Formel 1

Dieses Thema im Forum "Andere Sportarten" wurde erstellt von Shorty, 5. Juli 2008.

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  1. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Ich bin zwiegespalten.

    Einerseits sind die Sparmaßnahmen sicherlich wettbewerbsfördernd, andererseits sollte man aber auch nen Schritt auf die FOTA zugehen.

    Mal abwarten wie das weiter gehen wird.
     
  2. Yps-Gimmick

    Yps-Gimmick Wetten, dass? - Moderator

    Eine Serie, in der sich die Teams selber die Regeln geben, sich selber kontrollieren und selber vermarkten? Das klingt nicht unbedingt wie ein Fortschritt im Vergleich zur FIA. Und wenn Toyota und Renault aussteigen aus der Formel 1 / Piratenserie, dann gibt es nur noch 6 FOTA-Teams und drei Motorenlieferanten. Das klingt nicht wie eine Königsklasse, sondern wie DTM in Monopostos. Bin mal gespannt, welche Neueinsteiger sich eine Rennserie antun würden, in der es keine Budgetgrenzen gibt und die Regeln von Ferrari und Co bestimmt werden.

    Und wie verlässlich Herstellerteams in Rennserien sind, kann man fast überall beobachten: Herstellerteams fahren für Ihre Konzerne. Sie sind Teil des Marketings. Bleibt der Erfolg aus, steigen sie aus - und bekanntlich gibt es nicht nur Gewinner. Spannender war die Formel 1, als sie noch von Privatteams und ihren Tüftlern und nicht von Marketingstrategen und Konzernbudgets dominiert wurde. Williams F1 ist das beste Beispiel: Sie existieren nur für die Formel 1, es gibt kein anderes Geschäftsfeld. Die sind erst raus, wenn sie pleite sind (was ohne Budgets auch passieren wird).

    Aber was soll's. Diese Diskussion geht nicht um Regeln, sondern sie geht um Macht und die riesigen Egos einiger FOTA-Mitglieder und der FIA.
     
  3. [Sportfreund]

    [Sportfreund]

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    Der FIA geht der Kackstift flöten, die müssen um jeden Preis Zeit schinden weil sie nicht geglaubt haben, dass die FOTA das durchzieht.

    Ich sehe es kommen, am Sonntag fahren die FOTA-Teams an die Box und Rosberg gewinnt das Rennen vor Sutil... :lol:

    PS: So schön ich diese Entwicklung auch finde, so schade finde ich es für Button. Das wünscht keiner - da fährt der bisher eine grandiose Saison und keinen interessierts...
     
  4. Yps-Gimmick

    Yps-Gimmick Wetten, dass? - Moderator

    Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass die FOTA ein Haufen Altruisten ist, die das nur zum Wohle des Motorsports abziehen, oder? Mal ehrlich, Du wetterst gegen Hoffenheim und RasenBallsport Leipzig, aber das Dichtschmeißen der Formel 1 mit Geld von Autokonzernen und Red Bull findest Du super. Seit Jahren sterben die reinen Formel 1 Teams (darunter viele Traditionsteams wie zuletzt Tyrrell oder Ligier), weil sie in den Regionen, in denen Mercedes, BMW, FIAT, Toyota und Co investieren, einfach nicht mehr mithalten können.

    Die FIA ist nicht perfekt, weiß Gott nicht! Aber die FOTA und vor allem die Herstellerteams als Retter der Königsklasse zu sehen, fiele mir im Traum nicht ein.

    Eine Rennserie, in der am Ende drei Konzerne sich gegenseitig plattinvestieren und bei mangelndem Erfolg von einem auf den anderen Tag abhauen (siehe Honda), kann mir jedenfalls gestohlen bleiben. Vor allem Ferrari, das viele Sonderrechte durch die FIA genoß, geht mir auf den Senkel. Das wäre so, als würden Bayern München zusammen mit Leverkusen, Wolfsburg, Hoffenheim und Leipzig aus dem DFB austreten und eine eigene Liga mit eigenen Regeln gründen, um sich die Taschen noch voller zu stopfen. Wer will denn das sehen?
     
  5. [Sportfreund]

    [Sportfreund]

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    Du willst die Formel 1 nicht wirklich mit Fußball vergleichen, oder? Die Sportarten sind völlig unterschiedlich aufgebaut, das geht leider gar nicht.

    Glaubt was ihr wollt, aber als FOTA-Manager würde ich ebenso handeln. Ein die FIA, voran Ecclestone und Mosley, nerven seit Jahren mit ihren ständigen Regeländerungen rum. Kontinuität gleich null, das nervt neben den Fans auch die Teams. Hinzu kommt das Wegfallen vieler Traditionsstrecken, jetzt auch Montreal und Silverstone. Ich glaube Spa steht auch auf der Kippe, ebenso die deutschen GPs. Stattdessen wandert man dorthin, wo man den Scheichen am meisten Geld abknüpfen kann.

    Natürlich werden auch in der eventuellen neuen Serie Interessen einer Organisation, in dem Fall nicht der FIA sondern der FOTA vorherrschend sein - aber schlimmer als im Moment geht es sowieso nicht. Von würde ich der neuen Serie eine Chance geben und wenn es nicht dazu kommen sollte wäre ich schon froh, wenn Mosleys Kopf rollt.
     
  6. Um nochmal mit einem aufzuräumen, was ich aktuell von vielen wieder höre: Sporti, dir ist schon bewusst, dass Bernie Ecclestone in keinster Weise an der Spitze der FIA steht? Er ist der Geschäftsführer der SLEC-Holding, nicht der FIA-Präsident. Mit Mosley hat er in dem Sinne gar nicht so viel zu tun...

    Ansonsten schließ ich mich der Meinung von Yps an, gerade um viele englische Traditionsteams ist es immer wieder schade. Wer da nich alles gestorben ist. Tyrrell, March, Brabham... Williams wäre wahrscheinlich irgendwann der nächste, wenn die Budgets weiterhin so hoch wären, und sie den alten Erfolgen hinterherfahren.
     
  7. [Sportfreund]

    [Sportfreund]

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    Ja, ich weiß dass Ecclestone nichts mit der FIA zu tun hat. ;)

    PS: Um noch mal eins klarzustellen: Budgetbegrenzungen finde ich auch sinnvoll - die FOTA-Teams unterstützen so etwas ja auch. Was mir allerdings nicht gefällt ist das, was der BMW-Teamchef gerade gesagt hat: Eine Zweiklassengesellschaft mit zwei Reglements, die in eine Wertung fallen und die variierenden Entscheidungen der Rennstewarts. Da sollte sich noch dringend etwas ändern.
     
  8. Gut. Wie gesagt, war ja auch nicht direkt auf dich bezogen, viele wissen's eben nicht ;)

    Gegen eine Zweiklassengesellschaft bin ich im übrigen auch. Schlimmer noch wären Geschichten, wie z. B. ein zu kleines Fahrerfeld der F1 dann mit GP2-Autos oder ähnlichem aufzufüllen, nur damit man genug Autos im Feld hat. Das hat schon in der DTM Anfang der 90er nicht geklappt, dann wird's erst recht nicht in der Formel 1 klappen.

    Im übrigen fand ich den Vergleich von Yps in Bezug auf die FOTA-Serie und die DTM "DTM in Monoposti" gut.

    Die heutige DTM ist nämlich dadurch, dass nur noch Audi & Mercedes es sich leisten können, zu einer unerträglich nervigen Angelegenheit geworden. Medienhype um ehemalige (gescheiterte) F1-Fahrer, die in neuen Autos auf den hinteren Plätzen rumgurken, und Teampolitik alà Barcelona 2007 haben dafür gesorgt, dass ich mir die Serie nichtmehr angucke.
    Auch nicht, wenn doch tatsächlich mal wieder eine 3 Marke einsteigen wird. Und sooo toll ist der Motorsport in Sachen Spannung da auch nicht. Überholmanöver gibt's da auch so gut wie keine.

    Dann kann man sich am besten noch IndyCar, MotoGP oder WTCC angucken, da wird noch Rad an Rad gekämpft.
     
  9. [Sportfreund]

    [Sportfreund]

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    Die Angst einer DTM-Parallele finde ich unbegründet. Auch die FOTA-Teams haben dieses Jahr ihre Budgets schon runtergeschraubt und wollen dies auch in Zukunft tun. Ich denke, dieses Wettrüsten, welches bis 2008 stattfand, ist kostenmäßig größtenteils vorüber.

    Und da man mit der DTM und der kurzzeitigen Spaltung der Indy-Car-Serie zwei schöne Beispiele hat, wie man es nicht tun sollte, kann man ja versuchen, es besser zu machen.

    Am liebsten wäre mir zwar auch eine Formel 1 ohne Mosley und mehr Mitspracherecht für die Teams, aber im Moment sieht es ja nicht danach aus. Also unterstütze ich die Idee einer neuen Serie.
     
  10. [Sportfreund]

    [Sportfreund]

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    1. Sebastian Vettel, Red Bull, 666.5 kg
    2. Rubens Barrichello, Brawn GP, 657.5
    3. Mark Webber, Red Bull, 659.5
    4. Jarno Trulli, Toyota, 658
    5. Kazuki Nakajima, Williams, 652.5
    6. Jenson Button, Brawn GP, 657.5
    7. Nico Rosberg, Williams, 661.5
    8. Timo Glock, Toyota, 660
    9. Kimi Raikkonen, Ferrari, 654
    10. Fernando Alonso, Renault, 654
    11. Felipe Massa, Ferrari, 675
    12. Robert Kubica, BMW Sauber, 689.5
    13. Heikki Kovalainen, McLaren, 695.5
    14. Nelson Piquet, Renault, 682.5
    15. Nick Heidfeld, BMW Sauber, 665.5
    16. Giancarlo Fisichella, Force India, 668
    17. Sebastien Bourdais, Toro Rosso, 687.5
    18. Adrian Sutil, Force India, 692
    19. Lewis Hamilton, McLaren, 666
    20. Sebastien Buemi, Toro Rosso, 672.5

    Die Gewichte - Vettel von den Top 10 am schwersten. Wenn das Auto hält und er keinen großen Fehler macht, gewinnt er das Ding morgen.
     
  11. So, Vettel hat gewonnen, Glückwunsch!

    Das Rennen war mal wieder nicht so wirklich spannend.

    Anders das Rennen in Brünn in der WTCC. Gleich nach dem Start (Rennen 1) mal wieder ne Massenkarambolage, ausgelöst vom Pole setter Augustu Farfus. Ich wünschte mir, in die Form der 80er Jahre DTM würden mehr Hersteller einsteigen.

    Wie in der Diskussion über mir bereits kurzfristig erwähnt: Welches sind eure Lieblingsstrecken (nicht nur F1)?

    Ich find folgende Strecken klasse:
    Spa, Brünn, Estoril, Silverstone, Nordschleife, Laguna Seca, Monaco, Pau, Macao, Sao Paolo, Oschersleben, Suzuka, Mexiko City.

    Die einzig gute "neue F1" Strecke find ich in Istanbul.
     
  12. [Sportfreund]

    [Sportfreund]

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    Spa ist auch meine absolute Lieblingsstrecke. Klasse finde ich auch Melbourne und Montreal. Sao Paulo ist auch ein absolutes Highlight, von den nicht aktiven Strecken Estoril und der A1-Ring (mal sehen, wie er umgebaut aussieht)
     
  13. Stimmt, Melbourne ist auch ganz nett und Montreal war ich ja mal...
    Ich find halt Strecken mit Berg- und Talfahrt klasse. Die Ardennenachterbahn ist meine absolute Lieblingsstrecke, eine der wenigen Gemeinsamkeiten mit der ...fre.sse aus Kerpen.
    Kennt Ihr Laguna Seca mit der Corkscrew Kuppe? In Estoril gibts auch so eine ähnliche Kurve. Der Hammer!
     
  14. Laguna Seca ist toll, grad die Korkenzieher-Kurve. Der Infineon Raceway ähnelt dem ja auch etwas, ist auch 'ne gute Strecke. Montreal natürlich auch, die F1-Strecke von Indianapolis fand ich auch super, und Fuji.

    Ansonsten sind's eher europäische Strecken:
    Donington, Silverstone, Brands Hatch (GP-Kurs), Nordschleife (klar), Spa-Franchorchamps, Le Mans...

    Von den aufgezählten mag ich Oschersleben und Brünn hingegen überhaupt nicht. Istanbul find ich auch schrecklich, genau wie aktuell z. B. Bahrain oder Malaysia. China geht m. E. noch, der Rest an neuen Strecken ist aber schrecklich.
     
  15. gelöscht

    gelöscht Guest

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    Das mit Abstand bester Rennen der Saison. Heidfeld gegen Alonso, Alonso gegen Hamilton, die wechselnden Positionen nach den Boxenstops, die "Aufholjagd" von Button. Es muss nicht immer nur der Kampf an der Spitzenposition dazu beitragen, dass ein Rennen gut wird.
     
  16. Das stimmt schon, aber richtig prickelnd fand ichs halt auch nicht. Zumindest wird in dieser Saison mal wieder mehr Kampf im Mittelfeld gezeigt (ist ja auch nicht ganz unlogisch, wo da doch die meißten von den "Großen" rumfahren). Ich hab dann mal öfter auf Eurosport und die WTCC umgeschaltet. Ist echt ne klasse Rennserie.
     
  17. Bremen

    Bremen Moderator

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    Es ist ja immer interessant, wie Menschen ihre Standpunkte um 180° drehen können: 1980 führte die FOCA (Formula One Constructors Association), einer Interessengemeinschaft der englischen Garagenteams wie Mc Laren, Tyrell, Williams, Lotus, March, Brabham usw. mit dem damaligen FIA-Präsidenten Jean-Marie Balestre, der die Weltverband des Automobilsports selbstherrlich und autoritär führte, mehrere heftige Auseinandersetzungen (z.B. über dem Schürzenverbot der sog. Wing Cars, Startgelder, TV-Einnahmen) , die darin gipfelten, daß die FOCA-Teams sich von der Formel 1 abspalten wollten (während die anderen Teams wie Ferrari, Renault und Alfa der FIA beistanden, weil sie auch in anderen Bereichen im Motorsport aktiv und damit vom Good-Will der FIA abhängig waren). Verhandlungsführer der „aufmüpfigen“ FOCA gegen die FIA waren damals Brabham-Boss Bernie Ecclestone sowie der damalige March-Teamchef und heutige FIA-Präsident Max Mosley...
     
  18. Yps-Gimmick

    Yps-Gimmick Wetten, dass? - Moderator

    Wieso um 180° drehen? Ecclestone bspw. wollte damals vor allem die TV-Übertragungsrechte für die FOCA haben. Das hat auch geklappt und schlussendlich ging aus dem ganzen Konstrukt unter anderem die FOM heraus, die sich auch um die Vermarktungsrechte kümmert. Und der Laden gehört unter anderem Ecclestone. An seiner Position zu den Übertragungsrechten hat sich seitdem nicht viel geändert und mit der FIA hat er nur als Geschäftspartner zu tun. Bei Mosley sieht es etwas anders aus, aber die aktuellen Streitfragen kann man auch schwer auf das Geschehen von '80 / '81 beziehen, denn damals ging es ausschließlich um Geld, jetzt sind die Dinge etwas komplizierter geworden.
     
  19. Bremen

    Bremen Moderator

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    Ups, es ging aus meinem Beitrag nicht eindeutig hervor, daß sie die 180°-Wende ausschließlich auf Max Mosley bezieht und ich wollte die Ereignisse von damals nicht auf heute übertragen, sondern nur die erörtern, daß Max Mosley sich vehement gegen den FIA-Betonkopf Balestre engagiert hat, daß es beinahe zur Spaltung der Formel 1 gekommen wäre, und er sich jetzt als FIA-Präsident ähnlich stur verhält wie sein Rivale von einst, so daß der F1 wieder die Spaltung droht.

    Aber bei den Konflikten von damals ging es nicht nur ums Geld, denn die FIA wollte schon vorher die Seitenschürzen zwischen den Achsen verbieten, weil diese Schürzen den Anpreßdruck verstärkten , so daß höhere Kurvengeschwindigkeiten erzielt werden konnten. Diese "Wing-Cars" waren nicht unumstritten, weil durch diese höheren Kurvengeschwindigkeiten die auf den Fahrer einwirkenden Querbeschleunigungskräfte so hoch waren, daß bei den Fahren für sekundenbruchteile einen "Black Out" hervorgerufen konnte, was vermutlich auch die Ursache für den tödlichen Unfall von Patrick Depailler in Hockenheim war. Die FOCA-Teams, die sich ausschließlich in der F1 engagierten, sahen dieses Verbot als Schützenhilfe für die mit der teuren Turbo-Technik experimentierenden Team von Ferrari, Renault und Alfa an, und ausgerechnet diese Konzerne arbeiteten pikanterweise auch in anderen Bereichen des Motorsports, so daß sie sich mit der FIA arrangieren "mußten"...
     
  20. Yps-Gimmick

    Yps-Gimmick Wetten, dass? - Moderator

    Das ist durchaus richtig, allerdings wurde damals nicht in diesem Maße das Aufkommen einer "ALDI"-Formel 1 und das Ende der Königsklasse beschrieen und bei dem jetzigen Streit geht es auch um die komplette Überlebensfähigkeit privater Teams, nicht nur um die Frage der ohnehin sauteuren Turboära. Der heutige Streit ist viel fundamentaler, da sein Ausgang das Gesicht der Formel 1 so nachhaltig prägen wird, wie kaum ein anderer Konflikt in der Rennserie.