Marko Arnautovic (FC Bologna)

Dieses Thema im Forum "Ehemalige Werderaner" wurde erstellt von Christian Günther, 2. September 2013.

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  1. +1

    Marko hat einfach nicht zu uns gepasst.
    2004 rum, mit Micoud und dem Kugelblitz wäre es sicher unglaublich gewesen, wenn er ihn direkt steil geschickt hätte.

    Aber danach mit der schwächeren Mannschaft, passte es einfach nicht.
     
  2. Dabei wiederum setzt du allerdings voraus, dass der gelupfte Pass ausschließlich dann von ihm gespielt wird, wenn tatsächlich kein Bodenpass möglich ist. Und daran darf man dann schon ab und an zweifeln. Ob die Entscheidung dann richtig ist oder bspw. ein zu einem Neuaufbau führender Quer- oder Rückpass zielführender gewesen wäre, steht zudem auf einem anderen Blatt. Schnelles Direktspiel hingegen hat nicht zwingend mit Spielintelligenz zu tun. Das kann man einer Mannschaft einimpfen, trainieren und als Zielvorgabe definieren und geht dann mMn sogar relativ schnell vonstatten. Das Problem hierbei sind nicht einmal die technischen Fähigkeiten der Spieler, denn einem Profi sind Direktzuspiele zu... ich sag mal 80 - 90% zuzutrauen. Laufbereitschaft und richtige (weil möglichst bis zum Erbrechen trainierte) Laufwege (und trainierte Abläufe bei Spielsituationen) sind dafür essentieller. Und gerade in Bremen konnte man sich auch über MAs Laufwege teilweise schlapplachen. Sicher auch zu Teilen der damaligen falschen Position Arnautovics geschuldet.
     
  3. Sorry, bei dieser Diskussion kommt mir schon seit jeher das Grausen.

    Arnautovic hat in seiner letzten Saison bei Werder (vor seiner Suspendierung) in 26 Spielen 5 Tore und 8 Assists erzielt. Welcher aktuelle Spieler kommt auf derartige Scorerwerte? Keiner. Man vergleiche die Berichterstattung über das Leistungsvermögen von Arnautovic mit der gegenwärtigen Situation.

    Hätte Arnautovic bessere Mitspieler gehabt (insbesondere einen Vollstrecker im Strafraum) dann hätte er wahrscheinlich deutlich mehr Assists verbuchen können.

    Spieler wie Arnautovic brauchen ein Umfeld, in der sie sich wohlfühlen. In Deutschland wurde von Beginn an auf ihn eingeprügelt; und daran ist zum Teil auch Werder schuld gewesen. Das Ergebnis ist uns allen bekannt.
     
  4. Natürlich kann man schnelles One-Touch-Direktspiel trainieren, jedoch zählt das bereits zu den hohen Künsten des Fussball-Spiels und ist auf Hochgeschwindigkeitsniveau schwer umsetzbar. Ergo sind die technischen Fähigkeiten eines Spielers hier grundlegend von Bedeutung, also mMn nicht 80 - 90 % zuzutrauen.

    Zuspiele in allen möglichen Varianten (scharf und flach, halbhoch, oder Zuspiel auf den "schlechteren" Fuss z.b.) direkt so weiterzuleiten, dass der nächste Mitspieler damit was anfangen kann (und damit meine ich den Ball direkt so weiterzuleiten, dass auch der nächste direkt weiterspielen kann), schaffen nicht viele Spieler, weil es 1. an den technischen Fähigkeiten mangelt oder 2. ihnen die Spielintelligenz dafür fehlt in Bruchteilen von Sekunden zu checken, wer von den Mitspielern günstig steht oder in Position läuft.

    In erster Linie scheitert es aber bei den Meisten an Punkt 1. Technisch weniger versierte Spieler müssen den Ball erst mal annehmen, die versuchte Ballannahme endet oft darin, dass ihnen die Kugel drei Meter weit wegspringt und Schwups ist eine vorteilhafte Situation zunichte gemacht.

    Wer die Fähigkeiten von MA auch schon in Bremen erkannte, weiss, dass ihm so etwas ganz selten passiert. In England hab ich schon öfter Kommentare gelesen wie: "He probably has the best first touch in the league". Da die Ballannahme für ihn kein Problem darstellt bzw. sein Spielverständnis so entwickelt ist, dass er auch scharfe Bälle direkt und punktgenau zum Mitspieler weiterleiten kann, schafft er Situationen, in welchen die Hinterleute eines Gegners schnell ausgespielt werden können. Leider haben das in Bremen seine Nebenleute oft nicht gecheckt und dafür gab es meistens einen eindeutigen Grund:

    Es ging ihnen zu schnell das Ganze.

    Die waren sowohl mit der Geschwindigkeit der Situation als auch mit ihren eigenen fussballerischen Fähigkeiten etwas überfordert.

    Wer mir noch bestens als Spielverlangsamer in Erinnerung ist, war Aaron Hunt. Anstatt mit schnellem Direktspiel vorteilhafte Räume zu nutzen, hat er es vorgezogen, seine Standard-Pirouetten zu drehen, und vielversprechende Angriffe waren dahin, da sich der Gegner in diesen Momenten wieder hinten positionieren konnte.

    Über die falsche Position von MA ist schon mehrfach geschrieben worden, wobei er am rechten Flügel mMn einige gute Spiele hatte, vor allem in seinem letzten Herbst, vorher durfte er ja dort kaum spielen.
     
  5. Stephane

    Stephane

    Ort:
    NULL
    Wenn er Werder einen Saftladen nennt oder Allofs anpöbelt, darf er sich aber auch nicht wundern Druck zu bekommen.
     
  6. "In diesem scheiss Verein kann man nicht mal ordentlich feiern."
    [Paul Breitner über Bayern München]

    In Bremen macht man sich wegen "Saftladen" öffentlich in die Hose.

    Ich weiss nicht wie oft Allofs Arnautovic über die Medien kritisiert hat. Mich könnt der Typ offen gesagt nach einer gewissen Zeit auch kreuzweise.

    Ich habs schon mal geschrieben - vor einigen (oder mittlerweile vielen) Jahren war Werder in der Lage solche Leute zu Profis zu erziehen. Botschaften via Medien und Schaafs Arbeiterdisziplinvorstellungen sind dazu aber offenkundig untaugliche Mittel gewesen.

    Im Endeffekt wurden seine Leistungen aber auch gerne schlechter geschrieben als sie waren. Im Strafraum war er leider nicht der erhoffte Killer (das ist er auch heute nicht) - trotzdem war seine Statistik insbesondere in seiner letzten Saison nicht schlecht.
     
  7. Und mir kommt ständig das Grausen wenn ich solch hypothetische Vergleiche lesen muss, inklusive hätte wenn und aber.
    Eine damalige Statistik eines ehemaligen Spielers in Relation mit einem heutigen Spieler zu setzen hat 0 Aussagekraft. Das würde nur funktionieren wenn Arnautovic in unserem jetzigen Kader wäre. Dann könnte man schon eher Vergleiche anstellen wobei selbst diese dann schwammig wären.
     
  8. Aha.

    Und warum schaut man sich dann überhaupt noch irgendeine Torschützen- oder Scorerstatistik an? Hat nach deinen Ausführungen ja eh alles keine Aussagekraft.

    Der Punkt ist, dass die heutige Offensive der Bremer ein laues Lüftchen ist; die Spieler aber nicht ansatzweise so hart kritisiert werden als vor ein paar Jahren Arnautovic, der mitunter die hochgesteckten Erwartungen nicht erfüllen konnte, aber zu keiner Zeit so schlecht war wie es stets behauptet wurde.
     
  9. Nix. Aha. Torschützen und Scorer Statistiken haben in der Aktualität eine gewisse Aussagekraft. Du jedoch versuchst Arnautovics Leistungen bei uns zu beschönigen weil seine Statistik besser wäre als die eines aktuellen Kaderspielers und das ist schlichtweg nicht vergleichbar.

    PS: Wenn jemand wie Arno bei uns den Eindruck vermittelt er wäre der nächste Soccer Allerheilige, dann muss er zwangsläufig damit rechnen auch Härter kritisiert zu werden. Von unserem aktuellen Spielern vermittelt jedoch niemand diesen Eindruck. Daher fällt die Kritik auch komplett anders aus. Abgesehen davon das aktuell komplett andere Menschen am Ruder sitzen als es damals bei Arno der Fall war. Ein Grund mehr, das Vergleiche wenig Sinn ergeben.
     
  10. Ich beschönige nichts, sondern bin der Überzeugung, dass Werder derzeit nicht ansatzweise einen Offensivspieler der Qualität eines DAMALIGEN Arnautovics hat - von seiner derzeitigen Form ganz zu schweigen.
     
  11. Mag sein; ob es sinnvoll ist einen jungen Spieler aus sozial schwierigen Verhältnissen härter zu kritisieren als andere lasse ich dahingestellt.

    Mit der Sichtweise sollte man davon Abstand nehmen, schwierige Spielertypen überhaupt zu verpflichten. In die Spur bringt man so jedenfalls niemanden.

    Im übrigen wurde Arnautovic unter Eichin suspendiert und abgegeben. Soviel dazu, dass aktuell komplett andere Leute am Ruder sitzen als damals.
     
  12. Das sind jetzt aber 2 paar verschiedene Schuhe.
    Aktuell und von seinem können wäre Arnautovic sicher zu gebrauchen. Ob er in das aktuelle Mannschaftsgefüge passt ist eine ganz andere Geschichte.
    Und wie hätte man denn mit ihm umgehen sollen, deiner Meinung nach? Mit Wattestäbchen anfassen? Jede seiner unzähligen Eskapaden damit Entschuldigen das er aus einem sozial schwachen Umfeld stammt?
    Im Leistungssport spielen solche Sachen keine Rolle und das ist, bis zu einem gewissen Grad, auch absolut richtig so.
     
  13. Aha :confused: Was genau hat er denn getan in dieser Causa?
     
  14. Lies nochmal was ich geschrieben habe.
     
  15. Kanns noch 5mal lesen, am Ende bleibt die Frage, was er deiner Meinung nach gesagt oder getan hat, um sich selbst als den Soccer Heiligen hinzustellen?
     
  16. Es wäre schon mal fein gewesen, ihn von Beginn an aus der medialen Schusslinie zu nehmen. Keine Botschaften eines Funktionärs über die Medien wäre hilfreich gewesen.

    Komischerweise hört man in England keinen Skandal mehr. Ich nehme nicht an, dass er sich von heute auf morgen um 180° gewandelt hat; sein Umgang mit den Medien ist lediglich ein anderer. Glauben Sie, es ist für einen Anfang 20-jährigen leicht, wenn jeder Mist in der Tageszeitung steht?

    Ich habe es damals gesagt und ich bleibe auch heute noch dabei, dass vieles was ihm vorgeworfen wurde bei anderen jungen Spielern genauso zugetroffen hätte. Wenn man allerdings mit Argusaugen auf Fehler wartet; der Verein allerdings nichts dagegen unternimmt um die Situation zu verbessern, darf man sich nicht wundern, wenn die Sache in die Hose geht.
     
  17. :daumen:

    Er teibt in England auch manchmal seine Spässe wie zuvor, aber dort wird.....

    - drüber gelacht (die richtige Lösung)

    und nicht...

    - jeder kleine Furz von Medien- oder Fan Seite übelgenommen bzw. zum grossen Drama gemacht (die dumme Lösung)
     
  18. Wenn du den Unterschied zwischen einer Tat und einem Benehmen nicht erkennen kannst ist das dein Problem.
     
  19. Spätestens jetzt ist es sinniger die Diskussion zu beenden.:roll:
     
  20. Zu den hohen Künsten gehört dies eben nur auf Hochgeschwindigkeitsniveau. Ansonsten hat bspw. selbst Freiburg seinerzeit erfolgreich Direktspiel praktiziert. Und das ohne die großen Überfußballer. Was wiederum diese These:

    widerlegt.

    Du tust ja gerade so, als ob beim Direktspiel regelmäßig Pässe über >15m gespielt werden. In aller Regel sind das aber zu großen Teilen Kurzpässe über 5 - 10m , da brauchts dann nicht viel Spielintelligenz. Das ist sogar eher banal von der Sache her.

    Ja, ich traue einem Großteil von Bundesligaprofis zu, einen flach in den Fuß gespielten Ball unfallfrei direkt zum nächsten sich freilaufenden Mitspieler zu spielen, ohne dabei große Fußballstrategen sein zu müssen. Selbst wenn der Ball halbhoch und vorher aufspringend verarbeitet werden muss, sollte das einen Bundesligaspieler nur selten vor Probleme stellen, schließlich bekommt man so etwas selbst im niederen Amateurbereich durchaus zu sehen.

    Übertrieben gesagt, hat Arnautovic in seiner Bremer Zeit also immer die bestmöglichen Entscheidungen und Pässe gespielt und seine Mitspieler waren schlicht zu unfähig. Mit Verlaub, aber das ist Unfug. Wenn ein Arnautovic drei Mal versucht, den finalen, tödlichen Pass in den Raum meinetwegen sogar direkt spielt und mitbekommt, dass der Stürmer zu langsam, gedanklich überfordert, technisch zu unbeschlagen oder einen anderen Laufweg wählte, dann macht sich der spielintelligente Fußballer Gedanken um andere Lösungen anstatt seinerzeit bspw. maulend und wild gestikulierend abzuwinken.

    Aber genau hier liegt die Crux. Bei Arnautovic alles rosarot, bei Hunt alles tiefschwarz. Sicher hat Hunt hin und wieder auf diese Art auch den ein oder anderen Angriff erschwert. An sich liegt an diesen für dich womöglich sinnlosen Standardpirouetten der Sinn darin, sich einen Überblick über das Spielfeld zu verschaffen, einen nahenden Gegenspieler auf Distanz zu halten, den eigenen Mitspielern die Möglichkeit des Nachrückens zu geben oder vielleicht durch einen Seitenwechsel sich bietende Freiräume zu schaffen. Daher ist Hunt, was die Spielintelligenz betrifft, einem Arnautovic mMn deutlich voraus. Auf Arnis Hautposition ist diese nämlich nicht essenziell, wenn er so agiert wie derzeit. Er zieht nämlich direkt zum Torabschluss oder versucht seine Mitspieler so in Szene zu setzen, dass es möglichst schnell zu einem Abschluss kommt. Und dass macht er mMn derzeit sensationell gut, sodass es nicht weiter ins Gewicht fällt, dass er - was die Spielintelligenz betrifft - eher eindimensional vertikal daherkommt. Und selbst da ist Arnautovic seiner Bremer Zeit weit voraus, denn seinerzeit musste es ja noch ein Kabinettstückchen oder das Ausspielen von 2 Gegenspielern sein, bevor man sich effektiv oder gar effizient versuchte.

    Davon 3 Tore in einem Spiel. Ansonsten war allein die Hinrunde bemerkenswert. In der Rückrunde gabs in 10 Einsätzen 3 Assists. Eher mager.

    Also Ujah möchte ich nicht ansatzweise mit dem damaligen Arnautovic tauschen. Zudem muss man hinzufügen, dass die derzeitige Form Arnautovics sicher in Bremen derzeit nicht zu bewundern wäre. Was aber nicht nur an diesem selbst liegen würde.