Frank Baumann (Geschäftsführer Sport)

Dieses Thema im Forum "Profi-Team" wurde erstellt von Rudi64, 22. Juli 2008.

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Frank Baumann hört im Sommer 2024 auf. Diese Entscheidung findet ihr...

  1. .... richtig

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  2. ... egal

    7 Stimme(n)
    10,1%
  3. ... falsch

    9 Stimme(n)
    13,0%
  1. wo wir wieder beim thema wären, wat syker angesprochen hat "Man will zwar international spielen, aber bitte zu Kosten a la 90er Jahre. 1999 lagert man eine KG aus, um für externes Geld Stukturen zu schaffen, will das aber im Grunde gar nicht." hier hat man keinen plan, wat man eigentlich will. ein gescheiter durchdachter plan wäre mal wat!
     
  2. DR AKR

    DR AKR Guest

    Der Aufbau dieser Strukturen erfordert zumindest Zeit. Zeit, die man nach einem seinerzeit sehr überraschenden Doublegewinn ( nachdem man zu Beginn besagter Saison gegen ein gewisses Pasching noch die Teilnahme am Uefa -Cup verspielt hatte) nicht hatte, bzw. sich nicht nehmen wollte.

    Plötzlich war man mittendrin und wollte es möglichst lange bleiben.

    Das man nicht "will", bzw. "wollte", stimmt ganz sicher für viele der derzeitig zu beobachtenden Auswüchse (siehe Situation der englischen Klubs). Sivh unabhängiger vom sportlichen Erfolg aufzustellen, was eben Zeit und weitsichtige Entscheidungen erfordert, war und ist aber auch im Sinne Werder Bremens.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 23. August 2017
  3. FatTony

    FatTony Guest

    Völliger Quatsch. Werder hatte, wie auch von dir korrekt mehrfach erwähnt, als erster Verein in der Bundesliga die professionellen Strukturen um genau an die großen Geldquellen zu kommen an die man kommen wollte. Man muss diese nur eben auch nutzen und sich selbst nicht kleiner machen als man ist. Mit deiner Begründung und der anderer könnten zum Beispiel Vereine aus strukturschwachen Regionen wie Liverpool und Manchester niemals auch nur im Ansatz erfolgreich sein, beide noch dazu kleiner als die Stadt Bremen und dennoch reden wir komischerweise über die beiden erfolgreichsten Vereine Englands. Schon lustig, die stinken gegen die Weltstadt London an und wir sollen an Gelsenkirchen scheitern? Made my day ;)
     
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  4. FatTony

    FatTony Guest

    Man wollte sie sich nicht nehmen. Allofs Mantra war, wir sind das kleine Bremen und Punkt aus Basta. Mit so einer Einstellung kommst du natürlich nicht weit. Und man wollte als das kleine sympathische Bremen wahrgenommen werden, das mit wenig Einsatz an Mitteln gegen die Bayern anstinkt. Dummerweise hat Allofs dann aber angefangen zu zocken ohne entsprechendes Sicherungsseil und doppelten Boden. Tja, Rest ist bekannt. Aber lassen wir das, hier ist Baumann-Land ;)
     
  5. Bremen

    Bremen Moderator

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    +5
    Kommt darauf an, wie in dem Fall das Wort Strukturen gemeint ist (deswegen habe ich in meinem vorherigen Beitrag dieses Wort bewusst vermieden). Bei den Werder-Strukturen bin ich zu 1899% bei Dir, denn die waren hier über Jahre sehr verkrustest, ohne daß der Eindruck vorhanden war, daß dahingehende notwendige Veränderungen gewünscht wären. Aber es sind auch Strukturen vorhanden, auf die ein Club keinen Einfluss hat,wie z.B.die Wirtschaftskraft einer Region.
     
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  6. FatTony

    FatTony Guest

    Die Region ist das eine, klar. Aber die bestimmt nicht über Wohl und Wehe eines Vereines. Denn am Ende des Tages kannst du nicht darauf bauen zufällig einen Global Player in deiner Stadt zu haben, der Verein muss aus sich heraus wachsen. Und dafür hatte Werder doch beste Voraussetzungen. Das Image, die sportlichen Erfolge, die "Konzern"struktur. Hier haben wir natürlich keine Selbstläufer, das ist mir auch klar aber wenn man es gar nicht erst versucht dann kann es natürlich auch nichts werden.
     
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  7. Gerade dann wird die Kontrolle eher kritisch durchgesetzt, weil die Mitglieder im AR sich mehr mit dem Verein identifizieren und das Beste für den Verein wollen, als irgendein Externer, der (auch als AR-Mitglied, je nach politischer oder wirtschaftlicher Position) auch ganz einfach den Verein wechseln kann, wie es ihm passt.

    Der Absturz vom CL-Teilnehmer zu dem, was wir jetzt sind, hat vielerlei Gründe. Dass dabei manche Personalentscheidung zu zögerlich entschieden wurde, ist dabei einer der kleineren Gründe, und in meinen Augen auch weniger irgendwelchen Seilschaften geschuldet, viel mehr "zu großer" Dankbarkeit und Vertrauen.

    Hattest du, glaub ich, gestern schon mal geschrieben. Wie sieht denn ein durchdachter Plan aus? Oder anders: Glaubst du ernsthaft in einem Bundesliga-Verein sitzen Menschen an verantwortungsvollen Posten, die null Durchblick haben. Selbst Todt in Hamburg hat vom Geschäftmehr Ahnung als 99% aller User in Foren.
     
  8. Bremen

    Bremen Moderator

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    Man muß schon differenzieren.Die von mir erwähnten Geldquellen sind für den Unterhalt einer Mannschaftdirekt nicht geeignet, weil der Verkauf von Anteilen nur einmalige Geldquellen sind, während eine Mannschaft kontinuierlich bezahlt werden muß. Somit lässt sich der Erlös aus dem Verkauf von Anteilen sinnvoll nur in langfristige Einmalinvestitionen verwenden, was jedoch indirekt das Budget für den Unterhalt des Kaders entlastet.

    Auch wenn Liverpool und Manchester wie Bremen strukturschwache Regionen sind, kann man diese in Bezug auf den Fussball aus mehreren Gründen kaum mit Werder vergleichen: die Clubs befinden sich in Ivestorenhänden, der Fußball in diesen Städten hat dort - ähnlich wie hierzulande im Ruhrgebiet - historisch einen wesentlich höheren Stellenwert in der Gesellschaft als hier in Bremen; in England ist man auch in Bezug auf Fußball wesentlich konsumfreudiger als in Deutschland, dort ist z.B. die Abonenntenzahl für Fußball im Pay-TV in der Summe höher, obwohl die Zahl der Einwohner um etwa 1/3 gringer ist; etc.
     
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  9. rudi1980

    rudi1980

    Ort:
    Wilhelmshaven
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    Dazu habe ich auch schon mal geschrieben das es Quark ist, was da gesagt wird. 1999 konnte man schon absehen, das an mit dem Eta nicht CL spielen kann.
    Schau dir doch einfach mal die Preisentwicklung für ein Sitzplatz im Weserstadion an. Da sieht man schon ein deutlicher anstieg von 1990 zu heute.
    Wobei man in den 90er tatsächlich auch Einnahmen hatte die man noch verwerten konnte.
    Heute ist ein Ausverkauftes Weserstadion nur noch Kostendeckend zu den Ausgaben für den Betrieb Weserstadion während des Spiels. Das Heißt alles was zum Spiel gehört, Betriebskosten für das Weserstadion, Personalkosten unsw. werden von den Stadioneinnahmen heut zu tage 1:1 gefressen. Das wir immer noch für 10-15€ in die "Ostkurve" dürfen, ist schon Sozial von Werder. Das gleichen aber die Einnahmen durch Getränke und Essen wieder aus. Auch der VIP bereich gleicht das nicht alleine aus.

    Aber schon allein daran sieht man schon Das denn Verantwortlichen schon bewusst ist das man den Eta aus den 90er nicht mal mehr Bundesliga tauglich wäre.

    Und der Eta ist auch schon längst wesentlich Höher als in den 90er. Die kosten einer 3. Liga Mannschaft passt noch etwa zu dem Eta der 90er für mehr würde es nicht mehr reichen. Wenn wir immer noch mit dem Eta der 90er agieren würden, würden wir auch schon längst nicht einmal Bundesliga spielen. Schon vor 2004 hat man die Spielergehälter erheblich aufstocken müssen um Webbewerbfähig zu bleiben. Oder glaubt irgendeiner das wir 1990 auch schon 1-2 Mio Gehalt gezahlt haben? Sicher nicht.
    Klar haben wir auch Spieler die keine Mio verdienen aber unter 200.000€ spielt keiner mehr. Wenn ich mich richtig erinnere war das damals das Standert in der Bundesliga.
    Man konnte sich zur der Zeit nicht mal vorstellen, das es bei Werder Spieler gegeben haben wird, die deutlich mehr als 4 Mio Gehalt bekommen. Solche Spieler hatten wir. Auch ein Ailton hätte es wohl bekommen können und auch er hat hier am ende noch 2 Mio € bekommen. Da haben wir nicht mal CL gespielt.
    Jetzt haben wir die Gehaltsspierale etwas zurück drehen müssen. Weil eben die Einnahmen sind nicht da, um die Gehaltsspierale weiter ausufern zu lassen.
    Eigentlich wäre das Geld auch da, aber es würde nicht genug Geld nach fließen um dauerhaft Gehälter wie aus der CL üblich auch zu zahlen zu können. Das ist wohl auch der Grund warum wir nicht jeden Spieler halten können. Und auch Gleichzeitig der Grund warum wir nicht jeden Spieler an die Weser locken können.
     
  10. Bremen

    Bremen Moderator

    Kartenverkäufe:
    +5
    Kann durchaus sein. Andererseits birgt eine langejährige gute Verbindung stets die Gefahr, daß (un)bewusst persönliche über die sachlichen Angelegenheiten gestellt werden, in Folge dessen weniger genau kontrolliert wird (Finanzierungsplan vom Stadionausbau?) bzw. es schwerer fällt, unbequeme Entscheidungen zu treffen. Ein weiteres Risiko ist die Betriebsblindheit, von der Externe weniger befallen sind als Altgediente.
     
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  11. DR AKR

    DR AKR Guest

    Diese Voraussetzungen hat Werder ja im übrigen immer noch und könnte sie im Bedarfsfall, im Gegensatz zu vielen Konkurrenten, fast vollständig ausspielen.
     
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  12. DR AKR

    DR AKR Guest

    Diese Sachverhalte allerdings sind in Vereins- und Gesellschaftergremien, die sich formell gegenseitig kontrollieren, weniger zu befürchten als andernorts, wo z.B Funktionsträger selbst jedwede Kontrolle ihrer Arbeit kategorisch und ausdrücklich ablehnen.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 23. August 2017
  13. FatTony

    FatTony Guest

    Die Vereine waren nicht immer in Investorenhänden, Liverpool war englischer Rekordmeister weit bevor der Irrsinn dort losgegangen ist, auch Manchester war kein unbekannter Zweiligist vor dem Börsengang. Das ist also kein Argument. Und auch die Bedeutung des Fußballs, wie viel bedeutsamer als in Deutschland und speziell in Bremen kann der Fußball denn sein? Ich weiß nicht ob dein Nickname auch dein Wohnort ist, aber die ganze Stadt ist Werder Bremen, also auch hier kann man kaum sagen der Stellenwert wäre nicht gegeben. Ich will hier nun weißgott nicht Bremen mit Manchester auf eine Stufe heben, aber dieses ständige "In Bremen geht das nicht" ist für mich einfach mal Humbug. Wir reden immerhin über die Nummer 2 in Deutschland, ein Verein der eine Zeitlang jedes Jahr einen Titel geholt hat, Dauergast in europäischen Wettbewerben, erster Teilnehmer der CL und auch danach Dauergast in Europa. Mich nervt dieses permanente Duckmäusertum und im übrigen nervt(e) das auch viele Fans anderer Vereine, gerade als Werder erfolgreich war und permanent so getan hat als wäre man die arme Kirchenmaus dabei hat man in Spieler investiert wie kaum ein zweiter Verein. Man WOLLTE nicht den Schritt gehen mehr zu sein als das kleine Bremen, man WOLLTE das Image haben Bayern mit vermeintlich kleinen Mitteln zu ärgern. Na bitte schön, die Quittung haben wir bekommen.
     
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  14. Was aber alles zu Lasten des eigenen Herzensvereins geht, und deswegen eher weniger vorkommt. Anders, als wenn es Seilschaften innerhalb eines ARs gibt, die mit dem Verein/Unternehmen allerdings weniger Bezug hat. Dann ist die Gefahr weitaus größer dass persönliche Schicksale eher geschützt werden, zu Lasten der beliebigen Firma.
     
  15. DR AKR

    DR AKR Guest

    Das sehe ich anders, @FatTony:

    "Sich selbst klein reden", "Selbstverniedlichung", "Duckmaeusertum" sind Phrasen einer dafür dankbaren Presse und Medienlandschaft. Die Realität in Bremen und im Umfeld Werders dürfte dann doch ein wenig anders aussehen. (auch wenn ich selbst (noch) nie in Bremen gelebt habe).

    Vor ca 3 Wochen war in einer der beiden einschlägigen Zeitungen ein Bericht über den Werder drohenden und gerade noch abgewendeten Lizenzentzug Ende der 70er Jahre zu lesen, dessen Inhalt und Aussagen die Werder-Verantwortlichen damals bis heute nachhaltig geprägt haben dürfte.

    Über mehrere Jahrzehnte hinweg, abgesehen von den häufig thematisierten CL-Euphorie-geschwaengerten Jahren, haben Werder-Verantwortliche vernünftig gewirtschaftet. Der Standort Bremen weist oben besagte Nachteile auf, daneben aber eben auch unglaublich wertvolle Vorteile. Hier ist ruhiges, geduldiges Arbeiten möglich. Hier vertraut man dem Personal, hier pflegt man i. d. R. weitsichtige und nachhaltig wirksame Entscheidungen zu treffen, hier achtet man i.d.R. auf seine Werte, ist sich seiner Verantwortung gegenüber anderen bewusst.

    Ich bin mir ganz sicher, dass man nicht trotz, sondern wegen dieser Werte so viele Erfolge hat feiern und noch immer Platz 2 der ewigen Tabelle besetzen können/kann und dass auch die Faszination und Bekanntheit dieses Vereins mit dieser Eigenwilligkeit zu tun hat.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 23. August 2017
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  16. Bremen

    Bremen Moderator

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    +5
    Dem Herzverein hilft es - wie es die Vergangenheit leider ja schon gezeigt hat - auch nicht, wenn aus persönlicher Verbindung das Kontrollorgan seiner Aufgabe nicht ausreichend nachkommt und somit die Wettbewerbsfähigkeit,ggf. sogar die Existenz des Clubs riskiert wird. Schließlich geht es hier nicht nur um den Herzverein SV Werder Bremen, sondern - auch wenn es bei Fans eher in den Hintergrund rückt - um die Menschen hinter der Profimannschaft, deren Arbeitsplätze von einem Verbleib in der 1. Bundesliga abhängig sind. Das soll nicht heißen, daß das Emotionale überhaupt keine Rolle mehr spielen darf, im Gegenteil, denn Fußball lebt von seinen Emotionen; das darf jedoch nicht gleichbedeutend damit sein, daß das Emotionale bzw. persönliche Verbundenheit über den wirtschaftlichen Notwendigkeiten stehen darf. Werder ist mit rund 100 Mio. € Umsatz ein mittelstädniges Unternehmen, und muß somit auch entsprechend geführt werden, wozu leider auch das Fällen von unbequemen Entscheidungen gehört.
     
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  17. @Bremen

    Eben. Und deswegen bin ich sicher, dass in einem AR mit Menschen, denen Werder etwas bedeutet, strenger und besser im Sinne Werders geprüft und kontrolliert wird, als in einem AR mit Menschen, die mit dem Unternehmen/Verein weitestgehend nichts zu tun haben.
     
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  18. ich persönlich würde es nicht "eigenwilligkeit" nennen sondern MENSCHLICHKEIT entgegen der monetären, schnellebigen Zeit hin zum eigentlichen Sinn und KERN eines SPORTvereins!!! Wie der Name schon sagt geht es dort in erster Linie um SPORT und die Vermittlung von WERTEN!
     
    Zuletzt bearbeitet: 23. August 2017
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  19. DR AKR

    DR AKR Guest

    @Kaethe: Eigenwilligkeit in des Wortes ursprünglichster Bedeutung. Man hat einen eigenen Willen, eine eigene Philosophie, einen eigenen Weg, den man nur ungern (im Notfall) an andere (z.B. Investoren) abtreten möchte.
     
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  20. leider wird dieser "monetäre Weg" immer notwendiger um sich wettbewerbsfähig zu halten. es ist ein Tanz mit dem Teufel auf der Rasierklinge um die eigene Seele/ Identität und die eigenen Werte und Überzeugungen.