Klimapolitik, Energiewende, Fridays For Future....

Dieses Thema im Forum "Off Topic" wurde erstellt von Fliegenfänger, 23. März 2022.

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  1. Vermutlich auch, weil die "Bio-Produkte" etwas länger leben als die konventionellen!?
     
  2. Flutlicht82

    Flutlicht82 Guest

    Ja genau, längeres Wachstum, längere Lebenszeit und dann auch noch mehr Fläche.
    Was allemal für einen niedrigen CO2 Fußabdruck hilft ist pflanzliche Ernährung und regionale Produkte.
    Interessant ist aber auch der Transport. Die Flug-Ananas schneidet angeblich mit 15 kg CO2 pro kg Frucht ab:
    https://taz.de/Studie-zu-Lebensmitteln-und-CO2-Ausstoss/!5687804/
     
  3. Der Wohnsektor umfasst ja auch die Herstellung von Wohnraum; dabei wird immer noch sehr viel Zement verbraucht.
    Zement hat einen ganz miesen ökol. Fußabdruck: Ungefähr 580 Kg CO2 pro Tonne.
    Wir brauchen für die nähere und fernere Zukunft weltweit auch andere, zement- bzw. betonarme Baumethoden.
    Für eine Übergangszeit wäre eine Reduktion des Verbrauchs z.B. durch 3D-Druck, hilfreich.
     
  4. Flutlicht82

    Flutlicht82 Guest

    Es ließe sich eindämmen, wenn Zementwerke direkt mit Wasserstoff beliefert würden, wo bei der Produktion des Branntkalks das erzeugte CO2 direkt mit dem Wasserstoff zu Methan vewandelt wird.
    Das erzeugte Methan dient als Betriebstoff für die Erdgaskraftwerke, wo ebenfalls per Methanisierung wieder Methan zurückgewonnen wird und erneut verbrannt werden kann. So wird keine Brennstoffzelle benötigt(Power to Gas).

    Das mag bei deinem 3D Drucker zu Hause funktionieren ;)
    Kannst du mir ausrechnen wieviel kWh z.B. für das Schmelzen von 1 m³ ABS Kunststoff draufgehen, um es grob mit Zement bzw. Beton zu vergleichen?

    Aber selbst wenn es einen geringeren CO2 Fußabdruck hat:
    Wer im Zementwerk bzw. im Hochbau bzw. Tiefbau arbeitet, der hält meist wenig von einem noch nicht etablierten 3D Druck für die Bauindustrie.
    => Deshalb werden mMn nicht nur der Zement/Beton, sondern auch die Erdgas & Kohlekraftwerke nicht so schnell ersetzt wie sich die Politik es vorstellt.
    Die Menschen wollen erstmal ihre Arbeit behalten. Aber es gehen nach und nach Menschen in Ruhestand, und dann können die kommenden Generationen mit 3D Druck ihr Eigenheim bauen.
     
  5. rudi1980 gefällt das.
  6. Flutlicht82

    Flutlicht82 Guest

    https://www.zdf.de/dokumentation/planet-e/planet-e-haeuser-aus-dem-drucker-100.html
    Da kommt aber trotzdem Mörtel zum Einsatz also auch u.a. Zement & Branntkalk.
    Das ist vielleicht zukünftig etwas um Arbeitsproduktivität zu erhöhen, aber weniger etwas gegen CO2 Emissionen.
    Eher gegenteilig, wenn das Bauen günstiger & schneller abläuft, dann wird noch mehr gebaut, und die Emissionen steigen noch stärker.
     
  7. Nicole

    Nicole

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    Moin Zusammen!

    1. Wie geht ihr mit der aktuellen Gesetzesvorlage um?

    2. Seid ihr überhaupt betroffen?

    3. Wäre bei Euch ne Wärmepumpe inkl. Sanierung auch so teuer?

    Ich weiß nicht, wie genau ich mit der drohenden Rechtslage umgehen soll. Eine Wärmepumpe (günstigstes Modell) würde rund 15.000 Euro kosten. Dazu müssten wir vollständig sanieren (Heizkörper, neue Fußbodenheizung, damit neue Fußböden, Dämmung usw.). Schätzungsweise können es 75.000 Euro werden.
     
  8. Warum Fussbodenheizung? Moderne WP können in den meisten Fällen problemlos mit Heizkörpern umgehen. Besonders bei Monoblockgeräte wie die von Panasonic/Daikin/Mitsubishi haben damit meist kein Problem.
    Aber erstmal zu den Basics, wie alt ist das Haus, wie viel Wohnfläche hat es und wie viel Gas/Öl habt Ihr in einem normalen Jahr, also ohne besonders zu sparen, verbraucht. Über den Verbrauch kann man zumindest einmal einen ungefähren Wert für den Wärmebedarf ermitteln.
    Wenn dabei ein Wert von über 150kWh/m²/Jahr bei rauskommt, kommt Ihr wahrscheinlich nicht um eine Dämmung, neue Fenster oder andere Maßnahmen herum. Wirf mal einen Blick in das Video vom Fraunhofer, was ich oben verlinkt habe, das räumt mit vielen Klischees bezgl. WP auf.
    Wie ist der Zustand Eurer aktuellen Heizung? Weil, geplant ist ja nur, dass komplett defekte Heizungen im Bestand durch Geräte, die mit 65% EE betrieben werden, ausgetauscht werden müssen.
    Wenn die Heizung noch normal läuft, würde ich erstmal durchatmen und sie weiter laufen lassen. In der nächsten Heizperiode würde ich dann ausprobieren, wie weit ich die Vorlauftemperatur runterbekomme, ohne das man anfängt zu frieren. Sprich, alle Thermostaten voll auf und die Heizkurve immer weiter runterdrehen. Dann bekommt man ein gutes Gefühl dafür, wie sich das Haus mit einer WP verhält.
     
    FatTony gefällt das.
  9. Motto: Locker bleiben. Es locken die Subventionen, ohne Frage. Ich gehe aber davon aus, dass Markteffekte in der Zukunft die Preise deutlicher fallen lassen werden als man jetzt Subventionen bekommen kann. Von Handwerkern nicht zu reden. Wir schauen uns das daher in Ruhe an und hoffen, dass die alte Heizung nicht morgen den Geist aufgibt.
     
    Dennis81 gefällt das.
  10. Nicole

    Nicole

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    Wir haben keine modernen Heizkörper. Wir müssten vollständig sanieren. Ich habe meine Wortwahl bewusst gewählt. Ich hatte ein Beratungsgespräch. Haben unsere 100 Qm für den Einbau einer Wärmepumpe prüfen lassen. Unsere Heizkörper müssten alle raus, die Dämmung 1970/1975 reicht nicht aus und ohne Komplettsanierung wäre der notwendige Stromverbrauch nicht bezahlbar.
     
  11. Nicole

    Nicole

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    Wir können leider keine Ruhe haben. Unsere Heizung ist deutlich über 30 Jahre alt. Das Gebäudeenergiegesetz hat was gegen unsere Therme.
     
  12. 30 Jahre sind ne Ansage, aber es bleibt euch ja gar nicht viel anders möglich. Zumindest kurzfristig. Am besten wohl mal einen Termin für eine Beratung machen und schauen was hinten bei raus kommt. Also Subvention und günstige Kredite für die Sanierung. Ist ein komplexes Thema...wenn schon WP, warum dann nicht gleich PV auf das Dach? Aber dann kommt wahrscheinlich: Weil es dafür eine Dachsanierung braucht, kann bei einem normalen Bremer Haus auch mal locker mit 30-50k oder mehr zu Buche schlagen. Plus die PV. Aber wenn man ne PV baut, dann geht das sinnvoll eigentlich nur mit Speicher. Der aber das teuerste an der ganze Geschichte ist...usw. Im Moment ist so viel Bewegung drin, eigentlich geht nur: Finger kreuzen, dass die Anlage keine dicken Backen macht. Also jedenfalls geht es uns so und die Heizung ist auch schon 20 Jahre alt.
     
  13. Ich weiß, hört sich doof an, aber warum habt Ihr bisher noch nichts gemacht?
    Wie gesagt, Fussbodenheizung braucht es nicht. Die modernen Geräte laufen auch mit Heizkörpern und Heizkörpertausch ist billiger als FB-Heizung.
    Und 100qm sind ja jetzt nicht so massig für ein EFH. Wie viel Gas verbraucht Ihr aktuell?
    Was man aktuell auch nicht vergessen darf, viele Heizungsbauer haben wenig Ahnung und wenig Bock auf WP und wollen lieber schnell ne neue Therme einbauen.
     
  14. Flutlicht82

    Flutlicht82 Guest

    Kopf hoch,
    ich habe es diesen Winter komplett ohne Heizung durchgezogen, außer an dem Tag als der Schornsteinfeger kam.
    Aber ich wohne auch nicht wie andere in einem Einzelhaus, sondern auf Etage(Baujahr 1965) und die Nachbarn heizen schon ganz leicht für mich mit.
    Ansonsten würde ich mir in deinem Fall auch gleich Gedanken über eine Wärmepumpe mit Kältefunktion machen, um auch einen Betrieb als Klima-Anlage im Sommer zu gewährleisten..
     
  15. Die Idee mit den heizenden Klimaanlagen ist übrigens keine Schlechte.
     
  16. Nicole

    Nicole

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    Die Antwort ist einfach:

    Weil es nicht nötig war. Unsere Therme funktioniert bestmöglich. Der Schornsteinfeger sagte immer, dass wir die Therme so lange behalten sollen, wie es nur irgendwie geht. So gute Qualität gibt es heute nicht mehr. Als wir 2018 groß renoviert haben, stand diese Problematik Gas überhaupt nicht zur Debatte.

    Die Kompetenz unseres Installateurs zweifel ich nicht an. Er vertreibt Wärmepumpen genauso wie alles andere. Mit einer Wärmepumpe kann er an uns fett verdienen. Unsere Heizkörper müssen erneuert werden, nur eine Fußbodenheizung ergibt wohl bei uns Sinn.
     
  17. Nicole

    Nicole

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    Könnte ich unser Haus drehen, wäre es für ne PV optimal. Unser Haus steht leider extrem ungünstig. Unser Installateur macht auch in PV-Anlagen. Er sagte, dass ne PV die einzige vernünftige Methode ist, wenn man ne Wärmepumpe nimmt. Aber das ist halt nicht so einfach bei unserem Haus. Die Kosten insgesamt wären dann natürlich noch viel höher. Aber wie gesagt, das Haus steht sehr ungünstig für PV auf dem Dach.

    Ich habe angefragt, ob ich eine PV in meinem Garten aufstellen darf. Das wäre optimal. Aber leider ist das bei uns verboten. Ich weiß nun nicht, ob sich das in den letzten 6 Monaten geändert hat.

    Ein Punkt, über den ich mich tierisch aufgeregt habe. Wir sollen sparen und klimaneutraler leben. Wenn man das machen möchte, kommt man mit Verboten. Aber das ist typisch Deutschland.

    Ich finde den Gedanken auch heftig, dass ich fast so viel Geld wegen eines neuen Gesetzes in die Hand nehmen muss, wie ich es 2006 für den Kauf bezahlt habe.
     
    Zuletzt bearbeitet: 4. Mai 2023
  18. Wie gesagt, man braucht keine PV um eine WP betreiben zu können. Es hilft, in der Übergangszeit, aber dann wenn man am Meisten heizt bringt eine PV leider mal so gar nichts. Denn die Monate November, Dezember und Januar bringen so gut wie keinen PV-Ertrag.
    Was habt Ihr denn 2018 renoviert, dass das Haus energetisch immer noch in einem so schlechten Zustand ist?
    Und wie gesagt, kannst Du eventuell Zahlen zum Verbrauch sagen, damit man sich ein Bild machen kann, oder möchtest Du Dich nur über ungelegte Gesetzeseier auskotzen? ;)
     
  19. Nicole

    Nicole

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    Sehr witzig, was Du da ungelegte Gesetzeier nennst. Es ist bereits Mai, das Gesetz soll in 7 Monaten gelten und wer in welcher Form genau unterstützt werden soll, steht auch nicht fest. Denn die angekündigte Unterstützung von 40% der Wärmepumpe helfen mir nicht wirklich.

    Wir haben die Stromleitungen, Fußböden, Innenwände, Bäder und Fenster renoviert. Was eben derzeit nötig war.

    Die Regierung arbeitet an einem Gesetz, in dem man Stand jetzt von mir erwartet, dass ich den Grunderwerbspreis fast nochmal investiere. Nun streitet sie hin und her und die Zeit rennt. Es sind nur wenige Monate, in denen ich mir was überlegen kann. Auskotzen ist da noch das Netteste, was mir einfällt. Ich habe da reell Angst. Denn es geht in Teilen um meine Existenz. Dass Du das so abtust, finde ich schon frech. Ich mag es nicht, wenn man gerade bei solchen Sachen die Sorgen nicht ernst nimmt und als Auskotzerei abtut.

    Lt. Stadtwerke ist ein Jahresverbrauch von 23.500 kWh prognostiziert. Ich weiß nicht, wie die Vorjahre waren. Wir haben ja stark gespart, als Habeck letztes Jahr sagte, dass die Leute Gas sparen müssen.