Frauenfußball

Ergo wäre es legitim alle die Sportarten abzuschaffen die nicht genug Zuschauer bringen

 

die sportarten werden sich irgendwann evtl selbst abschaffen, wenn nicht genug zuschauer da sind, was nämlich bedeutet das die sponsoren ihre zahlungen reduzieren oder gar ganz einstellen.

die zuschauer haben eine menge in der hand, wenn sich keiner mehr für die eine oder andere sportart interessiert, bleibt diese über kurz oder lang auf der strecke.

aber ihr koennt helfen: https://www.sporthilfe.de/

 

Jupp. Ist in vielen Vereinen übrigens tatsächlich nicht ungewöhnlich, dass einzelne Abteilungen ausgegliedert oder ganz geschlossen werden. Häufig schließen sich auch Abteilungen des Vereins X irgendwann geschlossen dem Verein Y an, weil Verein X sich auf eine bestimmte Sparte konzentriert.

Übrigens Werder ist noch ein vergleichsweise sehr breit aufgestellter Sportverein.

Es geht halt ums liebe Geld. Bei den heutigen Kosten selbst im Amateursport hängt viel von der Einsatzbereitschaft ehrenamtlicher ab und, dass diese selbst einen großen Teil der Kosten tragen. Letztens erst eine längere Diskussion mit Leuten über die Startgelder für ein Jugendfussballhallentunier, ausnahmslos nahmen übrigens Mannschaften von Vereinen daran teil, die keine höheren Ambtionen pflegen. Ist schon immens welche Kosten die Organisation heute verschlingt. Nur noch wenige Leute sind bereit sich wirklich ehrenamtlich einzubringen. Hinzu kommt, dass wenn die Vereine öffentliche Sportsstätten nutzen, diese nicht mehr zwingend kostenfrei zur Nutzung überlassen werden.

 

Ich frage mich immer, wer von denjenigen, die immer so scheinheilig nach mehr Förderung des Frauenfußballs verlangen, eine Dauerkarte in der Damen-BL hat, Fanartikel kauft, im Trikot rumrennt und sich extra sky holen würde, um Frauen-BL zu kucken und wenn das eigene Team nicht spielt die Konferenz...

 

Das eine hat doch mit dem anderen wenig zu tun, oder? Man kann doch etwas fordern, weil es vernünftig ist (na gut, nicht unbedingt wirtschaftlich vernünftig, aber dass auch Mädchen und Frauen die Chance bekommen, Fußball im Verein zu spielen, ist ja erstmal ne gute Sache), ohne dass man Fan davon ist und sich alles anguckt und alles kauft... Ich kann doch z.B. auch fordern, dass der Sportverein in meinem Dorf weiter bestehen soll, ohne dass ich mir da jedes (oder überhaupt irgendein) Tischtennisspiel anschaue.

 

Nur würdest Du als Vereinsmitglied auch fordern, dass sich die Tischtennisabteilung selber trägt. Zu Recht.

Niemand fordert ja die Einstellung des Frauenfußballs. Und wenn ich statt nem Sohn ne Tochter kriege, dann spiel ich mit der auch Fußball und würde sie auch im Verein anmelden, wenn sie gerne Fußball spielen mag. Das ist doch völlig normal und gut.

Allerdings kucke ich selber im Fernsehen keinen Frauenfußball, wenn es sich vermeiden lässt. Ich kucke auch kein Tischtennis oder Schach. Trotzdem finde ich alle diese Sportarten gut und sie soll jeder machen. Nur finde ich den Ruf nach massiver (finanzieller) Förderung immer so komisch.

 

Meinst du das die Tischtennisabteilung sich bei Werder zum Beispiel selber trägt?

 

Keine Ahnung.

Ein wenig "Querfinanzierung" in Sportvereinen ist ja auch normal, manche Sparten haben einfach auch höhere Kosten für Geräte etc. als andere. Ich finde es auch richtig, dass der Frauenfußball ein wenig Geld vom Männerfußball abkriegt, denn es ist ja kein Konkurrenzprodukt, sondern es fördert die Beliebtheit der Sportart, wenn auch mehr Frauen spielen. Allerdings gibt es vermutlich sehr wenige Länder, in denen der Frauenfußball so gefördert wird wie hierzulande. Wenn dann trotzdem die Stadien leer sind, dann ist das halt so.

 

extra sky bringt die Damen-BL?

Ich könnte mir ganz gut vorstellen, dass die Damen-BL mehr Anklang finden könnte, wenn sie einen festen Sendeplatz im frei empfangbaren TV-Programm hätte. Ich finde, die Mädels hätten es verdient.

 

Das Problem ist nur, dass jeder Verein selbst entscheiden muss wie weit er noch zur Querfinanzierung bereit ist. Und hier kommt es dann auch irgendwann zu Konkurrenz unter den Abteilungen. Insbesondere die Abteilung die das Geld erwirtschaftet hat ja auch ein gewisses Interesse daran sich selbst zu erhalten bzw. die wirtschaftlich geschaffenen Spielräume zu nutzen und sie sich eben nicht dadurch beschneiden zu lassen, dass sie ein reines Zuschussprojekt mitfinanzieren.

@chodo

Dann bitte im werbefinanzierten TV oder als PPV-Angbot. Es ohnehin schon unverschämt wofür die ÖR die Zwangsgebühren verfeuern.

 

Umgekehrt wird ein Schuh draus - Gebührenfinanziertes Fernsehen hat mmn nur eine Existenzberechtigung, wenn es Inhalte bringt, die es sonst nicht ins Programm schaffen würden, aber trotzdem Zuschauer finden würden. CL ist also wild rausgeworfenes Geld, weil die exakt gleichen Inhalte sonst im Privatfernsehen laufen würden ohne den Gebührenzahler auch nur einen müden Cent zu kosten, regelmäßige Übertragungen von Randsportarten für die mittelgroßes Interesse herrscht, wie Frauenfußball, das bei gut vermarkteten Großereignissen ja durchaus zieht, müsste genau das sein, was stattdessen läuft. Unverschämt finde ich nicht, dass mir nicht jedes Format im ÖR gefällt, sondern dass Geld für Formate verballert wird, die es bereits gratis gibt (Telenovelas, Boulevardmagazine, 08/15 Quizshows, CL Übertragungen...).

 

Will jetzt keine Diskussion über die ÖR aufmachen. Aber für mich gehört das zu recht gestutzt, sich auf Informationssendungen und Übertragungen aus Parlamenten beschränken. Mehr nicht.

Dazu stört mich, dass sie regelmäßig Rechte halten, die sie nicht nutzen und jeden, der irgendetwas machen will gleich Lizenzgebühren abverlangen.

 

Jedenfalls werfen die mit vollen Händen zum Fenster raus, was sie vorher via GEZ mit Mafia-Methoden jedermann aus der Tasche gezogen haben. Was wäre das schön, wenn es dafür wenigstens seriösere Informationen und niveauvollere Unterhaltung gäbe.

Aber das Thema gehört wirklich nicht hierher.

Das kann SAT1 / Kabel1 auch. Ich weiß nicht, wie oft ich mich schon geärgert habe, dass die auf ihren CL- oder EL-Rechten hockten und trotzdem irgendeinen Volksverdummungsmüll gesendet haben. Schrecklich.

Um zum Thema Damen-BL zurückzukommen: Da die Privaten nunmal nicht genug Werbeeinnahmen damit generieren können (oder dies annehmen), wäre es eigentlich an den ÖR, zumindest ein kleines Eckchen in einem ihrer gefühlten 250 Sender dafür freizumachen - vor allem nach dem Werbegetrommel, dass vor der Damen-WM (incl. Tatort zu diesem Thema) bei den ÖRs gelaufen ist.

 

In diesem Zusammenhang vielleicht ganz interessant:

Keine Chance für weibliche Fußballprofis

 

:eek: Krass dabei galt doch die USA als DAS Land des Frauenfußballs, mit vollen Stadien und guten Chancen für die Spielerinnen...

 

Denke mal der Männerfussball hat dem Frauenfussball in den USA nun auch den Rang abgelaufen. Die MLS steht eigentlich ganz gut da. Und dazu muss man eben feststellen, dass "volle Stadien" ein sehr relativer Begriff sind. Das steht was von im Schnitt 3500 Zuschauern. Ich zitiere dazu mal den Wikipedia-Artikel zur Frauenfußball Bundesliga:

Im Vergleich dazu kann man bei einem Schnitt von 3500 Zuschauern durchaus von "vollen Stadien" reden.

Belegt nur meine These, dass der Frauenfußball schlicht keinen wirklich guten Zuschauerzuspruch erfährt. Woran das liegen mag, kann ja jeder selbst beurteilen.

 

Darüber gibt es vielfältige Untersuchungen.

Einer der Gründe besteht sicherlich darin, dass Frauenfußball so lange gesellschaftlich verpönt war und sich nicht, wie z.B. beim Tennis, parallel zum Männersport entwickeln konnte. Zudem hat der Frauenfußball im Gegensatz z.B. auch zum Damentennis gar keine eigene Identität. Niemand käme auf die Idee, Azarenka vorzuwerfen, dass sie gegen einen 16jährigen Top-Juniorenspieler verlieren würde, weil man weiß, dass Damentennis eben eine eigenständige Sportart ist. Das fängt ja schon bei der Kleidung an, wogegen Frauenfußballerinnen immer so aussehen, als trügen sie die alten Klamotten ihrer großen Brüder auf.

Der Frauenfußball ist, unter anderem deswegen, nichts weiter als ein wurmfortsatz des "richtigen" Fußballs (nicht umsonst wird immer von Frauenfußball und von Fußball gesprochen, nie aber von Männerfußball, weil das eine Tautologie wäre: Fußball ist Männerfußball).

 

Ich sehe gerade dieses Thema hier und dazu etliche voruteilsgeladene Beiträge.

Neben Bundesliga bin ich auch häufiger Zuschauer bei Damen- und Jugend-Fussballspielen.

Ich stelle fest, dass Frauenfussball natürlich gegenüber dem Männerfussball schon durch die historische Entwicklung und Aversionen (auch heute noch) gegen den Frauenfussbal belastet ist und nie annähernd den Stellenwert wie Männerfußball erreichen wird.

In gewisser Hinsicht handelt es sich beim Frauen-Fußbal doch um eine andere Sportart.

Der Frauen- unterscheidet sich vom Männerfaußball vor allem durch folgende Faktoren:

- Frauen spielen einen mehr technischen, weniger harten und brutalen Fußball
- Frauen verhalten sich fairer gegeneinander
- Frauen attackieren den Schiedsrichter nicht in dem Maße wie Männer
- Frauen scheinen eine andere Physis zu haben als Männer: Sie rotzen und spucken nicht
- Frauen spielen weniger foul
- Wenn Frauen gefoult werden, schreien und jammern sie nicht annähernd so viel wie Männer.
- Das Gewinnenwollen ohne Rücksicht auf Gegner und Anstand liegt den Frauen weniger

Dies und anderes sind alles Faktoren, die in der Öffentlichkeit anscheinend nicht so geschätzt werden. Und deshalb werden die Frauen im Fußball noch auf längere Zeit ein Schattendasein führen, auch wenn etwa der Mächen-Fußball zahlenmäßig ständig zunimmt.

Euagoras

 

Oder es liegt weiterhin daran, dass Frauenfußball nicht für jeden ansehnlich ist und er somit weiterhin ignoriert wird.