Loveparade 2010

Dieses Thema im Forum "Archiv - Off Topic" wurde erstellt von Piontek, 24. Juli 2010.

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  1. Biju

    Biju

    Ort:
    Lüneburg
    Kartenverkäufe:
    +14
    Mach dir da nicht zuviele Hoffnungen. In unsererr Welt regiert leider das verdammte Geld, da zählen Menschlichkeit und Menschenleben im Vergleich nicht viel.
     
  2. Felissilvestris

    Felissilvestris

    Ort:
    Bremen
    Kartenverkäufe:
    +7
    Habe das bisher ja nur lesend hier verfolgt. Aber nen paar Sachen muss ich mal loswerden.

    1. So schrecklich das für jedes Einzelne Opfer und die Angehörigen ist, so übertrieben finde ich derzeit die mediale Berichterstattung.

    2. Die gute Eva hat schlich nicht mehr alle Latte am Zaun.

    3. Finde ich die "Augenzeugen", die die ganze Zeit in den Medien auftauchen und sich da präsentieren (sicherlich gegen ne kleine Entschädigung), mindestens genauso wiederlich wie Frau Hermann.

    4. Sollte man abwarten, was die Ermittlungen an Ergebnissen zu Tage fördern. Aber eins kann man jetzt schon sagen: Die Organisation war unter aller Sau.
     
  3. Dass so etwas in Deutschland mit all unserer Korrektheit und Sensibilität noch passiert, ist einfach unfassbar! Was ich hier nicht verstehe, ist die Schere von Gefahrverständnis bis zur Genehmigung solcher Aktionen.
    Man kann die Gefühlslage der Betroffenen gar nicht nachvollziehen als Aussenstehender. Da werden tiefste Ängste und Albträume wahr, das ist so schlimm....

    Man kann es nicht ungeschehen machen, dennoch sollte hier zielgerecht wegen fahrlässiger Tötung angeklagt werden und zwar in alle Richtungen: Krisenstab, Polizei, Veranstalter und Stadt! Diese Verantwortlichen dürfen nie wieder solche Entscheidungen treffen. Zudem hoffe ich, dass es eine Nebenklage geben wird, bei der eine Entschädigung an die Betroffenen so hoch angesetzt wird, dass es eine Mahnung an alle sein wird.

    Das darf nie wieder passieren!
     
  4. gelöscht

    gelöscht Guest

    Ort:
    NULL
    SO hart es auch klingt... jemand, der auf solche Großereignisse geht, geht das Risiko eines solchen Vorfalls ein...

    Ist ja nicht das erste Mal dass sowas passiert... Jeder der auf solche Großveranstaltungen oder Konzerte geht, geht das Risiko ein...
     
  5. Genau. Weil sich ja auch jeder Besucher vorher mit dem Sicherheitskonzept auseinandersetzt. Du hast es nicht geschnallt..
     

  6. Jedes Jahr sterben Tausende im Straßenverkehr. Jeder weiß das. Wenn ich also morgens zur Arbeit fahre, und ein besoffener Irrer nimmt mir Vorfahrt und Leben, gilt dann auch für mich "Er kannte das Risiko"?

    Eigentlich bemühe ich mich ja bei der Berichterstattung über Straftaten, nicht vorschnell ein Urteil über Schuld oder Unschuld der Verdächtigen zu fällen. Dieses Mal fällt es mir aber schwer zu glauben, dass hier niemand strafrechtliche Konsequenzen für sein Handeln zu tragen hat. Vieles ist ja schon geschrieben wurden, hier, in diversen Blogs, den Medien.
    Ich zum Beispiel frage mich; der Besucherstrom unter den Überführung hat sich doch wohl vor allem deswegen gestaut, weil die Menschen nicht mehr rasch genug auf das Veranstaltungsgelände vordringen konnten. Warum hat man da die Notausgänge des Güterbahnhofs nicht geöffnet und entsprechende Durchsagen gemacht, um das Gelände entsprechend zu "entfluten"?
     
  7. Marc17

    Marc17

    Ort:
    Fulda

    meine vollste zustimmung :beer:

    wäre das gleiche wie wenn ich zu nem spiel gehe, eins auf die f***** bekomm von irgwelchen idioten und dann zu mir gesagt wird: jedes wochenende gibt es schlägereien beim fussball, sie kannten das risiko....

    meiner meinung ne fragwürdige aussage
     

  8. DAS frage ich mich auch. Angeblich "durften" die ja auch irgendwelche Tore nicht aufmachen. Aber meine Güte, bevor sowas passiert!
    Ich frage mich auch, wer auf die Idee kommt bei einer Millionen erwateten Besuchern so einen Tunnel als einzigen Ein- UND Ausgang zu bestimmen. Manchmal kann man echt an dem Menschenverstand einiger Leute zweifeln.
     
  9. @ Marc17

    Da ist es eher erschreckend, dass man solche Risiken "kennen muss". Okay Autounfälle sind tragisch und da kann man leider nicht viel machen. Aber dass man auf Events wie die LP verzichten sollte, weil es ja das Risiko einer Massenpanik oder beim Fußball das Risiko einer Schlägerei gibt, weil die Sicherheit von Millionen von Menschen Organisatoren "egal" ist oder sich Leute bei Fußballspielen nicht unter Kontrolle haben können, das ist traurig.
     
  10. Marc17

    Marc17

    Ort:
    Fulda
    und genau da ist der punkt: den organisatoren gehts nur ums geld und alle machen mit, weil sie auch einen teil abbekommen. das geht solange gut und stört keinen bis was passiert, jetzt ist wieder das geschrei groß, es werden 3-4 ihren job verlieren, aber was ist in 3 monaten? ändert sich da wirklich was? ich denke eher nein.
     
  11. Unverständlich finde ich übrigens auch, wie der "Panikforscher" Schreckenberg zu der Annahme kommt, bei den Toten handele es sich vornehmlich um solche, die die ungesicherte Treppe erklommen und von dort abgestürzt seien, womit man nicht hätte rechnen können. Zum einen sieht man auf den Bildern sehr deutlich, dass es schon vorher rappelvoll war und daher die Flucht über die Treppe schon eine Panikreaktion war, die man hätte vermeiden können, wenn der Zugang nicht so eng bemessen gewesen wäre.
    Und wenn es so gewesen wäre, dass nur Einzelne aus Jux und Dollerei die Treppe hinaufgeklettert und dann hinabgestürzt wären: Warum sollen dann danach Dutzende weitere versucht haben, hier hinausfzukommen?
    Mir scheint es so, dass als erste die Treppe hinaufstiegen die Umstehenden einen vermeintlichen Ausweg aus der beängstigenden Enge gesehen haben. Dann viele - zu viele - dorthin und wer das Gleichgewicht verlor, verlor auch sein Leben.

    "Egal" ist vielleicht das falsche Wort, aber zumindest kostet Sicherheit Geld. Polizei und Feuerwehr hatten ja offenbar ein anderes Konzept vorgestellt, um die Besucherströme auf mehreren Wegen zum Festgelände zu führen. Mehr Zugänge aber hätten mehr Personalaufwand für das Sicherheitspersonal bedeutet. Und das hätte eben Geld gekostet.
     
  12. petter

    petter

    Kartenverkäufe:
    +90
    Ich laß bei tagesschau.de, dass Schreckenberg am Sicherheitskonzept mitgearbeitet habe. Ich denke, das erklärt die Aussage - Schuld vom Sicherheitskonzept und somit sich selbst weisen.
     
  13. @ Bremerland
    Deswegen auch die Anführungszeichen ;) Ich glaube selbst nicht, dass irgendeinem Menschen die Sicherheit von anderen Menschen egal sein kann, aber manchmal überwiegt der eigene Vorteil und die Naivität gegenüber einem möglichen Nachteil für andere.

    Ich war letztes Jahr selbst auf "Das Fest" in Karlsruhe und bei Peter Fox fingen Leute an sich gegenseitig rumzuschubsen. Leider stand ich mit Ballerinas mittendrin und mit meinen knapp 1,65 m hatte ich keine Chance und hatte nach 2 Minuten meine Freunde aus den Augen verloren. Ich habe richtig Panik bekommen und hatte sogar damals schon "Todesangst". Na gut, das ist vielleicht ein wenig übertrieben, aber ich hatte die ganze Zeit befürchtet, meine Schuhe zu verlieren und dann hätte ich schwarz für meine Füße gesehen. Wenn ich mir vorstelle, dass ich das hätte miterleben müssen, ich wäre wohl an einem Herzinfarkt/stillstand gestorben. Mein Beileid für die, die das miterlebt haben und vor allem für die Angehörigen der Opfer.
     
  14. Panikforscher!?! Die Pfeife hätte mal was ordentliches werden sollen..

    Hier war man bei der Planung anscheinend einfach nur total unmotiviert und völlig inkonsequent. Mit Todesfolge ist das fahrlässig.

    Wenn man einen Käfig baut, wo zu viele drin sind, ist was falsch! Es gab diese Katastrophe 1989 in Sheffield, wer sich noch daran erinnert. Daher ist es nicht einmal ein Präzedenzfall, das ist schon einmal vorgekommen. Daher ist es auch völlig unverständlich, dass es sich ähnlich wiederholt. Genau das gleiche Ding. Kam gestern auf N24. Unglaublich!

    Ein User hatte vor der LP (...auf der Homepage?) geposted, dass er den Platz kenne und das der Tunnel zur Falle werden könnte...

    :wild::wall:
     
  15. Sebs

    Sebs

    Ort:
    Bremen
    Mein Kumpel ist nun wieder in Bremen seit gestern Abend...

    habe eben mit ihm persönlich gerdet,und bin schockiert über sein psysischen zustand..

    Was er mir für ereignisse und erlebnisse geschildert hat,möchte ich mir nicht in meinen kühlsten albträumen vorstellen... Er sah Leichen die so entstellt waren,weil unzählige einfach rüber getrampelt sind in der Panik... Die ganze Organisation war ein graus...

    Ich wünsche mir von Herzen,das diese Verbrecher den rest ihres Lebens daran zu knabbern haben,und ihr Leben nicht mehr froh werden!

    Mörder seit ihr!
     
  16. Auch ich bin entsetzt, ja wütend, dass so etwas geschehen konmte. Und wie ich ja schon schrieb, gehe ich nach allem was man erfahren hat davon aus, dass der Tod dieser Menschen vermeidbar gewesen wäre.

    "Mörder" allerdings finde ich eine deutlich zu schlimme Wortwahl. Mag sein, dass ich es zu sehr mit den Augen des Juristen sehe, aber "Mörder" ist, wer einen Menschen vorsätzlich (z.B. aus Habgier) tötet. Gewollt hat bestimmt niemand, was da geschehen ist. Natürlich gehören die Verantwortlichen bestraft, aber eben "nur" für das was tatsächlich geschehen ist: Der Tod von Menschen wurde fahrlässig verursacht. Die Strafe hierfür ist mit bis zu fünf Jahren Freiheitsstrafe meiner Meinung nach angemessen.
    Ich bin mir ziemlich sicher, dass jeder, der an diesen Ereignissen Verantwortung trägt ohnehin den Rest seines Lebens mit dem Bewusstsein wird leben müssen, was er da angerichtet hat, und das wird keiner so leicht wegstecken.
    Wichtiger als alles Strafen ist sowieso, dass aus den Fehlern gelernt und Wiederholungen damit vermieden werden.
     
  17. Sebs

    Sebs

    Ort:
    Bremen
    Ich glaube du würdest das auch alles anders sehen,wenn einer aus deiner Familie oder Freundeskreis mittendrinn war ....! Als ich die Pressekonferenz sah,fand ich es widerlich erst grokotzig verkünden 1,4 Millionen Menschen am Smastag und dann die Zuschauerzahl künstlich runter zu spielen... !
     
  18. Ich versuche, die Umstände möglichts emotionsfrei juristisch einzuordnen, man spricht auch von "Subsumtion". Was mir sicher schwerer fallen würde, wenn ich oder Angehörige persönlich betroffen wären, aber am Ergebnis würde das vermutlich nichts ändern. Mord ist ein Straftatbestand, und der scheint mir nicht annähernd erfüllt, eben weil die Verantwortlichen keinen Vorsatz bezüglich des Todes von Menschen hatten.
    Dass die Verantwortlichen versuchen, die Schuld von sich zu weisen, ist sicher alles andere als ein guter Charakterzug, aber menschlich in einem gewissen Maße verständlich und nicht zuletzt ihr gutes Recht. Es liegt nun an den Ermittlungsbehörden den Beweis zu erbringen, wer den Tod dieser Menschen durch fahrlässiges Verhalten herbeigeführt hat. Die Behauptungen von den angeblich so geringen Besucherzahlen, die am Duisburger Bahnhof gezählt wurden halte ich für zienmlich lächerlich. Wer die Bilder vom Gelände gesehen hat erkennt, dass es weit mehr als eine geringe sechsstellige Zahl von Teilnehmern war.
    Laut Spiegel.de wird die Polizei Duisburg die Ermittlungen abgeben. Ein guter Schritt, da die Verantwortlichen ja möglicherweise auch in den eigenen Reihen zu finden sind.
     
  19. Sebs

    Sebs

    Ort:
    Bremen


    Die Aussage das sie Mörder kommt aus meinen Emotionen hoch,das sie es nicht geplant haben,das Menschen sterben ist mir bewusst,es aber billigend in Kauf genommen haben,macht es in keinster weise besser...!

    Es ist einfach unfassbar wie man so versagen kann.. Von Anfang bis zum Ende war das ein Chaos hoch 10. Und alle Vorwarnungen wurden unter den Teppich gekehrt...!
     
  20. Wie gesagt: Es ging mir nur um eine juristisch korrekte Verwendung des Begriffes "Mörder." Dass Du die Sache emotionaler siehst als ich ist nur allzu verständlich.
    Aber eben wegen dieser Emotionen kann ich nur raten, die Ermittlungen abzuwarten. Klar scheint mir nur, dass jemand (oder mehrere) versagt hat, in erschreckendem Ausmaß. Aber bevor ich nicht weiß, wer hier was geplant bzw. genehmigt hat, wer vielleicht durch sein Verhalten sogar noch Schlimmeres verhindert hat, kann ich keine Verantwortlichen benennen.