Frank Baumann (Geschäftsführer Sport)

Der Verein Werder Bremen atmet den Fußball wie nur wenige andere in Deutschland. Werder Bremen ist in unabhängigen Studien mehrfach zum zweitsympathischsten Verein der Bundesliga gewählt worden, was kein Zufall ist. Über die Gründe dafür ließe sich trefflich diskutieren. Was zweifellos feststehen dürfte ist, dass dieser Verein eine Seele hat. Eine Seele, die er nicht verkaufen möchte. Er steht für Seriösität, für Ruhe, für Geduld, für Nachhaltigkeit, für Weitsicht, für Toleranz und diverse andere Attribute, die von Beobachtern, auch neutralen, wohlwollend honoriert werden. Die Gesamtperformance bildet in gewisser Weise ein Alleinstellungsmerkmal, das besonders wertvoll ist!

Wie ist an einem, im Vergleich zu vielen Konkurrenten, wirtschaftlich benachteiligten Standort, die sportliche Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, ohne oben angesprochen Werte aufzugeben? Die aktuelle Führung verfolgt eine Vision, die der damals neue Vorsitzende des Aufsichtsrates, Marco Bode, einst sinngemäß folgendermaßen beschrieb: "Wir möchten den Verein aufstellen, wie ein kleiner FC Barcelona"! Ein Ansinnen, das ihm auch damals Hohn und Spott in diesem oft völlig unreflektierten Forum eingebracht hat. Er hätte auch ..."wie Ajax Amsterdam",...sagen können, was vielleicht ein wenig moderater interpretiert worden wäre.

Was meinte er damit?
Werder möchte durch frühzeitige Sichtung junger Spieler, durch gezielte Förderung, durch hohe Durchlässigkeiten zwischen den Jahrgangsstufen, durch nachhaltig wirksame Ausbildung, durch Rundumkonzepte bzgl. Spielsystemen, Spieler-, Trainer- und Funktionärsausbildung ein "Produkt aus einem Guss" anbieten, wie es die oben genannten Vereine erfolgreich vorgemacht haben.

Die Schwingungen dieser Vision sind derzeit überall zu spüren. Dieser Vorstellung, diesem Traum folgen schon jetzt die Planungen zur Einrichtung eines Technischen Direktors. Zunächst einmal unabhängig davon, wer diesen Posten wann, ab wann und wie lange übernimmt. Es ist davon auszugehen, dass die "vibrations" enorme Energie aufnehmen werden, wenn das Vorhaben von der MItgliederversammlung mehrheitlich angenommen werden sollte.

Dieser Vision folgt die Aufstellung einer Trainerliste zur Nachfolge eines leider gescheiterten Trainers, A. Nouri. Man darf davon ausgehen, dass auf der Liste insbesondere solche Namen ganz oben standen, die bereit zu sein scheinen, diesen eingeschlagenen Kurs mittel- bis langfristig mitzugehen. Weniger also solche Namen, die möglicherweise den Klassenerhalt versprechen, mittelfristig aber eher nicht zu halten sein würden, wie Tuchel und auch Labbadia. Bei Letzterem hängt es möglicherweise auch an mangelndem Zutrauen von Werder-Seite zur Nachhaltigkeit dessen Arbeit.

Dass mit Kohfeldt nun bereits der 3. Nachwuchsstrainer zur Erstligamannschaft hochgezogen wird, erscheint vor diesem Hintergund nur logisch, die Kennzeichnung des Profils eines Kohfeldt als "benchmark" wirkt verständlich.

Die Mannschaften unterhalb des Erstliga-Profiteams spielen bei diesem Ansatz eine herausragende Rolle. Daher ist auch die Besetzung der Funktionsposten bei diesen Teams von großer Bedeutung. Wurde für die U23 mit Zapel nun ein Trainer geholt, der sich dieses Projekt mittelfristig vorstellen kann? Seine Aussagen nach der Vorstellung lassen darauf schließen.

Welche Rolle spielt der "Stallgeruch"? Wie am Beispiel Zapel zu erkennen, ist es keine Grundvoraussetzung. Wichtig ist die Identifikation mit dem Verein und mit der Idee. Wichtig ist der Wille, Teil dieses Modells, Teil dieses Systems, Part dieser Bewegung zu sein. Wie die Beispiele der Vorbild-Vereine zeigen, ist eine Vergangenheit im Verein oft ein Vorteil. Die Identifikation ist häufig noch vorhanden, der Kandidat ist infiziert. Reibungsverluste, Überzeugungsarbeit, Zeitbedarf kann eingespart, Ressourcen könnten zielgerichteter eingesetzt werden.

Welche Rolle spielt Baumann?
Es versteht sich von selbst, dass er als Ehrenspielführer des Vereins die Identifkation für den Verein und dessen Werte mitbringt. Er ist für die nun bekleidete Position vom Verein ausgebildet worden, hat sich gezielt ums Scouting gekümmert, was für Werder Bremen von elementarer Bedeutung ist und weiter sein wird. Seine ersten Transfers haben bestätigt, was man sich von ihm versprochen hat. Ein Gnabry wurde lange beobachtet, ein Kruse wurde ebenso vom Modell "Werder" überzeugt, wie auch Delaney, Bauer u.a.!! Baumann ist ein wichtiges Zahnrad dieses Gesamtansatzes, aber auch "nur" 1 Zahnrad. Er erfüllt seine Rolle in der Dynamik dieses Systems, was selbstverständlich nicht ohne Unwuchten auskommen wird.

Warum diskutiert Werder über Schaaf?
Schaaf steht für Werder Bremen, für dessen Werte, für den Umgang mit diesen Werten wie kaum ein Zweiter. Er kennt Verein, Liga, und europäischen Verband. Er kennt den Fußball, seine Protagonisten, seine Strömungen und Entwicklungen. Er hätte Interesse an dem Projekt, an der Idee "Werder Bremen" ohnehin. Statt Schaaf könnten sicher auch andere Persönlichkeiten diesen demnächst zentralen Posten übernehmen, wenn sie sich denn dazu entschließen könnten. Ich denke da an Idole wie Brathseth, Herzog oder auch Rufer, die für Werder Bremen Vieles geben würden. Auch die Veränderung ihres Lebensmittelpunktes?

Werder Bremen lebt, Werder Bremn bebt. Dieser Verein ist viel zukunftsgerichteter als es ein von "Shareholder-value-Ansätzen" getriebenes Investorenmodell je sein könnte. Die hier permanent angestimmten Abgesänge auf diesen Verein waren nicht nur in den letzen 7 Jahren fehl am Platz, sie wären es sehr wahrscheinlich auch, wenn dieser Verein am Saisonende absteigen sollte.
Die Seele dieses Vereins wird nicht so schnell sterben.

Viel Spaß beim Zerreißen eines von einem ewiggestrigen Werder-Jünger durch eine grünweiße Brille verfassten naiven Denkansatzes!

 

Ich möchte diesen Beitrag nicht kommentieren, er würde ggf. verwässert werden.
Werder Bremen ist mehr, als nur eine Bundesligamannschaft.

 

Da stimme ich dir zu.
Also unseren Kader sehe ich im gesamten auch nicht so schlecht wie es die Tabelle derzeit zeigt. Genauso eben auch nicht so gut wie es die letzte RR gezeigt hatte.

Ansonsten stimme ich aber eher nicht zu.
Was sind denn noch große Altlasten die auf‘s Budget schlagen?

TGS - seit Ewigkeiten ein fester Stammspieler
Bargfrede - feste Größe trotz seiner ganzen Verletzungen
Juno - dem hat Baumann eine VVL angeboten, also will er auch, dass er bleibt.

Als Hypothek sehe ich einzig AronJo und evtl. einen Hajrovic.

Und das kann es nicht sein. Ein paar Spieler hat man überall die nicht so funktionieren wie man es sich vorstellt.
Da jetzt den Maßstab hinlegen nach dem Motto „die drücken so aufs Budget, dass nix anderes möglich ist“ wäre ziemlich armselig.


Baumann muss jetzt im Winter einfach Qualität ins Mittelfeld bringen. Dann können auch unsere vielen Stürmer sich mal darauf fokussieren.

Juno zB würde ich ehr im Winter noch für ein paar Euro verkaufen, statt verlängern. Oder eben auslaufen lassen. Der ist bei uns Geoßverdiener, aber setzt in der Krise 0 Impulse für Verbesserung. Das macht für mich ein Führungsspieler, Kapitän und höhere Bezahlung als der Durchschnitt aus. Impulse setzen, sich leistungsmässig abheben vom Rest. Der blubbert nur irgendwas in irgendein Mikro und taucht dann ab wenn es darum geht seinen Worten Taten folgen zu lassen. Ganz schwach und für mich der falsche Kapitän!

Ich würde wahrscheinlich versuchen einen Ishak und Möhwald von Nürnberg zu bekommen. Lieber noch einen Kittel von Ingolstadt, halten ich aber für unrealistisch.

Ishak könnte man zusätzlich motivieren, wenn er nämlich in der RR ordentlich netzt, dann hat er noch Chancen auf die N11 mit Schweden. In der 2. Liga bei Nürnberg eher weniger.

Da müssen jetzt einfach noch 2-3 Transfers kommen die sitzen! Vielleicht der so genannte Vorgriff für einen Juno Ersatz. Und mittlerweile halte ich ihn für sehr ersetzbar.
Und im Sturm eben einen Mann auch als Vorgriff, weil aronJo in die 3. Liga geht, Belfodil die Option nicht gezogen wird, Jo-Jo in der 3. Liga kickt und unser Chinese eh keine Arbeitserlaubnis hat.

Bleiben als Stürmer nur noch Kruse und Bartels. Letzterer bekanntlich mit sehr schwacher Performance diese Saison.

 

oder um es anders auszudrücken: alles was man dazu noch ergänzen würde wäre nur "schlechter" manchmal muss man etwas auch mal so stehen lassen

 

Spieler wie Petsos, Thy, Yatabare, Izet oder AronJo.

 

Hey nichts zu AronJo, der Junge wird gegen Hannover spielen und 2 Buden machen. Dann ist er gesetzt und wird Torschützenkönig 2017/2018

 

Klingt super, ist bei einem Abstieg aber alles in Gefahr. Da gehts dann an den Rotstift und zwar auch beim staff. An Strategie kann man aufschreiben was man will, wenn die Zahlen nicht mitspielen ist vieles nicht umsetzbar. Auch in Liga zwei werden wir vielleicht geliebt werden für diese Vereinsseele, aber von sehr viel weniger Menschen. Außerdem bekommen die Zuwendungen andere. Ganz im ernst, ich habe Werder immer für diese Andersartigkeit verehrt, aber wenn die Leistungen ausbleiben und unsere einstigen Vorteile zu unseren jetzigen Nachteilen werden, dann ist es kurz vor Ultimo! Nur einem Ziel oder einer Strategie alles unterzuordnen und nicht auf aktuelle Trends zu reagieren ist gelinde gesagt ............ ich kanns noch nicht mal aufschreiben
Wir müssen einfach lernen, wenn wir kleine Risiken vermeiden, dann nehmen wir das große Risiko (Abstieg) in Kauf ...........
Außerdem ne aufkommende Krise, (die schon vorher zweimal in ähnlicher Form da war) wissentlich zu ignorieren bzw. öffentlich weg zu argumentieren, hat aber gar nix mit Strategieorientierter Führung zu tun!

Ich will im übrigen Deinen Kommentar nicht zerreißen, kann sogar alles nachvollziehen und es wäre sogar super wenns alles so klappen würde. Ich hab nur sachlich schlichtweg ne ganz andere Meinung über die Dynamik die heutzutage herrscht ...... allenthalben!

 

Ich kann beckstown nur zustimmen. Allein mit Idealismus gegen eine kommerzielle Welt.....kann und wird nicht gutgehen. Und der Ansatz geht auch davon aus, dass bei Werder Bremen ausschließlich Spitzenleute unterwegs sind, die dann - je nach Einsatz - ebenfalls nur Spitzenleistung bringen. An Baumann, Bode, Nouri, Skripnik etc. hat man gesehen, dass allein das schon eine krasse Fehleinschätzung ist. Wenn man dann auf die Meriten zuletzt aktiven Trainer sieht, enden die Erfolge schnell im mittleren Niveau. Und so ist aus dem Modell auch nicht viel mehr als Mittelmaß herausgekommen, denn Bremen ist nun mal nicht durchweg mit überdurchschnittlichem Personal besetzt.
Sind andere Vereine auch nicht, klar - aber die anderen Vereine gehen mehr mit dem Markt, was Kraft spart.

 

Ich hab schon ziemlich viel richtig vorher gesagt
Da wäre, dass AN am 10. Spieltag geht, dass Kohfeldt Nachfolger wird, dass genannte Tor und der Sieg am Wochenende
Mein Kollege im Büro hat sogar schon Karten verkauft, weil ich meinte, die verlieren das Spiel gegen Augsburg und zack passierte auch.

Also es wird schon, ich bin auch weiter davon überzeugt, dass wir die Saison auf Platz 12 beenden. Ich glaub allerdings auch, dass Kohfeldt bleibt und wir zum Sommer tatsächlich n neuen Trainer bekommen werden.

 

Tu mir BITTE einen Gefallen McBurn: verleg bitte NIE die Kristallkugel!

 

ich muss dazu anmerken das ich den "like" button zu Deinem Beitrag sehr sehr ungern gedrückt habe! eben weil mir das ganz und garnicht gefällt was ich da lese. ist mMn aber leider leider leider Realität und der muss man sich STELLEN!

 

Sehr guter Beitrag, estan54!!

 

Was meinst Du damit?

 

Ich glaube, dass Du hier irrst.

Weder sind die Gründe für die Krisen direkt zu vergleichen, noch hat man auf aktuelle Entwicklungen nicht reagiert.

Hat man nicht jüngst erst Nouri entlassen? Hat man nicht im Mai 2016 Eichin entlassen?

Der eine war Trainer, der andere Geschäftsführer.

 

Ich glaube, dass er das anders gemeint hat. Vermutlich wollte er damit sagen, dass man ein Risiko in Form eines externen Trainers, der vermutlich ordentlich Geld kostet genauso scheut, wie einen Transfer eines Stürmers, der uns mit ein paar Buden aus dem Fiasko schießen könnte, sowie eines Innenverteidigers der auch mal Stabilität bringt. Die letzten beiden Punkte hat sich Frank Baumann für die Sommerpause ausgesucht und keinen eingehalten. Das Ergebnis mit Bauer und Belfodil kennt jeder.

 

Mich verblüfft immer diese Überzeugung, die Inbrunst und das Abschließende in diesen vernichtenden Urteilen. Wenn es dann anders kommt, dann herrscht bei einigen wieder monatelange Funkstille weil man zufällig gerade "wichtige Dinge zu tun" hat. Was du da schreibst, das kann man eins zu eins auf Dortmund beziehen, die tristen Zeiten als man mit van Marwijk, Röber und Doll sehr viel Geld verbraten hat bei mittelmäßigem -für Dortmunder Verhältnisse unterirdischem- Erfolg. Und war da nicht noch was anderes? Haben die Herren Watzke und Zorc, heute immer noch in Amt und Würden, nicht damals schon in verantwortlicher Position gesessen als sie nicht nur drei Trainer feuern mussten sondern als Dortmund de facto pleite war und in die 9. Liga hätte geschickt werden müssen? Wie würde wohl das Urteil über Frank Baumann ausfallen, wenn Werder in 5 Jahren mit 150mio € Schulden da steht, auf Gedeih und Verderb den Banken ausgeliefert wie Dortmund damals, unter der Ägide von Zorc? Aber es gibt bestimmt Erklärungen dafür wieso Zorc ein Vollblutprofi ist und Baumann, nach einem Jahr, erkennbar nix kann.

 

Sorry aber Stabilität hatten wir. Die Nummer mit dem Stürmer ist in die Hose gegangen und das ist ein Beispiel für zu geringes Risiko aber dann wiederum, wer hätte denn auch gedacht, daß der Trainer der Mannschaft derartig Knebel anlegt, daß Führungsspieler sich öffentlich anfangen zu beschweren? Hätte ein Selke vorne etwas gebracht, wenn er so in der Luft hängt wie Belfodil? Ich denke nicht. Was nicht heißt, daß ich Selke nicht gerne hier gesehen hätte.