Gesamtsituation der Mannschaft

Ich verstehe nicht, wieso eine schlechte Phase mit unglücklichen Niederlagen ausschließlich negativ dargestellt wird, wenn aber unsere Gegner vermeintlich mal eine schlechte Phase haben und wir die Punkte holen, ist es auch wieder nicht recht. Hätten wir gegen Gladbach verloren, hätte man hier wieder gelästert das Werder mal wieder der Aufbaugegner für kriselnde Klubs war. Gewinnen wir hingegen, gibt es auch wieder implizit Kritik. Manchen kann man es eben nie recht machen.

 

Danke! Jetzt bin ich beruhigt, dass es den ein oder anderen Werderfan da draussen gibt der das, was ich geschrieben habe richtig verstanden hat!

 

Die Kritik nach den Niederlagen gegen Ingolstadt, Darmstadt und Hannover kann ich absolut nachvollziehen.
Warum nach einem 1-3 gegen eine Mannschaft, die davor schon 5-1 und 7-1 gewonnen hatte, wieder hier so "am Rad gedreht" wird, verstehe ich aber gar nicht.
Der BVB ist einfach nicht unsere Kragenweite.

Natürlich gab es mit Hoffenheim und Darmstadt 2 Mannschaften, die es geschafft haben mit nem Remis gegen den BVB rauszugehen, aber das lag gegen Hoffenheim (Das SPiel gegen Darmstadt habe ich nicht verfolgt) daran , dass der BVB mMN zu "arrogant" ins Spiel gegangen ist und zunächst wichtige Spieler draußen gelassen hatte.

Nachdem zur 2ten HZ gewechselt wurde, hatte der BVB wesentlich mehr vom Spiel und hätte es eigentlich gewinnen müssen.

Beim Spiel am Samstag hatte ich den Eindruck, dass der BVB nach dem 1-0 zu fahrig war und, auch weil Bremen mutiger wurde, dann die Quittung bekam. Danach hat man noch vor der Pause gemerkt, dass man dann doch nicht im"Easy mode" gewinnen kann und hat dann wieder die Zügel straffer gezogen, was dann zum 2-1 führte.
Tuchel scheint dann auch die richtigen Schlüsse aus der ersten HZ gezogen zu haben und der BVB war in HZ2 einfach aktiver und bedingt u.a. durch die individuelle Klasse, hat man dann auch nix mehr anbrennen lassen.
Eine Niederlage die zu erwarten war.

Davor hat Werder aber sehr wohl die Hausaufgaben gemacht, und gegen Mainz und Köln gewonnen, welche beide auf Augenhöhe sind.

Bevor ich hier in Rumjammerei nach einer Niederlage gegen den BVB verfalle, warte ich dann doch lieber noch die nächsten Spiele ab.

Wenn man dort gegen Gegner, die auf Augenhöhe sind, nicht punkten kann, dann muss man schauen, ob man handeln muss.

 

Habe übrigens grad aus der Gerüchteküche etwas geschnuppert für die Winterpause:
Renato Augusto als 10er!
Patrick Erras als 6er!
...wenn das klappt! :daumen:
Das sind für mich 2 hervorragende Perpektivspieler für die Rückrunde!

 

Ach, sollte Renato Augusto nicht schon im Sommer kommen und wurde allen Bundesligisten angeboten die nicht bei drei auf den Bäumen waren? Schätze, der gute wollte wohl etwas zu viel Kohle haben für einen Spieler der Europa nur noch aus der Ferne kennt

edit: Augusto ein Perspektivspieler? Wir reden von dem ex-Pillen-Augusto, oder? ;-)

 

Ja, Felix Kroos wechselt für 30 Millionen im Winter zu ManCity und Sternberg für 20 Millionen zu United.
Oh, hab mich versehen, für 10 Millionen zu RB Leipzig!

 

OK...und du dann noch anfügst, dass die Währung CZK (Koruna česká) ist, dann bin ich einig mit dir.

 

Beim Fettgedruckten bin ich dabei. Allerdings hätte das Spiel auch locker 1:5 oder 1:6 ausgehen können. Dann wäre die Diskussion hier ganz anders gelaufen. Aber egal!
Es geht hier nicht darum Untergangsphantasien auszuleben oder als Untergangsprediger zu wirken.
Nach 5 Jahren darf aber schon mal eine vorsichtige Bilanz gezogen werden.
Werder hat sich einen sportlichen und finanziellen Konsolidierungskurs auferlegt. Das ist auch absolut richtig. Die Ziele waren sportlich sich im MF zu bewegen und finanziell einen ausgeglichenen Haushalt hinzubekommen.
Zwar hat man es geschafft, in den letzten 5 Jahren am Saisonende oberhalb des Striches, sprich Abstiegsränge, zu stehen, doch bewegt man sich kontinuierlich an und um die Abstiegszone. Immer neue negative Rekorde werden aufgestellt und das spielerische Vermögen ist über die gesamte Saison seit Jahren gesehen schwach. Eine Besserung oder Weiterentwicklung gar ist hier nicht eingetreten.
Finanziell übersteigen die Gesamtausgaben die Gesamteinnahmen um ca 6-8 Mio€/anno (je nach Tabellenstand). Der Kader ist mit 30 Mio€ Kosten zwar reduziert worden, aber augenscheinlich nicht soweit eingedämmt worden, um die Mehrausgaben komplett zu kompensieren. Neuakquise von Sponsoren scheint hier in Bremen kaum möglich zu sein und Altverträge werden mit einem geringen Aufschlag oftmals verlängert, was aber dem boomenden Fußball in D entspricht.
Letztes Jahr war die klare Maxime Spieler aus- und zu verleihen. Das bewährte Geschäftsmodell Mehrwertspieler zu kreieren wird auf jeden Fall beibehalten. Das ist auch unstrittig, aber wir reden hier über ganz andere Qualitäten. Ein Vestergaard ist kein Mertesacker, ein Ujah ist kein Klose und ein Junozovic ist kein Özil. Die o.g. Ex-Bremer sind Weltmeister geworden.
Ob wir nun einen oder alle drei von den aktuellen Spielern am Saisonende verkaufen, wird kaum mittelfristig ausreichen um das Defizit auf 0 zu drücken. Wer soll denn in den darauffolgenden Jahren dann als Verkaufskandidat herhalten, wenn man nur auf durchschnittliche Nachwuchskräfte setzen kann bzw muss?
Daher habe ich auch diesen Sommer die Aktionen um FDS nicht verstanden. Es wurde einen VVL zu 4 Mio€/a kolportiert?! Als FDS dann auf Schalke anheuerte, hat man sogleich die Transfermillionen in einen chronisch verletzten Spieler aus der Erendivisi reinvestiert.
Warum ist man nicht seinem eigenen Credo gefolgt und hätte einen Teil des Geldes zur Deckung des Defizits genommen und hätte gleichzeitig versucht, einen Stürmer auszuleihen? Der Werderweg wird aus Werderkreisen so nach Außen kommuniziert. Warum folgt man ihm nicht in letzter Konsequenz?
Nach nunmehr 5 Jahren darf festgestellt werden, dass Werder seine sportlichen und finanziellen Ziele verfehlt hat.
Auf einem Abstiegsplatz stehend und jedes JAHR ein großes Defizit auszuweisen, kann keine Erfolgsstory sein.
In der Schule würde man sagen: Thema verfehlt, Versetzung akut gefährdet. Und genau danach sieht es derzeit aus. Mag sein, dass es sich noch im weiteren Verlauf zum Positiven wendet??? Aber selbst dann ist die Zukunft alles andere als rosig...

 

Q syker:

Ich finde die Entscheidung, einen neuen jungen, entwicklungsfähigen Stürmer zu kaufen, von dem Werder hoffentlich eine Zeit lang profitieren kann und ihn einmal mit Gewinn verkaufen kann, schon sinnvoller als jetzt für eine Saison einen Stürmer zu leihen, bei dem man auch nicht weiß, ob er der Mannschaft weiterhilft.
Ob Johannsson da der richtige Spieler für ist, muss sich natürlich noch zeigen, gerade wenn man seine Verletzungshistorie und die recht hohe Ablösesumme bedenkt.
Bei di Santo hätte, als er so lange bei Werder war wie Johannsson jetzt, aber auch fast niemand erwartet, dass er mal Werders größte Chance auf einen hohen Transfergewinn (zumindest bevor die Klausel bekannt war), sein würde.

 

Das ist korrekt, was Du beschreibst. Was ich aber meine, ist der eigene Ansatz von Werder. Auf der einen Seite will bzw muss man Spieler verkaufen, um das Defizit klein zu halten und auf der anderen Seite bietet man einem FDS 4 Mio€ pro anno an!
FDS entscheidet sich für das höhere Handgeld von S04 augenscheinlich, denn die 4 Mio€/a bekommt er dort auch "nur".
Werder sagt, dass man Transfererlöse als Geschäftsmodell braucht. Dann bekommt man 5,4 Mio€ für FDS und gibt die sofort wieder für einen AJ aus.
Meine Frage zielt darauf ab, wann und wie wollen sie ihre selbstgesteckten Ziele erreichen, wenn sie von ihrem eigenen proklamierten Weg abweichen? Sie haben selber einen Fünfjahresplan aufgestellt (vgl. Filbry) und den verfehlen sie.
In jedem Unternehmen werden Milestones definiert. So auch in Bremen. Es ist hier ja nicht so, dass Werder eine Achterbahnfahrt mit vielen Hochs und ein paar Tiefs in den letzten Jahren angeboten hätte. Da waren über die Gesamtheit sehr wenige Hochs und leider viele Tiefs dabei.
Diese Saison ist es nicht anders. Und die anstehenden Spiele in Augsburg und dann vs WOB wird die Situation hier eher verschärfen als entspannen.

 

Das wollte ich nicht aufführen...
...falls hier doch nicht noch ein übergründlicher Scouter mitliest und ich hier die Preise kaputtmache.

 

Also ich finde, dass das Werder bisher ganz gut macht. Spieler mit hohen Gehältern werden verkauft, junge Spieler die weniger verdienen rücken nach.

Grillitsch wird hier zum Stammspieler. Er kommt aus der eigenen Jugend. Lasst ihn bis zum Ende der Saison viele gute Spiele machen, dann ist er 5 Mio. Wert.

Eggestein wird bestimmt körperlich zulegen und somit noch stärker. Ich denke das auch er gute Chancen hat zum Stammspieler zu werden. Wenn von 5 oder 6 Talenten es zwei in die erste 11 schaffen ist das doch wirklich gut.

Werder hält sich an den Fahrplan. Der Etat wurd gesenkt, Talente rücken nach. Hält man diese Saison die Klasse, wird es aufwärts gehen. Ich gehe davon aus, dass auch Pizarro in die Spur findet. Lasst ihn mal 5 Tore schießen in der Saison, dann hat er hier seinen Dienst mehr als erledigt.

U. Garcia ist auch ein klasse Talent. Er macht gute Spiele im linken Mittelfeld. S. Garcia ist zur Zeit unersetzlich hinten links.

Was immer das Problem war bei Werder ist, dass die Leistungsdichte zu gering war. Mit den Talenten Grillitsch, Garcia und evtl. Eggestein ist das Problem halbwegs gelöst. Ich bin guten Mutes das Werder am Ende der Saison auf den Plätzen 8-10 landet und es stetig weiter aufwärts geht.

 

3 Spiele von Beginn an, d.h. aber noch lange nicht, dass er gleich Stammspieler wird...

 

Das ist zweifellos richtig.

Allerdings war er imho, natürlich auch durch die Schwaeche der eigentlich zunächst für die Position vorgesehenen Öztunali, Aycicek und Co bedingt, auf einem guten Weg dahin.

Umso ärgerlicher seine derzeitige Verletzung. Sie kommt für Spieler und die gesamte Mannschaft zur Unzeit.

 

Aufgrund des Spielplans hatte Grillitsch aber noch Glück im Unglück. Wenn es gut läuft, könnte er durch die Länderspielpause schon gegen Wolfsburg wieder zurück sein und hätte dabei nur ein Spiel verpasst. Da die Konkurrenten dann zudem erstens nur ein Spiel ohne ihn gehabt haben würden und zweitens in der Länderspielwoche mit veränderter Besetzung trainiert haben würden, hätte Grillitsch auch nicht das Problem dass sich andere in seiner Abwesenheit besser eingespielt haben könnten.

Aber natürlich ist es dennoch schade für ihn, nachdem er sich in den letzten drei Spielen ein bisschen festgespielt hatte.

 

Punktetechnisch weiterhin kritisch, dennoch zunächst deutlich beruhigender!
Spieltaktisch stark verbessert.