Klimapolitik, Energiewende, Fridays For Future....

Dieses Thema im Forum "Off Topic" wurde erstellt von Fliegenfänger, 23. März 2022.

Diese Seite empfehlen

  1. Flutlicht82

    Flutlicht82 Guest

    @Nicole
    Von Vaillant gab es diese Heizungen mit Kraft-Wärme-Kopplung.
    Da gibt es z.B. die ecopower 3.0 bzw. ecopower 4.7 die bei ebay kleinanzeigen für ca. 1500 € gebraucht plus Einbau erhältlich ist:
    https://www.vaillant.de/heizung/pro...power-3-0-4-7-nicht-mehr-erhaltlich-1792.html
    Die Heizung hat einen Gas-Verbrennungsmotor mit Generator, und du produzierst damit deinen Strom selbst, mit dem du z.B. auch eine Wärmepumpe betreiben kannst, während du mit der Hitze der Verbrennungsenergie mitheizt.
    Vor ein paar Jahren war die Kraft-Wärme- Kopplung noch zukunftsfähig, und wurde staatlich(BAFA) gefördert:
    https://www.kesselheld.de/vaillant-ecopower/
    Die Ziele erscheinen ehrgeizig: Bis zum Jahr 2020 sollen 110 Terrawattstunden Strom mithilfe von Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt werden, für 2025 sind gar sowie auf 120 Terrawattstunden geplant.

    Nun ist noch vor 2025 geplant diese Art von Heizung als Neuinstallation zu verbieten :D
    Würde mich nicht überraschen, das die Wärmepumpen auch in ein paar Jahrzehnten verboten werden, bevor die Ziele erreicht sind...
     
  2. Bis jetzt gibt es nur die Ankündigung, dass ein Gesetz kommen soll, was 2024 in Kraft tritt. Davon gibt es bisher nur einen Referentenentwurf, der noch nicht mal durch die Abstimmung zwischen den Ministerien durch ist, geschweige denn durch Kabinett oder in den Bundestag eingebracht wurde.
    Außerdem haben die Länder schon angekündigt, dass sie es so nicht durch den Bundesrat lassen wollen.
    Sprich das wird noch Monate dauern, wenn es bis zur Sommerpause, in zwei Monaten, nicht im Bundestag ist, wird das eh nichts mehr.
    Aber jetzt mal zu den Daten, wenn Ihr 2018 umgebaut habt, dann solltet Ihr Zahlen von 2018-21 haben, also nach der Renovierung und bevor wir zum Sparen aufgefordert wurden. Also echter Verbrauch und keine Prognose.
    Bei 23000kWh sieht es in der Tat nicht so brillant aus, wobei man auch fragen muss, wie viel Ihr 22 gespart habt und wie ungemütlich es gewesen ist.
    Es gibt außerdem nicht nur Förderung für die WP, sondern auch für die energetische Sanierung.
    Wenn Ihr eine Beratung hattet, war das schon der Preis den Ihr nach Förderungen zahlen müßtet oder "nur" die Gesamtsumme, von der noch alles andere abgeht?
    Aber dass Du dieses Jahr Deine Gastherme noch durch eine Gastherme, am besten eine Brennwerttherme, ersetzen kannst und die bis 2040 weiter betreiben darfst, ist Dir bewußt?
    Unabhängig von der Gesetzeslage, die wie oben erwähnt noch ein wenig in den Sternen steht?
     
  3. BHKW lohnen sich bei einem EFH, vor allem bei 100qm Wohnfläche mal so gar nicht. Dann lieber eine neue Brennwerttherme nehmen.
     
  4. Flutlicht82

    Flutlicht82 Guest

    Es kommt natürlich immer drauf an, ob für den produzierten Strom eine Verwendung besteht.
    Es könnte damit z.B. auch eine grüne Krypto-Farm betrieben werden: https://www.chia.net

    Wenn es jedoch ums Sparen geht, dann könnte auch ganz einfach gar nicht geheizt werden.
     
    MiroKlose gefällt das.
  5. https://www.ziegel.at/buerogebaeude-2226-low-tech-fuer-high-comfort
    ... so z.B.
    Gibt sicher noch andere Wege zum Ziel.


    Bei einem schlecht gedämmten/isolierten Altbau wird´s ohne Heizung unangenehm - für die Bewohner und ggf. die Bausubstanz.


    In jedem Fall ist die obige Umsetzung ein kleiner Hinweis: Es geht nicht nur in eine Richtung.
    Ab dann wird´s wieder ganz schnell politisch - deshalb bin ich da auch wieder raus.

    Nur soviel: Es gibt fast immer mehrere gedankliche Ansätze und realisierbare Optionen;
    nur auf eine "Schiene" zu setzen kann nicht der beste Weg sein. Es gibt ja auch nicht immer dieselben zu berücksichtigenden Gesamtumstände bei Problem & Lösung.
     
    Zuletzt bearbeitet: 4. Mai 2023
  6. green66

    green66

    Ort:
    Oldenburg
    Kartenverkäufe:
    +1
    Nur mit Wärmepumpe die Wende zu schaffen wird nicht funktionieren. In Skandinavien wird die Hälfte der Wärme über Fernwärme geleistet. Deswegen muss die Fernwärmeinfrastruktur schnell ausgebaut werden. Sogar die eigene Scheisse kann zur Wärme beitragen. Das Problem sind ältere alleinstehende Häuser auf dem Land. Dort sind die Kosten für die Besitzer nicht zu bezahlen. In bestimmten ländlichen Siedlungen könnte über Landwirte durch Biogasanlagen eine Lösung geschaffen werden. Für die Umsetzung muss aber zuerst in den Behörden eine andere Gesetzesmentalität geschafft werden, damit nicht wieder 10 Jahre vergehen.
     
  7. In Skandinavien ist aber auch der Anteil an WPs deutlich höher als bei uns und dort werden auch häufig Klimaanlagen, die eigentlich ja auch WPs sind, zum Heizen genutzt.
    Es kann mir niemand sagen, dass das problematisch ist, dort ist deutlich länger und deutlich kälter Winter.
     
    rudi1980 gefällt das.
  8. Ist auch kein Problem.

    Die Herausforderungen liegen aktuell, entgegen der populistischen "wir werden zu wenig Strom dafür produzieren" Meinung, eher im Transport- (z.B. Südlink) & Verteilnetz und in der Speicherung. Das wird gerade unter Hochdruck versucht zu modernisieren.

    Die Menge an Strom für WP und E-Autos wird vorhanden sein.

    Die Politik müsste aber eigentlich ein größeres Augenmerk auf die Vereinfachung der Zulassungsverfahren legen, anstatt immer neue Auflagen zu generieren. Wir haben bspw. mal 50 volle ausgedruckte Ordner Papier abgegeben müssen für die Zulassung eines Windrads... nix digital, alles Papier.
     
    Flutlicht82 gefällt das.
  9. Flutlicht82

    Flutlicht82 Guest

    Deutschland hat aber auch historisch mit die höhesten Stromkosten in der EU - hier der Vergleich aus 2021:
    https://strom-report.com/strompreise-europa/#:~:text=Der durchschnittliche Strompreis in Europa,Ungarn [10 Cent] gezahlt.
    In DE war das Gas vor dem Krieg 3 bis 4 mal günstiger als Strom. Da wurde der höhere Wirkungsgrad der Wärmepumpe durch die hohen Stromkosten direkt wieder egalisiert.
    In Finnland & Schweden werden Wärmepumpen zu über 30% aus Kernenergie versorgt, und Norwegen hat relativ viel Wasserkraft zur Stromerzeugung.
     
  10. Lübecker

    Lübecker

    Ort:
    53° 52´01´´N 10°40´08´´E
    Kartenverkäufe:
    +2
    Kernkraft wollen wir nicht, Wasserkraft haben wir nicht, Windkraft können wir nicht, was für ein Elend :ugly:
     
  11. So würde ich es formulieren. ;-)

    Es reichen halt keine warmen Worte, sondern es muss auch der politische und gesellschaftliche Wille da sein und daran harpert es, auch wenn es keiner zugeben möchte. Die Politik schafft es halt nicht die Zulassungen und Regularien zu vereinfachen und die Gesellschaft will keine Windkraftanlagen direkt vor der Haustür (neue Kabel dürfen aber auch nicht gezogen werden für den Transport). Aktuell ist das alles sehr scheinheilig.

    Wobei das kein exklusives Problem der Energiewirtschaft ist, sondern ein eher Strukturelles das nahezu alle größeren Infrastrukturprojekte betrifft. Aktuell reicht halt beispielsweise eine Person, um ein ganzen Projekt über Jahre hinauszuzögern und dadurch zum scheitern zu bringen.

    Beispielhaft sei hier mal der Lückenschluss der A46 zwischen Hemer und Arnsberg (im Sauerland) genannt. Seit 50 (!!!) Jahren beschäftigt man sich mit dem Thema ohne Lösung. Dann soll man halt klar sagen: "Machen wir nicht, wir können uns eh nicht einigen und fokussieren uns auf andere Themen...".
     
    Dennis81 gefällt das.
  12. Flutlicht82

    Flutlicht82 Guest

  13. Ich sag jetzt mal so, ob man eine Autobahn ins Nirgendwo braucht? ;)
     
  14. Lübecker

    Lübecker

    Ort:
    53° 52´01´´N 10°40´08´´E
    Kartenverkäufe:
    +2
    :top: Ähnliches auch hier in Schleswig-Holstein. A23, Ausbau Ja/Nein/Veilleicht, jetzt mal wieder nein, weil Herr Habeck dem Daumen gesenkt hat, parteipolitische Machtspielchen. Analog dazu die A20, Fledermäuse, kleine Haselmaus u.ä. :roll:
     
  15. Nicole

    Nicole

    Ort:
    Block 50
    Kartenverkäufe:
    +23
    Sorry, aber hältst Du für so schlecht informiert?

    Ich habe bewusst von Prognose gesprochen. Denn das ist der Wert, den die Stadtwerke aufgrund unseres allgemeinen Verbrauchs vor Sommer 22 ermittelt hat. 2022 ist keine Referenz, da wir uns besonders eingeschränkt haben. Das sieht auch die Stadtwerke so. Ein Thermovorhang und kurze Duschzeiten haben uns den Ups, ich muss meine Wortwahl ändern ;) gerettet.

    Natürlich weiß ich, dass ich noch schnell ne Gastherme einbauen kann. Nur sagen die Politiker in jeder Politsendung, dass man Gas in ein paar Jahren kaum noch bezahlen kann und sich letztlich nur ne Wärmepumpe lohnt, die ich auch nicht eben so bezahlen kann (wegen der Renovierungskosten).

    Und nur mal so: die Aussage, dass es ja nur ne Vorlage ist und noch dauert - das ist gerade kein Vorteil. Denn wenn erst nach der Sommerpause was Handfestes dabei rumkommt, habe ich noch weniger Zeit zu handeln. Und da jetzt bereits die Firmen bis zum geht nicht mehr ausgelastet sind, wird das im Jahresverlauf nicht besser.

    Die günstigste Wärmepumpe kostet 15.000 (abzgl. 40%). Mit der würden wir aber grundsätzlich Schwierigkeiten bekommen. Die Renovierungskosten kommen ja oben drauf.
     
  16. Lübecker

    Lübecker

    Ort:
    53° 52´01´´N 10°40´08´´E
    Kartenverkäufe:
    +2
    Stand heute in der Zeitung: Wohnungsbaugesellschaft VONOVIA kann 70 WPs nicht inbetriebnehmen, kein Strom.
     
  17. Nicole

    Nicole

    Ort:
    Block 50
    Kartenverkäufe:
    +23
    Wäre der Strompreis zumindest fair, hätte ich weniger Bedenken.

    Um mich herum ist alles voll mit Windmühlen. Egal, in welche Richtung ich gucke, ich sehe überall Windmühlen. Finde ich auch voll in Ordnung. Doch ich profitiere nicht davon.
     
  18. Da kommt es dann auch drauf an, ob die privat oder bspw. auf Flurstücken der Gemeinden gebaut wurden. Viele Gemeinden gehen mittlerweile so vor, dass Windkraftanlagen in den Germarkungen gebaut werden dürfen, die Anwohner dann aber günstigere Tarife bekommen. Ist aber nicht der Standard.

    So schafft man dann auch wieder Akzeptanz in der Bevölkerung befindet sich aber mitten in der deutschen Kleinstaaterei.
     
    rudi1980 gefällt das.
  19. Heute zahl ich 28ct/kWh, gestern 29. Da beschwer ich mich nicht...
     
  20. Flutlicht82

    Flutlicht82 Guest

    Der Thermovorhang bringt gerade in großen Räumen viel.
    Beim Duschen lässt sich kaum Gas sparen. Bei 30 Liter um 30 Grad erhitzen sind es je nach Gasheizung nur ca. 1 bis 1.2 kWh, und damit grob 10 bis 15 Cent pro Dusche gewesen. Das Wasser/Abwasser ist dann ca. nochmal so teuer wie das Gas.
    Beim Kaltduschen brauche ich jedoch länger, und du brauchst dafür die richtige Seife, um bei niedrigen Temperaturen an Wasser zu sparen.