Mesut Özil

Was Effenberg da sagt, ist zum einen riesiger Blödsinn und geht zum anderen halt auch in Richtung doppelte Standards. Özil ist schließlich nicht der einzige deutsche Nationalspieler, der die Hymne nicht mitsingt oder nicht mitgesungen hat. Bei ihm wird es aber wohl am deutlichsten kritisiert, bei ihm heißt es jetzt speziell bei Effenberg, er müsse die Hymne mitsingen, damit ihm sein Bekenntnis zu Deutschland geglaubt wird. Grenzwertig.

 

Das kann man doch sehr gut beides kritisieren. Ja, Özil hätte ein wenig Selbstkritik in seinem Statement anbringen sollen bzw. finde ich es eher zu kritisieren, dass er offenbar überhaupt keinen Anlass gesehen hat, Selbstkritik zu üben. Dann gibt es aber den Rassismus gegen Özil, Aussagen von verschiedenen Seiten, die aufs schärfste zu verurteilen sind. Özil spielt da keine "Rassismuskarte", nein, er wird ganz einfach rassistisch beleidigt. So zu tun, als käme ihm das ganz gelegen und er würde das bewusst ausnutzen, verharmlost das ganze und dient lediglich dazu, aus dem Opfer einen Täter zu machen.

 

in dieser häufung hat es diese aussagen sicher zuvor nicht gegeben. das foto hat bei einigen schon für eine legitimation gesorgt, dem ganzen endlich freien lauf zu lassen. und das kann eigentlich jeder von uns alleine in sozialen netzwerken beobachten.
ich verstehe auch nicht, was so schwer daran sein soll, sowohl das verhalten özils als auch die offen rassistischen anfeindungen als kritikwürdig anzusehen.
dass einige nun meinen "dem türken" erklären zu müssen, wann er sich rassistisch beleidigt fühlen darf und wann nicht, wann er darüber zu sprechen hat und wann nicht, ist hanebüchen. punkt.

zum leidigen thema "nationalhymne mitsingen":

 

Ob ihm das was ausmacht ist doch egal. Der Rassismus, denn es bei dem Thema gab, darf nicht ignoriert werden. Und das haben Herr R. und Herr H. aus M getan und heruntergespielt. Das ist Bullshit!

 

Ich kritisiere ja beides aber vor allem behaupte ich, dass Özil sicher jahrelang diese Stimmen gegen sich hatte, möglicherweise nicht in dem Ausmaß, ihn das aber offenbar bisher nicht sonderlich gestört zu haben scheint, sonst wäre da öfter etwas von seiner Seite gekommen (oder von Seiten des Beraters, dass er die Schreiben nicht persönlich verfasst hat dürfte jedem klar sein).

Mir geht einfach tierisch auf den Keks, dass er oder seine Berater offenbar nun so tun als ob jeder in Deutschland Nazi wäre und generell etwas gegen Ausländer in der Nationalmannschaft hätten und nun so Leute wie Claudia Roth auf dem Plan sind und in das gleiche Horn stoßen.
Für mich gibt es diese Strömungen, klar, die AFD ist ja mittlerweile drittstärkste Kraft in Deutschland aber man sollte einfach bei aller Polemik nicht vergessen, dass es in Deutschland auch noch mehrheitlich vernunftbegabte Menschen gibt, die einen Özil und Gündogan wegen Fotos mit einem Despoten und Antidemokraten auspfeifen und kritisieren.
Da wird einfach nicht differenziert.

 

Da würde es helfen, Özils Statement nochmal genauer zu lesen.

 

das muss dir nicht mehr auf den keks gehen. denn das hat weder sein berater noch özil selbst behauptet oder zum ausdruck gebracht. ganz im gegenteil sogar:
"They represent a Germany of the past (...) I am confident that many proud Germans who embrace an open society would agree with me."
es ist schon sinnvoll das statement zu lesen, wenn man sich darüber äußert. nicht ein einziges mal wird darin behauptet dass deutsche generell nazis wären und etwas gegen ausländer in der nationalmannschaft haben. das wort nazi kommt nicht einmal im text vor und es wird explizit darauf hingewiesen, dass das "moderne deutschland" nichts mit rassismus zu tun hat und die anfeindungen aus reaktionärer richtung kommen. also wie kommst du zu dieser behauptung?

doch, im statement schon. von diversen medien, politikern, promis eben nicht. das ist aber nicht auch noch özils schuld.

 

Die politische Stimmung in der Welt ist z.Zt. dermaßen aufgeheizt, das Anlässe wie das Foto mit Erdogan genutzt werden, um Stimmung in die eine oder andere Richtung zu machen. Das rassistische Äußerungen in Richtung Özil gemacht wurden, ist natürlich nicht in Ordnung, anders herum war es auch eine dumme und gedankenlose Aktion seitens der beiden Spieler, sich mit mit Erdogan ablichten zu lassen, gerade vor dem Hintergrund der politischen Lage in der Türkei.
Was das Absingen der Hymne angeht, da sollten wir den Ball flach halten. Es sagt doch gar nichts aus über die innere Einstellung, ob einer singt oder nicht. Außerdem wurde die Hymne nicht gesungen sondern gespielt und er hat mit gesummt, habe ich genau gesehen.
Ein lächerlicher Meinungsaustausch.

 

http://www.faz.net/aktuell/feuillet...eren-die-debatte-um-mesut-oezil-15715474.html

"Wenn es Mesut Özil wirklich um Rassismus gehe, warum trete Özil dann nicht auch gegen diesen ein, „wenn es in der Türkei immer mehr zu rassistischen und faschistischen Angriffen auf mich oder auf kurdischstämmige oder anderen Minderheiten zugehörende Fußballer kommt?“

 

Diese "Hymne nicht mitsingen" - Kritik ist dermaßen neben der Spur, dass es sich schon ne zweite Spur legt.

 

Was meinst du wohl meint er mit "people that represent Germany of the past", hmm?

 

Was meinst du wohl meint er mit ''I am confident that many proud Germans who embrace an open society would agree with me", hmm?

 

Also soweit ich mich erinnern kann WAR MÖ der einzige der nicht zumindest alibihaft die Lippen bewegt hat. Aber Latte ist eh vorbei das Kapitel. Mittlerweile bin cih froh drüber, was für eine posse daraus gemacht hat und wie der sich aus der Nummer gewunden hat und stattdessen eine Rassismusdiskussion losgetreten hat, ist schon geil. Respekt für diese Nummer.

 

Ping Pong habe ich keine Lust drauf.

Tsubasa sagt, er erwähnt Nazis mit keiner Silbe, ich sage "mit Germans of the past" meint er Nazis und was sind überhaupt "proud Germans that represent an open Society"????

 

Khedira hat auch nicht mitgesungen.

Was sagst du eigentlich zu Sepp, Breitner und Beckenbauer?

 

Nein, tsubasa schreibt, das Wort Nazi käme nicht im Text vor und es würde nicht ein einziges Mal behauptet, Deutsche seien generell Nazis. Ist ein Unterschied. Stattdessen schreibt Özil eben sogar selber positiv von dem modernen Deutschland.

 

Danke für die Aufklärung.
Wichtig, dass das Wort Nazi nicht vorkommt, Nazis aber trotzdem gemeint sind.

Ich hatte gemeint, dass man den Eindruck haben könnte, nicht dass er es so meint aber mir wird das hier zu mühsam.
Schreibe hier auch nur auf der Arbeit, da kann ich nicht so ausholen.
Özil hat Alles richtig gemacht und der DFB und Deutschland sind Scheisse und undankbar, einigen wir uns darauf und beenden das Kapitel.

 

Wie gefragt wo ist die Grenze? Wenn mir gesagt wird, ich stehe nicht zu meinem Land, weil ich dieses oder jenes nicht tue, dann fühle ich mich mehr als nur bevormundet. "Du stehst nicht zu deinem Land, weil du die Hymne nicht mit singst" aha geht's noch? Man hat mir doch nicht zu sagen, was ich zu tun habe, um ein richtiger Deutscher zu sein. Außerdem was bedeutet denn diese Aussage "ich stehe nicht zu Deutschland"? Bin ich dann automatisch gegen Deutschland? Bin ich kein richtiger Deutscher? Wenn ja, was dann?

und das wird dann wiederum auch dankend genommen, um die eigentl. sportliche Leistung zu verfälschen und Özil für das Scheitern verantwortlich zu machen. Wenn z.B. Hoeneß davon spricht, dass er seit Jahren nur Dreck spiele, hat das wenig mit dem Erdogan-Foto zu tun. Es wird einfach alles in einen Topf geworfen und der Sündenbock ist gefunden. Wenn man wirklich nach dem Leistungsprinzip gehen würde, denn das ist für mich der entscheidende Faktor („entscheidend is auf'm Platz"), dann müsste man über andere Leute diskutieren, auch über den Trainer, der sich Merkel-like gekonnt aus allem raushält und lieber andere Leute für sich opfert, die weit wertvoller wären.

 

Naja, Özils Statement richtig zu lesen war dir offenbar auch zu mühsam.

 

Ihr nehmt euch ja auch nur das raus, was euch passt, Alles gut.