Marco Bode

Wenn Du schon solche Vergleiche ziehst, müsstest Du fairerweise auch die letzten Spiele von Schaaf, mindestens im selben Zeitabschnitt wie Dutt, mit einbeziehen. Da kam Schaaf sogar nur auf 0,86 Punkte pro Spiel (37 in 43 Spielen), ein durch und durch noch heftigerer Wert. Selbst wenn wir 1,5 Saisons TS in Betracht ziehen (die Dutt nicht hatte), kommen nur 0,92 Punkte pro Spiel heraus. In dieser Zeit passten wirklich überzeugende Spiele locker auf 2 Hände, wohlwollend betrachtet. Und in diesem Zeitraum hatte TS noch Spieler wie Naldo, Pizarro (mit 33), Hunt, Sokratis, de Bryune usw. usf., ähnliche Qualität gabs weder bei Dutt, noch bei Skripnik, noch bei Nouri. Dutt hatte Hunt, Skripnik und Nouri Pizarro als Standby-Profi. In Summe:
- Schaaf 37 Punkte in 43 Spielen (bzw. 47 Punkte in 51 Spielen)
- Dutt 43 Punkte in 43 Spielen
- Skripnik 77 Punkte in 62 Spielen
- Nouri 50 Punkte in 41 Spielen
Meiner Ansicht nach hatte Schaaf den besten Kader, den schwächsten hatte Skripnik.

Zu Dutt: Dutt hat nicht die Abwehr stabilisiert. Wir haben lediglich weniger hochkarätige Chancen, dafür mehr oder mindestens genauso viele Torschüsse wie vorher zugelassen. Raumaufteilung und Abstände ähnlich schlecht wie unter TS. Spielerisch Langhafer und Spekulieren auf zweite Bälle. Er wählte einen extrem ergebnisorientierten Ansatz. In der Folge haben wir gegen Mannschaften aus dem vorderen Tabellenfeld regelmäßig Klatschen kassiert, waren spielerisch turmhoch unterlegen. Dafür aber in den 6-Punkte-Spielen gegen direkten Konkurrenten stark gepunktet. Außerdem alle Derbies gegen Hamburg und Hannover gewonnen. So kurzfristig zumindest pragmatisch gesehen die erste Aufgabe erfüllt. Beim Versuch, mehr Spielidee zu entwickeln, in der Folgesaison krass gescheitert. Ich war am Ende froh, als er weg war.

 

Sind daran nicht alle post Schaaf Trainer gescheitert.
Wenn wir mal den neuen Trainereffekt ausblenden.

 

Schon irgendwie, aber das hat Gründe, die mMn im Gesamtverein ihren Ursprung haben.

 

korrekt. und meiner Meinung nach in der Erwartungshaltung der Fans,

 

Ist das so?! Sind die Fans unzufriedener, wenn sie Arbeitssiege in Höhe von 1:0 sehen und begeisterter, wenn sie Niederlagen in Höhe von 3:4 nach schönem Spiel in Serie erleben?

 

wenn ich die leistungen werders unter dutt mit denen unter nouri und skripnik vergleiche, dann muss ich schaaf da nunmal auch nicht miteinbeziehen. und wenn ich bewerten will, wer zu den schlimmsten werdertrainern aller zeiten gehört, dann betrachte ich die gesamtleistung werders unter dem jeweiligen trainer, nicht einen teilabschnitt. da steht bei schaaf nunmal auch das double, ein weiterer pokalsieg und einige championsleague-jahre. die letzten jahre unter schaaf waren schlimm. sehr schlimm. weil man auch einige entwicklungen im taktischen bereich nicht mitgegangen war oder nicht mitgehen wollte. und nur auf diese jahre bezogen würde ich durchaus zustimmen, dass das noch schlimmer war als die erste saison unter dutt.

 

Sorry habe jetzt erst deinen Post gesehen. Kann mich daran erinnern, wo bspw Dutt in der 2. Saison aufgrund des öffentlichen Drucks dazu überging "Fussball zu spielen". Daran ist er grandios gescheitert. Ich persönlich kann auch mit 30% Ballbesitz und Kick n Rush leben wenn die Punkte stimmen. Aber auch hier im Forum kommen ja gleich die kritischen Stimmen wenn man mal keinen Kombinationsfussball in 5 Spielen sieht. Zumal wir erstmal Punkte brauchen auch um finanziell wieder anders agieren zu können. Das fuzssballspielen kommt dann im 2. Schritt automatisch mit der steigenden ind. Klasse aufgrund des Geldes.

 

das ist meiner meinung nach nicht richtig. dutt hat doch auch in saison 2 puren kick and rush gespielt. sogar teilweise noch mehr als in der 1. saison. die wenigen male, die werder es geschafft hat unter dutt fußball zu spielen (meist begünstigt durch hunt), waren die spiele bei denen man am meisten punkten konnte. die ersten spiele in der saison 14/15 unter dutt waren ein fußballerischer supergau. er ist nicht daran gescheitert fußball spielen zu lassen, sondern daran keinen spielen zu lassen. das war reinstes anrennen auf den 2. ball, nachdem zuvor weit nach vorne gebolzt wurde.
als beweis dienen da die passquoten. nur in 2 spielen kam man auf über 70%. gegen schalke (74%) und gegen hertha (77%). in den anderen 7 spielen gab es folgende passquoten: 64 %, 53%, 66%, 66%, 63%, 58%, 67%. das sind zahlen, die der behauptung man habe unter dutt versucht in dieser saison fußball zu spielen stark widersprechen. davon abgesehen, dass ich auch außerhalb dieser zahlen diese schlimme art von fußball noch ganz genau vor augen habe. insbesondere in dieser angesprochenen 2. dutt-Saison.
mir geht es bei dieser art anti-fußball weniger um den ästhetischen aspekt. es geht mir vorallem darum, dass dieser auf dauer niemals erfolgreich sein kann, weil er keinerlei fußballerische weiterentwicklung bietet. du kannst dich damit kurzfristig retten und über wasser halten aber der weg wird zwangsweise nach unten führen. es gibt keinen verein in der bundesliga, der diese art von fußball fabriziert hat und nicht irgendwann abgestiegen ist. außer dem hsv.

 

Sehr guter Beitrag!

Kurze Ergänzung:
Auch kurzfristig bist Du mit dieser Art "Fußball" höchstens dann "erfolgreich", wenn die Befreiungsschlaege aus der eigenen, unter Dauerbelastung stehenden Abwehr zufällig mal direkt auf dem Fuß (z.B Junuzovic), oder dem Kopf (z.B. Proedl) eines Mitspielers landen.

Das Glück hatten wir dankenswerterweise.

 

Absolut lesenswert, wie immer

 

Nicht nur unansehnlich, sondern durch pures Glück.

Eine Umstellung des Duttschen Fussballs habe ich überhaupt nicht in Erinnerung, das war durch die Bank unansehnlich und trotzdem teilweise unglaublich defensivschwach. Mit die schrecklichste Werder-Zeit, die ich in Erinnerung habe.

Einzige "Offensivspiele" habe ich da ein 3:3 gg Nürnberg im Kopf durch Sonntagsschüsse von Elia und das 3:3 gg Leverkusen. Sobald man unter Dutt minimal offensiver agiert hat, war man hinten noch offener als sowieso schon.

 

zuersteinmal sorgen kontrollierte pässe selbstverständlich zu besseren passquoten als hohe lange. unter dem aspekt unterstützen die passquoten auch nur das, was man in den ersten 9 spielen sehen konnte. ich glaube bei werder.tv kann man sich die spiele immer noch anschauen. kannst du gerne machen. das war purer kick and rush. du kannst auch noch die ballbesitzquoten zu den passquoten hinzunehmen und dann wird langsam durchaus ein bild draus. da hast du dann die anzahl gespielter pässe, die ebenfalls im sehr geringen bereich liegen.
wenn man behauptet dutt wäre daran gescheitert zu viel fußball spielen lassen zu wollen, dann hat das tatsächlich für mich einen satirischen touch.

folgend müsste man es formulieren, damit es meiner meinung nach den kern des ganzen richtig trifft: dutt ist daran gescheitert, dass er es nicht hinbekommen hat, die mannschaft fußball spielen zu lassen.

 

Du hast es mit der Erinnerung sowieso nicht so. Ich weiß noch ziemlich genau, dass gerade Du das Augsburg - Spiel seinerzeit vehement verteidigt hast, da Werder ja nichts dafür könne, dass Augsburg zwar bis zum Strafraum gut gespielt hätte, "den Zuschauern dann aber auf der Tribüne die Fischbrötchen aus der Hand geschossen" habe. Plötzlich erinnerst Du Dich da nicht mehr an die eigene Argumentation? Kann Dir aber natürlich jetzt nicht mehr genau sagen, unter welchem Account / Nick Du das damals hier verfasst hast.

Auch hier zum x - ten Mal: Im Sportschau - Zusammenschnitt musste Mielitz einen Kullerball aufnehmen und eine einzige Parade zeigen. Dementsprechend aufgrund fehlender Möglichkeiten zur eigenen Auszeichnung auch nur ne kicker - Note von 3,5 trotz eines Torschussverhältnisses von 5 - 20. Werder hingegen traf noch 2 x ins Tor, wovon eines hätte zählen müssen, da regulär erzielt.

 

wie erwähnt dient die statistik auch nur zur unterstützung der beobachtung. und klar ist durchaus, dass du bei einer mannschaft die gerne mit kontrollierten flachpässen spielt im schnitt eine deutlich besser passquote hast als bei einer die für kick and rush steht. das wirst du sicher nicht bestreiten, oder?

da würde ich wiederum klar widersprechen. du musst dir nur mal passquoten einzelner spieler ansehen, die in eine Mannschaft wechseln, die einen ganz anderen taktischen Ansatz verfolgt als die in welcher sie zuvor gespielt haben. da gibt es teils gravierende unterschiede. ist ja auch klar. vorallem auch die Bewegungen der spieler ohne ball ist entscheidend.
als ganz vereinfachtes Beispiel:
vorgabe 1: der innenverteidiger hat den ball, nun ist es taktisch vorgesehen auf 2. bälle zu gehen. die mannschaft rückt größtenteils nach vorne, der lange ball folgt.
vorgabe 2: der innenverteidiger hat den ball, nun ist es taktisch vorgesehen flach zu eröffnen. die mitspieler lassen sich fallen, bieten sich als kurze, sichere passoption an. der flache pass folgt.
was denkst du welcher pass die höhere Wahrscheinlichkeit hat anzukommen? und das kannst du dann hochrechnen.

man müsste jetzt auf die schnelle als praktisches beispiel mal die passquoten von hoffenheim unter nagelsmann denen unter gisdol gegenüberstellen. das war zumindest zu amtsbeginn von nagelsmann ohne große kaderveränderungen. trotzdem würde ich jetzt behaupten, dass die quote sich drastisch geändert hat.

 

Das trifft nicht nur deine Meinung

Sicherlich hatte Dutt damals auch keinen besonders guten Kader zum Fussballspielen. Sollte man vielleicht berücksichtigen. Trotzdem hatte man nie den Eindruck, dass man nicht wenigstens versuchen würde, irgendwie zum "Fussball" hinzukommen.

 

Auch dieser Beitrag ist korrekt!