Hertha BSC Berlin

Dieses Thema im Forum "Vereinsfußball" wurde erstellt von Christian Günther, 27. Juni 2008.

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  1. Preetz verhandelt mit Pantelic

    Quelle + ganzer Artikel

    :lol:
     
  2. In meinen Augen zum größten Teil, ja absolut! Er hat es dort in all den Jahren nie wirklich geschafft, eine Mannschaft kontinuierlich und, vor allem, mit einem erkennbaren Konzept aufzubauen. Seine Verpflichtungen wirkten teils planlos. Ebenfalls seine Trainerentscheidungen.
    Für mich hat er leider so gar nichts von dem Manager-Geschick seines Bruders abbekommen.

    Leider habe ich in Rostock durchweg schlechte Erfahrungen gemacht, unterschiedlichster Natur. Ortsansässige Hools als Ordner im Gästebereich zu beschäftigen ist für mich auch alles andere als "sinnvoll"...
    Ja, an die Zeiten kann ich mich auch noch erinnern. Lautern Meister, wir Pokalsieger - das passte...
    Allerdings ist diese Freundschaft danach recht schnell wieder abgekühlt und heute mittlerweile so ziemlich erloschen.
    Mir persönlich sind sie ebenfalls wie Düsseldorf und St. Pauli aber dennoch recht sympathisch.
     
  3. Mick_666

    Mick_666 Guest

    Ein echtes Konzept kann ich da, im nachhinein betrachtet, auch nicht wirklich erkennen. Allerdings waren die Bedingungen stets schwierig, weswegen ich nicht gleich von Planlosigkeit sprechen würde.

    Zweimal Einspruch! Röber und Favre sind für mich, wie ich schon öfter erwähnte, sehr gute Trainer. Auch die Stevens-Verpflichtung war vom Ansatz her seinerzeit sinnvoll. Götz ist ein Berliner und hatte sich beim 1. Versuch, als er von den Amateuren kam, bereits bewiesen. Das war in zweiter Instanz an anderen Dingen gescheitert.

    Das Managergeschick seines Bruders bestand immer darin, a) sehr gut mit Geld umgehen zu können, b) Marktlücken zu entdecken und zu nutzen und c) mit dem geldwerten Vorteil die Bundeliga-Konkurrenz zu schwächen. Ein personell sinnvolles Konzept, gerade bei Neuverpflichtungen von Spielern, konnte ich da selten erkennen. Oft wurden Leute geholt, auf deren Positionen es bereits ein Überangebot im Kader gab, während bei den "Bedarfspositionen" kaum nachgebessert wurde. Entscheidend war jeweils, dass diese Spieler tragende Rollen in anderen Bundesliga-Clubs spielten. Momentan wird den Bayern diese Politik von den anderen Vereinen ziemlich erschwert, die sich das nicht mehr so gefallen lassen und höhere Summen verlangen. So dass das, was jetzt vielen als neue Konzeptlosigkeit vorkommt, eigentlich gar nicht neu ist. Bei den Zukäufen aus dem Ausland hatte Bayern ohnehin schon immer eine fatal schlechte Quote, es sei denn, es wurde so viel Geld ausgegeben wie bei Ribery und Toni. All das, glaube ich, hätte der kleine Bruder auf ähnliche Weise auch hinbekommen, nur hatte der solche Voraussetzungen bei weitem nicht.

    Mag sein. Insofern leuchtet mir Deine Aussage ein. Wie gesagt, ich find`s trotzdem gut, wenn mal ein, zwei Ost-Vereine mitmischen.
     
  4. Bei Dieters großem Bruder ist grade in letzter Zeit bei weitem nicht alles Gold was glänzt, soviel ist sicher.
    Auf der anderen Seite kann sich Uli mit Recht auf seine Fahne schreiben, daß er maßgeblich Bayern zu dem gemacht hat, was sie heute sind. Daran hat er wesentlichen Anteil.
    Auf der anderen Seite hat DH Berlin in meinen Augen in den Jahren, die er dort tätig war, nicht grade weiterentwickelt, bzw. den Verein insgesamt nach vorne gebracht.
    Wie gesagt, daß was Uli in M aufgebaut hat, ist aller Ehren wert. Ob sein Bruder das ebenfalls so geschafft hätte, wage ich doch leise zu bezweifeln.
    Letztlich hat er es nicht geschafft, den Hauptstadtclub, der immerhin über ein immens großes Einzugsgebiet verfügt, in der BL-Spitzengruppe zu etablieren.
    Und grade in puncto Standortvor- bzw. nachteil gibt es sicherlich genug Städte, die da nur neidisch nach Berlin gucken können. Berlin boomt, leider kann man das vom ortsansässigen Fußballclub nicht sagen.
    Solange es nicht unbedingt Hansa ist, gerne. Evtl. a sogar Union, denen wir dann Mosi in einem guten Deal vorher verkauft haben...:grinsen:
     
  5. Mick_666

    Mick_666 Guest

    :tnx:
    Auf jeden Fall hat er damals erkannt, wie das Beste aus der Situation rauszuholen ist, war der FC Bayern doch selbst noch Jahre nach seinem Amtsantritt nicht gerade schuldenfrei. UH wirtschaftete gut und nutzte clever den vorteilhaften Umstand, dass sich das Land Bayern damals inzwischen vom Nehmerland des Länderfinanzausgleichs zu einem Geberland entwickelt hatte und nicht nur das, sich neben Baden-Würtemberg zum finanzstärksten Bundesland mauserte. "Erleichternd" dazu kam, dass sich die unmittelbar nahe Konkurrenz wie 1860 oder FCN gewissermaßen "selbst vernichtete" und eben viel zu blöd waren so zu handeln wie Uli. Denn als ausgewiesener Fachmann hinsichtlich Finanzen und Betriebswirtschaft, dazu noch als Visionär im Fussball wusste UH schon immer, was und wann zu tun ist. Was ich ihm und seinen Mitstreitern im grossen Ganzen abspreche, ist der Blick für Talente und entwicklungsfähige Spieler.

    Deine Aussage in diesen beiden Absätzen sehe ich ein wenig anders. Die von Dir genannten Dinge wie Standortvorteile, der Stadt und den zu erwartenden Rahmenbedingungen, dem Einzugsgebiet etc. wurden dem "neuen" Hauptstadtklub und BL-Aufsteiger Hertha BSC bereits 1990 als grosse Chancen offeriert. Es trat das Gegenteil ein. Nach einem "Katastrophenjahr" im Punke -Minusrekord verschwand der Verein über Jahre wieder in Liga 2. Dort übernahm Hoeneß den Klub, der kurz vorm Abstieg in die dritte Liga stand, führte ihn umgehend in die BL und etablierte ihn dort über Jahre bis hin zum CL-Teilnehmer.

    Aber die schwierigen Bedingungen blieben wie ein Damoklesschwert über Hertha hängen, deshalb halte ich die Arbeit, die DH bei Hertha machte, nach wie vor für nicht so schlecht, wie sie gesehen wird (zumal er ja unter besseren Bedingungen bereits mit Stuttgart und Daum 92 überraschend Meister geworden war). So glaube ich nicht, dass "es sicherlich genug Städte, die da nur neidisch nach Berlin gucken können" gibt, weil:
    1.) das Olympiastation Millionen verschlingt, ohne dass sich das in irgendeiner Weise ammortisiert
    2.) die jahrzehntelange Trennung von der Außenwelt zwischen Weltkrieg und Wende hat unter anderem dafür gesorgt, dass Hertha eine gewisse Fan-Tradition fehlt, wodurch auch
    3.) der Status Quo des Vereins nicht so recht definierbar ist. Noch heute wird Hertha, obwohl sie mittlerweile knapp 20 Jahre für den NOFV spielen, nicht wirklich als "Ost-Klub" anerkannt.
    4.) ich aus eigener beruflicher Erfahrung weiss, dass Berlin alles andere als ein Paradies für Investoren ist. Aufgrund der angesprochenen Trennung und der nachfolgenden Entwicklung rund um die Stadt hat Berlin deutliche, strukturelle Nachteile - eigentlich gegenüber allen westdeutschen Metropolen. Weil die im Westen zu guten, wirtschaftlichen Zeiten gewachsenen und etablierten Firmenbündnisse und zusammenwirkenden Geschäftsfelder, damit die klaren Synergievorteile, die im Westen noch immer wirken, fehlen.
    5.) Berlin viel stärker als sämtliche anderen deutschen Großstädte, allein wegen der Nähe, mit der EU-Osterweiterung zu kämpfen hat. Genannte Vorteile wie "Einzugsgebiet" oder "Boom" sind somit mindestens ebenso grosse, wenn nicht grössere Nachteile. Berlin gilt im Bundesmaßstab, speziell in der freien Wirtschaft als grosses ,,Billig-Preis-Gebiet" und ist dadurch schlicht und einfach weniger lukrativ, sowohl für ausführende Betriebe, als auch für ausschreibende Behörden oder Generalunternehmer.

    Zusammengenommen das, was ich mit völlig unterschiedlichen Voraussetzungen bei den Hoeneß-Brüdern meinte.

    Das alles ändert freilich nichts daran, dass Hertha mir nicht sonderlich sympathisch ist.


    PS: Es wäre schön, wenn die Berliner Werder-Fans hier sich ein wenig einschalten würden.....
     
  6. @Mick
    Schöne Ausführung soweit.:tnx:
    Hast sicherlich in vielen Punkten recht, keine Frage.
    Allerdings glaube ich schon, daß es dennoch, neben den von Dir genannten Gründen, auch durchaus "hausgemachte" Probleme gibt. Besonders im sportlichen Bereich.
    Um nochmal zum Einzugsgebiet zurückzukommen: Ich denke schon, daß sich bei entsprechendem, sportlichen Reiz, einige Leute für die Hertha begeistern könnten.
    Nur weiß ich durch einen Bekannten, der mittlerweile knapp 5 Jahre in Berlin lebt, daß der Fußball, den Hertha größtenteils bietet, selbst für Herthaner oft nur "schwerverdaulich" ist. Was letztlich nicht ausreicht, durchaus fußballbegeisterte Menschen, ins oftmals halbvolle Stadion zu locken.
     
  7. Mick_666

    Mick_666 Guest

    Da ist sicher was dran. Allerdings habe ich im Verwandtenkreis ein paar Berliner, die selbst mit dem schwerverdaulichen Fussball leben können, so lange gute Ergebnisse stehen. Weil sie nicht gerade verwöhnt sind, zählt erstmal das. Ein Eindruck, der sich verfestigte, als ich bei Werder`s Spielen im April und September diesen Jahres dort im Stadion war. Habe danach viele Reden draussen an Kiosken etc. mitgehört und auch mit manchen unterhalten, bei denen mir irgendwie die sachliche Wertung des Geschehenen fehlte, aber besonders im April eine ,,egal wie" - Stimmung vorherrschte.

    Nicht zu vergessen die finanziellen Möglichkeiten derjenigen dieses Einzugsgebietes, die sich nicht permanent Karten leisten können.
     
  8. Das Boot

    Das Boot Guest

    Imo blieb bisher unerwähnt, daß sich durch die (jahrzehnte)lange spielerische Misere und Erfolglosigkeit der Hertha eine massenhafte Hinwendung an den Basketball (Alba), das Eishockey (Eisbären) und neuerdings auch den Handball ergeben hat. Speziell die beiden Erstgenannten stehen für nationale Spitzenteams, die eben auch öfter mal (wenn nicht sogar regelmäßig) um die Meisterschaft mitspielen. Zählt man an einem Wochenende deren Zuschauerzahlen zusammen, übertreffen sie zumeist die der Hertha. Daraus könnte man folgern, daß es in Berlin eben nicht mehr unbedigt der Fall ist, daß der Vater seinen Steppke irgendwann mal mit zur Hertha nimmt und dieser dann seine Liebe zu den Blau Weißen entdeckt; in bester Uwemoyela Manier kann es theoretisch auch der Basketball sein, obwohl wir ja seit Otto R. wissen, daß man Körpergröße nicht trainieren kann.
    Vielleicht ist das auch einer der Gründe, weshalb die Hertha eben nicht vom Zuschauerboom der letzten Jahre profitieren konnte, obwohl sie mittlerweile ein wohlsaniertes und auch sehr schönes Stadion haben.
    Ansonsten kann ich als Berliner nicht unbedingt den einen Grund erkennen bzw. nennen, weshalb es mit derr Hertha nicht klappt. Strukturschwache Gebiete gibt es auch anderswo, dort sind die Stadien trotzdem öfter ausverkauft. Mangelnde Fanbindung im Umland ist imo auch nicht das große Problem, da Hertha speziell nach dem Fall der Mauer dort sehr engagiert war und sich div. Fanclubs gründeten. Am ehesten könnte man vielleicht die vorlaute Berliner Lokalpresse anführen, die in diversen Mesalliancen mit charakterschwachen Vorständen bei gleichzeitig völlig überzogenen Erwartungshaltungen einen kontinuierlichen Aufbau und das Festhalten an einem Trainer verunmöglicht(e). Aus letzterem Grund wäre auch gar nicht die Frage ob sondern eher wann Hans Meyer engagiert wird, um den Kahn wieder flott zu machen.
     
  9. Na ja, Deutschland ist nicht das einzige Lsnd wo Hauptstadtklub unterklassig spielt oder unter seinen vermeintlich vorhandenen Möglichkeiten. Die schottische Liga ist quasi Zweite Liga und Hibernia und Hearts spielen dort nur ne Nebenrolle.

    Hertha spielt irgendwie ne Deutsche Mischung aus Kick & Rush, für mein Empfinden. Und außer den ersten jahren nach dem Wiederaufstieg war die "Euphorie" verflogen und man ging ins Obligo, um den Anschluß an die Spitze anzuschließen, war vom Selbstverständnis "CL reif".
    Nur: die Spitzenklubs haben jahrzehntelange Vorarbeit geleistet, was hertha innerhalb von 4 Jahren sich einholen wollte. Zwischen den Dreißiger Jahren und jetzt klafft eine jahrezehntelange Lücke, in der Hertha auch mal in der Vergessenheit verschwunden war. Da haben sich 2000 Zuschauer im Olympiastadion zu Zweitligazeiten verirrt.
    Die genannten Hauptstadtklubs waren in dieser Zeit aber live dabei und nicht nur "irgendwie zugehörig". Ist kein Phänomen sondern im Grunde auch ne "Stärke" der Hertha oder des Berliner Fußballs. Und außerdem was heißt unerfolgreicher Fußball in Berlin: BFC war sehr erfolgreich. Vielleicht hätte man in die investieren sollen und nicht die frühere Skandalnudel "Tante Hertha"?

    Bei "uns in Deutschland" sind halt Provinzklubs stärker als sonstwo - ist doch geil, wenns nicht überall nach dem selben Schema läuft.


    St. Pauli brauch ich weniger in der Liga als Hertha. Union hätte ich auch nicht gerade gern. Düsseldorf und Bielefeld sind OK. Hertha wird die Liga halten, glaube ich. War vor 5 Jahren selbe Situation.
     
  10. Mick_666

    Mick_666 Guest

    Stimmt, den hatte ich ja noch völlig vergessen. Genau so ein guter Coach. Was 5vor12` Theorie der falschen Trainerentscheidungen zusätzlich abschwächt.

    Eben damals mit Meyer. Obwohl das erste Rückrundenspiel noch mit 0:4 in Bremen verlorenging und der sonstige Werder-Schreck Marcelinho Ailton zum 1:0 versehentlich steil schickte. Damit die mit Abstand beste Rückrunde in 10 Jahren Schaaf-Ära einleitete. Wenn das ein gutes Omen ist und Hertha wie damals noch die Klasse hält, parallel dazu Werder wieder das Double holt, schließe ich mich Deiner These gerne an.
     
  11. :tnx: Kann ich mich nur anschließen.

    Ansatzweise wurde es schon erwähnt. Berlin ist keine Stadt, wo alle hinter Hertha stehen. Die Konkurrenz wurde schon erwähnt. Im Osten wird man nach meinem Eindruck eher hinter Union oder sogar Rostock stehen. Und wer füe einen der Konkurrenten ist, wird nicht für oder sogar gegen Hertha sein.
    Dazu die Konkurrenz anderer Sportarten, in fast jeder gibt es einen Verein, der nationale Spitze ist oder zumindest erste Liga spielt. Basketball, Eishockey, Handball wurden schon erwähnt, aber auch Randsportarten wie Volleyball, Tischtennis, Volleyball.
    Ein weiteres Phänomen ist die Tatsache, dass es in Berlin sehr viele Zugezogene gibt. Auch das führt dazu, dass Herthafans eine Minderheit darstellen (ein Beispiel meine Stammlneipe, wo es neben drei, vier Herthafans noch Werderfans, Mainzfans, Stuttgartfans in ähnlicher Zahl gibt. Und viele der Nicht-Herthafans sind ausgesprichene Hertha-Hasser. Wenn ich in Bremen unterwegs bin ist das was ganz anderes, überall Werderaufkleber auf den Autos, kleine Fähnchen usw. Und wahrscheinlich kaum eine Fernsehkneipe, die nicht Werder zeigt.

    Sportlich glaube ich, dass Hertha seit dem Aufstieg 97 seinen Platz nicht gefunden, sich nirgends wiklich etabliert hat.
    Meiner Meinung nach war man nach dem Aufstieg auf einem guten Weg, als sich eine junge und m.E. auch sympathische Mannschaft aus Hertha-Bubis, No-Names und einigen Ergänzungen nach einem Abstiegskampf, der viele Berliner mit Hertha verknpüfte, in der Bundesliga etablierte. Um 2ooo rum dann eine Qualifikation für die CL.
    Allerdings war da bereits zu erkennen, dass eine gewisse Großmannssucht EInzug hielt. Die guten Spieler einer Saison wurden oft durch (manchmal nur scheinbar) besser neue Spieler ersetzt, die einen größeren Namen hatten.
    Wenn ich mich recht erinnere, war das auch eine Zeit, in der Hertha durch alte Verträge (durch die sie sich ein paar Jahre vorher wirtschaftlich gerettet hatten) gezwungen war, einen großen Teil der Einnahmen abzutreten an den Vermarkter.

    Trotzdem hat man irgendwann angefangen, immer mehr Geld auszugeben ohne dass die Mannschaft wirklich besser wurde.
    Teilweise wurden einfach Namen eingekauft:
    - Die 15 Millionen DM für Alex Alves fehlten später an allen Ecken und Enden. In Berlin interessierte man sich aber eher für die Farbe seiner Schuhe oder dass er wieder malmit 100+X durch die Innenatadt gebraust war.
    Falko Götz gelang es während seiner Amstzeit, ihn zu fürdern, aber er war nach der Saison wieder weg, weil glaub ich Stevens schon verpflichtet worden war, der wiederum nix mit ihm anfangen konnte.
    - 2002 holte man einen richtigen "Weltmeister" aber Luizao hatte kaum bei der WM gespielt und entpuppte sich als Halbinvalide, der wenns hoch kommt, 10 Spiele gemacht hat.

    - Wie in diesem Fall hatte Hertha ein gutes Auge für teure Spieler, die ihren 'Zenit bereits überschritten hatten und/oder bei Hertha nicht mehr an die Leistungen anknpüfen konnten, die sie vorher gezeigt hatten: Bespiele Beinlich, Wosz, Helmer, Bastürk, Ilhan Mansiz, Niko Kovac zum zweiten. Wichniarek zum ersten, aber so wies aussieht auch zum zweiten.

    - In einigen Fällen wurde das Potential nicht erkannt und Spieler wieder abgegeben, ohne dass sie eine Chance bekommen hatten oder obwohl sie eigentlich nicht schlecht gespielt hatten: Eklatant bei Tremmel, der immer gut spielte, dem aber, m.E. wider besseres Wissen, ein alternder und nachlassender Fiedler vor die Nase gesetzt wurde.
    Auch Madlung oder Chahed, der glaube ich bei Hannover wieder ganz gut spielt.
    Nicht dass das Weltklassespieler wären, aber was ihnen vorgezogen wurde halt erst recht nicht.

    - Talentierte Spieler aus dem eigenen Nachwuchs fanden sehr selten den Weg in die Lzenzspielermannschaft. Da scheint es im Verein
    a) an Verknüpfung der Nachwuchsabteilung mit der Profiabteilung zu fehlen
    b) wurde beim Hertja Nachwuchs wohl weniger auf den Charakter und die persönliche Entwicklung geachtet, sondern auf das fußballerische Potential, sodass es in vielen Fällen zu Problemen kam, sodass die Spieler den Verein verließen.
    Auch die Integartion von Spielern mit Migrationshintergrund gelang immer wieder sehr schlecht, sodass Spieler wie die Boatengs. Chahed oder Dejagah, die eine Identifikation mit dem zeitgenössischen Berlin hätten bilden können und ja auch gut sind, erst demontiert wurden und jetzt woanders sind.

    - Überhaupt war und ist ein großes Problem, dass es Hertha nie gelang und wohl auch ein zu geringes Interesse bestand, Spieler über den Fußball hinaus zu integrieren. Das betrifft sowohl die Leute aus dem Nachwuchs, als auch Neueinkäufe, bei denen man sich nur dafür interessierte, wie sie Samstag spielten.
    Von Marcelinho ist bekannt, dass er ziemlich abgekapselt war und ähnlich wie Alves keine Integration durch den Verein stattfand. Man wunderte sich dann nur immer Montags, wenn in der BZ über ausschweifende Parties oder zu schnelles Fahren zu lesen war.

    - Aufgrund der finanziellen Engpässe und sportlicher Stagnation mussten in der jüngeren Vergangenheit Spieler abgegeben werden, die gut waren, aber nicht gehalten werden konnten: Gilberto Silva, Simunic, Woronin, Pantelic.

    - 2001 hat sich, wie ich mal gelesen habe, Hertha immerhin um Werder Bremen verdient gemacht, denn man nahm Abstand von einer Verprlichtung von Johan Micoud, um die Position von Marcelinho nicht anzutasten.
    Dabei wäre genau das wahrscheinlich richtig gewesen, denn in der Folge war zu sehen, dass Marcelinho zwar der überragende Herthaner war, aber immer mehr auch das einzige Konzept von Hertha auf dem Platz. Das Spiel war völlig abhämgig von der Form und wahrscheinlich auch der Laune Marcelinhos.


    In der Trainerfrage hatte Hertha auch keine glückliche Hand, manchmal aber auch Pech.
    - Röber musste aus keinem bestimmten Grund gehen, außer dass er sich vielleicht etwas verbraucht zu haben schien. Wahrscheinlich war es aber auch so, dass die Granden des und im Umfeld des Vereins was Glamouröseres sehen wollten.
    Götz bei seiner ersten Amtszeit musste gehen, obwohl die Hertha in der Halbserie guten und erfolgreichen Fußball spielte und es Götz sogar gelang, Alves zu einem wertvollen Spieler zu machen, weil Hertha bereits Stevens verpflichtet hatte.
    Unter diesem lief es schlecht und er musste bald gehen. Wobei sich die Frage stellt, warum Stevens hier keinen Erfolg hatte, aber bei Schalke und beim HSV schon. Das ist sicher zum Teil eine Frage von Glück und Pech.
    Meiner Vermutung nach aber auch von Geduld, denn wie Favre ist Stevens ein System-Trainer, zu dem man vielleicht auch mal stehen muss, wenns ne Zeitlang superschlecht läuft.
    Nach Meyer kam wieder Falko Götz, bei dem der alte Glanz aber etwas ab war. Dennoch war es eine relativ erfolgreiche Zeit mit guten Platzierungen.
    Die Entlassung war eine branchenübliche.

    Dennoch könnte dabei eine Rolle gespielt haben, dass alle Trainer, die bei Hertha seit dem Aufstieg amtiert haben, wenn sie Erfolg hatten, eine übermäßige Erwartungshaltung herbeigeführt haben, die ihnen am Ende den Kopf gekostet hat.
    Denn das Umfeld in Berlin ist offensichtlich sehr schwierig. Geringe Erwartungen sind kaum zu vermitteln. Wenn man hohe Erwartungen hat, steht man unter genauso hohem Erfolgsdruck, der wiederum dazu führt, dass keine Kontinuität einkehrt. Wäre Schaaf seit 99 Trainer in Berlin gewesen mit der gleichen Bilanz, die er in Bremen hatte, wäre er nach meiner Ünerzeugung mindestens zwei bis dreimal entlassen worden oder sein Vertrag nicht verlängert worden.
    Auch Funkel wird das, ändert sich das nicht grundsätzlich, zu spüren bekommen. Rettet er Hertha noch oder schafft den direkten Wiederaufstieg, kann man die Uhr stellen, wenn die Stimmen aufkommen, die wieder nach höherem streben und, stellt sich das nicht schnell ein, den Trainer infrage stellen. Aber das ist Funkel aus Frankfurt ja gewöhnt.

    Ein Teufelskreis.

    Die verschiedenen Trainer haben meiner Meinung nach die missliche Situation am wenigsten zu verantworten. Entweder scheiterten sie, weil ihnen keine Zeit gelassen wurde, ihre Konzepte, ihre Philosophe und ihr System umzusetzen, oder weil sie Erfolg hatten, dieses ihnen aber in Zeiten nachlassenden Erfolgs zum Verhängnis wurde. Oder beides (Favre) :D

    Meiner Meinung nach hat es der Verein nie richtig hinbekommen
    a) eine langfristige Ausrichtung zu planen
    b) sie vor allem vereinsintern und in der Öffentlichkeit durchzusetzen.
    d) die dazu notwendigen Schritte zu unternehmen
    - wie die Integration und Förderung des Nachwuchses in die Bundesligamannschaft.
    - die Integration von ausländischen Neuverpflichtungen
    - das Festhalten an hoffnunsvollen und talentierten Spielern
    - das Festhalten an langfristig arbeitenden oder erfolgreichen Trainern auch in Zeiten des Misserfolgs.

    Damit hat es auch zu tun, dass Hertha keine wirklich funktionierende Fan- bzw. Sympathisantenbasis hat. Es zeigt sich immer wieder, dass das Potantial da wäre, etwas, als Hertha zuletzt um die Meisterschaft zu spielen schien oder letztes Wochende, als nach dem ersten Sieg nach langer Zeit ca. 50.000 zum wichtigen Spiel gegen Köln kamen. Die Komunikation geht verhängnisvollerweise über die Boulevardpresse. Dadurch ist das Stadion zwar immer mal wieder voll, wenn Hertha erfolgreich ist. Aber wenn das nicht der Fall ist und die Ansprüche nicht erfüllt werden, ist die Begeisterung genauso schnell wieder vorbei, wie sie gekommen ist

    In erster Linie müssen an dieser Stelle die Personen in der Verantwortung stehen, die in Präsidum und Aufsichstrat Verantwortung hatten und haben. Aber zu oft haben diese sich in Grabenkämpfen aufgerieben, sodass auch hier keine Kontinuität einkehren konnte. Die Folge war, dass es Dieter Hoeness war, der dieses Vakuum fast zwangsläufg und innerhalb dieser Vorgänge sicher auch zum Wohl des Vereins nutzte.
    Die Folge war aber auch, dass Dieter Hoeness dadurch immer mehr zum einzigen Bestimmer bei Hertha wurde und es niemanden gab, der die Dinge kontinuierlich kontrollierte, etwa Hoeness´ Hang zum Geldausgeben im Vorgriff auf eine erfolgreiche Zukunft.
    Die Folge war, dass Hertha trotz einer erfolgreichen Saison und immerhin der Qualifikation für die Europaliga statt Spieler zu kaufen drei seiner besten Spieler abgeben musste (unabhängig davon, dass sich Pantelic nicht mit Favre verstand) und nur das verpflichtete, was der Grabbeltisch mit den Restposten hergab.
    Im Moment erntet Hertha daher die Früchte seiner Versämnisse und Fehler der letzten gut zehn Jahre und Trainer und Manager stehen dem mehr oder weniger machtlos gegenüber und können nix weiter machen als auf ein Wunder hoffen.

    MFG dkbs
     
  12. Mick_666

    Mick_666 Guest

    @dkbs
    Vielen Dank für die objektive und gute Auswertung - wieder mal. Darauf zielte mein Schlusssatz in 446, habe eigentlich fest damit gerechnet, dass Du dich meldest, schon wegen der Nähe zum Geschehen. ;)

    :tnx: Kann ich bestätigen aus Verwandtschafts- und Bekanntenkreis.

    Das ist dann wohl der typische Effekt, wenn der sportliche Sachverstand sowie ein zu hektisches Umfeld, welches Kontinuität verhindert, mit der üblichen Erwartungshaltung nicht Schritt halten kann. Im übrigen ein Effekt, dessen Folgen seit 2007 sogar bei Bayern München zu erkennen sind. :D

    :tnx: Ein Problem, welches bspw. Stuttgart oder Schalke auch haben, mit dem kleinen Unterschied, dass dort zumindest öfter das Potential erkannt wird, später aber ähnliche Fehler in der Integration bzw. Weiterentwicklung des guten, eigenen Nachwuchses begangen werden.

    Zum Fettmarkierten: Das lass mal nicht Sopho lesen! ;)

    Ich denke, dass das in einer so grossen Stadt mit der sensationssüchtigen Medienlandschaft normal sein dürfte. Hertha hat sich dort irgendwie angepasst/vielleicht sogar anpassen müssen, meinst Du nicht? Dort muss, wie in Köln, München, Hamburg, Stuttgart irgendwie immer neues präsentiert werden, immer irgend etwas passieren, wobei das in Berlin evtl. noch ein Gramm verschärfter ist, oder? Möglicherweise lässt sich derart gelebte Kontinuität, Traditionsbewusstsein und Hang zur Sturheit und andererseits zum Wohlwollen in jeder Hinsicht (um Störfeuer im Keim ersticken zu können), wie wir es z. Bsp. in Bremen haben, dort nur schwer vermitteln........

    Zu ersterem: Dankeschön! :lol:
    Zu letzterem: Kommt uns Bremer Fans das nicht sehr bekannt vor? So gesehen haben wir doch eigentlich ähnliche Fehler gemacht, selbst nach der wichtigen und richtigen Özil-Verpflichtung, oder?

    :tnx: Genau meine Meinung. Favre, auch Stevens waren im Ansatz die richtigen Leute, nur letztlich aufgrund der genannten Umstände nicht mit ihrer Art durchzubringen. Fatal, wie sich jetzt zeigt.......
     
  13. Hertha sollte sich überlegen, ob sie am 16.1. ihren Sponsor unbedingt auf der Brust tragen werden. :o
     
  14. Ist das nicht ein bischen übertrieben?

    Die Deutsche Bahn kann da nun gar nichts für---

    Hätte sich Enke mit nem VW in die Luftgejagt, hätte dann Wolfsburg auch darauf verzichten sollen?
     
  15. Lupo

    Lupo

    Kartenverkäufe:
    +10

    was das für n käse??? :stirn:

    als ob die bahn das gewusst hat das sich enke davor schmeisst.:wall:
     

  16. Das ist unter den Top 10 der Blö....... Kommentare einzuordnen!
     
  17. 5 Punkte aus 13 Spielen, das ist schon echt heftig.
    Sowas gab's überhaupt erst fünfmal in der Bundesliga, 1994 Duisburg (3 Punkte), 1977 München '60 (2 Punkte), 1974 Wuppertal (5 Punkte), 1963 Saarbrücken (5 Punkte) und natürlich Tasmania 1965 mit 4 Punkten. Alle Mannschaften sind letztendlich natürlich abgestiegen. In den letzten zehn Jahren stieg der Tabellenletzte nach dem 13. Spieltag achtmal ab, davon fünfmal als Tabellenletzter. Nur Kaiserslautern 2002 (7 Punkte) und Cottbus 2008 (8 Punkte) konnten sich noch retten.
    In den restlichen Fällen stiegen die Mannschaften immer ab, obwohl sie nach 13 Spieltagen nie weniger als 7, meistens jedoch mindestens 9 Punkte, also fast das Doppelte der Hertha, auf dem Konto hatten.
    Ich liebe diese Statistiken. Lange werden wir Hertha nicht mehr in der Liga sehen. :applaus:
     
  18. Frankfurt, Schalke, Leverkusen & die Bayern sind die letzten vier Spiele der Hinrunde:eek:
    Bei diesem Programm hilft doch zur Öffentlichkeit nur noch Zweckoptimismus!
    Intern sieht das mit Sicherheit ganz anders aus.
    Zuhause gegen Frankfurt muss ein Sieg her, sonst ist eigentlich alles vorbei.
    Tja und auch dann müsste die Truppe eine Rückrunde hinlegen die seines gleichen sucht!!!!!
    Die letzten drei erwähnten Spiele sind (klar) auch die letzten drei der Rückrunde - Also, eigentlich mit vielleicht 8- 9 Pkt. in die Rückrunde starten und dann noch den Klassenerhalt schaffen ( Regelaltion ), ein Ding der Unmöglichkeit!!!!!
     
  19. Tja, großartige Bilanz, Herr Funkel..
     
  20. Wann fliegt Funkel? Und wann kommt der Hoeness Dieter zurück? ;)

    Och, da ist ein Sieg drin. Gegen die Bayern. :D