Klimapolitik, Energiewende, Fridays For Future....

Dieses Thema im Forum "Off Topic" wurde erstellt von Fliegenfänger, 23. März 2022.

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  1. Ich bin Freiberufler, Dipl.Kfm & Dipl.Volkswirt. Meine Kunden sind international und in Deutschland von Nord bis Süd, von Ost bis West quer durch viele Branchen verteilt. Ich bin in keiner Partei und wähle seit langen nicht mehr, die Zuordnung zu irgendeiner Partei ist eine Unterstellung die hier schon andere geäußert haben, ohne dies zu belegen - Diffamierung könnte man sagen. Ich berichte ausschließlich aus meinem eigenen Erfahrungsschatz und sage es hier nochmals, die Wirtschaft, aber ganz besonders der Mittelstand wird gerade vernichtet. Du hattest schon über EIKE negativ geschrieben, ohne auch nur einen Beleg dafür zu geben, weshalb dieser freie Verbund von Wissenschaftler denn so falsch liegt. Typen wie Du, unterstellen immer nur etwas, ohne es zu belegen. Also Beweise oder schweig.
     
  2. Noch ein trauriger Beleg dafür, wie unsere desaströse Energiewende Wohlstand und Umwelt vernichtet. Im hessischen Naturpark Reinhardswald, ich hatte es die Tage bereits erwähnt, werden etwa 120.000 Bäumen gefällt werden. Ein Teil des bis zu 800 Jahre alten Waldes, dem Märchenwald der Brüder Grimm, wird abgeholzt, damit dort 20 Windkraftanlagen errichtet werden. Bürger und Umweltschutzorganisationen wurden von der Landesregierung ignoriert und der Bau von über 14 km langen Windindustrie-Straße mitten im Wald Anfang Februar soll trotz eines zwischenzeitlichen Stopps, dennoch errichtet werden. Es wird von "sauberer, grüner Energie" fabuliert und gleichzeitig wird der letzte große, artenreiche Wald abgeholzt.

    Wo sind Greta & Co. die "Letzte Generation", Luise und die anderen Klimawächter, wenn es um ein solche Widerlichkeit geht. Nur um es nochmals klar zu machen, die angestrebte Versorgung durch Windenergie wird es notwendig machen, dass bis 2030 4 - 5 Windräder täglich erstellt werden müssten, (ca. 30.000 Windräder gibt es aktuell) und 2 Prozent der Fläche Deutschlands hierfür herhalten soll. Die Zahlen kommen von Kanzler Scholz, vernachlässigen aber so kleine Nebensächlichkeiten, dass sich die Windräder häufig nicht drehen und auch nicht überall stehen können (weil nicht überall gleich viel Wind produziert werden kann). Weitere Nebensächlichkeiten, wie denn die an den Küsten Deutschlands produzierte Energie nach Garmisch-P. transportiert wird, werden erst gar nicht thematisiert. Studien belegen, dass die Anzahl der Windräder bei ca. 100.000 liegen müsste, um Deutschland mit Strom versorgen zu können, wobei das Problem der Speicherung der Energie noch nicht gelöst ist. Diese Windräder sind auch nicht recycelbar, absehbar also Schrott der irgendwie entsorgt werden muss (Pläne gibt es noch keine) und natürlich sorgen diese dafür, dass dort viele Vögel geschreddert werden, aber wen störts, die haben ja keine Lobby.

    Deutschland ist ein Industrieland was auf verlässlichen, preiswerten Strom angewiesen ist und hier werden sich noch einige Freunde dieses Niedergangs wundern, wenn der Strompreis durch die Decke schießen wird und die Menschen ihre Jobs verlieren. Ein Blick Richtung Ludwigshafen (BASF) zeigt doch, dass die bereits in China eine annährend gleich große Produktionsstätte errichtet haben und in Ludwigshafen bald die Lichter ausgehen werden.

    Jeder kann sich ausmalen was es bedeutet, wenn wir wieder Arbeitslose in Richtung 10 und mehr Millionen Menschen haben werden, niemand will 1933 zurück bekommen.
     
  3. Die Verbreitung von Fake-News und AfD-Narrativen hätte man auch anders kommentieren können, aber im Wissen, dass derartiger Schund eh gelöscht wird, lässt man es halt zivilisiert stehen. Wie der Sergeant schon schrieb sollte Werder für manche Dinge einfach keine Plattform bieten. Das war schon rund um Corona sehr schlimm und beginnt sich hier zu wiederholen seit ein User wieder zurück ist. Tatsächlich kann man dann glatt überlegen gleich den ganzen Thread zu schließen, frage ist nur, ob man zulassen möchte, daß einzelne User ein komplettes Thema zerschiessen. Und genau hierfür hat man eine Moderation, die hier ihren Job macht.
     
    Zuletzt bearbeitet: 27. November 2023
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  4. opalo

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    Ich habe nicht die ganze Diskussion hier verfolgt, möchte allerdings dennoch gerne als jemand, der seit vielen Jahren im Segment Erneuerbare Energien arbeitet, ein paar Sachen loswerden...

    Mir ist unklar, warum aus dem Thema Erneuerbare Energien - nicht nur hier, sondern generell - so schnell eine politische Diskussion wird. Da wir uns in meinem Bereich gut verstehen, ist Politik immer wieder ein Thema, und aus diesen Diskussionen weiß ich, dass bei uns im Bereich die diversesten politischen Einstellungen vertreten sind - ein aktives FDP-Mitglied inklusive. Für mich ist diese Mischung auch nachvollziehbar, denn die Frage, um die es aus meiner Sicht geht, ist die, welche Energie wir nutzen möchten, und warum. Diese Frage hat im ersten Schritt mit Politik und Parteien gar nichts zu tun.

    Zudem ist mir unklar, warum die Diskussion sehr häufig schwarz-weiß geführt wird - ebenfalls generell, nicht nur hier. Es geht aus meiner Sicht nicht um die ideale Deckung des Energiebedarfs, sondern um die nach Abwägung aller Pros und Cons sinnvollste Variante.

    Eine ideale Lösung gibt es aus meiner Sicht nicht, denn jede Variante hat Vor- und Nachteile. Dessen ungeachtet sind jedenfalls für mich - und da mag jeder zu einer anderen Sichtweise kommen - Erneuerbare Energien zumindest in Deutschland die sinnvollste und zukunftsträchtigste Variante.

    Gas, Kohle, Öl und Co. sind, einmal ganz unabhängig von den Folgen für das Klima, endlich. Zudem, und das ist der für mich entscheidende Punkt, hat Deutschland geringe bis gar keine eigenen Vorkommen. Welche Folgen eine Abhängigkeit von Drittstaaten haben kann - und da ist es mir egal, ob das Russland ist oder künftig arabische Staaten durch LNG-Lieferungen - haben wir vor Kurzem schmerzlich erfahren müssen, so dass für mich ausreichende Energiequellen im eigenen Land zwingend sind.

    Der nicht nur hier geäußerte Kritikpunkt unzureichendes Recycling bei den Erneuerbaren ist berechtigt. Im Solarbereich gibt es Modul-Hersteller, die schon seit > 15 Jahren konsequente und strukturierte Recycling-Programme haben, u. a. First Solar: Recycling | First Solar Hier wird bereits beim Kauf vereinbart, dass defekte Module zurückgegeben - und zurückgenommen - werden, um sie weitestgehend wieder zu verwerten. Generell besteht in Sachen Recycling jedoch definitiv noch erheblicher Nachhol- und vor allem auch Forschungsbedarf, um bestimmte Materialien voneinander trennen und wiederverwerten zu können: Windanlagen: Rotorblätter mit Recycling-Problem - DER SPIEGEL

    Allerdings gehört beim Thema Recycling zu einer Gesamtbetrachtung für mich zwingend die Betrachtung der Alternativen - und diese sind für mich im Wesentlichen Atomstrom und in Teilen (Braunkohle)abbau mit Blick auf meinen Wunsch nach einer unabhängigen Energieversorgung. Die Entsorgung des radioaktiven Atommülls ist nach wie vor ungeklärt. Schließlich möchte niemand ein Endlager vor seiner Haustür, und vermutlich auch diejenigen nicht, die sich pro Atomstrom aussprechen. Recycling ist, da dürften wir uns alle einig sein, hier unmöglich. Der Braunkohleabbau lässt großflächig zerstörte Landschaften zurück, die aufwändig renaturiert werden müssen. Zumindest für mich sind diese beiden Aspekte ein wesentlich signifikanteres Thema als die Recycling-Frage bei Erneuerbaren.

    Der Kritikpunkt nicht ausreichende Produktion bei den Erneuerbaren ist ebenfalls berechtigt. Hier ist jedoch Teil der Wahrheit, dass wesentlich mehr Strom aus Erneuerbaren eingespeist werden könnte als eingespeist wird, weil das Übertragungsnetz, das diesen Strom aufnimmt und verteilt, nach wie vor längst nicht so ausgebaut ist, wie es ausgebaut sein sollte. Das ist ein uraltes Thema und eines, das Regierungen aller Couleur verbockt haben. Ich kenne sehr große Solarparks, die seit deutlich über 10 Jahren nicht in vollem Umfang einspeisen können, weil es die Netzanschlusssituation nicht zulässt: Stromnetz: Bei Sonnenschein wird die Solaranlage von Herrn Husemann abgeschaltet - DER SPIEGEL Vor dem Bau vergibt der Netzbetreiber eine Einspeisezusage, basierend auf der der Projektentwickler die Größe des zu errichtenden Projekts festlegt und das Projekt entsprechend errichtet. Diese Einspeisezusagen wurden in den o. g. Fällen - und werden vermutlich auch noch - mit Blick auf den geplanten Netzausbau am Anschlusspunkt vergeben. Bis der Ausbau umgesetzt ist, sind die Parks zu leistungsstark für das vorhandene Netz und müssen ggf. gedrosselt werden. Verzögerungen beim Ausbau kommen nicht zuletzt dadurch zustande, dass Einzelpersonen oder Bürgerinitiativen sich gegen den Ausbau wehren - selbst auf dem Land (z. B. in meiner alten Heimat), wo es genügend Platz und Möglichkeiten gäbe. Hier fehlt mir wirklich jegliches Verständnis, dass nicht konsequenter gehandelt werden kann, zumal jeder Einzelne von uns für die Entschädigungszahlungen, die für den nicht eingespeisten Strom fällig werden, mit aufkommt. Ich kann nachvollziehen, dass keiner von seiner Terrasse aus auf ein Umspannwerk gucken oder dem permanenten Surren lauschen möchte, aber dort, wo Platz - und Abstand - dafür ist, muss es doch im Sinne des großen Ganzen möglich sein, ein Umspannwerk oder eine Trasse hinzusetzen... Strom ja, unbedingt, aber nichts, was dafür gebraucht wird, vor meiner Tür funktioniert nicht... Und das ist definitiv kein Thema, das den Betreibern von Erneuerbare-Energien-Anlagen in irgend einer Weise anzulasten ist bzw. für das sie in irgend einer Weise Verantwortung tragen. Verantwortung trägt der Sektor Erneuerbare dagegen für die Weiterentwicklung von Batteriespeichern, und hier bin ich tatsächlich gespannt, welche Möglichkeiten sich künftig auftun werden.

    Den Kritikpunkt Flächenauswahl (für Wind- und Solarparks) sehe ich ebenfalls. Idealerweise sollten Flächen genutzt werden, die nicht anderweitig genutzt werden können oder bei denen beides parallel möglich ist (Windräder auf Ackerflächen, Agri-PV). Ich betreue Solarparks, die auf Konversionsflächen errichtet worden sind, auf denen zum Teil wegen Bodenkontaminierung keine andere Nutzung möglich gewesen wäre. Das ist für mich der Idealzustand. Ich weiß allerdings, dass auch Ackerflächen unter bestimmten Voraussetzungen genutzt werden können, und das finde ich persönlich tatsächlich schwierig. Aus allen Projekten, die ich kenne, kann ich ungeachtet dessen sagen, dass jede Genehmigung umfangreiche verpflichtende Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen für die Schädigung von Flächen in Verbindung mit der Errichtung und dem Betrieb enthält. D. h. wenn z. B. Bäume gefällt werden mussten, wurden an anderer Stelle, wo ggf. kein Park errichtet werden kann, neue Bäume gepflanzt oder andere Umweltmaßnahmen umgesetzt (Streuwiesen, Fledermausschutzmaßnahmen, Anlage von Tümpeln, Nistkästenbau und -pflege, etc.). Zu dem oben von @Repugnance angesprochenen Beispiel für ein Projekt in einem Naturschutzgebiet finde ich sehr unterschiedliche und widersprüchliche Berichte im Netz. Z. B.: Bis zu 240 Meter hoch - 18 Windräder im Reinhardswald genehmigt | hessenschau.de | Politik
    Das liest sich deutlich anders, so dass auch hier vermutlich eine Schwarz-Weiß-Betrachtung zu kurz greift.

    Allerdings gehört wie beim Recycling auch hier für mich die Betrachtung der Alternativen zwingend dazu. Braunkohleabbau zerstört großflächige Landschaften, Dörfer inbegriffen. Dagegen sind ein paar gefällte Bäume aus meiner Sicht die berühmten "Peanuts".... Atomstrom ist, wenn man das Thema Flächenauswahl betrachtet, mit Sicherheit vorne. Allerdings ist das Endlagerthema für mich der entscheidende Punkt dagegen.

    Stichwort Preis - der Preis muss aus meiner Sicht unter Berücksichtigung aller Aspekte transparent und ehrlich berechnet werden. Dazu gehören für mich in Sachen Atomstrom die Endlagerthematik und in Sachen Braunkohleabbau die Landschaftszerstörung und -erneuerung. Ein sinnvoller Vergleich ist, solange das nicht geschieht, nicht möglich. Das ist für mich so eine Diskussion wie die um die Ticketpreise für Öffis oder für die Bahn. Da meinen viele reflexartig, das Auto sei ja so viel günstiger, aber die wenigsten rechnen in Sachen Auto mehr ein als den Sprit....

    Stichwort Repowering - hier hatte ich bis dato noch keine konkreten Berührungspunkte, da "unsere" Projekte noch zu neu und weit entfernt von der Fragestellung sind. Allerdings geht es bei der Frage des Repowering um weit mehr als um das Thema Wirtschaftlichkeit des Bestandsprojektes. Ein Bestandsprojekt kann dauerhaft wirtschaftlich sein, wenn die Finanzierung abgelöst ist und die Technik zuverlässig. Allerdings sind die Flächen, die idealerweise für Erneuerbare-Projekte genutzt werden sollten, bekanntlich begrenzt. Wenn also auf einer Fläche X durch Repowering ein Vielfaches an Strom produziert werden kann, ist das aus meiner Sicht eine Alternative, die nicht ignoriert werden sollte. Allein schon mit Blick auf die erforderlichen umfangreichen (Neu)genehmigungen, (Neu)verhandlungen von bestehenden Verträgen und Kostenrisiken (Inflation, Preissteigerungen bei Komponenten etc.) wird aus meiner Sicht niemand ein Repowering-Projekt bei einem solide laufenden Bestandsprojekt starten, wenn er nicht hinreichend sicher ist, dass die Performance danach signifikant besser sein wird.

    Zusammenfassend bin ich, obwohl ich in der Branche arbeite, weit davon entfernt, Erneuerbare als Non-Plus-Ultra zu sehen. Ich sehe sie jedoch als die langfristig sinnvollste Variante an und wünsche mir insgesamt eine inhaltliche und keine polemische Debatte, die alle Facetten der vorhandenen Optionen einbezieht. Aber das scheint - nicht nur bei diesem Thema - zunehmend schwierig zu sein....
     
    Zuletzt bearbeitet: 27. November 2023
  5. opalo

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    Das hat jetzt genau was mit der Diskussion zum Thema Energiewende hier zu tun....?
     
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  6. Dennis81

    Dennis81 WVSC Sieger 287

    Ich hatte mal irgendwo einen Bericht gelesen, da war die Aussage, dass man im Grunde genommen gar nichts mehr fällen müsste, sondern nur noch in die Jahre gekommene Anlagen sukzessive durch moderne, größere ersetzten müsste. Leider kann ich dazu derzeit keinen Link bieten. Aber das Abgeholze in großem Ausmaße erscheint auch tatsächlich etwas fragwürdig. Auf der anderen Seite hat man dann wieder Anwohner, die das möglichst weit weg haben wollen.
     
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  7. opalo

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    Ich habe einen Beitrag mit einem Inhalt in diese Richtung oben in meinem Post verlinkt.
     
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  8. Bremen

    Bremen Moderator

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    :tnx::tnx::tnx:

    Top-Beitrag @opalo . Vielen Dank dafür, dass du dir die Zeit genommen und die Mühe gemacht hast, diesen sehr komplexen Sachverhalt aus unterschiedlichen Sichtweisen darzustellen.
     
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  9. Dem kann ich mich nur anschließen.

    :tnx:
     
  10. Ich hatte ein paar Posts vorher geschrieben, dass die Durchführung der Energiewende zunächst einmal einer kritischen Analyse bzgl. der sich hieraus ergebenden Konsequenzen bedarf. Niemand fährt einfach los ohne zu wissen, wohin die Reise gehen soll und welche Konsequenzen sich hierdurch ergeben. In diesem Kontext wirst Du sicherlich verstehen, dass der Hinweis eines immer deutlicher werdenden Zusammenbruchs der Wirtschaft ganz sicher hier hingehört es sei denn, man macht es wie die drei Affen und blendet das aus. Deine Frage hätte aber auch lauten können, weshalb ich persönlich angegriffen, mit der AfD in Verbindung gebracht werde und angeblich Fake-News verbreitet habe. Du hättest Dich fragen können, weshalb solche Kommentare ungestraft hier weiterhin stehen dürfen, während ein Hinweis auf die Firmenpleiten zu Deinem Unverständnis geführt hat. Wir sehen eine Transformation der Gesellschaft, die gerade deutlich gegen die Wand fährt und dies gehört erst einmal vorrangig thematisiert, bevor man sich den Tatsachen verschließt. Zu Deinem langen Post werde ich auch noch antworten, alles zu seiner Zeit.

    Meine Antwort wird sich auf die Wirtschaft konzentrieren, der Absurdität eine Industrienation zum Agrarstaat umfunktionieren zu wollen und dabei außer Acht zu lassen, dass das zum Deutschen Holodomor führen muss. Geschichte reimt sich und die Geschichtsvergessenheit respektive Ahnungslosigkeit macht mich fassungslos. Wenn wir das Thema durch haben, dann können gerne die Physiker und Mathematiker einspringen und uns den Klimawandel erklären. Leider hat hier noch niemand den Unterschied zwischen Wetter, Witterung und Klima erklären können, Grundwissen an der eine Diskussion scheitert.
     
  11. opalo

    opalo

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    In Deinem verlinkten Artikel werden Insolvenzen aus der Baubranche, im Dienstleistungsbereich und im Einzelhandel (Mode) benannt. Noch einmal meine Frage - was hat das mit der Energiewende zu tun? Ich lasse mich gerne erhellen. Es gibt mit Sicherheit Branchen, die an der Energiewende zu knabbern haben. Bei den im Artikel aufgeführten Branchen sehe ich das nicht oder nur am Rand.

    Warum sollte ich mich fragen, ob Du Dich durch irgendwen persönlich angegriffen fühlst etc.? Ich habe mich an keiner Diskussion in diese Richtung beteiligt und werde das auch künftig nicht tun, weil ich, wie in meinem Post beschrieben, die Energiefrage losgelöst von Politik oder Parteien betrachte.

    Die Transformation der Gesellschaft, die Du beschreibst, sehe ich ebenfalls. Sie hat aber für mich weniger mit der Energiewende zu tun, sondern damit, dass wesentliche grundsätzliche soziale Probleme - aus meiner Sicht u. a. Wohnungsknappheit, zu geringer Mindestlohn - und wesentliche Probleme der Wirtschaft - aus meiner Sicht u. a. mangelnde Innovation und "Verschlafen" von Trends, zu viel Bürokratie, Fachkräftemangel und mangelnde Attraktivität Deutschlands für ausländische Fachkräfte - nicht angegangen oder von einer bestimmten Partei in der Ampel blockiert werden. Das gehört aber nicht in einen Klimawandel- und Energiewende-Thread.

    Mir ist es im Übrigen egal, ob Du das Phänomen, das wir erleben, Wetter, Witterung oder Klima nennst. Es ist da, und es ist sichtbar, wenn man es denn sehen will. Ich empfehle Dir hierzu die beeindruckenden und mehr als nachdenklich machenden Bilder in dieser Ausstellung: Das zerbrechliche Paradies — Gasometer Oberhausen. Leider allerdings nur noch bis zum 26.11. zu sehen. Oder alternativ einen Abstecher nach Granada und Malaga. Als ich 2012 und 2013 dort war, gab es Flüsse durch die Stadt. Jetzt sind die Flussbetten ausgetrocknet. Dasselbe Bild in Saumur an der Loire in Mittelfrankreich. Im September 2022 war die Loire nach dem extrem trockenen Sommer quasi verschwunden. Man kann das alles natürlich ignorieren und sich sagen "ist halt so, da kann man nichts machen". Man kann alternativ zumindest versuchen, etwas zu ändern für diejenigen, die nach uns kommen. Jedem seine persönliche Wahl. Meine ist Variante 2.
     
    Zuletzt bearbeitet: 27. November 2023
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  12. Nur zur Einordnung: Hier wird die Politik von Josef Stalin, den man wegen seiner Verbrechen locker auf eine Stufe mit Adolf Hitler stellen kann und muss, in eine Reihe mit der Politik der Bundesrepublik gestellt. Das bewusste Herbeiführen von ca. 9mio Toten in drei Sowjetrepubliken durch Zwangskollektivierung und Abgaben. Ich hatte gedacht, die Klimanummer sei schon bodenlos aber das...da fehlen mir wirklich die Worte. Der einzige Grund der mir einfallen will, warum sowas auf der offiziellen Präsenz des SV Werder Bremen geduldet werden sollte, ist, dass man es als Mahnmahl gegen Dummheit der Außenwelt erhalten sollte. Das dachte ich aber schon damals, als Herr Gauland eine ähnliche Geschichte in die Welt gesetzt hat (nur ohne die millionen Toten).
     
    Zuletzt bearbeitet: 27. November 2023
  13. Mit Holodomor muss man sich beschäftigt haben, den Werdegang, die Ursachen kennen, bevor man Zahlen in den Raum steht. Es waren, je nach Rechenart, 3,5 - 7 Millionen Menschen und genau diese Zahlen können wir in absehbarer Zeit in Deutschland erleben, sollte der Weg, die Regierung hat mehrfach und nachweislich verfassungswidrig gehandelt, nicht umgehend gestoppt werden. Es sind die Ignoranten dieser Welt, die sich der Realität entziehen und moralingetränkt ihre Scheinheiligkeit zur Schau stellen.

    In ganz Europa werden aktuell im Namen des Klimas zwangsweise (Niederlande) oder mit finanziellen Anreizen (Spanien) dafür geschaffen, dass die Bauern ihre Felder brach legen und nichts mehr anbauen sollen/dürfen. Hinzu kommt die Verknappung all dessen, was wir für die Erzeugung von lebenswichtigen Produkten des täglichen Lebens, vor allem aber der Nahrungsmittelproduktion benötigen. Wie naiv muss man sein zu glauben, diese Dinge würden keine Konsequenzen für ein Land mit 85 Millionen Menschen haben. Man schaue sich bereits jetzt in den Geschäften um, wie sich insbesondere die Lebensmittel verteuert und verknappt haben. Die steigenden Energiekosten (die Bremse endet dieses Jahr, die Gastronomie muss wieder die 19% ansetzen, was diese ruinieren wird, die Maut für LKW´s gilt ab 1.12.23 etc.) werden zu noch höheren Preisen führen und hierbei denke ich in erster Linie an die Lebensmittel. Wer transportiert denn demnächst die Waren von A nach B, wenn sich die Fuhrunternehmer die Preise nicht mehr leisten können, wer produziert denn überhaupt noch in Deutschland, wenn überall um uns herum die Energiepreise deutlich niedriger zu erhalten sind.

    Die Regierung wird stürzen, aber noch bis ins neue Jahr auf Neuwahlen warten. Der Grund dafür liegt darin begründet, dass die meisten Abgeordneten dieser Legislaturperiode erst zum 8.Dezember die volle Berechtigung auf ihre Pensionen erhalten.

    Die aktuelle Verschuldung Deutschlands liegt bei 14 Billionen EUR. Die aktuell verhängte Haushaltssperre ist ein Novum in der Geschichte dieses Landes – zumindest auf den Zeitraum der Bundesrepublik Deutschland nach 1948 bezogen. Aus der Haushaltssperre resultiert eine Notlage. Gleichzeitig liegt der private Immobilienbesitz im Jahr 2021 bei einem geschätzten Marktwert von etwas über 10,2 Billionen Euro. Der Staat wird sich sein Geld bei den Immobilienbesitzern holen, deshalb hat er im Dezember 2019 auch das Lastenausgleichsgesetz für Zwangshypotheken geändert. Das werden lustige Zeiten.
     
  14. Politik ist hier nicht erwünscht, bzw erlaubt (solltest du eigentlich wissen)...
    ;)
    Auch wenn Klimapolitik und Energiewende eng mit Politik verknüpft ist.
     
  15. opalo

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    Wenn die Beiträge mit dem Thema Klima und Energiewende direkt in Verbindung zu bringen wären, könnte ich es ja noch irgendwie nachvollziehen, dass mal etwas Politisches mit einfließt. Das erkenne ich jedoch nach wie vor nicht. Aus meiner Perspektive wird dieser Thread mangels Alternative genutzt, um nicht zu sagen missbraucht, um - siehe den letzten Beitrag - alle möglichen politischen Themen wild aneinandergereiht anzusprechen. Und dafür ist der Thread nicht gedacht.
     
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  16. Nur nebenbei bemerkt zur Glaubwürdigkeit der Energiewende. Die Stromnetzbetreiber dürfen ab dem 1. Januar 2024 den Strombezug von neuen steuerbaren Wärmepumpen oder Wandladestationen (Wallboxen) zeitweise einschränken, wenn eine Überlastung des Stromnetzes droht. Das teilt die Bundesnetzagentur auf ihrer Internetseite mit und hiermit wird auch klar, dass das Stromnetz vor dem Zusammenbruch steht wenn es einen kalten Winter geben wird - und den werden wir jetzt bekommen. Die Abschaltung der letzten Atomkraftwerke war das Todesurteil für den deutschen Strommarkt. Es will sich der Michel einfach nicht vorstellen können, welche Auswirkungen Stromrationierungen nach sich ziehen. Künstlich herbeigeführte Mangelwirtschaft und Habecks Worte "...das Antlitz diese Landes wird sich ändern..." erfüllen sich gerade.
     
  17. Es ist doch naiv zu meinen, ein komplexes Thema wie die Energiewende (welch ein zynischer Begriff) könne isoliert betrachtet werden. In keiner wissenschaftlichen Disziplin gelingt eine klare Abgrenzung, es besteht immer eine Korrelation. Du scheinst nicht zu verstehen, welche Auswirkungen die verantwortungslose Politik auf die gesamte Gesellschaft hat und noch haben wird. Kleine Kinder möchten sich nur über ein ihnen angenehmes Thema unterhalten, Erwachsene haben das Gesamtbild im Auge.

    Also erkläre mir, wie Du die Preisexplosionen der Energiepreise handhaben würdest, wie Du Stromabschaltungen einer zivilisierten Gesellschaft vermitteln bzw. verantworten willst. Hier läuft nichts ohne Strom, preiswertem Strom für Industrie und Verbraucher, alles andere ist Dummheit.
     
  18. Die wurden doch nun schon mehrfachbgenannt:

    BASF Ludwigshafen: Rückbau von 2 Produktionsanlagen weil auf Grund der Energiekosten unwirtschaftlich. Vorbereitung von Kurzarbeit für 2024.
    INEOS Köln: Standortauslastung unter 30%. Keine Kunden weil Produktion in DE auf Grund der Energiekosten zu teuer. Standort wird durch andere Standorte subventioniert. Vorbereitungen von Kurzarbeit in 2024. Weihnachtsgeld 2023 gestrichen.
    EVONIK Marl: Vorbereitung Kurzarbeit für 2024. Absatz- und Auftragslage unklar.

    Wir reden hier von den 3 größten Chemparks der Bundesrepublik die zur Zeit schwere Schlagseite haben. Wenn man von Vorbereitung Kurzarbeit spricht bedeutet das übrigens die Entlassung tausender externen Mitarbeiter, die nicht direkt dem jeweiligen Konzern angehören.

    Und jetzt brauch keiner kommen, die Energiekriese sei nicht von der Ampel herbeigeführt sondern Putin sei schuld. In den anderen europäischen Ländern haben diese Konzerne nicht mit Energiekrisen zu kämpfen.
     
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  19. opalo

    opalo

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    @Repugnance - wenn Atomstrom für Dich die bessere Variante ist, respektiere ich das. Nur gehört eben auch eine Lösungsfindung in Sachen Endlager dazu, damit die Sache zumindest im Ansatz rund wird. Und davon sind wir in Deutschland Lichtjahre entfernt. Ich habe noch andere Themen mit Atomstrom - u. a. Atomkraftwerke als potenzielles Anschlagsziel - aber das lassen wir gerne außen vor.

    Das Fettgedruckte ist der Grund dafür, dass ich mich - nicht nur hier - selten bis gar nicht mehr an Diskussionen beteilige. Dieser Satz ist unsachliches Pöbeln statt inhaltliches Diskutieren, und dafür ist mir meine Zeit zu schade. Daher bin ich nach diesem Beitrag aus diesem Thread auch wieder weg.

    Die extremen Preisexplosionen, die wir in der Vergangenheit hatten und die noch nachwirken, lagen in der Ukraine-Krise begründet und darin, dass der Strompreis an der Börse mit der teuersten Energieart - durch den Ukraine Krieg Gaspreis - gekoppelt ist. Dafür kann die Energiewende nichts.

    Ansonsten - ja, es ist immer schwierig, wenn etwas teurer wird. Da ist aber aus meiner Sicht nicht Jammern, sondern Umdenken gefragt. Jeder Einzelne kann etwas dafür tun, weniger Strom zu verbrauchen. Dann laufen Fernseher und Rechner vielleicht nicht mehr den ganzen Tag nebenher mit, die Spülmaschine erst dann, wenn sie wirklich voll ist, und man achtet darauf, wo man welches Licht wie lange brennen lässt oder welches Gerät bei einem Neukauf energiesparender ist. Geht alles... Auch unternehmensseitig gehe ich davon aus, dass Einsparungen möglich sind. Solange die Preise niedrig waren, bestand keine Notwendigkeit, sich darüber Gedanken zu machen. Das ist jetzt anders, jetzt ist Druck da, sich mit dem Thema zu beschäftigen. In die Zukunft gerichtet ist das aus meiner Sicht nicht nur schlecht.

    Wenn immer alle darauf beharren würden, nur ja nichts am Status Quo zu ändern, wären wir heute noch in der Steinzeit... Und genau darin sehe ich mittlerweile eines der größten Probleme, die Deutschland hat. Sehr viele wollen weitermachen wie bisher. Wandel, Innovation, Kreativität, Neugierde auf Neues - Fehlanzeige. Viele sind "satt" und ruhen sich aus auf dem, was da ist. Im Kleinen zu Hause und im persönlichen Umfeld, aber auch im Großen, wenn es darum geht, Unternehmensstrategien an Umfeldänderungen anzupassen, damit Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben. DAS ist aus meiner Sicht einer der größten Wettbewerbsnachteile dieses Landes, hier aber Off Topic.

    @Zille1976 - das sind für mich absolut nachvollziehbare Beispiele, da widerspreche ich nicht. Davon war im von @Repugnance verlinkten Artikel jedoch kein Wort zu lesen. Es gibt auch kleinere energieintensive Betriebe wie Bäcker, die von höheren Energiepreisen betroffen sind.

    Allerdings sind staatliche Hilfen beschlossen oder zumindest geplant, es ist also nicht so, dass das Problem nicht gesehen wird. Und dass seitens der Industrie gejammert wird, dass es nicht reicht, ist aus meiner Sicht der standardmäßige Reflex....

    BASF äußert sich zurückhaltend zum Strompaket der Bundesregierung - Unternehmen - DIE RHEINPFALZ

    Auszug:
    Letzteres habe ich markiert, weil das Thema höhere Energiekosten kein rein deutsches ist und somit nicht allein der Energiepolitik hierzulande zuzuschreiben. Anderenfalls wäre Deutschland aus meiner Sicht Spitzenreiter in der EU in Sachen Kosten.... Will sagen - das Thema gibt es in anderen europäischen Ländern auch....
     
    Zuletzt bearbeitet: 28. November 2023
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  20. Lübecker

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    Ist mir im besagten Beitrag auch aufgefallen, ich habe mir aber verkniffen, einem erklärten Selbstdarsteller eine Plattform zu geben.
     
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