Geld im Fußball: Totaler Wahnsinn oder ganz normal?

Dieses Thema im Forum "Vereinsfußball" wurde erstellt von Werderfan4ever, 29. Juni 2010.

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  1. Geld im Fußball: Totaler Wahnsinn oder ganz normal?

    Gerade in letzter Zeit kommt es immer wieder vor, dass Unsummen für einen Spieler geboten werden, deshalb möchte ich zum Thema "Geld im Fußball" eine eigene Diskussion starten.

    Die Besten Beispiele für diese Unsummen gibt es heute ganz frisch:

    Manchester City ist bereit für drei (!) Spieler über hundert Millionen zu investieren, Real Madrid hat heute Di Maria für 25 Millionen verpflichtet.

    Bereits letztes Jahr wechselte C.Ronaldo für 94 (!) Millionen von ManU zu Real, daraufhin folgten Transfers von Kaka, Benzema, Xabi Alonso oder Albiol für gigantische Summen.

    Es kann doch nicht wirklich sein, dass ein Verein zwingend versucht alles Top-Stars zu verpflichten, so wie es Real und bspw. Manchester City tun. Bei diesen Vereinen spielt Geld einfach keine Rolle mehr, man versucht das Beste und stärkste Team mit riesen Ablöse Summen und völlig überteuerten Gehältern aufzubauen.
    Diese Summen machen den Fußball kaputt, Teams wie Cottbus oder St. Pauli haben schon jetzt keine Chance mehr einen teilweise nur durchschnittlichen Spieler von einem "größeren" Verein zu verpflichten, da für derene Verhältnisse "riesen" Summen als Ablöse gefordert werden und die Gehälter nicht mehr zu stemmen sind.
    Wenn man diese Entwicklung so weiter geht, werden auch Vereine wie Werder oder Stuttgart in kommender Zeit keine Möglichkeiten mehr haben einen mittelklassigen Spieler zu verpflichten.
    Sogar in Europa ist es mittlerweile soweit, dass Scheichs komplette Vereine kaufen und in diese immer mehr Geld reinpumpen.
    Ein weiteres Unding ist, dass besonders Vereine aus Italien oder auch England (ManU) hoch verschuldet sind, trotzdem immer weiter Spieler kaufen können, ohne sich um die finanzielle Lage kümmern zu müssen. Auch in Deutschland ist es mittlerweile so, dass Vereine hoch verschuldet immer weiter Spieler kaufen können, obwohl schon ein gut aufgestellter und großer Kader vorhanden ist. Es ist glaube ich klar, welchen Verein ich anspreche: Schalke. Dort wird versucht einen Raul oder auch einen Ballack zu verpflichten, das obwohl man fast in den Schulden versunken wäre, hätte Gazprom nicht einen neuen Mega Vertrag vorgelegt. Einen Kuranyi konnte man bei Schalke nicht halten, weil er angeblich zu viel Gehalt (10 Millionen) gefordert haben soll, aber man wollte einen Ballack verpflichten, der 12 Millionen verdient? Da passt doch etwas nicht zusammen. Auch sportlich unatraktivere Vereine wie Wolfsburg, die nicht international spielen, sind durch Sponsorengelder wie dort VW jeder Zeit in der Lage einen anderen Verein bei einem Transfer durch Geld auszustechen.
    Werder musste damit zum Beispiel auch schon Erfahrungen machen: 2008 Werder stand kurz vor einem Transfer von Marcello Moreno, bis Donezsk dazwischenfunkte und eine Summe bot, die Werder nicht mehr bereit war zu zahlen/nicht mehr zahlen konnte auf die finanzielle Hinsicht. Denn bei Werder wird auf das Finanzielle geachtet, Werder ist einer der wenigen finanziell gesunden Clubs.
    Es ist überhaupt keine Struktur mehr vorhanden, die Teams mit großen Sponsoren können auf dem Transfermarkt prinzipiell tun und lassen was sie wollen, oder wie kommen solche Transfer und Ausstiegsklauseln zu Stande? Es ist gerade zu unmöglich geworden einen durchschnittlichen Spieler aus einem Vertrag herauszukaufen.
    Der Fußball wird zerstört.
    Auch in Ländern wie Östereich, wo Fußball eigentlich keinen wirklich intressiert, ist es schon soweit, dass ganze Vereine an bspw. RedBull verkauft werden.
    Viele Spieler zieht es in unatraktive Ligen, wie Dubai oder die Ukraine, weil sie dort einen Mega Vertrag bekommen. Hier in Deutschland gibt es ein ähnliches Beispiel: Hoffenheim. Dort ist aus einem "Dorfverein" durch viel Geld ein 1. Bundesliga Team gemacht worden, welches auch auf Summen wie 15 Millionen, die z.B. für Carlos Eduardo geboten wurden, nicht angewiesen ist.
    Bei vielen Spielern spielt nur noch das Geld eine Rolle, die Liebe zum Fußball ist nicht mehr vorhanden.Ein hingegen posititves Spieler Beispiel ist Michael Ballack, er wechselt zu seiner alten Fußball Liebe Leverkusen, obwohl diese 3.5 Millionen weniger zu zahlen bereit sind, als Wolfsburg. Ballack hat sich bei Chelsea und zuvor bei Bayern dumm und dämlich verdient, bezieht in Leverkusen jetzt trotzdem noch ein ordentliches Gehalt und hat auf sein Herz gehört, weil er sich trotz des Alters auch nochmal international zeigen will und mit Leverkusen mögliche Erfolge feiern will, was bei bspw. Wolfsburg nicht unbedingt möglich ist.
    Gerade Werder musste in der Vergangenheit oft Erfahrungen damit machen, wenn man ein großes Talent wie damals zum Beispiel Schlaudraff verpflichten wollte, dieser sich jedoch durch das Geld von Bayern blenden ließ und seine Entwicklung/Karriere zerstörte, da er wie so viele bei München nicht zum Einsatz kam und sich nicht entwickeln konnte. Jetzt spielt er bei Hannover, wo er sich auch nur kaum durchsetzten kann. Wieso wechseln die Spieler lieber zu einem Verein, der zwar bereit ist ein großes Gehalt zu zahlen, aber keine Entwicklung bietet, anstatt zu einem Verein zu wechseln, wo sie wissen, dass sie ihre Einsatzzeiten bekommen und reifen können? Vor allem bei Bayern hat man oft genug gesehen, dass junge Spieler sich nicht durchsetzten konnten.

    Wie weit soll das noch gehen? Die meisten Vereine werden bei diesem Machtspiel aus Geld keine Chance mehr haben, wenn keine Top Sponsoren vorhanden sind.
     
  2. wenn die vereine das geld hätten was sie ausgeben würden, fände ich es schon ein stück weit besser

    aber real madrid z.B hat letztes jahr ca 300 Mio (schätzung) ausgegeben, hat sich dieses geld aber nur geliehen.
    Die großen vereine, die 10 größten vom Wert her, haben allesamt Schulden im 3stelligen Millionenbereich - ausgenommen die Bazis, und da muss man die auch mal loben

    nicht dass ich sagen will dass wenn ein verein hundert millionen hat, dass ich es gut finde wenn dieser dann 90 für einen MENSCHEN ausgibt, aber das würde es schon ein wenig besser machen
     

  3. naja, so ist es auch wieder nicht. Klar, Fußball liegt klar hinter den Wintersportdisziplinen, aber im Sommer dominiert Fußball! :)

    Red Bull ist nur ein Beispiel in Österreich. Das zweite ist ein Verein aus Niederösterreich namens Wiener Neustadt! Den Verein gibts seit zwei Jahren. Stronach (Magna) kaufte die Lizenz von Schwanenstadt und investierte Geld in den Zweitliga-Klub. Klarerweise schaffte man den Aufstieg und jetzt?

    Man spielt vor einer sensationellen Kulisse von 1 000 - 3 000 Zuschauern. :roll: Außer bei Spielen gegen die Top 4 (RBS, Rapid, Austria und Sturm) kommen mehr. Das Stadion ist zum kotzen, aber da wird mittlerweile ein neues gebaut. Jedoch blickt der Verein mittlerweile in eine ungewisse Zukunft:

    Quelle: laola1.at

    ...anhand dieses Beispiels muss man Mateschitz (Red Bull) ja fast schon ein Kompliment machen, weil Salzburg steht wenigstens auf sicheren Füßen.
     
  4. Genau dabei liegt das Problem. Die Vereine verschulden sich immer mehr, aber niemand stoppt das ganze.
     
  5. Warum auch...macht jeder Staat doch genauso...so läuft eben das westliche System! Fortschritt pur...und am besten immer Wachstum!:lol::stirn:
     
  6. Felissilvestris

    Felissilvestris

    Ort:
    Bremen
    Kartenverkäufe:
    +7
    Tut mir leid, wenn ich diese Ansicht nicht ganz Teile. Mateschitz wollte einen Salzburger Traditionsklub endgültig aus der Geschichte tilgen. Zum Glück haben die Fans den Verein und seine Geschichte gerettet. Sportlich ist der SV Austria nun glaube ich schon zum vierten mal in Folge aufgestiegen und nähert sich wieder dem östereichischen Profifussball.

    Und der FC Red Bull Salzburg steht auch nur so lange auf sicheren Füßen, so lange Red Bull den Fussballsport weiterhin als gutes Marketinginstrument sieht. Ändert sich irgendwann mal die Unternehmensphilosophie ist es mit dem FC Red Bull ganz schnell vorbei!
     
  7. Nächster Millionen Transfer:

    Manchester City verpflichtet Silva von Valencia. Die Ablöse beträgt über 30 Millionen.


    Wenigstens wird in Valencia versucht, den kompletten Absturz, auf Grund der Schulden, zu verhindern, indem man sich von Top Spielern (Villa, Silva, Mata) trennt.
     
  8. naja im verhältnis zu den anderen ablösen find ich die 30-35 mio angemessen
     
  9. Biju

    Biju

    Ort:
    Lüneburg
    Kartenverkäufe:
    +14
    Trotzdem sind die anderen Summen auch alles andere als angemessen.
     
  10. MissWiese

    MissWiese Guest

    :lol:

    "Geld im Fußball"..

    Ich dachte jetz schon, da hat einer nen Ball gefunden mit Geld drin..... bei dem Thread-Titel :lol: :lol: "totaler Wahnsinn oder ganz normal" :lol:
     
  11. ja, austria Salzburg spielt jetzt ab der nächsten Saison schon in der Regionalliga (3. Liga)! :applaus:

    Mateschitz sieht seinen Zug mit Red Bull immernoch als Rettung des Profifußballs in Salzburg. Austria Salzburg stand ja finanziell am Ende, aber warum hat Mateschitz dann nicht Red Bull Austria Salzburg gegründet? :confused:
     
  12. LOOOOOOOOOOOOOL, made my day!:lol:
     
  13. naja ist ja auch besser als luft da rein zu pumpen die muss ja so oft nachfüllen.. die währung wird ja nur alle paar jahrzente gewechselt ,)
     
  14. MissWiese

    MissWiese Guest

    looool sowas

    @Maller

    und da heisst das immer, wir Bayern sind komisch :lol:
     
  15. Henry wechselt zu Red Bull. Da hat Mateschitz wieder Geld investiert...
    Sportlich find ich die MSL nicht wirklich interessant, da hätter er gleich nach Salzburg oder Leipzig gehen könnnen. :p
     
  16. Freie Marktwirtschaft? Diese Argumentation ist, mit Verlaub, Schwachsinn. Zumal St. Pauli gerade erst Asamoah verpflichtet hat. Dass Zweitligisten Probleme damit haben, einen Erstligaspieler zu verpflichten, ist glaube ich nicht mal sonderlich außergewöhnlich.
    Das eigentliche Problem ist dann doch eher, dass viele Vereine Geld ausgeben, das sie nicht haben. Dem soll ja jetzt aber auch ein Riegel vorgeschoben werden. Also finde ich den Zeitpunkt dieses Threads etwas merkwürdig.
    Und wenn wir über Investoren und Mäzen diskutieren wollen, sollte der Threadtitel spezialisiert werden.
     
  17. :roll: Asamoah wechselte ablösefrei zu Pauli. Außerdem verzichtet er dort auf sehr viel Gehalt.
     
  18. Er ist zu St. Pauli gewechselt, das reicht. Oder wäre deine Wunschvorstellung, dass von Bundes- bis Kreisliga alle Vereine einen gleichmäßigen Etat zur Verfügung haben?
     
  19. fvw1899

    fvw1899

    Ort:
    NULL
    Kartenverkäufe:
    +37
    Bitte als absolutes Positivbsp. auch unseren Claudio nicht vergessen!!:svw_applaus::svw_applaus:
     
  20. Nein. Das reicht hier eben nicht. In diesem Thread geht es um den Umgang mit Geld im Fußball und da spielt es schon eine sehr große Rolle, ob ein Spieler auf über die Hälfte seines Gehaltes verzichtet und von einem Verein ablösefrei gehen gelassen wird.

    Nein. Natürlich sollen nicht alle Vereine das ca. gleiche Etat haben. Es soll nur so sein, dass die Teams sich nicht immer höher verschulden, weil sie das Geld, welches sie ausgeben, nicht zu Verfügung haben.