Klimapolitik, Energiewende, Fridays For Future....

Dieses Thema im Forum "Off Topic" wurde erstellt von Fliegenfänger, 23. März 2022.

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  1. Lübecker

    Lübecker

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    Es ging ja darumfestzuhalten, hat die Bevölkerungszunahme Auswirkungen auf das Klima? Und da bin ich der Meinung, daß da ein Zusammenhang besteht, aus den beschriebenen Gründen. Das heißt nicht, daß die Entwicklungsländer machen sollen und wir nicht, im beiderseitigem Einvernehmen könne gehandelt werden. Es geht noch nicht zu sehr ans Eingemachte, von daher Wunschdenken
     
    Zuletzt bearbeitet: 26. April 2023
  2. cornholio

    cornholio

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    Du schreibst ständig so, als würde eine Wärmepumpe bloß Strom in Wärme umsetzen. Die Verbrauchskosten sind bei einer Wärmepumpe teils deutlich unter denen einer Gasheizung. Ich vermute auch der Strompreis wird in den nächsten Jahren weiter ansteigen. Aber zumindest haben wir da bei einem Ausbau der Erneuerbaren einen signifikanten Hebel, um als Staat auch eigenständig zu unterstütze, weil wir zumindest weniger Abhängigkeit schaffen könnten als beim Gas.
    Legt man als Immobilienbesitzer nicht naturgemäß auch Geld zur Seite, um sowas wie Heizungen, Dächer, Küchengeräte etc. sinnvoll auszutauschen, sobald es soweit ist?
    Das denke ich auch. Aber es ist mE nur ehrlich, das auch so auszusprechen. Ähnlich mit der Rente, wo wir z.B. alle wissen, dass wir in 20 Jahren länger werden arbeiten müssen. Nur will heute niemand in der Politik sowas ehrlich aussprechen. Wir wracken gegen Prämie funktionierende Autos ab, um kurzfristig Gewinne der Lieblingsbranche zu steigern. Wir fördern E-Autos und Hybride ohne Konzept dahinter und sorgen somit für bis heute anhaltenden Unmut ggü der Antriebsform. Jede Aktion unserer Politik zum Zwecke des Klimaschutzes wirkt nach Hauruck. Vor 30 Jahren hätte man klimafreundlichere Energieformen strategisch auf den Weg bringen können. Aber wir haben immer nur verschoben, verschoben, verschoben.
     
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  3. Bremen

    Bremen Moderator

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    eFuels sind kurz- und mittelfristig nicht nur energetischer, sondern auch ökonomischer wie ökologischer Schwachsinn. So sieht es auch - wenn auch mit diplomatischerem Wording - das Fraunhofer ISI:

    https://www.isi.fraunhofer.de/de/pr...-Fuels,Energiebedarf für die Herstellung hoch.
     
  4. Flutlicht82

    Flutlicht82 Guest

    Ja, der Stoffwechsel eines Menschen (ca. 500..1000 kg CO2 pro Jahr) ist natürlich vernachlässigbar.
    Auch wenn wir einen Anstieg des CO2-Gehaltes in der Atmosphäre haben wie nie zu vor,
    so liegen wir trotzdem in einem Bereich von nur 25% bis 30% des Gehaltes vor etwas über 50 Millionen Jahren:

    [​IMG]
    Also für mich sind wir noch in einem CO2 Bärenmarkt, und der Anstieg der letzten Jahrhunderte ist nur eine Bullenfalle.

    In den Medien wird immer geschrieben, dass wir die Erde zerstören.
    Ich würde eher behaupten wenn, dann vernichten wir uns mit dem Klima selbst. Die Erde inkl. anderer robusterer Lebewesen kommt auch super ohne uns klar.
    Evtl. schaffen wir noch einen Anstieg so zu reduzieren, dass die Menschheit noch rechtzeitig weitgehend geschlossen gegen einen Klimawandel kämpft.
    Aber wie soll das passieren, wenn die Privathaushalte der Industrieländer jährlich ca. 5% ihres Nettogehaltes für Heizkosten ausgeben? Offensichtlich, weil ihnen das Klima über das gesamte Jahr noch zu kalt ist. Es müsste erst eine größere Katastrophe stattfinden. So wie Fukushima damals unsere Regierung zum Atomaustieg bewegte, weil Tschernobyl zuvor als Einzelfall galt, und keine Kernschmelze in einem hochindustrialisierten Land wie Japan in Frage kam.
     
  5. Bremen

    Bremen Moderator

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    Was die Medien diesbezüglich schreiben, ist richtig. Denn wir Menschen zerstören die Erde - oder um es genauer zu formulieren: das Ökosystem der Erde - also unsere Lebensgrundlage und in Folge dessen damit uns selbst. D.h., es ist eine indirekte Selbstvernichtung der Menschheit. Eine direkte menschliche Selbstvernichtung wäre z.B. ein globaler Atomkrieg.

    Im Grundsatz richtig. Jedoch hat der Klimawandel bereits derart an Intensität und Tempo zugenommen, dass die natürliche Gabe von Tieren und Pflanzen, sich an sich veränderten Lebensbedingungen anpassen zu können, damit nicht mehr schritthalten kann - mit den entsprechenden wie bekannten Auswirkungen auf Natur und Tierwelt.
     
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  6. Die Erde hat schon mehrere Massenaussterben überlebt. Sie überlebt auch die Menschheit.
     
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  7. Dennis81

    Dennis81 WVSC Sieger 287

    Natürlich "überlebt" die Erde das. Die Erde ist ein großer Stein im All, auf dem ganz zufällig etwas Viehzeug rum krabbelt (uns eingeschlossen).
    Aber schön ist es nicht, für den Klimawandel und damit einhergehend für die Ausrottung diverser anderer (unschuldiger, wehrloser) Tierarten verantwortlich zu sein.
     
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  8. Bremen

    Bremen Moderator

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    Fragt sich nur, zu welchem Preis die Ede überlebt...
     
  9. Ja, aber ein reines Überleben der Erde kann ja nicht das Ziel sein, weil sonst brauchen wir nichts zu machen...
     
  10. Spielt keine Rolle. Es gab schon 99% Massensterben. Leben erholt sich immer. Nur halt nicht gerade menschliches.
     
  11. Lübecker

    Lübecker

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    Ist doch wurscht. Der Mensch rottet sich selber aus (vielleicht bis auf einen klitzekleinen Rest), dazu diverse Tiere, der Rest existiert weiter.
    Fast jeden Tag wird beobachte, daß irgendwo im Universum ein Stern stirbt, und eines Tages ist die Erde im Weg, weil Vogonen eine Autobahn durchs All bauen wollen, BUMM :ugly:
     
    Zuletzt bearbeitet: 26. April 2023
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  12. Ich stimme @FatTony wahrlich selten zu. Aber in diesem Fall hat er nun einmal recht. Vor 65 Millionen Jahren schlug ein Asteroid auf der Erde ein und vernichtete die dominante Lebensform Dinosaurier, so dass am Ende die Säugetiere und somit auch der Mensch die bestimmende Spezies waren. Wer sich zB im Studium mit der Biologie befasst hat, ist immer wieder erstaunt, wie sehr sich die Natur anpasst. Man kann es auch spirituell sehen. Nature strikes back. Nichtsdestotrotz treibt der Mensch einen Raubbau an diesem Planeten, der so auf gar keinen Fall mehr weitergehen darf.
    Was mich in meinem Beruf viel mehr belastet, ist die Energiepolitik dieser Regierung. Das hat massive Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung der Menschen. Warum?
    Das hängt damit zusammen, dass in der Vergangenheit die Krankenkassen Rabattverträge mit Medikamentenherstellern getroffen haben, in denen die Marge für die herstellende Industrie sehr gering berechnet worden ist. Das war auch nötig, weil Anfang des Jahrtausends die KKs kumuliert fast 19 Mrd € Defizit auswiesen. Mit diesen Maßnahmen und vielen diversen Eingriffen ins Gesundheitswesen wurde aus dem Defizit von einst ein fast 15 Mrd. € Plus vor Corona. Arzneimittel machen ca 1/3 der Kosten des Gesundheitswesens aus. Mit dem rasanten Anstieg der Energiekosten hat die produzierende Industrie die Herstellung der Medikamente in D nahezu auf 0 gefahren. Dazu kommen Lieferengpässe aus China und Indien. D.h., dass Pat keine Antibiotika und teilweise Onkologika bekommen. Wie heißt es so schön in der Werbung? Fragen Sie ihren Arzt oder Apotheker. Diese Reihenfolge wird eingehalten, was bei den Ärzten zu einer "großen Zufriedenheit" geführt hat. Es werden Diskussionen geführt, die jeder Arzt liebt, weil er für die Lieferengpässe selbstredend verantwortlich ist.
    Die Apotheker stellen mittlerweile zB Medikamente für Kinder selber her, um der Nachfrage Herr zu werden. Natürlich nehmen sich hierbei die KKs heraus, die Kosten weitestgehend zu drücken und die jeweiligen Apotheken mit Bürokratie zu überhäufen. Viele Apotheken arbeiten daher mit teureren Re-Importen und stellen die Herstellung ein. Das mal nur zu dem Thema Ursache und Wirkung.
     
  13. Die Energiepreise sind wegen eines gewissen Angriffskriegs durch die Decke gegangen, hervorgerufen durch eine Abhängigkeit von russischem Gas mit dem die aktuelle Regierung rein gar nichts zu tun hat. Nicht mal die FDP. Die Energiepolitik dieser Regierung hat dazu geführt, dass wir problemlos durch den Herbst und Winter gekommen sind.
     
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  14. Zeit und Gelegenheit für meinen Lieblingswitz.
    Treffen sich zwei Planeten. Sagt der eine:
    "Na, wie geht es Dir?" Darauf der andere:
    "Mies, echt mies - ich habe mir Menschen eingefangen..." Der erste antwortet:
    "Ach, halb so wild, das geht vorbei."

    Im Sinne tiefer Zeit, also geologischer, kosmologischer Zeiträume, sind wir nicht mehr als das Zucken eines Wimpernschlags.
    Leider scheint es aber so zu sein, dass dieser Wimpernschlag quasi 'nukular' aufgeladen erscheint und neben uns viele andere, eher unbeteiligte im Sinne von Ursache, Spezies einfach so mit auslöscht.
     
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  15. Tja. Schon mal etwas von der Psychologie des Marktes gehört? Oder anders gefragt: wie oft musstest Du mit Deiner Familie wegen Strommangel bei Kerzenschein zusammensitzen? Wie oft hattet ihr kein warmes Wasser zum Duschen und der Waschlappen kam zum Einsatz? Ich würde mal vermuten nicht ein einziges Mal?! Wenn ich aber als Regierung hingehe, Horrorszenarien wie Gasmangel, Stromengpässe an die Wand male und als wahrscheinlich prognostiziere, was glaubst Du denn wie die Energieprovider reagieren? Antwort: sie nutzen die Gunst der Stunde, erhöhen exorbitant die Preise und verdienen sich gute Boni. Oder die Erhöhung der Spritpreise im gleichen Zeitraum, wobei der Pries von Barrel Öl nahezu identisch zu vor dem Krieg war.
    Gegenbeispiel Bankenkrise 2008:
    Die Sparer waren extrem nervös, was oftmals in der Bevölkerung zu unkontrollierten Handlungen führt. A. Merkel (CDU) und P. Steinbrück (SPD) war das bewusst und daher sind sie an die Printmedien und Fernsehsender herangetreten und haben um eine positive Berichterstattung (=eben keine Panik geworben) was die auch mehrheitlich mitgemacht haben. Auch die damalige Opposition wurde diesbezüglich ins Bild gesetzt. Das Ergebnis war, dass die Krise ohne große Verwerfungen gemanagt worden ist. Die Bevölkerung ist ruhig geblieben, Geld hat es sowieso gekostet. Es hätte ein Hexenkessel werden können. Ist es aber nicht. Ich bin mir zwar sicher, dass Du mir das nicht glauben wirst, aber frage doch Deine Bundestagsabgeordnete, die damals dabei waren. Die werden Dir das bestätigen.
    Robert H. hat sich für einen anderen Weg entschieden. Das Resultat kannst Du an Deiner Stromrechnung ablesen.
     
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  16. Ich werd den Teufel tun und mich mit einem Finanzexperten streiten....
     
  17. cornholio

    cornholio

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    Siehst Du den Unterschied zwischen Deinen beiden Beispielen nicht? Im einen Szenario konnte die Bundesregierung (die überdies auch schon einige Jahre fest im Amt war) relativ zielbewusst auftreten, weil alle Hebel in ihrer Hand lagen. Geld ist ein von uns geschaffenes Produkt. Im anderen Szenario (wo die Regierungsparteien nach zweieinhalb Monaten im Amt ihre komplette Agenda über den Haufen werfen durften) geht es um ein externes Gut, das knapp wurde. Ich habe zu keinem Zeitpunkt Panik empfunden, aber öffentliche Aufforderungen/Zielvorgaben hinsichtlich Energiesparen fand ich zu jedem Zeitpunkt in den vergangenen 14 Monaten als überaus zielführend und sinnvoll.

    Das ist BILD-Niveau. Habeck macht nicht die Strompreise, die Grüne Partei Deutschlands ist nicht für die weltweit auftretende Inflation verantwortlich und ich glaube das ist Teil eines anderen Threads.
     
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  18. Dennis81

    Dennis81 WVSC Sieger 287

    Diese Aufforderungen/Zielvorgaben sind sogar unabhängig von möglichen Engpässen sinnvoll. Man konnte schon erstaunt sein, wie viel auf einmal eingespart werden konnte, ohne dass nennenswert etwas schlechter wurde. Wenn's ans Geld geht, kann man plötzlich doch etwas besser mit den Ressourcen umgehen.
     
  19. Bremen

    Bremen Moderator

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    Die Energiepolitik in den letzten Jahren ist ein kollektives politisches Versagen jeglicher Couleur: die rot-grüne Bundesregierung beschloss 2001 den Atomausstieg, Schwarz-Gelb zog diesen Ausstieg 2010 zurück um diese Entscheidung 2013 nach Fukushima erneut zu revidieren, ohne jedoch das Schwarz-Rot in den folgenden 8 Jahren diesen Ausstieg in Gang brachten. Mit Rein-in-die-Kartoffeln-und-raus-aus-den-Kartoffeln und anschließendem Aussitzen ist kein μ Fortschritt möglich. Hinzu kamen/kommen u.a. ausbleibende Konsequenzen bei der Krim-Annexion 2014, Eitelkeiten von Bundesländer-Fürsten, hohe bürokratische Hürden bei Genehmigungen, juristische Klagen von Anwohnern etc. pp. Erst russische Einmarsch in die Ukraine hat die hiesige Politik aus ihrer Lethargie geholt. doch statt an einem Strang zu ziehen, blockieren die parteipolitischen wie ideologischen Grabenkämpfe von Regierungen und Oppositionen in Bund und Ländern eine zielführende Energiepolitik.
     
  20. Wenn ich als Regierung in der nichtselbstverschuldeten Krise permanent in die Medien trete, Horrorszenarien an die Wand male, verursache ich ein Unbehagen in der Bevölkerung. Wie oft sah ich mich von Patienten mit der Frage konfrontiert, dass der Betreffende Angst davor hatte, im Winter in der Kalten Bude zu hocken. Angst ist der Schlüssel. In einer Krise gibt es immer extrem viele Verlierer und ein paar Gewinner, die diese Ängste aufnehmen und nur zu ihrem eigenen Vorteil nutzen. Denk an die Tankpauschale. Spritpreise auf Rekordhoch. Das passiert dann.
    Oder schau in die USA, wo seit Jahrzehnten die Bevölkerung systematisch unter Angst gehalten wird. Findest Du dort die Reaktionen der Menschen erstrebenswert? Das ist doch irrational.
    Menschen sind nun einmal Angstgesteuert vgl. Riemann Grundformen der Angst. Lies es und Du verstehst, was ich meine. Ein kapitalistisches System reagiert sofort auf Angstszenarien. Die Mehrheit verliert und Wenige gewinnen.