Deutsche Nationalmannschaft Aktuell

Dieses Thema im Forum "Nationalmannschaft" wurde erstellt von Theonlein, 9. November 2017.

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  1. Hmh, interessanter Beitrag, bei dessen Beantwortung ich gar nicht richtig weiß, wo ich anfangen soll.

    Dass es zu viele Talente gäbe und dadurch unsere großen Probleme in der N11 zuvorderst zu erklären wären, würde ich auf den ersten Blick verneinen. Konkurrenz müsste doch eigentlich den Wettbewerb beleben. Seit mehreren Jahren ist das im deutschen Fußball aber eher nicht mehr der Fall. Warum nicht?

    Ist der Profifußball ein Spiegelbild der Gesellschaft oder ist er isoliert davon zu betrachten? In der deutschen Gesellschaft haben sich in den letzten Jahren Tendenzen zu mehr persönlichem Wohlbefinden verbreitet, die in den Jahrzehnten zuvor undenkbar schienen, Stichwort "work-life-balance". Persönliches Wohlbefinden gegenüber der Mehrung materiellen Wohlstands in den Jahrzehnten zuvor. Eine neue Lebendshilosophie, die auch vor Fußballern nicht stoppt. Sind Jugendliche noch bereit, sich durch den Fußball nach oben zu kämpfen, den Lebensstandard zu erhöhen, "Dreck zu fressen"? Ist der absolute Wille dazu noch vorhanden, oder beobachten wie womöglich einen gewissen Wohlstands- sprich Sättigungseffekt?

    Welcher Beschäftigte ist heute bereit, "Drecksarbeit" zu verrichten? Welcher Fußballer opfert sich selbst, seinen Körper, seine Fitness und Gesundheit für den Erfolg anderer? Gibt es noch genügend Spieler wie Vogts, wie Eilts, wie Rolf, wie Freund, die dazu beitragen andere gut aussehen zu lassen, anstatt selbst zu glänzen?

    Die berufliche und akademische Ausbildung in Deutschland geht vielfach am tatsächlichen Bedarf vorbei oder hinkt zeitlich stark hinterher. Ist es im Profifußball, insbesondere in der N11 nicht ähnlich? Hat der Verband ein zielführendes Konzept, wo er den deutschen Fußball in 10 Jahren sieht? Gilt es zukünftig, die früher oft zitierten deutschen Qualitäten und Spezialitäten im Fußball wie Torhüter, Innenverteidigung, Kopfballstärke, Kampf, Ausdauer, zentraler Mitteldtürmer zu pflegen oder versucht man, wie zuletzt, die vorübergehend erfolgreichen Spielsysteme anderer zu kopieren? Bildet der DFB bedarfsgerecht aus?

    Statt der scheinbar großen Auswahl an Spielern aufgrund der Größe des Verbands erscheint mir als großes Problem im deutschen Fußball eher der Druck vergangener Erfolge zu sein. Nehmen einige die Erfolge des DFB vielleicht als zu selbstverständlich hin? Ruhen sie sich drauf aus, statt um neue Erfolge zu kämpfen? Ist Deutschland, ist der deutsche Fußball noch hungrig genug?

    Da schließt sich möglicherweise der Kreis zu dem, was Du im letzten Absatz geschrieben hast. Wenn 17 Vereine der 1. Liga mit einem 2. Platz hinter Bayern München zufrieden sind, hemmt das den Wettbewerb. 17 Vereine trauen es sich nicht zu, Bayern macht das, was nötig ist, zur Not auch mit ausländischen Spielern, sprich Nationalspielern anderer Nationen. Da die Mehrheit der deutschen N11-Spieler auch bei Bayern unter Vertrag stehen, reichen ihnen geringe Einsatzzeiten, um trotzdem für die N11 nominiert zu werden. Es wird oft behauptet, ein Training bei Bayern sei anspruchsvoller als viele Punktspiele ohne Beteiligung des FC Bayern München. Das ist "Gehirnwäsche", der sich auch Bundestrainer offensichtlich gern unterwerfen, insbesondere wenn sie Ehemalige des FC Bayern sind. Damit gebe ich Dir absolut Recht: Es muss wieder entscheidender werden, das jemand dauerhaft spielt, als dass er bei Bayern München unter Vertrag steht. Solch ein Berufungs-Vorgehen hätte auch Einfluss auf die Klubauswahl aktiver oder potentieller Nationalspieler.
     
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  2. Du kannst doch nicht einfach eine Abteilung der Marktwertschmiede des FC Bauern dicht machen.
    Lass das bloß nicht den Uli hören!
    :D
     
  3. *Eisbaer*

    *Eisbaer*

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    Vielleicht sollte ich es anders ausdrücken: Nicht zuviele Talente, sondern...
    1. zuviele Schönspieler/Techniker
    2. zuviele Selbstdarsteller
     
  4. Bremen

    Bremen Moderator

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    Gemessen daran, dass Deutschland das bevölkerungsreichste Land Westeuropas und der DFB der mitgliederstärkste Sporteinzelverband der Welt ist, gehe ich mit dir d'accord, dass wir in Deutschland zumindest viele Talente haben. Das Problem sehe ich jedoch nicht in der (zu hohen) Quantität der Talente. Denn z.B. in Frankreich werden sehr viele Talente zu Spielern mit internationaler Klasse gefördert, obwohl die Grande Nation das zweitbevölkerungsreichste Land Westeuropas mit einem entsprechend hoher Zahl an Talenten ist.

    Das Problem liegt somit viel mehr in der Ausbildungs-Qualität. Mein Hauptkritikpunkt hierbei ist, dass die Talente hierzulande zu früh in ein taktisches, ergebnisorientiertes Korsett gezwungen werden, statt Fußball spielen zu lernen. So wie in Frankreich, wo die Talente vorrangig lernen, ohne taktische und ergebnisorientierte Zwänge mit dem Ball umzugehen, schnell und richtig zu antizipieren. Augen für die Mitspieler zu haben etc. Taktik steht dort - wie es schon seit Jahrzehnten in den niederländischen Talentschmieden De Toekomst bei Ajax und der Feyenoord-Academy üblich ist - erst ab einem Alter von ca. 16 Jahren auf den Lehrplänen.

    Dies ist ursächlich darin begründet, dass der DFB Fördermittel "vereinsmeierisch" in Stützpunkte und Nachwuchsleistungszentren pumpte. Der französische Verband FFF investierte dagegen direkt in die Basis. d.h. in den Bau von Kleinfeld-Bolzplätzen, auch und gerade in den sozialen Brennpunkten, wo die Talente sich die v.g. Skills schon aneignen konnten, bevor sie sich erstmals an einem regulären Spiel eines Fußballvereins teilnahmen.
     
  5. Bremen

    Bremen Moderator

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    Ups, habe ich gerade erst lesen. Solche Selbstdarsteller sind unter den in Frankreich ausgebildeten Spielern ebenfalls in großer Häufigkeit anzutreffen.
     
  6. *Eisbaer*

    *Eisbaer*

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    Der Unterschied zu Frankreich ist allerdings, dass man dort zumindest versucht, aus den Schönspielern ein passendes System zu formen. Bei uns wird einfach um den Strafraum herumgedribbelt bis der Gegner einschläft.
     
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  7. Der bekannte Rudi V. im Interview:
    Flick sei "ein Top-Trainer, der alles dafür tut, dass wir in den nächsten Spielen die Begeisterung zurückholen nach Deutschland".
    Da steckt viel drin in dem Satz:
    Das Pfeifen im Walde, die Angst, dass es doch nicht klappt;
    wie bei Weltuntergangspropheten wird das Ereignis in eine nahe, aber unbestimmte Zukunft verschoben;
    und die offensichtliche Lüge mit dem Top-Trainer.
     
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  8. Bremen

    Bremen Moderator

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    Das ist letztlich die Folge von dem, was ich geschrieben habe. Denn wenn fußballerische Fähigkeiten nicht ausreichend ausgebildet wurden, ist es nicht verwunderlich, dass es einer Mannschaft für überraschende Spielzüge an Ideen und Qualität der Umsetzung solcher mangelt - und somit in lähmenden Ballquergsechiebe verfallen.
     
  9. Bremen

    Bremen Moderator

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    In dem Satz steckt vor allem viel von "Viktor Skripnik ist der bestmögliche Trainer für Werder Bremen" - ca. 3 Wochen später war er es nicht mehr...
     
  10. Variante II:

    "Florian Kohfeldt ist der bestmögliche T
    Variante II aus der Ära Baumann:
    "Florian Kohfeldt ist der bestmögliche Trainer für Werder Bremen."
    Nur einer von vielen gleich klingenden Kommentaren Sport 1/ 04.2021:
    Baumann betont Kohfeldts "Qualitäten als Trainer"
    Ausschlaggebende Gründe für die Entscheidung seien "Florians Qualitäten als Trainer, sein Wille, die Aufgabe anzugehen, und das absolut intakte Verhältnis zwischen Florian, der Mannschaft und dem kompletten Staff", sagte Baumann.
    Wochen später .......... ;)
     
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  11. dieser unterschied besteht nicht nur zu frankreich, deren nationalelf seit jahren wesentlich besseren fußball spielt als unsere - gestern zeigten spanien und italien wie eine nationalelf zu agieren hat - das sollte der liebe stoische und von sich und seinen mannen überzeugte hansi sich m/m 1x pro woche ansehen - fußball von hoher technischer qualität gepaart mit tempo, hohem einsatz (kaum fouls) paßgenauigkeit (ja, sowas gibts) - alles eigenschaften, ohne die es nichts wird mit dem geplanten 2. sommermärchen - diese tugenden sehe ich aber genauso bei england, niederlande, dänemark und - jawohl - sogar den eidgenossen, die wir früher immer mitleidig lächelnd über die schulter angesehen haben - im prinzip trifft es, was einsatz betrifft, auf alle uns umgebenden länder zu, nur eben leider nicht auf uns!
     
  12. TheGreenhoop

    TheGreenhoop Guest

    Ohne Füllkrug in der Startelf, sieht sich das doch hoffentlich kein Werderaner an oder ?

    HF ist fett, seinem Vorgänger in Art- und Weise ähnlich und wer es noch immer nicht verstehen will warum die NM nicht mehr erwünscht ist, sollte sich weiterbilden.
     
  13. Ich finde Esther toll. :klatsch:
     
    Eisenfuss57 gefällt das.
  14. Gr33ce

    Gr33ce

    Ort:
    Moers
    Kein Fülle ? Ok dann ziehe ich mir den verkorksten Mist natürlich nicht rein ….Wieso lernt der blinde Hansi einfach nicht dazu ??? Havertz ist KEIN Stürmer!!!!
     
    meister4ever gefällt das.
  15. Ohne Füllkrug, da kann das nichts werden.
    Aber er muss das Debakel wenigstens nicht ausbaden.
     
  16. Sag das Flick. Der steht sowieso über den Dingen, aber meistens weit daneben.
     
  17. Schon fast 6 Minuten ohne Gegentor. :top:
     
  18. Sagenhafter Spielstil. Quer, Quer, zurück. Flanken in den Strafraum auf wen? Top-Favorit für die EM.
     
  19. Wird Zeit das Neuer wieder im Tor steht..Ter Stegen geht gar nicht :D
     
    osterdeich_hb gefällt das.