Gesamtsituation der Mannschaft

Dieses Thema im Forum "Profi-Team" wurde erstellt von WerderfanausKL, 30. August 2008.

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Was ist in nächster Zukunft das Beste für Werder?

  1. Clemens Fritz als GF Sport

    10,7%
  2. Ein anderer GF Sport

    45,3%
  3. Ole Werder als Trainer

    21,3%
  4. Ein anderer Trainer

    45,3%
  5. Neue Spieler

    65,3%
  6. Keine neuen Spieler

    0 Stimme(n)
    0,0%
  7. Finger weg! Alles ist bestens!

    2,7%
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  1. Bremen

    Bremen Moderator

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    Bei entsprechender Qualifikation spricht grundsätzlich erst einmal nichts dagegen, jedoch herrscht hier der Eindruck, daß die Vergangenheit das wichtigere Entscheidungskriterium als die Qualifikation ist - möglicherweise auch deshalb weil ein Ex-Werderaner weniger Gehalt kostet als ein Funktionsträger, der anderswo seine Fähigkeiten erfolgreich unter Beweis stellen konnte. Dennoch ist gerade in Führungsebenen eine gesunde Mischung aus Internen und Externen elementar. Externe sind ein immens wichtiger Faktor, um die Betriebsblindheit zu vermeiden, die am rasanten Absturz bei Werder vom langjährigen CL-Teilnnehmer zum langjährigen Abstiegskandidaten einen nicht unerheblichen Anteil leistete. Vor allem aber bringen sie nicht nur Erfahrungen über Strategien, Methoden, Abläufe etc. aus anderen Standorten mit sondern auch ein dort aufgebautes Netzwerk, über welches sich z.B. für uns interessante Spieler für vergleichsweise kleines Geld auffinden lassen.

    Unsere Transfers bestehen jedoch dagegen überwiegend von der Resterampe der 1. Bundesliga bzw. Bundesliga-Absteigern, die wir uns teilweise nur aufgrund ihrer überdurchschnittlich hohen verletzungsanfällig leisten können, sowie hin und wieder vereinzelten Spielern aus unmittelbaren Nachbarländern mit international zweitklassigen ersten Ligen. Diese meistens nicht besonders kreativen Transfers sind auch eine Folge dessen, daß FB /FK aufgrund ihrer langjährigen Verbundenheit zu Werder nicht über ein so großes Netzwerk verfügen, wie es im Profifußball nicht nur hilfreich, sondern bei internationalen Ambitionen zwingend erforderlich ist. Bei Werder besteht der Anspruch, mit spielerischen Mittel eines attraktivem Offensivfußballs zum Erfolg zu kommen, doch die dafür erforderlichen Spieler, die im Fokus der Öffentlichkeit bzw. der zahlungskräftigeren Clubs stehen, können wir uns nicht leisten. Ergo müssen wir unterhalb dieses Radars suchen, z.B. in Frankreich wo der - anders als hierzulande - noch sehr präsente Straßenfußball viele technisch versierte, spielerisch hoch veranlagte Kicker hervorbringt. Doch wie sollen diese Spieler von Werder entdeckt werden bzw. Innovationen von Außen für eine Verbesserung der eigenen Arbeit sorgen, wenn GF Sport, Profi-Trainer Teile seines Trainerstabes, Technischer Direktor, Co-Trainer U23, Socut Übergangsbereich, Coach U21, Leiter und Sportlicher Leiter des Leistungszentrums ein bzw. mehrere Jahrzehnte im Dienst von Werder stehen? So beißt sich die Katze doch selbst in den Schwanz.


    :tnx:
    Und um dieses Ziel zu erreichen bzw. auch über die Chance zu verfügen, hier eine gewisse Nachhaltigkeit zu erreichen, muß Werder sich besonders im sportlichen Bereich mehr für kompetentes, externes Personal öffnen, welches unabdingbare Impulse und Netzwerke mitbringt.
     
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  2. Nun ja. Viele Spieler wechseln innerhalb der Liga. Da ist Werder keine Ausnahme. Mit FK haben wir einen Trainer, der junge Spieler wirklich besser machen kann und über eine hohe Sozialkompetenz verfügt. Vor diesem Hintergrund empfinde ich so teure Transfers von Toprak und Bittencourt als nicht besonders kreativ.
    Die Lage der Liga ist mehr als bescheiden. Die Bayern-Dominanz erdrückt doch alle. Sie werden 7x in Folge Meister und im Pokal haben sie auch von 10 Möglichkeiten ebenfalls 7x gewonnen, wenn ich mich nicht irre? Um in die CL zu kommen, muss man mittlerweile zwischen 50 und 100 Mio€/a investieren, was außer DO und besagten Bayern kaum einer kann. Aber selbst Investitionen von 30 Mio sind für Vereine wie Werder utopisch. Werksclubs dagegen können das, obgleich mit Diesel-Skandal und Monsanto im Gepäck ich mich schon frage, wie das geht. RB ist nur auf Titel aus. Der gesamte Konzern versucht bei seinem weltweiten Engagement Titel zu holen, vgl. Motorsport, Extremsportarten, Icehockey etc.. Dazu kommen Vereine wie Gladbach und F, die uns durch wirklich kreative Lösungen längst abgehängt haben. Schalke findet auch wieder in die Spur. In diese Phalanx werden wir nicht einbrechen können.
    Bevor wir in der Saison ein Mal gegen den Ball getreten haben, wissen wir, dass Platz 8 realistischerweise das Optimum ist. Warum geht ein FB nicht hin und versucht über sein Faustpfand FK junge Spieler aus dem Ausland für Werder zu begeistern und denen ein Sprungbrett zu geben? Da kommt auch das alte Thema Farmteam für einen Groß-Club hoch. Juve war die falsche Wahl, die Richtung war korrekt. Warum nicht ein PL-Club wie Chelsea oder Arsenal, vgl Mertesacker? Das wäre ein zukunftsträchtiges Konzept. Was wir jetzt machen, ist ein Warten auf Godot. Der kam nie...
     
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  3. liam

    liam Guest

    eine interessante analyse. aber gerade die personalpolitik der letzten jahre zeigt doch, dass fb, fk und auch marco bode als aufsichtsratchef durchaus einem plan folgen und es auch immer schritt für schritt voran ging. wenn man mal drei, vier jahre zurück schaut, hat sich da schon sehr viel getan und wir haben mittlerweile tafelsilber, aus dessen einnahmen die mannschaft auch in den kommenden jahren weiterhin stetig verstärkt werden kann.

    dieses jahr mit einem fitten lücke und osako und ohne die ausfälle in der abwehr, stünden wir jetzt mit (mindestens) 14-16 punkten sehr gut da und alle würden jubeln. man stelle sich nur mal diese startaufstellung in den letzten 9 spielen vor:

    pavlenka - theo - toprak - moisander - augustinsson - bargi/sahin - maxi - klaassen - osako - rashica - lücke

    und von der bank jojo, der sargent, friedl und goller, die man nach und nach aufbaut.

    das war der personelle plan und so schlecht war der nicht, finde ich. dass man aus dem druck der situation heraus noch lang und bittencourt geholt hat, kann man kritisieren, aber so schlecht fand ich beide bisher auch gar nicht.

    dieses jahr zeigt doch bisher ganz gut, wie eng die leistungsdichte in der liga ist und deshalb sehe ich werder auch nicht chancenlos dauerhaft zumindest zu den top 10 teams in deutschland zu gehören. das ist ja offensichtlich auch der eigene anspruch.

    aus diesem jahr gilt es meiner meinung nach trotz aller widerstände das beste zu machen und daraus zu lernen. und warum nicht pokalsieger werden und so nach europa kommen. ist alles noch drin!
     
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  4. Ist schon lustig, das diese starke Defensive zum Großteil alles Ex-Werder-Spieler sind, die hier den Durchbruch nicht schafften. Vielleicht weil sie offensiv zu schwach waren? Das ist natürlich eine untragbare Schwäche für uns, offensiv müssen sie toll sein, Defensive interessiert hier keinen...
     
  5. Bremen

    Bremen Moderator

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    Richtig, doch wie soll das funktionieren? FB ist in seiner aktiven Profi-Laufbahn nicht über Nürnberg und Bremen hinausgekommen, mit Ausnahme der beiden kurzen Auszeiten steht er seit 20 Jahren bei Werder in Lohn und Brot. FK ist auch breites seit 18 Jahren hier. Unter diesen Voraussetzungen lässt sich kaum ein größeres Netzwerk mit Kontakten im In- und Ausland aufbauen, daß bei der Suche nach solchen Talenten erleichtert. So stochern die beiden im dichten Nebel herum, um überhaupt erst einen Heuhaufen zu finden, in dem sich die berühmte Nadel ggf. befinden könnte. ´Ketzerisch formuliert ist es so kein Wunder, daß dabei gerade einmal ein Beijmo herausgekommen ist, der sich trotz der horrenden 3-Mio-€-Ablöse meistens auf den Ersatzbänken oder Tribünen wiederfand, so daß dieser mittlerweile wieder auf Leihbasis in seiner schwedischen Heimat kickt.
     
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  6. Stimmt, das kann nicht gehen. Sargent, Schmid und Rashica sind allesamt gescheiterte Talente. Baumann raus.
     
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  7. Wie Tony schon schrieb: Rashica, Sargent, Schmid, Goller... ok letzterer nicht aus dem Ausland. Dazu die fehlenden Kontakte genutzt um gestandene Spieler wie bspw. Moisander, Delaney und Ludde zu holen. Bei Aller liebe, aber da legst du ein bisschen zu viel Gewicht auf die (nicht-)vorhandenen Auslandskontakte, oder?


    Wie definierst du denn kreative Transfers, also welcher Spieler, der zuletzt in die Buli gewechselt ist? @Syker würde mich bei dir auch mal interessieren?
     
    Zuletzt bearbeitet: 30. Oktober 2019
    harlem24 gefällt das.
  8. Nach dem Delmenhorst-Spiel wird das Weserstadion auch gegen Heidenheim nahezu ausverkauft sein.

    Sehr beachtlich und erstaunlich, wenn man mal an die Achtziger Jahre zurückdenkt, wo Werder als Deutscher Meister (!) im Europapokal der Landesmeister (!) gegen Dynamo Ostberlin gerade einmal das Stadion halb voll hatte.
    Und auch die anderen "Wunderspiele" gegen Spartak Moskau (17000), Anderlecht (30000) und besonders Lyon (8000) wurden alles andere als gut besucht.

    Zuschauermäßig hat sich Werder toll entwickelt und steht heute so gut wie noch nie in dieser Hinsicht da. Schade eben "nur", das die sportliche Entwicklung genau andersrum ist...:(

    Ich denke mal, das es das mehr an Komfort im Stadion und die vielen sportlichen Erfolge sind, was die Zuschauerzahlen hat ansteigen lassen. Besserer Fußball als früher ist es dagegen ganz sicher nicht.
     
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  9. Dann schaue doch einfach mal nach Frankfurt! Jovic, Haller, Da Costa, Rebic etc. Waren diese Spieler alle für Werder unbezhalbar? Nehmen wir Rebic, der von Florenz für eine Leihgebühr von 2 Mio€ abgegeben worden ist. Natürlich haben die hochprozentual an einem Weiterverkauf mitverdient. Ist aber normal. Ohne diese Spieler wäre der Pokalsieg nicht möglich gewesen.
    Es bleibt dabei, dass Werder auf Transfererlöse im sehr hohen Maße angewiesen ist. Das gilt für alle anderen Bundesligisten, außer Bayern, auch. Da sind wir wieder in dem Thema, woher bekommt Werder das meiste Geld. Antwort: von der DFL. Im Marketing/Merchandizingbereich waren sie vor einigen Jahren noch im negativen Bereich. Wie es jetzt aussieht, kann ich nicht sagen. Im Sponsoring sind ihnen auch einige von der Fahne gegangen, andere sind dazugekommen, aber ich würde schätzen bestenfalls break even im Vergleich zu vorher, vgl. CL-Zeiten. Das alles in einer Phase in der der Fußball geboomt hat ohne Ende.
    Viele Dinge will man hier bei Werder nicht. Man will mehr Geld von der DFL, weil man ja ein beliebter Traditionsclub ist, man will kein externes Geld und sieht sich als Vorkämpfer für alle kleineren Vereine (vgl. Willi Lemke), die wiederum sie beim Thema Risikospiel schmählich im Stich gelassen haben usw usf..
    Bei Werder habe ich immer den Eindruck, dass sie sich als Verein eV sehen und dabei ausblenden, dass sie ein mittelständisches Unternehmen mit über 100 Mio€ Umsatz sind. Das wird immer damit begründet, dass es früher doch auch geklappt hat. Aber die Rahmenbedingungen haben sich vollständig geändert und Werder ist nur bedingt bereit, mit der Zeit zu gehen. Dann geht halt die Zeit über sie hinweg.
     
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  10. Wo ordnest du dann Spieler wie Delaney, Ludde, Rashica ein...? Bei allen Spielern haben wir oder werden wir unter normalen Umständen ein deutliches Transferplus generieren können, auch wenn Lude natürlich auch erst mal wieder ins Laufen kommen muss. Dazu Sargent der sehr vielversprechend startet, oder Pavlas der, wenn er schon nicht den Markt hat uns zumindest enorm verstärkt hat. Die beiden Eggesteins kann man da mit Sicherheit auch noch nennen. Ich finde schon, dass wir mit o.g. durchaus kreaitve Transfers getätigt haben aber auch mit Transfers wie Toprak und Bittencourt ins Risiko gegangen sind.
    Ich gebe dir insofern recht, dass Frankfurt hier ein paar richtige Volltreffer gelandet hat. Darauf aber zu verweisen, nach dem Motto "Warum die und nicht wir..." finde ich zu kurz gesprungen.

    zum Rest: Ja, werder muss sich entscheiden wohin es will. Und dann auch mit letzter Konsequenz. Wobei ich immer noch sage, dass wir unter normalen Umständen, mit allen Spielern an Bord, anders dastehen würden.. aber das ist reine Spekulation.
     
  11. Und wenns dumm läuft (d.h., die falschen Leute in den wichtigen Positionen sind), dann kann es enden wie in Kaiserslautern.Für Bremen unmöglich? Mitnichten! Die horrenden Stadionumbaukosten sind bei uns ähnlich und wären wir zuletzt mal abgestiegen (wir standen kurz davor), dann wäre das "Konstrukt klassischer Traditionsverein" danach gnadenlos zusammengebrochen, weil uns eben genau diese unsere Haupteinnahmequelle (TV-Gelder) drastisch weggebrochen wäre.

    Das es auch anders geht zeigt das Beispiel Mönchengladbach. Auch ein klassischer kleiner Traditionsverein, der aber rechtzeitig gemerkt hat, das Tradition alleine keine Zukunft hat. Der altehrwürdige Bökelberg wurde da geopfert für eine große, moderne Arena in der "Prärie".
    Nicht schön für die Fans (das tat schon richtig weh), aber die einzig richtige und vernünftige Entscheidung.

    Gegenbeispiel Werder: Hier hielt man lieber am Traditionsstandort Weserstadion fest und steckt fast 80 Mios (!!!) in einen Umbau, der kaum einen Platz mehr brachte
    Und damit noch nicht genug will man auch noch ein teures NLZ in einem Überschwemmungsgebiet mit zahlreichen Auflagen und Zusatzkosten (wie Hochwasserschutz) errichten...
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 30. Oktober 2019
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  12. Richtig ist, das wir jetzt zuletzt mit den von Dir genannten Spielern wie Rashica, Delaney, Augustinsson und ein paar Nachwuchsspielern wie den Eggesteins oder Sargent richtige Vollteffer landeten, die uns schon Geld brachten und noch bringen werden. Aber was ist danach?
    Mit Transferphasen wie diesen Sommer, als nur teure Spieler ohne (großen) Wiederverkaufswert verpflichtet wurden, werden wir die Zukunft nicht mehr meistern können. Oder was war in den ganzen Jahren davor, als kaum noch einer aus dem Nachwuchs den Sprung in die Profimannschaft schaffte, obwohl ein paar Spieler das Potenzial dazu hatten (wie Kruse, Harnik oder Füllkrug, die später für viel Geld zurückgekauft wurden) und Tranfers wie Makiadi, Caldirola oder Obraniak an der Tagesordnung waren?

    Mit Tim Steidten hat uns ein offensichtlich sehr fähiger Mann im Scouting/Kaderplanerbereich verlassen. Den gut zu ersetzen wird nicht leicht, ist aber lebenswichtig für Werder. Und wir können nur hoffen, das Werder hier die Person dafür auswählt, die in diesem Bereich am fähigsten ist. Und nicht die, die den meisten "Stallgeruch" hat!
     
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  13. Wäre, wäre Fahrradkette....
     
  14. Kreativität ist ein unscharfer Begriff und eignet sich daher in Online-Diskussionen hervorragend um Positionen zu beziehen die weder be- noch widerlegt werden können. So kannst du von echten- über Endlos- bis Metadiskussionen machen was du willst und alle haben Recht und ihren Spaß. So wie auch bei Netzwerken die niemand kennt, deren Existenz aber negiert wird. Super oder.
     
    Zuletzt bearbeitet: 30. Oktober 2019
  15. a) wollte ich damit nur aufzeigen wie schnell das gehen kann und wie dicht auch wir davor standen und b) kann das auch künftig durchaus noch der Fall sein....
     
  16. Gerade Caldirola hätte so ein Transfer sein können...

    Das ist richtig, man muss die Balance finden, denn es wird ebenso schwierig bis unmöglich die Zukunft nur mit Mehrwert-/Perspektivspielern (um mal von dem "unscharfen Begriff" :) weg zukommen) zu meistern. Um mal beim Beispiel Frankfurt zu bleiben: Neben den genannten Transfers kamen auch Leute wie Hinteregger, Rode und Dost... auch alles eine andere Kategorie. Ich halte es für vermessen zu glauben, dass es jedem Verein in jeder Transferphase gelingen kann, solche Kracher zu finden. Sowas hat auch immer etwas mit Glück zu tun, sowohl was den Erfolg der Mannschaft betrifft, als auch mit dem Transfer an sich - denn alle der genannten Spieler hätten aus irgendwelchen Gründen auch in Frankfurt floppen können und dann stehen die Experten da: Wie konnte man solche teils unbeschriebenen Blätter verpflichten.

    Ganz Ehrlich: das kann ich schwer beurteilen. Ich habe da zu wenig Einblick, als dass ich beurteilen könnte in welchem Maße er an dem einen oder andere Transfer beteiligt war
     
  17. Bremen

    Bremen Moderator

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    Mir ging es - auch wenn es nicht im zitierten, jedoch in einem der vorherigen Beiträge ersichtlich - um das Entdecken (oder auch Scouten) von Talenten, die vorher noch nicht mit anderen Clubs in Verbindung gebracht wurden und somit für kleines Geld zu haben sind, Sargent fällt nicht unter die Kategorie "Unentdeckt" weil er vorher bereits bei PSV Eindhoven und Schalke zum Probetraining war, 7 Mio € für Rashica waren nicht wirklich kleines Geld und Schmid war bereits bei den Salzburger Dosen unter Vertrag, auch wenn er überwiegend für deren Farmteam in der 2. Liga in Österreich kickte.


    Es ist selbstverständlich nur ein Teil des Ganzen. Aber: Werder kann sich sich gestandene Kicker auf Bundesliganiveau mit dünneren Verletzungsakten verständlicherweise nicht leisten und setzt stattdessen verstärkt auf die Spieler die auf der Resterampe stehen oder wegen ihrer Verletzungsanfälligkeit günstiger zu haben sind. Zum Überbrücken einzelner personeller Lücken ist letzteres ja auch soweit okay, doch wenn diese verletzungsanfälligen Spieler mehr als nur das Gerüst eines Kaders ausmachen, dann ist das auch in Hinblick auf die existenzielle Mehrwertgenerieung nicht gerade weitsichtig. Vor allem birgt es zwangsläufig ein höheres Ausfallrisiko durch Verletzungen - so wie in diesem Sommer, wo 7 der gleichzeitig länger verletzten Spieler bereits vorher 200 bis weit über 1000 Tage Ausfallzeiten in ihren Krankenakten stehen hatten.

    Ergo reicht es nicht, nur auf solche Spieler sowie auf Talente zu setzten, die erst noch 1 -3 Jahre noch in der U23 und/oder durch Ausleihen reifen müssen, sondern wir benötigen auch talentierte Kicker mit Mehrwertpotential, die nach einer kurzen Eingewöhungszeit eine sofortige Verstärkung darstellen, ohne mit dem erhöhten Risiko leben zu müssen, daß sie wegen ihre hohen Verletzungsanfälligkeit im Laufe der Saison für Wochen / Monate wieder ausfallen. In Deutschland sind diese schwer zu finden, weil der Markt hier überhitzt ist, obwohl die Zeiten der goldenen Nachwuchs-Generation vorbei sind, weil der DFB vor lauter Selbstgefälligkeit über diese goldene Generation wieder einmal den Anschluß an der Entwicklung des Fußballs / der Talentförderung verpennte. In anderen Ländern funktioniert die Talentförderung wesentlich besser und die Talente mit dem Faktor Soforthilfe trotzdem bezahlbar sind.

    So wie bei dem gestern von mir erwähnten Beispiel Frankreich, wo Straßenfußball - anderes als hierzulande - eine sehr große Bedeutung hat. Die Jungen (und Mädchen ebenso) lernen dort ohne taktische und konditionelle Zwänge Fußball zu spielen, wodurch so viele technisch versierte Talente enstehen, die so zahlreich sind, daß sie in der Ligue 1 nicht alle unterkommen können. Demzufolge kicken viele von ihnen auch in der 2. französischen Liga und somit zu großen Teilen unter dem Radar der zahlungskräftigen Klubs, so daß sie für relativ kleines Geld mit Mehrwertchancen zu haben sind.

    Was bedeutet das für Werder? Richtig, genau diese Märkte zu sondieren. Doch das bekommt kein Club der Welt alleine mit SpoDi, Chef-Coach und den Scouts im eigenen Land hin, sondern es bedarf eines entsprechenden Netzwerkes im jeweiligen Land. Und der französische Markt sollte für uns dabei von besonderem Interesse sein, weil die technischen Fähigkeiten dieser Talente die Chancen erhöhen, daß der Werder-Markenkern des spielerisch attraktiven Offensiv-Fußball nicht nur wiederholt geredetes Wunschdenken bleibt, sondern (sofern die Balance zwischen Offensive und Defensive stimmt) auch entsprechend umgesetzt werden kann. Das verstehe ich unter kreativen Transfers.
     
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  18. Es bleibt aber die Tatsache, dass wir anscheinend von diesem Schuldenberg nicht wegkommen.
    Finanzgebaren wie sie in Bremen offensichtlich sind. Was meinst du denn, kannst du dir
    eine neue Heizung für dein haus leisten, wenn du so gut wie gar nicht von deinem Schuldenberg kommst
    und dein Haus immer älter wird.
    Ach, Fahrradkette haben wir auch bei denen die sich hinstellen und behaupten, es wäre alles nicht so schlimm, weil wir so viel Verletzte haben und wenn die spielen würden, stünden wir ganz anders da.
    Was ist jetzt real und was ist hypothetisch?
     
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  19. Richtig! Und das ist dann der -im Idealfall- perfekte zweite Schritt. Für das viele Geld, was man für die (relativ) billig eingekauften Spieler wie Jovic oder Haller eingenommen hat, kann man dann auch mal gestandene tolle Spieler wie Dost oder Trapp sich leisten, bei denen man genau weiß, das sie sofort einschlagen.
    ABER: Das sollten natürlich Ausnahmen bleiben. Auch Frankfurt ist darauf angewiesen, auch weiterhin Spieler wie Jovic, Haller, Rebic etc. irgendwo zu finden.
    Wir dagegen hatten null Transfererlöse und leisten uns mit Toprak, Lang, Bittencourt und Füllkrug gleich vier "gestandene" BL-Spieler. Allerdings Spieler, die kaum noch einen großen Wiederverkaufswert haben. Perspektiv/Potenzialspielerverpflichtungen im Sommer dagegen null!

    Wie Du schon schreibst, man muß die richtige Balance von allen finden. Und diesen Sommer hat Werder sie ganz sicher nicht gefunden!
     
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  20. Bremen

    Bremen Moderator

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    Oh ja, ich erinnere mich daran. Zu den Zeiten verirrten sich beim dem DFB-Pokal-Spiel gegen Zweitigisten wie Bayreuth oder Fortuna Köln gerade einmal ca. 5.000 Menschen im weiten Rund des Weserstadions

    Der Anstieg der Zuschauerzahlen liegt jedoch nicht nur den von Dir genannten Gründen.Vor allem die Veränderungen in der TV-Berichterstattung hat vieles bewirkt. Denn der DFB hatte sich bis 1988, wo die Erstverwertungsrechte bei der ARD-Sportschau lagen, gegen die Übertragung aller Spiel gewehrt, weil sie glaubten, daß dadurch viele Zuschauer nicht mehr in die Stadien kämen, Auf die Idee, daß dies Werbung für den Fußball sein und somit mehr Zuschauer in die Stadien locken könnten, kamen die damals besonders gestrigen Herren bei DFB nicht. Erst mit dem vielen Geld privaten Sender löste sich der Widerstand beim DFB (auch daran hat sich nichts geändert...), so mit den von Dir genannten Komponenten und der Tatsache, daß RTL und SAT1 jedes noch so grausame Herbst-0:0 zwischen Dresden und Bochum zu einem Fußball-Leckerbissen hochstilisierten, hat das Interesse am Fußball steigen sukzessive steigen lassen. Ich weiß noch, als Werder 1993 im packenden Titelkampf mit den Bayern (der BVB war lange Zeit auch noch im Rennen) gerade einmal 20.000 Zuschauer im Schnitt hatte, zwei Jahrzehnte später als Stammgast im Abstiegskampf waren es ca. 40.000 im Schnitt.
     
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