Klimapolitik, Energiewende, Fridays For Future....

Dieses Thema im Forum "Off Topic" wurde erstellt von Fliegenfänger, 23. März 2022.

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  1. Lübecker

    Lübecker

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    Du hast was von der Bildzeitung, die heben Aussagen auch nur zum Teil heraus. Aber ist bei dir
    so neu auch nicht. ;)
     
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  2. Was fehlt, der Witz mit dem Bauch? Sich verkürzt zitiert zu sehen passt eigentlich nicht zu deinem sonstigen Niveau.
     
  3. Gute Fragen. zum fettmarkiertem mein Punkt: Die Menschheit ist halt Gewohnheitstierherde und "die gefühlte Sicherheit" gegen "echte Sicherheit" aufgeben ist historisch "nicht ihr ding" gewesen - möglicherweise deswegen, weil sie aus "Fluchttieren" besteht. Was heißt, man nimmt erst dann die Beine in die hand wenn Gefahr anbach ist.

    Zum unterstrichenen: Ich spüre den Klimawandel hier bei mir vor Ort "auf meiner Ranch" sehr genau. Ich hielt die diskussion über selben lange für "Spökenkiekerei". Als 71 geborener wuchs ich mit der (heute vermeintlichen und irrigen) Gewißheit der Wissenschaft auf, daß wir in einer "Wärmeperiode" leben die bald in eine kaltzeit münden wird/könnte (das war so bis ca. anfang Achtziger tatsächlich n den damals "gängigen medien" der common sense. Da war die Angst vor einer neuen Glazialperiode und die vielen kalten Sommer der Siebziger Jahre wohlk nicht richtig ausgewertet. die Beobachtung das der Golfstrom abdriftet gabs da auch schon - es wurde halt faslch gedeutet und/oder als wiederkehrendes Phänomen betrachtet.

    Wenn ich meinen Garten und die jahreszeiten betrachte dann sehe ich, daß die Bäume seit einem jahrzehnt mindestens länger die Blätter tragen als "wie früher". Es wird später kalt, wenn es das überhaupt wird. (kalt = Frost schon Mitte Oktober, was in unseren Breitengraden "früher" normal war und ggf. auch wäre). November mit zweistelligen Temperaturen beobachte ich im selben Zeitraum, der diesjährige ist nochmla wieder wärmer.
    In jender zeit habe ich mittlerweile tiere in meinem Garten die ich früher nie beobachten konnte, wie z.B. Libellen, die wohl nicht nur gekommen sind, weil es bei mir schön ursprünglich ist (was es ist, aber nicht ursächlich verantwortlich für Libellen ist). Durch die "Vermaisung" seit Jahrzehnten sehe ich allerdings keine Rebhühner mehr bei "uns" rumlaufen (schön im "Gesperre" also mehrere tiere hintereinander) - auch das ist menschengemachter Klimawandel, weil bioenergie durch einseitige Fruchtunfolgen jahr für jahr hergestellt wird. Mais liefert keinen "Mehrwert" für den Co2 haushalt, vermehrt sich nicht "von selber" und hat nur nahrungs- oder energie/Brennwertfunktion - Schon die Maya sind an ihren auf mais basierenden Kulturen zugrunde gegangen ( :hihi: ).
    Es wird auch im Norden nicht mehr "richtig kalt". Es gewittert kaum noich in meinem Breitengrad (Sommer oder winter) und im Grunde gibt es nur noch Sommer und Herbst als Jahreszeit. Durch das warme Kima ziehen tiere herauf, die "hier nichts zu suchen haben", geht mit Insekten los und mit Vogelarten, fisch und Krabenarten weiter.

    Die "eirige Umlaufbahn" die die Erde "zieht" halte ich im übrigen auch für einen (geringen?) teil des "Problems" "Klimawandel".
    Wir haben allerdings den Mix aus natürlichem (z.B. durch Vulkanausbrüche, Seebeben und Erdbeben) verursachten Klimawandel als auch den menschgemachten Klimawandel durch die stete Zunahme der Industrialisierung der letzten 150 jahre.
    auchiun früheren zeiten wurden Wälder abgeholzt daß ganze landstriche gerodet waren (Deutschland zwischen 15 und 17 Jahrhundet, Mesoamerika zu zeiten vor der Entdeckung durch europäer) was durch menschenhand zum Bau von Häusern etc.pp. geschah, nur die dichte und die Masse an Verbrennung, die Umstellung von Transport von Windbetreiben oder Tiergezogen auf maschinenbetrieben, der Austasuch von naturmühlen gg. Dampf und später Verbrennermühlen (Beispiele) "der fortschritt an isch" erwies sich halt je stetiger er voranschreitet und exponential mit "e" zunimmt als Pandoras Box.

    Letzte kann nicht geschlossen werden - die Allegorie passt hervorragend weil sie (aus der griechischen Mythologie entnommen) genau das verkörpet: Den Fortschritt, der leid verursacht und Hoffnug gibt zugleich.
     
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  4. Bremen

    Bremen Moderator

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    Als 1969er geborener kann ich den damals herrschenden Zeitgeist bezüglich der klimatischen Veränderungen bestätigen. Wobei die Aussage der damaligen Wissenschaft, dass wir in wärmeren Periode leben und dies bald in eine kältere Periode münden könnte, grundsätzlich nicht verkehrt gewesen ist. Denn in dem Zeitraum war der Wissenschaft das Phänomen von überregionalen, klimatisch unterschiedlichen Perioden bewusst, wie z.B. die Kälteperiode in Mitteleuropa, die Ende des 16. Jahrhunderts begann und bis weit in das 17. Jahrhundert andauerte.

    Dennoch hast du Recht mit der Vermutung, dass große Teile der Wissenschaft bis weit in die 1970er Jahre hinein diese Vorkommnisse falsch deutete. Zum Teil mangels valider Forschungsergebnisse, aber wohl darin begründet, dass der Homo Sapiens, besonders in akademischen Kreisen, zu einem Hang zur Unfehlbarkeit neigt. Was zu dem Suggestiv führte, dass die Menschheit so stark sei, sowohl Technik als auch Naturgesetze beherrschen zu können - wozu die technische Evolution im Laufe der Industrialisierung sicherlich ihren Beitrag leistete. Diese Arroganz fällt der Mennschheit mit dem Klimawandel deutlich spürbar auf die Füße.
     
  5. :tnx:

    Diesen Ansatz finde ich gut. Vom Narrativ des menschgemachten Klimawandels zur
    Rückgängigmachung durch Menschen eben desselben (dem menschgemachten Klimawandel) zu kommen, ist nur fair (im Sinne von stimmig) und dazwischen steht das Gegenteil von gut = "gut gemeint" .
    Wenn man schon wieder sieht, das "Menschen und Regierungen" einknicken wollen (in der Bestrebung regenerative Energien vollumfänglich zu etablieren) und dabei auf Staaten wie Katar zeigen (ja, leider Katar) nach dem Moto "DA WILL MAN WASSERSTOFF BEZIEHEN? DIE TÖTEN MENSCHEN !!!111!!!ELF" (als nur ein Beispiel, anderes Beispiel ist die "Stromstabilität die nur durch AKW gesichert ist" - welche aber nur max 10% im benutzten Strommix der BRD ausmacht, es gibt noich mehr). Man ist also gewillt, "böse fossile Energie von "guten Staaten" " eher zu akzeptieren als " "gute Energie" von "bösen Staaten" " Zumindest nach dem narrativ aus ua. der Medienlandschaft, sowie Teilen der Regierung und Opposition.

    Was denn nun? Wäre meine Frage.

    Antwort: Man mache sich nicht durch durch "hauptlieferanten" abhängig von egal wem. Wie "in der Wirtschaft" hat man was Schlüssellieferpositionen anbetrifft, auseichlieferanten und nicht "einen einzigen".
     
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  6. zu "Was denn nun?"
    Wie wär´s mit "guter Energie" von/aus "guten Staaten"?
    So will es ja auch zumindest eine Koalitionspartei, wenn dies denn de facto möglich wäre. ;)

    Deine Gedanken hierzu finde ich durchaus interessant, also "gut und böse" in den verschiedenen Varianten mal durchzuspielen
    und hiermit zu hinterfragen, was denn tatsächlich wichtiger ist. Die Antworten aus der Koalition zu dieser Thematik würde ich gerne detailliert hören.


    zu "Ausweichlieferanten"
    Grundsätzlich möchte dies jedes Unternehmen. Wäre nur die Frage der Kosten, die ja auch schon zur Abhängigkeit vom russischen Gas geführt hat. Und da siegt wegen der überlebensnotwendigen globalen Wettbewerbsfähigkeit "in der Wirtschaft" oft die Variante "lieber günstig von einem Lieferanten als teuer von vielen".
     
    Zuletzt bearbeitet: 13. November 2022
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  7. Bremen

    Bremen Moderator

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    Wie in vielen anderen Dingen auch, wurden auch hier schon in der Vergangenheit richtungsweisende Fehler gemacht. Denn dass fossile Energieträger nicht endlos verfügbar und ökologisch ebenso fragwürdig sind wie die Kernenergie mit ihren Gefahren, ist spätestens seit den 1980er Jahren bekannt. Doch weder dies noch politische Ereignisse wie die völkerrechtswidrige Annexion der Krim 2014 sorgte für einen grundlegenden Wandel in der Energiepolitik. Somit ist es auch nicht verwunderlich, dass unser hoher Bedarf an konventioneller Energieträger nach wie vor zu großen Teilen von sog. rogue states abhängig ist.

    Übrigens: diese Abhängigkeit besteht nicht nur bei Öl und Gas. Sondern auch - was in dahingehenden Debatten warum auch immer kaum erwähnt wird - auch beim Uran für die Kernenergie. https://www.spiegel.de/wirtschaft/s...aengig-a-d9575895-93da-4274-a5e5-167f4d9d2f0f
     
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  8. 1972 (!) erschien der 'Bericht zur Weltlage' des Club of Rome; dieses Jahr war der 50. Jahrestag der Veröffentlichung.
    Einiges von dem, was hier zusammentragen wurde in den letzten Monaten, fand sich damals schon mehr oder weniger deutlich in dem Text. Sollte besser niemand sagen, er/sie habe es nicht gewusst.

    Eine (kurze, sind nur 5 Seiten) Fortschreibung [7 Thesen für einen gesellschaftlichen Wandel] können Interessierte u.a. hier finden:
    https://web.leitz-cloud.com/1/files...ma_Berg-Latif_22-02-22.pdf/mKXOd164EBd?view=1
     
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  9. Dennis81

    Dennis81 WVSC Sieger 287

    Alleine der Titel "Die Grenzen des Wachstums" reicht schon. Da steckt alles drin, was man wissen muss.
     
  10. Bremen

    Bremen Moderator

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    Bezeichnend für die unzureichende Umsetzung des Klimaschutz:
    https://www.zdf.de/nachrichten/politik/klimaschutz-index-ambitionen-cop-100.html
     
  11. Flutlicht82

    Flutlicht82 Guest

    Ich finde es verkehrt einfach nur die absoluten Zahlen pro Land heranzuziehen.
    Natürlich hat z.B. San Marino einen geringeren absoluten CO2 Ausstoß, als Russland bzw. Kanada, aber auf welcher Fläche...

    Genauso kann eine CO2 pro Kopf Emission in die Irre führen.
    Monaco lag aus den letzten Zahlen(2015) mit 6.77 Tonnen CO2 pro Kopf & Jahr besser da, als DE und den Rest der EU im Schnitt.
    Die Yachten inkl. sehr vieler Konsumgüter werden schließlich nicht in Monaco produziert. Somit hatten die reichen Monegassen einen geringen CO2 Fußabdruck.

    Am sinnvollsten erscheint mir eine CO2 Emission die global erreicht werden sollte. Dies lässt sich in erster Linie durch eine geringere Bevölkerungsdichte realisieren.
    Dabei ist Russland mit ~9 Einwohnern pro km² und 11.8 Tonnen CO2 pro Kopf & Jahr schon einmal mindestens 17x so sauber, als Deutschland mit 230 Einwohnern pro km² und 7.9 CO2 pro Kopf & Jahr.
     
  12. Lübecker

    Lübecker

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    Seit heute leben 8 Mrd. Menschen auf unserem Planeten, da kommen nach meiner Kenntnis schon 24 Mio. Tonnen CO2 allein durch das Atmen zusammen,
     
  13. Flutlicht82

    Flutlicht82 Guest

    @Lübecker
    Die Emission der Atemluft von ca. 1 Tonne pro Mensch & Jahr wird dabei noch gar nicht mit eingerechnet. Sonst würden die Menschen im Sudan mit nur 0.5 Tonnen pro Jahr & Kopf ersticken.
     
  14. Bremen

    Bremen Moderator

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    Ja. der CO2-Ausstoß - im Jahr 2021 ca. 37,1 Mrd. Tonnen - kann nur global gelöst werden. Aber dennoch ist dein Ansatz mit einer geringeren Bevölkerungsdichte fernab der Realität. Wie soll denn deiner Ansicht nach in Staaten mit hoher Bevölkerungsdichte eine solche Verringerungr ealisiert werden?

    Die Höhe des CO2-Ausstoßes je Staat ist keine Frage der Bevölkerungsdichte, sondern vielmehr eine Frage des Grads an Energiegewinnung, Transportaufkommen und anderer industrieller Verbrennung in den jeweiligen Ländern.. Denn diese drei Sektoren sind mit ca. 80% Anteil die größten Drecksschleudern beim globalen CO2-Ausstoß.
    https://de.statista.com/statistik/d...lung-der-co-emissionen-weltweit-nach-bereich/
    Und, wie im Post #430 verlinkten Artikel zu lesen ist es auch davon abhängig, in wie weit die jeweiligen Regierungen bereit sind, den CO2-Ausstoß zu reduzieren.

    Deiner These nach müsste dagegen das Fürstentum Monaco mit einer Bevölkerungsdichte von ca. 19.500 Menschen / km² - die höchste Bevölkerungsdichte eines unabhängigen Staats der Erde - die größte nationale CO2-Drecksschleuder der Welt sein. Aber wie Bitte sollen ca. 40.000 monegassische Einwohner auf gerade einmal 2 km² es hinbekommen, den größten Anteil von 37,1 Mrd. Tonnen CO2 zu produzieren?
    :denk:

    Um den diesen globalen CO2-Ausstoß zu reduzieren, steht jeder einzelne Staat in der Pflicht. Aber ganz besonders die 10 Staaten, die die größten Mengen CO2 produzieren. Und hier stehen vor allem China, USA, Indien und Russland in der Pflicht, denn deren Anteil am globalen CO2-Gesamtausstoß liegt bei kumuliert bei ca. 56%(!)
    https://de.statista.com/statistik/d...e/die-zehn-groessten-c02-emittenten-weltweit/
    Aber auch die anderen Industrienationen müssen dahingehend ebenso ihre Hausaufgaben machen. Die globale Klimakrise lässt sich nur mit einem gemeinsamen globalen Kraftakt lindern, und nicht mit nationalen Egoismen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 15. November 2022
    rudi1980 gefällt das.
  15. Flutlicht82

    Flutlicht82 Guest

    Indem erstmal die Bevölkerung nicht weiter steigt, und der Verbrauch zurück geht, bzw. die Effizienz steigt. Du lieferst in #430 selbst mit dem Artikel vom ZDF die richtige Referenz wie Russland sich seit 1990 um 31% in der Emission verbesserte.

    Wir hingegen haben in Deutschland z.B. unseren jährlichen Stromverbrauch von 1990 auf 2020 mit einer Energie von 473 auf 508 Terawattstunden erhöht, während die Effizienz in sehr vielen Bereichen gestiegen ist.
    Ein Kühlschrank:
    Jahr 1990 noch 351 KWh / Jahr
    Jahr 2020 nur noch 116 KWh / Jahr
    Ein Leuchtmittel:
    Jahr 1990 eine Osram Glühbirne 60W
    Jahr 2020 ein vergleichbares LED Leuchtmittel unter 10W
    Mein Fernseher:
    Jahr 2010 Plasmafernseher mit 120 Watt
    Jahr 2020 nur noch 45 Watt (gleiche Diagonale)
    Hier verstehst du mich ganz bewusst falsch. Eine Yacht verbraucht riesige Resourcen an Energie, jedoch nicht in Monaco.
    Wie hoch wären wohl die CO2 Emissionen, wenn Russland bzw. Kanada an der kompletten Hudsonbai mit Yachten zugepflastert wäre?
    Genau, es bringt auch wenig, wenn wir in Deutschland sauberer werden, indem wir vermehrt auf Homeoffice & Bürojobs umstellen, und dann auf das böse (Indo)-China verweisen, die vermehrt industriell Produkte produzieren, welche wir anschließend konsumieren, und dann stolz auf unsere guten CO2-Emissionen verweisen.
     
  16. Dennis81

    Dennis81 WVSC Sieger 287

  17. Bremen

    Bremen Moderator

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    @Flutlicht82

    Ich vermute eher, dass du mich nicht verstehen willst. Ich schrieb davon davon, dass sich der CO2-Ausstoß nur mit einem globalen Kraftakt ohne nationale Egoismen reduzieren lässt und du pickst dir wieder Länder / Regionen raus, um deren Klimabilanz je nach Gusto gut bzw. schlecht dastehen zu lassen.

    Ja, die Yachten im Hafen von Monaco sind Klimakiller. Doch wenn du mit diesem Argument kommst, dann musst du auch bitte den Gesamtkontext sehen. Denn in dem Hafen stehen sicherlich auch viele Yachten, die andere Länder ansteuern und/oder in einem anderen Land geflaggt sin, einen anderen Heimathafen haben und entsprechend auch dort CO2 ausstoßen. Und der Bau der Yachten in verschiedenen Ländern der Erde stößt auch eine Menge CO2 aus und tragen somit zu einer schlechteren Klimabilanz dieser produzierender Länder mit in den Keller, auch wenn diese Yachten das Land ihrer Produktion ggf. nie wiedersehen werden. Zu diesen Ländern gehört übrigens auch Deutschland, wo einige renommierte Yacht-Werften produzieren wie z.B. Abeking & Rasmussen in Lemwerder, auf der linken Weserseite gegenüber HB-Vegesack.

    Es sind ja nicht nur die Yachten, die im Ausland begehrt sind. Sondern auch andere Produkte von energieintensiven Unternehmen, wie z.B. Chemie, Maschinen- oder Automobilbau. Um beim Automobilbau zu bleiben: es ist hinlänglich bekannt, dass die Produktion eines Autos mehr CO2 ausstößt als ein Fahrzeug während seiner gesamten Betriebszeit rausrotzt. Selbst ein stinkender Mercedes /8 Diesel ohne Rußpartikelfilter ist umweltfreundlicher als die Produktion seines Nach-nach-nach-nach-nach-nach-Nachfolgers, die aktuelle E-Klasse - selbst wenn der /8 Diesel in seiner ca. 50jährigen Betriebszeit im Schnitt > 100.000 km p.a. fahren würde. Und wenn man bedenkt, dass z.B. 2/3 der in Deutschland produzieren Autos in den Export gehen, trägt ebenso auch einen signifikanten Teil zu einem hohen CO2-Ausstoß in Deutschland bzw. in den Ländern der Zulieferbetriebe bei, obwohl diese Fahrzeuge in anderen Ländern bewegt werden. Selbstverständlich trifft das ebenso auf andere Nationen mit hohem Exportanteil an energieintensiven Produkten ebenso zu - und dort wird von Menschen ebenso trotz hoher Energieeffizienz von Geräten mehr Strom verbraucht. Oder ist das etwa ein negatives Alleinstellungsmerkmal unserer Nation? Wohl kaum, oder? Ach ja, der hohe CO2-Wert in Deutschland liegt auch an der zentralen Lage in Europa, so dass die BRD ein stark frequentiertes Transitland im innereuropäischen Güterverkehr ist.

    Mit den beiden vorherigen Absätzen möchte ich nichts relativieren. Sondern es ist nur eine Veranschaulichung dessen, was passiert, wie bei einem komplexen Thema wie dem globalen CO2-Ausstoß mit dem Herauspicken von Details - hier einzelne Länder - das eigentliche Diskussionsthema immer mehr in den Hintergrund gerät. Meine Vermutung ist, dass es bei den Klimagipfeln ähnlich ablief und abläuft: der Vertreter eines Staates preist die Errungenschaften seiner Nation beim Klimaschutz an und hält anderen Staaten den Spiegel vor, was sie versäumten. Worauf die Adressaten dieser Botschaft mit Gegenargumenten und/oder Gegenvorwürfen auffahren. Mit dieser Fokussierung auf die nationalen Egoismen gerät das eigentliche Ziel einer Klimakonferenz, dem globalen Abbau der CO2-Emission, immer mehr in den Hintergrund. Und somit wäre es auch nicht verwunderlich, dass auch bzw. vor allem wegen solcher Detail-Debatten bei sämtlichem Klimagipfeln bestenfalls unverbindliche Absichtserklärungen, jedoch keine konkreten, für alle Teilnehmer verbindliche Maßnahmen herauskamen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 16. November 2022
  18. Flutlicht82

    Flutlicht82 Guest

    @Bremen
    Am Ende funktioniert es nur mit Sanktionen. Im Ukraine Krieg wird mit Boykott von russischen Warenimporten sanktioniert.
    In der Klimapolitik wird sich nicht viel verbessern, solange es keine Sanktionen für Nichterfüllung wie z.B. des Pariser Abkommens gibt.
    China hat mittlerweile schon wieder von der 1 Kind Politik auf 3 Kind Politik umgestellt. Die Sorge vor Überalterung ist größer, als die Sorge vor dem Klimawandel.
    Genauso ist die Sorge von wirtschaftlichen Abschwung größer, als die Sorge vom Wandel des Klimas.
     
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  19. :tnx: und eben auch bei seltenen Erden und und und. Deswegen wird es da so einen "neuen Ländermix" aus z.B. katar, kasachstan, katar, Saudi-Arabien (nur um ein paar zu nennen, die in der "Verlosung sind russland als Lieferant für fast alles und günstig" zu ersetzen.)

    Zur weiteren Diskussion:
    Es sind in der Tat viele "Dinge" hinlänglich bekannt, und das "Pferd wird geritten obwohl es "eigentlich" tot ist" (fossile Stoffe als Energieträger, plus die Schürfung derselben ergibt Raubbau an der Erde und nimmt dem Planeten sprichwörtlich "die Luft zum atmen").
    Deutschland hat seinen guten Weg selber abgewürgt und natürlich geschah dies aus politichen Interessen - ein paar eher südlich gelegene Bundesländer haben für Deutschland das Zünglein an der Waage gespielt und die Besetzung der letzten GroKo insbesonder Herr Altmayer hat dann den Rest dazu getan. NRW supporte lieber Garzweiler soundsoviel. Opportun wurde halt nach dem Prinzip des dünnsten Brettes verfahren: Russland liefert, das ist günstiger alle unsere "fürwasauchimmer Kraftwerke" mit billiggas oder oder zu betreiben, als den Bau zur energiewende komplett weiterzugehen. Die Technik hat man innerhalb zwei jahren von leadership zu Hinterbank nach Södostasien verlagert/verrasmcht.

    Was also tun?

    sich selber Ernst nehmen, liebe aktuelle Regierungskoalition und das machen, was ihr euch in den Koalitionsvertrag selber - also sogar die Freien Demokraten - heineingeschrieben habt.

    Schon ende der Nuller Jahre war die "Erkenntnis" richtig: "Wenn ein Industrieland wie Deutschland zeigt, daß ein Transfer von Energie aus fossilen Brennstoffen zu regenerativer Energie für den Industrie und Privatbedarf gelingt, dann wird das nachahmer finden - egal mit welcher Technik wir das hinkriegen."
    Hier kann man sogar davon ausgehen, daß dann der monetäre Preis schietegal wäre.
    Gemessen an den - ich erwähnte vorhin Opportunitätskosten - ist die Rechnung die fossile ERnergie sei günstiger komplett falsch - denn die Folgekosten: Durch Schürfung, Veränderung der Landschaft, den Klimawandel verursacht durch schürfen und verbrennen nach und von fossilen Brennstaoffen werden ja nirgendswo - abgesehen beim Endverbracuher zum teil - eingepreist/bepreist.
    Und die besonders dreckigen Unternehmen kaufen sich Ablasscheine - hier heißen sie "Co² Zertifikate" um "weiter zu machen".

    Was tun: Es ist richtig - es muß ein MIx aus "ein Industriestaat geht voran (z.B. EU) und bringt global "alle" dazu zu folgen" - Indien, Brasilien, China und Südafrika werden immer Nein sagen, solange dies nicht ansatzweise voran geht.

    Wie gesagt: Dieser Post ist mehr Meinung als "herumwerfen mit (absolutem) Wissen".
     
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  20. Bremen

    Bremen Moderator

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    :tnx:
    Nicht einmal der dümmste Bauer käme auf die Idee, die Kühe zu schlachten, die die meiste Milch geben. Gewisse Kreise in der deutschen Politik schon. Diese "schlachteten" aus ideologischen Gründen nicht nur Teile einer Zukunftstechnologie, die nicht nur in der Lage ist, ihren Teil dazu beizutragen, dass der Standort Deutschland auch in der Zukunft in dem immer härter werdenden globalen Wettbewerb sich behaupten sondern auch einen elementaren Beitrag zum Erreichen der Klimaziele leisten kann.


    :tnx:
    Gemäß einer Studie des Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung ist sogar eine ausschließliche Nutzung von erneuerbaren Energien möglich und sicher:
    https://www.diw.de/de/diw_01.c.8218...nd__koordinierte_ausbauplanung_notwendig.html