Kultur, soziale Absicherung, auf meine Familie, mein Kind, meine Arbeit, nicht unbedingt mein Chef, meine Freunde und und und (meine Freundinnen :D). Und alles das verbinde ich mit Deutschland und unsere Nati ist ein Teil davon.

    So und jetzt mal nicht so viele Geschichtsbücher strapazieren und hier einen auf angepassten Intelektuellen miemen, sondern ab in den Keller und lachen üben. Auch darauf kann man stolz sein. Nimm 100 Fips Asmussen Kassetten mit dann klappts auch mit den Mundwinkeln :tnx:
     
  14. @CrystalPalace
    Ich kann Deine Vorbehalte gegenüber Nationalstolz von ganzem Herzen nachvollziehen. Was aus solchem für gruselige Handlungen hervorgingen und -gehen, brauchen wir nicht zu diskutieren.

    Aber Deutscher (oder welcher Nationalität man immer auch ist) zu sein, ist auch Teil der eigenen Identität. Diese kann man nicht abstreifen, weil man in einem Umfeld aufgewachsen ist, das einen prägt, das einem Werte und Normen vermittelt. So entstehen Gemeinsamkeiten, die dem Menschen Sicherheit gibt, ein Gefühl von Zu-Hause-Sein.
    Womit man sich verbunden fühlt, kann natürlich jeder nur für sich selbst bestimmen. (Mich selbst empfinde ich eher als Norddeutscher, dann als Europäer, denn als Deutscher - die Dänen und Holländer sind mir doch irgendwie näher als Schwaben und Bayern ...) Wenn nun Fußballer und Fans es für sich als gut empfinden, Teil der Gemeinschaft zu sein, die sie als Deutschland definieren, sollte man das meines Erachtens akzeptieren. Wenn sie sich nun zusammenfinden, um diese Gemeinschaft durch Sport, aber auch durch Feiern zu erleben, und es dabei zu einem friedlichen Austausch der Kulturen kommt, wie wir ihn vor vier Jahren bei der WM in Deutschland erlebt haben, so finde ich das einfach nur erfreulich.

    Um einen vorher genannten Gedanken noch mal aufzugreifen: Menschen, die in einem Land aufgewachsen sind, werden durch Kultur, Tradition und Geschichte des Landes ausgemacht. Daß sich dabei auch ein Wir-Gefühl einstellt, halte ich für naheliegend, aber auch für nützlich. Durch dieses Wir-Gefühl stellt sich eine Verpflichtung, Verantwortung für dieses Land ein. Was nicht immer einfach ist. Ich denke, viele tragen ein schlechtes Gewissen aufgrund der deutschen Geschichte mit sich herum (sollten sie, wenigstens ein bißchen). Und da halte ich es für nur natürlich, sich daran zu erfreuen, wenn es Momente gibt, in denen dieses Wir-Gefühl (das man mit dem befremdlichen und behafteten Begriff "Nationalstolz" bezeichnen könnte) positiv erlebt werden kann. So wie die wirkliche gelungene Fußball-WM vor vier Jahren tat, wie es Lenas Abschneiden in Oslo tat und wie geglückte Auftritte einer Nationalmannschaft tun können. Ich hoffe - und das zeigen meines Erachtens die genannten Beispiele -, daß solche Momente möglich sind, ohne daß sie zu einem (vollkommen unbestritten) gefährlichem nationalen Chauvinismus führen.

    @GoaFraggle
    Sorry.
     
  15. Anis

    Anis

    Ort:
    138 km vor Bremen
    Kartenverkäufe:
    +47
    ...ist durchaus etwas worüber es sich lohnt, zu diskutieren. Aber bitte nicht im Per Mertesacker-Thread. Macht im WM-Thread einen Thread zu Nationalstolz auf und diskutiert da. Der Thread wäre sinnig, irgendwie taucht das Thema nämlich immer wieder in verschiedensten Threads hier im Forum auf.
     
  16. Mick_666

    Mick_666 Guest

  17. Oh, die Südländer sind also zu faul und hätten es viel besser, wenn sie deutsche Tugenden hätten? Alles klar, mir reicht's, ich habe genug gehört.
     
  18. Genau, vor allem die Afrikaner, die sind einfach zu doof. Ich glaub's nicht! :roll:
     
  19. Mick_666

    Mick_666 Guest

  20. ja ja, am deutschen wesen soll die welt genesen.....

    ganz ehrlich mick, ich schätze deine beiträge sehr, auch wenn ich ihnen nicht immer zustimmen kann, aber gerade manövrierst du dich in eine ecke in der man sehr vorsichtig damit sein muss was man wie sagt. von daher sollte diese diskussion hier vielleicht besser beendet werden.
    :beer: