Johannes Eggestein (FC St. Pauli)

Natürlich ist Füllkrug als Zentrumsstürmer erste Wahl. Es wäre aber vermessen zu glauben, das er alle 34 Spiele über volle 90 Minuten bestreiten kann. Auch nicht nur annähernd. Und als erste Alternative auf seiner Position sehe ich nunmal Selke. Dahinter vielleicht Woltemade. Während ich Sargent mehr als Konkurrenz von u.a. Jojo um den Part neben dem Zentrumsstürmer sehe, obwohl natürlich auch ein Sargent Zentrumsstürmer spielen kann.

 

Ich glaube nicht, dass Tuchel so ein Kumpeltyp ist....

 

Ich weiß aber du fragtest nach dem Unterschied.
Laptoptrainer

 

Natürlich straft es mich Lügen. Auf Sky liefen unlängst die Spieltage der letzten Saison und so auch die des ersten Drittels. Was Werder dort auf den Platz gezaubert hat, war der absolute Wahnsinn. Wir haben uns nur nicht für den enormen spielerischen Aufwand belohnt und dann kam auch noch Pech dazu. Daher war auch die Ansage Richtung Europa im November völlig nachvollziehbar. Das habe ich völlig vergessen und ausgeblendet.
FK war der Baumeister dieser tollen Vorstellungen.

 

@syker1983 Das ist echt nicht dein Niveau, aber gut, musst du ja wissen.

 

Darum ist doch Boro im Trainerteam?!

 

Dann schaue es Dir doch einfach mal auf SKY oder anderswo an! Da fehlte völlig der rote Faden. Allein die Nummer mit den Standards. FK und sein Gruev machen Ansagen beim ruhenden Ball und die Spieler ignorieren es konsequent. Hinterher macht er dann noch den Erklärbär.
Fehler passieren bei jedem Menschen und zu jeder Zeit. Das ist normal. Wenn man immer die gleichen Fehler kontinuierlich macht, dann hat es sehr wohl etwas mit Akzeptanz des Trainers und/oder Ignoranz der Spieler in Bezug auf den Trainer zu tun.

 

Der genau welche Eigenschaften und Qualifikationen mitbringt?

 

Es ging ihm mMn um die Erfahrung als Spieler auf Bundesliganiveau.

 

Ob die da so viel weiterhilft. Als Trainer hat er vorher gerade mal nur als Co die U17 trainiert, da sind dann wiederum Defizite in anderen Bereichen vorhanden.

 

Das brauche ich nicht. Es ging in der Diskussion erst um (fehlende) Flexibilität und dann (von dir) um fehlenden Plan ohne Kruse. Nicht darum, wie erfolgreich es jeweils war, das sind Äpfel und Birnen und üblicherweise sind hier andere dafür zuständig das Thema mitten im Gespräch zu wechseln. Aber danke das du mir die Tabelle noch mal erklärt hast, ich bin allerdings sehr wohl in der Lage diese selber zu lesen. Wenn Kohfeldt keinen Plan ohne Kruse gehabt hätte, dann hätte das Spiel nicht so wie im ersten Saisondrittel ausgesehen, sondern wie zum Saisonstart von Nouris zweiter Saison.

Alles andere mit Folgschaft etc. ist mir zu konstruiert, da findest du bessere Gesprächspartner als mich.

 

Folgschaft??? Du verstehst nicht, was ich meine. Wenn Du als Arbeitnehmer über ein Jahr in Deiner Funktion so dermaßen historisch-negative Rekorde wie FK aufstellst, wirst Du von Deinen Vorgesetzten auch ins Gebet genommen. Das hat dann nichts mit Deiner Ausbildung; Kompetenz etc zu tun. Man bewertet das Ergebnis Deiner Arbeit. Fußball ist nun mal ein reiner Ergebnissport.
Ich zweifele nicht FK Wissen per se an, sondern ich sehe bei ihm nicht über die gesamte Saison, dass er einen Handlungsplan hatte. Wir haben Spiele gesehen, in denen wir bei einem offensiven Markenkern maximal 2-3 Chancen/Spiel hatten. Die Endtabelle und die Ergebnisse mit den Negativrekorden ergeben leider ein klares Bild. Diese Überzeugung mit ihm unbedingt weiter zu machen, teile ich nicht. Ich verweise auf VS.
Ich persönlich würde mich sehr freuen, wenn er es schafft, den Bock umzustoßen. Meine Zweifel als Außenstehender diesbezüglich sind irrelevant. Entscheidend wird sein, ob die Mannschaft diese insgeheim auch hat?! Darum geht es.

 

Akzeptanz/Ignoranz. Ich hatte das so interpretiert (wie es hier ja auch sehr häufig zu lesen war) ob und wie die Spieler dem Trainer überhaupt folgen.

Es hat auch kein Mensch behauptet, er habe über die ganze Saison einen Handlungsplan gehabt. Den hatte er ja nun im Absturz ganz offensichtlich nicht (mehr) um da gegenzusteuern. Deine Behauptung war, ohne Kruse habe er GAR KEINEN Plan gehabt. Und wie ich heute morgen schon schrieb: Das ist bei Betrachtung der Art und Weise wie wir ohne Kruse gespielt haben schlechterdings falsch. Wie erfolgreich das war und woran es lag, ist dann ein anderes Thema.

Das ist schon wieder so ein Argumentationsstil, der bewusst Dinge vermischt. Ich sage bewusst, weil du gerne spöttisch die Anmerkung "Offensiver Markenkern" bringst. Ja, wir hatten Spiele wo wir uns kaum 3 Chancen rausgespielt haben. Das waren die Spiele bis Corona als Kohfeldt mit 5er Kette versucht hat die Mannschaft zu stabilisieren. Mit 5er Kette, NICHT mit 433/Raute offensiv wie in der Hinrunde. Und du weißt ganz genau, dass unser Problem im ersten Drittel der Saison nicht in der Anzahl Chancen lag, sondern in der Verwertung derselben (vergl. erster Spieltag, Klaassen schießt zentral aus 3 Metern am Tor VORBEI). Und bevor zu auch damit kommst: Unabhängig der defensiven Aussetzer, wir reden über das Erspielen von Chancen.

Ah, also landen wir am Ende dann doch bei der Frage ob die Mannschaft ihm folgt. Geschickt gemacht, dann hätte ich mir obiges ja sparen und wie vorher auf andere Diskutanten verweisen können

EDIT:

P.S.: Spielt sowieso keine Rolle ob Flexibilität da ist (der Ursprung dieser Diskussion übrigens) oder Pläne. Wie auch in der hiesigen Diskussion zu sehen ist, bleibt am Ende nur hängen ob es erfolgreich war oder nicht. Und dann kannst du den größten Beton-Steinzeitfußball mit der Alte Herren spielen. Wenn du Europameister wirst, war alles richtig. Wirst du es nicht, kommen kluge Herren und sagen, total unflexibel der Rehagel. Bei Kohfeldt 2018 vs Kohfeld 2020 wunderschön zu sehen: Erst der Trainer der erfrischen mit Ingame-Coaching die Spiele beeinflusst, sich taktische Duelle mit anderen Trainern liefert, intelligent reden kann. Dann der Trainer der nur Kaugummi kaut, keine Ahnung von Wechseln hat und mit seinen schwülstigen Reden über seine Defizite hinwegtäuscht.

 

Die Entwicklung von FK ging von "Ich will jeden Gegner schlagen und die Taktik daran ausrichten" hin zu "ich will, das der Gegner sich an uns ausrichtet" Flexibel war er, auch kreativ, aber in der falschen Richtung. Jojo ins ZM zu drücken aber dessen ausdrücklichen Stärken im 16er verorten.
Oder Osako als zentralen Angreifer zu setzen, oder Rashica vom Flügel ins Zentrum ziehen "weil sich die Gegner auf ihn einstellen beraub ich ihn seiner Schnelligkeit aber versuche einfach mal was, kann ja klappen.".
Je länger TS als technischer Direktor tätig war, desto mehr ist die Stärke von FK verschwunden.
Obs alleine daran liegt? Keine Ahnung. Teilweise sicherlich. Die Wechsel, die Aufstellungen wirkten auf mich oft wie eine Kopie von TS.
Zumal er sich ja oft und gerne Rat geholt hat.

Wenn FK daraus gelernt hat, spricht nichts gegen eine erfolgreiche Zukunft. Wenn. Das wird sich in den ersten 10 Spieltagen zeigen.
Denn das er als Trainer, auch und besonders taktisch (besonders was das Kontern der Gegner bzw. deren Schwächen angeht) was kann - hat er gezeigt und das nicht nur über ein Spiel.

 

Nimm's mir nicht übel, aber an dieser Stelle bist du das Musterbeispiel dafür, wie aus einer Sache die Wahrheit wird wenn man sie nur oft genug wiederholt. Unter Thomas Schaaf haben wir extrem drückend gespielt, nicht selten mit den Innenverteidigern auf Höhe der Mittellinie und ohne jede Absicherung der Halbräume hinter den 8er. Daher die vielen Konter mit Stürmern frei vor Wiese. Bei Standards hingegen durch die Twintower kaum zu bezwingen. Unter Kohfeldt haben wir, bis zum Herbstzusammenbruch, extrem wenig Torchancen zugelassen und unsere Gegentore regelmäßig durch krasse individuelle Fehler oder Standards kassiert. Aber so gut wie nie taktisch bedingt. Unser Spielaufbau ist nicht drückend mit Überlastung durch viele Spieler vorm Ball sondern systematisch mit vielen Rückpässen hinten rum wenn die Struktur für den Angriff nicht passt. Nichts, aber auch wirklich gar nichts ist vergleichbar mit Schaafball, außer vielleicht die Rauten, wenn wir sie denn spielen. Und das auch nur auf dem Papier.

 

Genau hier liegen meine Zweifel. Wir schreiben über Menschen, die menschliche Verhaltensweisen an den Tag legen. Niemand macht sich davon frei und auch keine Spieler ob nun von Werder oder anderswo. Ich sah diese Problematik bei VS und auch bei Nouri. Daher sind Beide hier gescheitert. Die Mannschaft ist ihnen nicht mehr gefolgt. Die Vertrauensbasis war zerstört.
Läuft es in der anstehenden Saison ähnlich, ist das ein deja vu für die. Da kann FK machen, was er will. Das war es dann für ihn. Egal, wie theoretisch er fundiert argumentieren kann.

 

Ich weiß was du meinst, dennoch ist mir das zu einfach oder wie ich heute schrieb, zu konstruiert. Vor allem weil die Spieler ihren Trainer ja noch aus dem Vorjahr kennen und er sich nicht geändert hat, und weil die Spieler wissen -auch wenn sie es dem Trainer anlasten sollten- woher der Absturz kam (die Vorbereitung).

Womit ich immer ein Problem habe: Wie äußert sich dieses "nicht folgen"? Beispiel Nouri und Kohfeldt: Kohfeldt hat aufgrund der Flut an Gegentoren schon zwangsweise derart umstellen müssen, dass die Gegentore reduziert werden. Die Dreierkette. Dadurch haben wir weniger Tore kassiert, Konsequenz waren aber auch die von dir angesprochenen 2~3 Chancen pro Spiel. Nicht weil die Spieler nicht mitziehen würden, sondern weil die Mannschaft strukturell für so eine Formation überhaupt nicht aufgestellt ist (ich habe zb mehrfach "gefordert" einen zentralen Spieler zu bringen, und sei es ein formschwacher Osako. Weil die Position für unser Spiel essenziell ist). Und nun Nouri: Geht in eine neue Saison und startet vom ersten Spieltag weg mit einem Fußball, der dem von Werder mit der 3er Kette unter FK gar nicht so unähnlich war: Defensiv irgendwie "okay" aber offensiv ein Offenbarungseid. Im Gegensatz zu Kohfeldt hat Nouri das aber ohne jede Not getan. Exakt der gleiche Kader, nur mit dem Trainer Kohfeldt, konnte anschließend verblüffend gut nach vorne spielen, als das eben taktisch so vorgegeben worden ist. Als Kohfeldt seinen Kader wieder beisammen hatte, lief es direkt viel besser. Zogen die Spieler dann plötzlich mit und wenn ja, warum? Und wieso zogen sie unter Nouri vermeintlich vom ersten Spieltag an nicht mit, wo sie doch gemeinsam fast Europa erreicht hätten? Zu Skripnik müssen wir nicht groß was sagen, der war mit dem Unternehmen Bundesliga schlichtweg überfordert. Er hatte interessante Ansätze, aber sein fast schon erratisches Reagieren auf bestimmte Situationen haben gezeigt, dass die Showbühne BL eine Nummer zu groß für ihn sind.

Läuft es in der Saison ähnlich, spielt es überhaupt keine Rolle (mehr) was die Spieler denken oder nicht denken, dann wird der Trainer gewechselt. Weil er dann offensichtlich nichts aus der letzten Vorbereitung und Saison gelernt hätte. Ich denke für "nicht mitziehen" muss es menschlich zwischen Mannschaft und Trainer krachen, wie in München mit Kovac oder wie bei den "Rebellen" in Dortmund.