Erfordert der Gang an die "Spitze" ein Umdenken bei Werder?

Dieses Thema im Forum "Allgemeines" wurde erstellt von ostfriesland_1, 28. Juni 2008.

Diese Seite empfehlen

  1. dkbs' Vergleich mit dem Alkoholiker, der sich seine Krankheit nicht eingesteht, paßt hervorragend auf die Situation in der Führungsetage. Sowohl Allofs, als auch Schaaf wollen sich einfach nicht eingestehen, dass sie "krank" sind, will sagen, dass sie in der Vergangenheit zuviele Fehler gemacht haben, die dazu führten, dass Werder nun drauf und dran ist, seine Spitzenposition in der BuLi zu verlieren.

    Zulange hat man sich darauf ausgeruht, dass man ja 3, 4 jetzt sogar 5 Jahre hintereinander in der CL gespielt hat. Das wurde immer als Totschlagargument angeführt, sobald mal die leiseste Kritik aufkam.

    Allofs gesteht jetzt kleinlaut und viel zu spät ein, dass man doch Fehler in der Transferpolitik in den letzten Jahren gemacht habe. Seit Kloses Abgang hat man es versäumt, die Mannschaft punktuell auf den wesentlichen Positionen zu verstärken. Und ich meine verstärken und nicht ergänzen. Nur wenn man kontinuierlich an der Verstärkung des Kaders arbeitet, kann man auch weiterhin "oben" mitspielen. Eine Saison Stillstand bedeutet im Spitzenfußball sofort einen Rückschritt, der dann nur sehr mühsam wieder aufgeholt werden kann.

    Es wurde versäumt auf den seit Jahren kränkelnden Außenpositionen, sowohl rechts als auch links, international brauchbare Verstärkungen zu holen. Hieran krankt Werders Spiel mMn am meisten. Auch wurde seitens Allofs und Schaaf offenbar nicht erkannt, dass Baumann und Frings als Kandidaten für die immens wichtige Position des 6ers ihren Zenit bei weitem überschritten haben. Gerade bei Frings hätte allen klar sein müssen, dass er nach seiner langen Verletzungspause im vergangenen Jahr nie wieder die Form von der WM 2006 erreichen würde. Verstärkungen auf dieser Position wurden jedoch nicht geholt. Auch im Sturm versuchte man den Abgang von Klose durch einen Sanogo zu ersetzen, der letzten Endes sowohl in Kaiserslautern, als auch in Hamburg gescheitert ist. Es war ein Faux-Pas zu glauben, Sanogo könne Klose 1:1 ersetzen. In den letzten Jahren bestand Werders Sturm immer aus einem "Traumpärchen", waren es "Pizza-Toni", oder der "K.u.K.Sturm". Diese Saison jedoch hat man scheinbar gar keinen echten Stürmer des Vertrauens. Stattdessen holte man einen Pizarro auf Leihbasis ohne Kaufoption, wohl um die Volksseele zu beruhigen, die nach einem Klasse-Stürmer verlangte und nicht allzu großes Risiko zu gehen (wie im Negativbeispiel Carlos Alberto).

    Nur wenn Allofs und Schaaf jetzt endlich unmißständlich eingestehen Fehler gemacht zu haben und diese auch mal auf den Punkt bringen, statt immer nur um den heißen Brei herumzureden (oder sich ihre "Krankheit" nicht einzugestehen, um nochmal darauf zurück zukommen), wäre das ein Schritt in die richtige Richtung. In der Personalpolitik muß sich schon im Winter, spätestens aber im Sommer radikal etwas ändern, wenn Werder den Gang an die Spitze wieder gehen will.
     
  2. Das ist falsch. Allofs sprach allein von Fehlern in dieser Saison. Ganz im Gegenteil, wir konnten uns im letzten Jahr mit der B-Mannschaft oben behaupten, das erweckte den Anschein, dass die Qualität ausreichend ist.

    Desweiteren ist mir noch nicht ganz klar, wie man unseren Vorstand aufgrund von Interviews beurteilen soll. Wie es sich nunmal für eine professionell geführte Gesellschaft gehört, wird Kritik intern geäussert. Auch ein TS wird sich sicherlich kritisch hinterfragend. Das Alkoholikerbeispiel finde ich äusserst anmassend.
     
  3. @Mick
    Mit Vermutungen (Wolfsburg, HSV oder auch Wolfburg wären in unserer Gruppe ins Achtelfinale gekommen) aussprechen, sie gar noch widerlegen bin ich sehr sehr vorsichtig - weil wir uns hier eh schon im "konjunktivem Raum" also im Holodeck eines Onlineforums über Fußball aufhalten - bitte diese Metapher zu entschuldigen.
    Nur zaghaft also versuche ich hier zu widersprechen: HSV kriegt nichtmal Ajax geschlagen, Schalke stümpert sich durch die Gruppe und verpasst sie womöglich und Wolfsburg spielt gegen Laufkundschaft - und diesmal wirkliche Laufkundschaft und nicht CL Dauerteilnehmer bzw. hochgerüstete Neuteilnehmer der CL - Bis auf Schalke hätte keiner der genannten die chance wahrnehmen können, so meine Vermutung.
    Aber wie gesagt - darüber kann man sich nicht streiten, da nur Vermutungen.

    Was dkbs Beitrag anbetrifft möchte ich ergänzen, daß Baumanns Auswechslung gegen Hunt zweierlei brachte - zunächst ein Ggentor, dafür kann Hunt weniger als der Abwehrverbund, der immer ins schwimmen gerät, sobald Köpt`n da nicht bei ist. Hunt war es aber, der mittels Schinderei den Anschluß klar stellte - ich meine der Elfer war keiner. Aber er war als einziger der Stürmer bzw. Offensivkräfte sich nicht zu Schade, die drei Famagusta Abwehr Statuen endlich mal in Zweikämpfe zu verwickeln, die da nur zwischen fünf Meter Linie und Sechzehner pendelten.
    Die Untaktik war schon ab 5 Min. zu erkennen und Pizarro und Almeida rennen auf die Außen, anstatt an denen kleben zu bleiben und sie zu Mist zu zwingen (mit den Ball umgehen konnte außer Dellas keiner).

    So das zum aktuellen Verlauf des Spieles.
    Was ich an dkbs Beschreibung nicht teile, ist der Tenor, daß es bergab gänge (Das Wort Abwehrkampf fiel ein zwei mal). Das glaube ich nicht -kann aber sein, daß ich was nicht mit bekomme. Ich sehe uns in der absoluten Lage einen CL Platz diese Saison rauszuhauen. Das man sich bei einigen Spielern verschätzt hat, das sprach Allofs an und wird von dkbs angesprochen und das teile ich. Die Personalpolitik habe ich als Fan mitgetragen, hätte z.B. nicht gedacht, daß sich Jensen wieder zum verletzungsanfälligen Spieler der er war seitdem er bei Werder ist zurückentwickelt.
    Aktuell fehlen uns fürs System ein Überraschungsmoment, der Diego aber auch Özil oder Hunt nicht sind eher Jensen oder Vranjes,weil die eher bereit sind vertikal zu spielen.
    Ich hätte auch nicht gedacht, daß wir in Fritz einen so taktisch limitierten Verteidiger haben. Wenn er sich wenigstens die Paul Stalteri "Ich kämpfe bis zum Umfallen" Plakette verdienen würde. Petri ist an die Grenze gestoßen.
    Somit sind aktuell die Vertragsverlängerungen noch der "fluch der guten Tat"?

    Uns kam noch nie so gelegen, daß bald Rückrunde ist - indem Maße gelegen, wie sie uns letztes und vorletztes Jahr eher ungelegen kam :)
     
  4. Vielleicht noch mal ne (möglichst) kurze Zusammenfassung meines Gemütszustandes:

    Die aktuelle Situation ist für ein grün-weiß schlagendes Fanherz fast unmöglich zu ertragen, denn wir müssen mit ansehen, dass die Mannschaft, von der wir alle wissen, zu was sie eigentlich fähig ist (*), derzeit in der Bedeutunglosigkeit der Tabelle rumdümpelt und maximal noch im UEFA-Cup überwintern kann. (* = Siege gegen Chelsea, Real und Juve fanden bis auf ein paar Ausnahmen fast mit dem gleichen Stammpersonal statt)

    Es ist frustrierend, dass vielleicht wieder ein möglicher Titel diese Saison liegen gelassen wird. Nur sollten wir uns alle auch nochmal vor Augen führen, dass auch andere in der Liga derzeit extrem stark sind. Nur weil Bayern mehr oder weniger schwächelt, muss das nicht im Umkehrschluss bedeuten, dass Werder automatisch den Titel bekommen muss (manchmal kommen mir Gedankengänge diverser User so vor, als wenn sie das aussagen wollten). Nur, weil Leverkusen bei uns gewinnt, muss das nicht bedeuten, dass wir auf dem Platz alles verkehrt machen. Es kann in dem Fall auch bedeuten, dass der Gegner ganz viel richtig macht. Wir stecken gerade in einer Phase, in der ein gefühltes Dreiviertel des kompletten Kaders nicht seine volle Leistungsfähigkeit abrufen kann. Und ja, natürlich ist das auch eine Sache des Trainers. Aber eins möchte ich dazu auf jeden Fall nochmal sagen:

    Thomas Schaaf hat nach seinen Leistungen in den vergangenen 9 Jahren verdammt nochmal die Chance verdient, diese Mannschaft aus dem Tief wieder rauszuholen. Diejenigen, die nach einer sofortigen Ablösung des Trainers schreien, sind in meinen Augen nicht besser als die Schalker, die damals trotz guter Ergebnisse Slomka vor die Tür gesetzt haben (und was haben wir uns alle über die lustig gemacht..). Überhastet und völlig unnötig.

    Es war uns doch fast allen klar, dass für einen Verein wie Werder auch mal ein schlechteres Jahr ins Haus steht. Und jetzt ist es da. Das liegt vornehmlich an eigenen Fehlern, aber wie schon gesagt auch an starken anderen "Überraschungsmannschaften". Jetzt kann man wieder sagen "Die Schwächen waren aber in den letzten zwei Jahren schon so deutlich sichtbar". Nun ja, ist vielleicht nicht falsch, aber im Moment haben wir in meinen Augen mit ganz anderen Problemen zu kämpfen als noch vor einen halben Jahr: Damals war die Hauptkritik, ich glaube auch in diesem Thread im alten Forum, dass wir uns durch die viel zu offensive Spielweise bzw. fehlende Defensivarbeit relativ oft vom Gegner haben gnadenlos auskontern und überrennen lassen. Ich habe dieses Problem jetzt schon länger nicht mehr feststellen können. Vielleicht ist die derzeitge Schlappe der Mannschaft ja auch ein "Wandlungsprozess", vielleicht muss eine neue, etwas defensivere Spielweise erst noch verinnerlicht werden? Oder vielleicht liegt hier gerade der Hase im Pfeffer, dass die Mannschaft zwar derzeit defensiv gar nicht mal so schlecht steht, aber nach vorne gerade nicht viel zusammen läuft, weil eben so viele Spieler ihrer persönlichen Form hinterher laufen? Man spielt eigentlich gar nicht so schlecht, man versucht, nicht die alten Fehler zu machen, dann läuft es aber nach vorne einfach mal nicht (individuelle Schwächen etc.), man wird nervös und dann knallt der Gegner wieder einen rein, was nicht mal mit der eigenen Spielweise zu tun haben muss (Glück für HH beim 2:1, individueller Fehler beim 1:0 von Famagusta). Ich weiß es alles ja leider auch nicht, aber ich habe Vertrauen darin, dass TS diese Mannschaft wieder auf die Beine kriegt.

    Wir drehen hier vielleicht gerade alle so am Rad, weil uns diese schwache Phase derzeit mit dem teuersten Kader der Vereinsgeschichte heimsucht. Aber wie ich schon sagte, alle wussten doch eigentlich in der Vergangenheit, dass auch mal wieder ein schwächeres Jahr kommt, oder nicht? Könnte "Der Gang an die Spitze" für Werder nicht eigentlich auch einfach bedeuten, solch eine Phase wie jetzt mit Ruhe und Sachlichkeit zu überstehen und wieder an alte Leistungen anzuknüpfen? Denn eine Zeit, in der wir über einen Zeitraum von vielleicht 10 Jahren jedes Jahr um die Top3 mitgespielt haben, gab es mMn nicht mal unter Otto (ich lasse mich von den "älteren Hasen" gerne korrigieren). Und mal ehrlich: Ist man automatisch nicht mehr an der Spitze, wenn man mal ein Jahr nur Platz 9 erreicht (und das ist noch gar nicht passiert)?

    Ich hoffe, die Vereinsführung, die Spieler und vor allem auch die Fans auf den Rängen behalten so ein wenig die hanseatische Ruhe, die uns doch so gerne auszeichnet. Ich möchte keine "Schaaf raus" Rufe beim Spiel gegen FRA hören.
     
  5. @Stonecold
    Die Ausschläge in den letzten Jahren in der Otto Ära waren legendär und führten zu "Otto raus!" sowie "Uwe! Uwe!" rufen im Weserstadion Ende Achtzig/Anfang Neunzig. Die Diskussion war eine Ähnliche wie die jetzige.
    Der Trainer steht absolut nicht zur Debatte. Höchstens bei einigen Fans und mag sein, daß das auch noch lauter wird. Dem wird dann (wahrscheinlich) von Vereinsseite mit der berühmten Vertragsverlängerung begegnet.
     
  6. @ StoneCold, karlotto:

    Ich stimme absolut zu, dass Schaaf die Chance verdient hat, die Tendenz umzudrehen. Rausschmiss ist nicht die Lösung.
    Allerdings kann es meiner Meinung nach sein, dass man diesbezüglich auf dem falschen Weg ist.
    Kann auch sein, dass ich es bin. Vielleicht ist das ja wirklich ein normales Tief, aus dem man mit Geduld und Ruhe von selbst wieder rauskommt. Ein Stückweit ist dies auch wahrscheinlich, da Werder ja eine bestimmte individuelle Klasse hat, die nicht immer so verschüttet sein wird wie zuletzt.
    Die Frage ist aber, ob das reicht.

    Einerseits muss man sagen: Warum nicht? Es ist klar, dass nicht ständig Traumfußball geboten werden kann wie teilweise 03/04 und dass nicht immer alles klappen kann. Soweit Zustimmung.

    Allerdings finde ich, dass sich die gegenwärtige Situation schon stark von der in der Hinrunde 04/05 unterscheidet: Zum einen sind die letzten großen Leistungen viel länger her. International z.B. ungefähr 2 Jahre. National lässt Werder hin und wieder sein Potential aufblitzen, wenn man unerfahrenen und/oder schwachen Mannschaften 4-6 Tore einschenkt. Aber mittlerweile sind die Spiele genauso oft, wo Werder Punkte verschenkt, sich selbst besiegt, mit einer völlig unangemessenen Ausrichtung und Einstellung auftritt und sich wirklich blamiert.
    Das zweite: Damals war der fußballerische Unterschied zwischen der schwierigen Situation und den guten Spielen nicht so groß, das war eine normale Amplitude.
    Und natürlich ist es so, dass seinerzeit die Ansprüche geringer waren und man demensprechend mit weniger zufrieden war.
    Aber völlig zurecht! Damals war Werder sensationell Doublegewinner geworden, aber dem haftete auch was von Zufall oder zumindest Glücksfall an und allein das Etablieren im oberen Drittel musste als Erfolg gelten. Aber das ist jetzt anders: Werder ist seit 5 Jahren in der CL dabei und wenn man dann immer noch so auftritt wie ein Kindergarten gegen Athen und in Famagusta, dann ist das im Prinzip nicht akzenptabel und was anderes als das 2:7 gegen Lyon. Denn seit diesem Zeitpunkt hätte man Erfahrungen sammeln, lernen können und damit wurden die ersten Rückschläge damals ja auch, zurecht, "schöngeredet". Aber wenn ich sehe, wie Werder sich innerhalb eines Jahres auf Zypern und dreieinhalb mal gegen griechische Mannschaften präsentiert hat, muss ich zum Ergebnis kommen, dass da keine bzw. sogar eine rückschrittliche Entwicklung stattgefunden hat. Und dieser "Stagnation" haftet nix Positives a la "Etablierung auf hohem Niveau" an, sondern ist einfach nur enttäuschend, und vor allem, kein Zufall.
    Kurzer Einschub: Wenn ich sehe, dass in diesem Spiel, wo ein bissiger, konternder Gegner zu erwarten war, Vranjes nicht eingesetzt wird, fasse ich mir an den Kopf. Immer nur Schönspielerei nach vorne. Dementsprechend sah es dann hinten aus.

    Ich bin a) für Geduld, b) für Ruhe und ich bin c) angesichts der Möglichkeit einer schwachen Saison durchaus gelassen. Es ist nicht so, dass ich denke, das kann oder darf nicht passieren. Die Platzierung ist auch nicht das eigentliche Problem.

    Dieses besteht meiner Meinung nach darin, dass das, was ich sehe und lese, den Schluss nahelegt, dass die letzten Jahre bei Werder zu einer gewissen Hybris gefürht haben, die einem suggeriert, dass wir die Allertollsten sind, ständig billig einkaufen, Stars hervorbringen und teuer verkaufen können, dass wir jeden Stammspieler ersetzen können, dass es nur auf das spielerische Können der einzelnen Spieler ankommt, dass eine funktionierende, disziplinierte Defensive nicht so richtig nötig ist, wenn bzw. weil man ja vorne genug Tore schießt und der Gegner keins schießen kann, wenn er gar nicht an den Ball kommt.
    Das funktioniert aber alles nicht (mehr). Ein Grund liegt in der Entwicklung Werders (ständiges Abgeben wichtiger Spieler, fast auschließliches Investieren in spielerisches Vermögen, permanente Verjüngung, Vernachlässigung der personellen und strategischen Situation in der Defensive). Ein anderer Teil liegt aber auch in externen Faktoren.
    Der Fußball hat sich in letzter Zeit so verändert, dass Kompaktheit immer wichtiger wird; es ist mittlerweile ziemlich leicht geworden, gegen Werder zu spielen: Hinten diszipliniert und mit großer Kompaktheit stehen und dann schnell umschalten um die vorhandenen Räume zu nutzen. Sogar bzw. gerade fußballerisch schwächere Mannschaften können das und nutzen das aus.
    Bei Werder dagegen hat keine solche Entwicklung stattgefunden. Man probiert es mehr oder weniger mit den Rezepten von vor 5 Jahren und bis zu einem bestimmten Punkt würde ich sagen: Das kann nicht mehr funktionieren, wenn man eben von den erwähnten Highlits absieht. Das hat mit der Entwicklung der gegnerischen Mannschaften zu tun bzw. besonders damit, dass bei Werder kein Konzept erkennbar ist, gegnerorientiert aufzutreten. Bzw, das Konzept lautet scheinbar "Baumann macht das schon mit Auge und Stellungsspiel, und wenns gefährich wird, müssen eben Naldo und Mertesacker die ZWeikämpfe gewinnen, und im Notfall haben wir ja noch einen Torwart" Von Verschieben, Absicherung, gegnerorientierter Deckung usw. ist bei Werder in der Regel nix zu sehen.

    Symptomatisch die Entwicklung auf den Außenpositionen. Seit Jahr und Tag kommen jedes Jahr ein oder mehrere Neuzugänge für diese Position. Diese sind theoretisch auch immer besser, d.h. haben immer größeres spielerisches Potantial. Aber insgesamt wird es immer schlimmer. Der meiner Meinung nach eindeutig beste, geeignetste Außenverteidiger seit 2004 war der spielerisch limitierte Paul Stalteri, aber er nahm seine Aufgabe auch in der Defensive ernst, hatte die erforderlichen Stärken. Und dass er nicht ständig zur Grundlinie vorrante und flankte: Scheiss drauf. Und damit, ihn zu demontieren und ziehen zu lassen, fing es an. Selbst Magnin wirkt im Nachinein passabel und man fragt sich ernsthaft, warum er oder Owomoyela abgegeben wurden für Spieler wie Tosic, die überhaupt keine defensiven Qualitäten mehr haben.
    Als Notmaßnahme ok, aber ansonsten vielsagend, dass -angesichts dieser Entwicklung - zeitweilig mit Prödl und Pasanen zwei Innenverteidiger auf die AV mussten, um das Schlimmste zu verhindern.

    Die Hybris besteht auch darin, dass man irgendwie immer glaubt, jeden Gegner auseinandernehmen zu können, wenn es einigermaßen läuft. Aber auch das ist nicht mehr so. Erstens wegen der Gegner. Man muss aber auch Tomaten auf den Augen haben, um nicht zu sehen, dass die Abstimmung zwischen Diego und dem Rest des Teams, um es mal vorsichtig zu formulieren, nicht recht funktioniert. Micoud war ein zentraler Spieler, aber doch ein Bestandteil des Systems. Bei Werder ist es zu oft so, dass das System Diego heißt. Er reißt das Spiel auf eine Weise an sich bzw, wird in einem Ausmaß in die Verantwortung genommen, die der Balance und dem Rest der Mannschaft nicht gut tut. Dass er in einem Spiel wie vorgestern noch einer der Aktiveren, Besseren ist und mit dem verwandelten Elfmeter für ein Highlight gesorgt hat, ist Segen und Fluch zugleich, denn das wird das Alibi sein, weiterhin immer zentral auf und über Diego zu spielen. Da wird die eine oder andere grandiose Einzelleistung bei rauskommen, aber Werder wird auf eine schädliche Weise berechenbar bleiben. (der Gerechtigkeit halber muss man auch hinzufügen, dass die Tatsache, dass Diego zu präsent ist, auch mit der Tatsache zu tun hat, dass andere Spieler neben ihm blass sind, abtauchen usw. Aber das hat auch miteinander zu tun und es wurde zumindest veräumt, für eine bessere Balance innerhalb des Teams zu sorgen.)

    Und das alles ist es, was bedenklich ist, weniger der momentane Tabellenplatz. Und daher glaube ich, dass man mit Geduld und Ruhe allein nicht weiterkommt, sondern sich ernsthaft Gedanken machen sollte, wo es hakt, wie man reagieren muss, in welche (auch andere) Richtung die Entwicklung gehen müsste, dass ein Um- und Neuaufbruch möglicherweise angesagt ist. Wenn eine solche Umorientierung mit dem bisherigen Personal denkbar und machbar ist, gerne; ich halte nichts von personellen Maßnahmen um des Aktionismus willen. Aber wenn nicht, kann es auch kein Tabu sein, sich anderweitig umzusehen. Auf der Spielerebene wird das ja schon angekündigt. Aber für die Struktur einer Mannschaft und einer Spielweise geht das möglicherweise auch nicht weit genug.

    MFG dkbs
     
  7. :applaus: für euer Gedanken und sorgen über werder,hier sollten mal die Herren Profis ihre Nase reinstecken und sich überlegen ob sie die richtige Einstellung zum Verein haben.
    wenn ich sehe wie einige nach den cl aus,auch noch breit grinsend zum auslaufen gehen,kommt bei mir die Galle hoch.
    das wollte ich nur mal los werden.

    mannmax:tnx:
     
  8. @dkbs
    Die Systemfrage - sprich wie interpretiere ich die Raute und mit welchen Spielern ist tatsächlich das was man sich als Fan aktuell selber fragt.
    Manche Spieler werden schon so lange durchgeschleppt daß man sich fragt, was sieht man denn jetzt speziell in dem oder hat man in ihm im Moment der Verpflichtung gesehen. Wenn drei offensive Mittelfledspieler auf dem Feld stehen, die alle dasselbe verantalten können aber nichts anderes dann wird "kritisch". Wenn du einen hast, der es könnte, dann fragt man sich - was hat der veranstaltet, daß er nicht gebracht wird?
    Und da muß sich der Trainer dann tatsächlich selber innerhalb des Stabes fragen - war das richtig? Kann ich den oder die auf weiteres bringen? Sollte ich jetzt nicht mal doch den anderen einsetzen?

    Ich nenne Fritz stellvertretend für die Außenbahnen, der da überhaupt nichts zu suchen hat (hat r uns in dem halben Jahr in Leverkusen geblendet und in dem dreiviertel ajhr 2006/2007 als er Nationalspieler wurde?), da er dafür taktisch einfach undiszipliniert ist. Tosic ist da insofern "besser", da er zumindest enger am Mann ist. Boehnisch hat alle Vorraussetzungen ein richtig Guter zu werden. Prödl und Pasanen gefielen bei den internationalen Auftritten als Außenverteidiger bislang am Besten - Pasanen wegen seiner Erfahrung und Kompromißlosigkeit, Prödl wegen seiner Kompromißlsigkeit fehlende Schnelligkeit mit taktischem Foul auszugleichen und in haarigen Situationen Mann inklusive Ball aus dem Gefahrenbereich zu kicken- dann muß man die halt bringen und nicht Fritz, nur weil sonst den 13 jährigen Mädchen ein Tröpchen in den String rutscht oder zu wenig Klebebildchen verkauft werden.

    Mittelfeld: Frings kann nicht Sechser und zur Zeit auch nicht RM - da Diego nichts reißt international als hängende Spitze würde ich den in der CL als Stürmer (ala Ronaldinho) bringen und Frings OM spielen lassen - beide Spieler ziehen, egal wo sie sich befinden, immer ein, zwei Leute auf sich. Baumi gewohnt hinten und Vranjes. Wenn fit dazu Jensen und Hunt/Özil.

    Als Stürmer neben Diego Pizarro.

    Das Diego nach eineinhalb Jahren bei Porto "rausflog" dürfte sich mittlerweile geklärt haben - er macht eine Mannschasft von sich abhängig, ob beabsichtigt oder nicht. Er kann den tödlichen Pass spielen, macht es aber nicht, weiß der Schinder warum. Jedenfalls ist es dann selbst für Blokdiek II einfach, ihn mit drei Mann zuzustellen, daß er niemanden mehr anspielen kann und auf seine Freistoßschinderei fällt kein europäischer und Bundesligaschiri mehr herein.

    Das würde ich ergänzend zu deinem Post sagen wollen, den ich im Tenor unterstütze nur in der Aussicht für die Zukunft nicht. Kann auch gut sein, daß "Schaafs Sturheit" uns (wie bisher) eines Besseren belehrt.
    Die Erfolgsphase der Otto Ära wurde über das Personalkarussel gedreht. Beginnend mit einer "Seuchensaison", indem man Mannschaft in etwa so beließ und dann gezielt die "faulen Äppel" (etablierte Profis aus der Vor Meisterschaft 88 Zeit aussortierte - bis auf wenige, wie Schaaf, Wolter, Neubarth und einige wenige andere, die man nicht gezwungen war, zu verkaufen).
    Ich kann mir vorsellen daß man es gerne so wieder machen wird/würde, wenn man - und das wäre dann die gewünschte Parallele wie damals "mal eben" solche fertigen Spieler wie damals bekäme. Leute wie Bockenfeld, Beiersdorfer um mal Abwehrkannen zu nennen.
     
  9. Ganz toller Beitrag, dkbs. :tnx:


    Wir haben derzeit einfach irre viele Baustellen.


    Von der mannschaftlichen Besetzung her ist die Position des Torwarts noch am problemlosesten. Timmi bietet alles in allem solide Leistungen, siehe auch das England-Länderspiel. Kommt Vander zum Einsatz, muss mittlerweile auch nicht mehr vor Angst gebibbert werden.

    In unserer Abwehr hingegen lassen sich riesige Defizite erkennen. Unsere beiden Türme in der Innenverteidigung zeigen leider immer wieder individuelle Fehler, die einem die Haare zu Berge stehen lassen. Merte tut sich derzeit schwer damit, seine läuferischen Schwächen durch gutes Stellungsspiel wettzumachen. Die Zeiten, in denen die beiden Sicherheit ausstrahlten, scheinen lange vorüber. Die Außen sind entweder gar keine und spielen dementsprechend (Pasanen, Prödl), defensiv (was ihre Hauptaufgabe sein sollte) zu anfällig (Boenisch), insgesamt völlig außer Form (Fritz) oder kommen aus anderen Gründen nicht zum Zuge (Tosic). Zudem stimmt immer wieder die Abstimmung nicht; zu leicht ist es den Gegnern, durch die Schnittstellen hindurch mit simpelsten Pässen für immense Gefahr zu sorgen. Nicht selten wird lamentiert, lieber der Arm aufgrund vermeintlichen Abseitses gehoben, anstatt sich auf den Gegenspieler und das Zunichtemachen der Chancen zu konzentrieren.

    Das Mittelfeld stellt einen Käptn, der es eigentlich (sportlich) längst nicht mehr sein dürfte, da er seinen persönlichen Zenit lange überschritten hat. Wobei er mir zuletzt noch mit am besten gefiel. Unser Diego ist vielleicht der Spieler mit den größten spielerischen Fähigkeiten, der je für Werder gespielt hat. In Sachen Übersicht, Lenken und Leiten des Spiels hat er jedoch auch nicht zu übersehende Defizite. Wie dkbs bereits schrieb, ist er in der Lage, das Spiel an sich zu reißen, die allerschönsten Dribblings hinzulegen und absolute Traumtore zu fabrizieren. Woran er m.E. jedoch noch kräftig zu arbeiten hat, ist die Übersicht für die gesamte Mannschaft, das Lesen des Spiels. Dies ist etwas, dass ihm Micoud weit voraus hatte. Der spielte schnörkelloser, hatte den genauen Blick für den freien Raum und war in der Lage, den tödlichen Pass genau dorthin zu spielen. Passte natürlich hundertprozentig zur Spielweise von Ailton, die beiden ergänzten sich da nahezu perfekt. Diego dagegen spielt das Dribbling, sucht die überragende Einzelaktion. Einen tollen Saisonstart mit den Highlights München und Hoffenheim legte Özil hin, der aber zuletzt sehr blass blieb. Dies kann man ihm vielleicht gar nicht vorwerfen, aus Mangel an Alternativen steht er mit seinen gerade 20 Lenzen schon früh in (zu?) großer Verantwortung. Lutscher ist weit weg von seiner Bestform, an Hunt läuft die Saison bislang völlig vorbei.

    Im Sturm haben wir mit Pizarro die Ehre, einen echten Star in unseren Reihen zu haben, der immer wieder (Dortmund), jedoch leider auch nicht durchgehend seine phänomenalen Fähigkeiten zeigt. Neben ihm spielt mal Rosi, mal Almeida, dies auch zurecht, da beide ebenso immer mal starke Phasen haben, die sich allerdings mit solchen wieder abwechseln, in denen man sie zum Mond schießen möchte. Sanogo ist überhaupt kein Thema mehr.



    Wir spielen im Grunde seit dem Abschied von Frank Verlaat das immer gleiche System, welches oft kopiert, jedoch noch öfter durchschaut wird. Mittlerweile weiß jeder Dorfclub, wie er sich gegen Werder aufzustellen hat. Steht man hinten, speziell in der Mitte, sicher, ist in der Lage schnell zu kontern und/oder Pässe durch die Schnittstellen der Viererkette zu spielen, kann man mühelos gegen Werder gewinnen. So fangen wir uns immer wieder Tore nach Schema X, was einen mitunter verzweifeln lässt. Das die Defensive.

    Offensiv sieht es jedoch nicht besser aus. Unser Spiel ist viel zu leicht ausrechenbar; stellt der Gegner die Mitte zu, sind wir praktisch machtlos. Flügelspiel findet, auch aber nicht nur dem Personal geschuldet, weitgehend überhaupt nicht statt. So sehr ich Özil mag, sobald er am Ball ist, zieht er immer in die Mitte, Hunt im Grunde genauso. Dort versammelt sich die gegnerische Defensive und unsere Mittelfeldler bleiben hängen. X-fach gesehen diese Saison. Alternativ dazu werden vom Strafraumeck die Philipp-Lahm-Gedächtnis-Flanken gespielt, statt einfach mal bis zur Grundlinie durchzugehen und von dort den Ball in die Mitte zu bringen. Standardsituationen verlaufen allzu oft harmlos. So bleiben Ecken zu Zweidritteln am ersten Mann hängen, das letzte Drittel landet direkt in den Armen des Torwarts. Was mir auch sehr fehlt, ist ein aggressives Pressing auf den Gegner bereits in dessen Hälfte. Schimpft auf Miro, wie ihr wollt, aber darin war er in seiner Bremer Zeit fantastisch. Als vorderster Bremer bereits auf den ballführenden Abwehrspieler draufzugehen und ihn in arge Bedrängnis zu bringen. Allzu oft beobachtet man derzeit die Offensivkräfte, wie sie stattdessen bei Ballbesitz des Gegners lethargisch über den Platz trotten.


    Zwischendurch dann immer mal wieder Highlights, die über die offensichtlichen Probleme hinwegtäuschen, wie das 5:4 gegen Hoffenheim, welches für den neutralen Betrachter natürlich eine fantastische Begegnung war. Oder natürlich das 5:2 in München, was aber weniger einer tollen Leistung der Werderaner geschuldet als vielmehr in der schlechtesten Partie der Bayern der letzten Jahre begründet war.



    All dies lässt mich nicht den Kopf des Trainers fordern, wie nach und nach immer mehr Stimmen laut werden. Ich denke genau dies unterscheidet uns von einem Club wie Stuttgart, wo Kollege Veh geschasst wurde. Das Ruhigbleiben in der Krise, das Vertrauen in die Fähigkeiten des Teams und seinen positiven Einfluss auf die Mannschaft.
    Trotzdem: Es wird der Tag kommen, an dem Thomas fällig ist. An dem er geht oder gegangen wird. Genau wie jeder Spieler uns eines Tages verlässt, ist auch die Anstellung jedes Trainers irgendwann beendet. Ich gebe zu, ich habe ein wenig Angst vor diesem Tag. Und trotzdem wird er kommen, so sicher wie das Amen in der Kirche. Es ist an Klausi und den anderen Vereinsoberen, den richtigen Zeitpunkt hierfür abzupassen.


    Kurz zur Tabelle: Natürlich ist sie nicht der Weisheit letzter Schluss. Aber: Zahlen lügen nicht. Und stehen wir derzeit völlig zurecht dort, wo wir stehen. Ich gehe zwar von einer Verbesserung im Laufe der Rückrunde aus, auch aufgrund noch zu erwartender Schwächephasen der anderen, aber die momentane Leistung spiegelt sie korrekt wider.



    Natürlich stecken hinter alldem gestiegene Ansprüche, die man vor 2004 so nicht formuliert hätte. Ich denke jedoch, dass dies ganz natürlich und auch gerechtfertigt ist. Man formuliert vereinsintern und inzwischen auch öffentlich hohe Ziele, an denen man sich dann auch messen lassen muss.
     
  10. Zwingend notwendig ist es in meinen Augen, neue Geldquellen zu erschließen, was natürlich leichter zu schreiben, als zu realisieren ist. Aber fakt ist, dass wir einen Standortnachteil haben, das Stadion zu klein ist und wichtige TV Einnahmen aus europäischen Wettbewerben wegbrechen könnten. Dazu werden wir von vielen immer noch als langweiliger Club wahrgenommen, was ich nicht verstehen kann, aber man assoziiert mit Bremen eben nicht die Begeisterung des Ruhrpotts, das Weltstadtflair von Hamburg oder den Lifestyle von München.

    Der Deal mit Nike ist schon mal prima, noch besser wäre es, wenn man den Stadionnamen endlich verkaufen würde. Bringt Geld, und wenn es statt Weser-Stadion eben EWE-Tel Weser-Stadion, Nike Weserstadion, Jacobs-Weserstadion etc. heißt, das ist doch vollkommen egal.
    Des Weitern stört mich die allgemeine Dämonisierung von Schulden hier im Forum. Wenn Schulden, sprich Fremdkapital bedient werden kann, ist da doch mal gar nichts schlimmes dran. Wie sähe in der Wirtschaft aus, wenn Unternehmen keine Schulden hätten? Ich kenne da nur ein Unternehmen hierzulande, das kein Fremdkapital brauchte, zumindest bis 2003 (?) und das war Porsche.
    Born als Experte müsste da doch mal einen Antritt wagen, der kennt sich doch aus. Auf Dauer kann man nix gewinnen, wenn man nur das ausgibt, was man vorher realisiert hat. Dann haben wir zwar eine super saubere GmbH & Co KG, spielen aber wohlmöglich nur noch um die Plätze 9 - 13. Das kann kaum die Erfüllung Unternehmerischen handelns sein, oder?
     
  11. @Werder since 1979

    Auf den Stadionamen wollte ich auch mal drauf eingehen. Bin auch deiner Meinung das wir den endlich verkaufen sollten, da wird jetzt schon seit ein paar Jahren Geld liegen lassen. Und ich kann mir nicht vorstellen das sich da niemand finden lässt, gerade im Sommer nach der fünften CL Teilnahme in Folge waren wir in einer sehr guten Verhandlungposition und bestimmt auch attraktiv für Sponsoren.

    Der zweite Punkt ist, wenn wir durch den Standort Bremen wirklich so benachteiligt sind, warum wird sich dann nicht um Investoren gekümmert, müsste doch auch für Bremen möglich sein das in dieser Richtung was machbar ist.

    Ich meine wir sind in der ewigen Tabelle auf Rang 2 hinter Bayern, da muss und kann es doch nur unser Anspruch sein jedes Jahr unter den Top 3 zu landen.

    Natürlich hat man immer mal ein schlechtes Jahr dabei, nur die Bayern haben ihr Festgeldkonto und werden dann dafür im nächstem Jahr Meister. Bei uns befürchte ich das, wenn das Jahr wirklich schlecht wird und wir nicht mal Uefa Cup spielen, dass es dann wieder eine ganze weile Mittelmaß bedeutet, sprich Platz 6-10.
     
  12. Di maßnahme "heimspiel für die Zukunft mit EWE und SWB" ist ein quasi Stadionnamensverkauf - der ungefähr in dem Bereich liegt, den ein "normaler Verkauf des Stdionnmanes" ist - die Angst kann meinen beiden Vrrednern Mr. White und auch Werder since genommen werden.

    Die Investorensuche ist ein ähnliches "Schneckenrennen" wie die Verbesserung der europäischen Bilanz. Immerhin gibt es zumindest Vokswagen zu vermelden. Beluga baut sein Engagement immer weiter aus - auch EWE hat sich ja auch durch die oben beschriebene Sache weiter bei Werder reingekniet.

    "Richtige" Investoren - also welche ala Hopp oder Avramovitch - die man holen könnte (genährt durch die Ausgliederung der Profiabteilung und der einmaligen Aussage, daß "man somit auch potentiellen Investoren Genußscheine zukommen lassen könnte") wird man wahrschinlich so schnell nicht bei Werder sehen. Der Bezug muß eine gewisse Eindeutigkeit haben. Ein großer Bremer Unternehmer hatte überhaupt keinen Bezug zum Fußball und vermachte deswegen einen Teil seines Vermögens (anstatt dem Staat Steuern zu bezahlen) beispielsweise der Uni Bremen.
    Maschmeyer ist zwar Bremer aber schon so lange mit Hannover verbunden, daß er dort in 96 investierte und hier in Bremen nur den AWD Dome sponsort (über über die Proventus AG doch ein Sponsor bei Werder ist).

    Was ich damit sagen will ist, daß Werder wohl kaum einen Avra sondern eher einen Hopp bräuchte - den aber nicht so "schnitzen" kann und nicht so schnell "finden" wird. Solange holt man sich eben neue Sponsorendeals oder aber größere Trikotdeals und und und . Leider - für manche, Gott sei Dank werden diese kleinen Räder trotzdem gedreht, und solt mal sehen: Dann kommt irgendwann auch das große, das man drehen darf.
     
  13. Aber genau da liegt das Problem bei Werder!!!
    Werder gibt lieber 4 mal 3mio für 4 mittelmäßige Spieler aus anstatt 1 mal 12mio für einen guten bis sehr guten Spieler aus, wodurch wir zwar einen immens breiten, dafür vorallem auf der Bank nicht qualitativ starken Kader haben.


    Daher ist es kein Wunder das alle Welt sich bei einigen Misserfolgen wie jetzt passiert sind gleich fragt warum die Stammspieler nicht ihr Maximum abrufen und warum so wenig Druck von der Ersatztbank ensteht.


    Für mich steht fest das wenn Werder sich "international etablieren" will, muss der Kader verkleinert werden, wodurch wir auch weniger Gehaltskosten hätten, und von dem gespartem Geld müssten dann nur 2 oder 3 wirklich namhafte Spieler an Land gezogen werden um endlich wieder einen lebendigen Konkurrenzkampf und damit mehr Einsatzbereitschaft der Spieler hätten.
     
  14. Direkt was dazu: der Kader wurde diese Saison schon verkleinert. Borowski, Klasnic, Womé, Owomoyela wurden abgegeben. Schindler und Mosquera ausgeliehen. Dafür wurden nur Prödl und Husejinovic geholt und Pizarro für ein Jahr ausgeliehen. Durch diese Maßnahme hat man sich mMn allerdings nicht besser, sondern eher schlechter aufgestellt. Pizarro stellt zwar internationale Klasse dar, bleibt aber nur ein Jahr. Die Verpflichtungen der beiden anderen kann man getrost in die Schublade "Investitionen für die Zukunft" packen.

    Nur wenn man bei Werder wirklich bereit ist, Geld in die Hand zu nehmen und dafür 2-3 international fertige Spieler zu holen, wird man die Chance haben auch weiterhin in der BuLi oben mitzuspielen und in der CL vielleicht mal die Vorrunde zu überstehen.

    Werders derzeitiger Kader ist in der Spitze nur mit Abstrichen, in der Breite jedoch überhaupt nicht international konkurrenzfähig. Das ist spätestens seit den Spielen gegen Famagusta und Panathinaikos klar.
     
  15. Mick_666

    Mick_666 Guest

    Bist Du Dir da so sicher, dass Motivation über Konkurrenzkampf mit Hilfe eines breiteren Kaders bei Werder wirklich gewünscht ist?

    Bisher war es ja eher so, dass bei Schaaf Akteure, die ihre Qualitäten einmal über einen längeren Zeitraum unter Beweis gestellt haben, danach selbst nach 5,6,7 schwachen Spielen immer wieder von Beginn an auflaufen durften. Andere aber, denen Talent nachgesagt wird, so gut wie nie ihre Chance bekommen. Konkurrenzkampf auf der Ebene, die Du meinst, wo gute Spieler, die genauso starke Konkurrenten haben und daher nicht ständig zum Zuge kommen, würde viel Unruhe bringen, was der heilen Werder-Welt so gar nicht passt!
    So sind Spieler beliebt wie Vranjes, der m.E. viel zu oft draussen sitzt, obwohl andere nicht besser spielen, aber trotzdem verlängert.
    Dagegen werden Wome oder Klasnic, die ein bisschen Ärger verursachen, sich eben nicht mit einer Reservistenrolle abfinden, Vereinsärzte kritisieren usw., fortgejagt, obwohl wir auf deren Positionen eindeutig Probleme hatten/haben.

    Wenn die Transferpolitik einmal in dieser Hinsicht genau analysiert wird - es kann natürlich auch sein, dass ich falsch liege - fällt auf, dass Werder stets bestrebt war, 11 Leute im Kader zu haben, deren Status als Stammspieler im Grunde zu Saisonbeginn klar ist. Ergänzt mit Spielern, die eine gewisse Qualität haben, um Verletzungsprobleme auffangen zu können, die aber vom Charakter her auch nicht murren, wenn`s trotz guter Leistungen ins zweite Glied zurückgeht.Weil Konfrontation etwas ist, was sie in Bremen überhaupt nicht mögen. Evtl. insgesamt leistungsfördernde Emotionen werden so im Sinne der Beibehaltung des überaus netten Betriebsklimas vermieden.

    Schauen wir uns andere Vereine an, wie z. Bsp. Hertha, wo Pantelic trotz seiner Eigenarten immer wieder spielt und gehalten werden soll. Weil dort Dinge wie ,,des Trainers Autorität auf die Probe stellen", die eine harmonische Gruppe gewissermaßen aus dem Gleichgewicht bringen, mehr als motivationsfördernd denn hemmend betrachtet werden. Auf diese Weise wird gepusht und so eine Grundspannung innerhalb der Mannschaft aufrechterhalten, so dass diese angesichts guter Ergebnisse und akzeptabler Tabellensituation nicht zu schnell genügsam wird (passierte einmal beim 1:5 gegen uns - die Kurve wurde danach sofort wieder gekriegt!!). Genau das fehlt uns in Bremen vielleicht entscheidend.
    Nach dem Sieg am Samstag sagten Schaaf und Allofs gleichlautend:,, Wir hatten schon ein paar Partien, in denen es gut lief, aber sofort kam ein Rückschlag. Jetzt aber müssen wir Konstanz reinbekommen. Wir brauchen nun mal ein paar Spiele nacheinander, in denen wir erfolgreich sind." Nie, nicht einmal in Ansätzen kam und kommt zur Rede, warum es denn so war, dass umgehend die Rückschläge kamen. Und das erzürnt mich in hohem Masse.
    Beispiel Bayern: Die haben einen Lauf, drehen Spiele oder gewinnen eine Partie wie in Leverkusen am Ende souverän nach anfänglichem Stotterstart. Trotzdem wird das nicht nur schöngeredet, aber das erste Hauptthema, was Hoeneß nach dem Spiel brachte, war das Schlechtreden der Bayer-Elf oder gezielte Sprüche Richtung Hoffenheim. Damit bringt er gegnerische Anhänger gegen sich auf, gibt der Presse Futter und nimmt die eigene Mannschaft in die Pflicht, setzt sie unter Druck. Kurz - er hält die Spannung aufrecht, damit da niemand, aber wirklich keiner auf die Idee kommt, sich mit Erreichtem zufrieden zu geben.
    Ich möchte sicher nicht Verhältnisse wie beim FC Hollywood oder Eskalation pur a la Schalke, aber zumindest punktuelle Bewegungen in Richtung leistungsförderndem Reizklima schaden - wie ich finde - auch Werder nicht.

    Die Werder - ,,Alles -Rosarot! Bloß ruhig bleiben!" - Mentalität hilft uns oft, aus einem Tief herauszukommen und doch wieder das richtige Gleis zu finden, welches in eine erfolgsversprechende Richtung führt. Ebenso, wie sie uns blockiert und regelmässig in altbekannte Situationen - sprich unnötige Krisen wegen erfolgshemmender Harmonie - zurückwirft. Beim Abwägen dieses Für und Wider komme ich mittlerweile klar zu dem Schluß, dass wir uns am Wendepunkt befinden, wo das so, wie es derzeit gehandhabt wird, überhaupt nicht mehr weiterhilft.

    In gewisser Weise könnte es so sein, dass tatsächlich versucht wird, anders zu spielen. Allerdings blieb das System das Gleiche, die Spieler wurden genau so eingesetzt wie vor, die Grundausrichtung blieb bestehen. Eine Spielphilosophie kannst Du kaum vermitteln, wenn dabei taktische Richtlinien vernachlässigt werden. Dazu kommen wie oben genannt keine Veränderungen hinsichtlich Aussendarstellung, Umfeld usw.
    Wenn es denn so ist, wird der ,,Wandlungsprozeß" (allzu) zaghaft in Angriff genommen. Das wiederrum entspricht der Werder - Tradition.
    Ausserdem geht es nicht um ,,ein schlechtes Jahr", sondern - wie Du in zweiter Instanz richtig feststellst - um einen von langer Hand angekündigten Abwärtstrend, den viele gesehen, aber gegen den im Verein nichts dagegen unternommen wurde.

    @schmolle
    Das sind keine Vermutungen, sondern Vergleiche in Bezug auf die Art und Weise, wie diese Vereine ihre Rolle wahrnehmen, wie sie versuchen, mit der Doppelbelastung umzugehen, wie sie es schaffen, ergebnisorientiert zu handeln. Darüber hinaus kreiere hier ich kein Schreckensszenario, nur leider ist das eingetreten, was wir schon lange befürchtet haben.
     
  16. @Mick
    Du mußt dich aber nicht bei mir vorab "entschuldigen".
    Ich bin im Zweifel die 0,005 % die alles geil finden, was mit Werder zu tun hat und nur mal verkrätzt alle Jubeljahre wg. eines Spieles oder so.

    Ich werde jetzt auch nicht wieder anfangen Seitenlang die Gegenseite ins Feld führen, weil das genauso ist, als wenn ich nem Alkoholiker den Stoff wegsaufe - bite diese Metapher zu entschuldigen.

    Hier - in diesem Thread - ist überwiegend die "Im zweifel alles Mist, weil es hätte noch besser sein können" Anhängerschaft vrsammelt, also die, dieauch 80% der allgemeinen Fans abbildet. Zu denen rechne ich mich nicht, und das obwohl ich Stadiongänger bin und man geht nicht ins Stadion um sich zu freuen sondern um sich zu ärgern, wie wir spätestens seit Hornby wissen.

    Ich bin dabei, das würde mir im zweifel immer reichen. Und bei Werder gehts Schritt für Schritt aufwärts und ....Gebetsmühle dreh.... usw.


    So long!
     
  17. Mick_666

    Mick_666 Guest

    @schmolle
    Wenn Du das so siehst! Scheinbar bist Du da fast der einzige, für den es ad hoc vorwärts geht. Vielleicht noch @Linienrichter Jablonski - und @maddin macht ja nicht mehr mit.
    Hoffentlich hast Du recht und wir werden alle eines Besseren belehrt. Allein Zweifel dürften angebracht sein.

    Ins Stadion gehe ich stets mit der Hoffnung, wieder einmal ein richtig gutes Werder-Spiel zu sehen und vor allem, weil ich Werder - Fan bin , was mir nichts und niemand kaputtmachen kann. Und weil ich das Ganze seit der Wende aktiv verfolge und davor schon ca. 4 Jahre passiv verfolgt habe. Aber Du hast recht, in diesem Jahr - inklusive der abgelaufenen Rückrunde - war es erstmals so, dass ich mich überwiegend geärgert habe. Nun könnte das so gesehen werden, als das es nicht so schlimm wäre und mal passieren kann. Dass es aber nicht eine vorrübergehende Delle wie bei anderen auch darstellt, sondern dieses Übel m. E. in den hier seit zwei Jahren diskutierten Umständen seine Ursache hat, macht Dich wahnsinnig.

    :eek: 120% Zustimmung!:applaus: :applaus:
     
  18. Du darfst mich gerne dazuzählen. In der Tat bin auch ich von der strategischen Planung bei Werder Bremen überzeugt. Dies allein ist natürlich kein Grund Korrekturen vorzunehmen, die immer mal wieder notwendig sind. Immerhin kann man davon ausgehen, dass Werder Bremen, als Gesellschaft, als ein personal-lastiges Unternehmen angesehen werden muss, welches, wie alle Unternehmen in diesem Segment von hunderten Variabeln beeinflusst wird, die nicht immer kontrollierbar sind.
    Diese Faktoren können selbst bei einem 5mal so hohen Etat nicht ausgeklammert werden, einzig und allein die Frequenz der Fehler wird reduziert.

    Wenn man sich die langfristige Planung bei Werder anschaut, wird man feststellen, dass wir a) seit der Meistersaison einen Kader erschaffen haben, der in seinem Marktwert sicher doppelt so teuer ist, wie es dieser war und b) weit mehr Perspektivspieler in den Reihen haben.
    Was war also der nächste Schritt den Werder gehen musste? Wäre es vertretbar gewesen, wenn dieses Gefüge durch 1-3 fertige Spieler ergänzt worden wäre, die bis zu doppelt soviel verdienen? Ich denke nicht. Ganz im Gegenteil, musste Werder Bremen im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten, erst die bestehenden Gehälter anpassen, um im nächsten Schritt diese Verbesserung einzuführen. Das Jahr schien opportun, da der gleiche Kader im vorigen Jahr selbst aus der 2.Reihe mehr als akzeptable Leistungen gebracht hatte. Ein Risiko, welches letztlich getragen wurde und leider nicht aufging. Man sieht sich jetzt gezwungen diese strategische Planung vorzzeitig aufzubrechen, um die Konstanz aufrecht zu erhalten.

    Was würde passieren, wenn Bremen alle internationalen Wettbewerbe für nächste Saison verpasst? Bremen würd einige Leistungsträger verlieren, richtig, aber wer sagt, dass unsere Backups nächstes Jahr nicht befreit aufspielen? Sind es nicht gerade die jungen Spieler bei Hoffenheim und Leverkusen die momentan die Liga aufmischen?
    Ich denke, da hat Bremen eine mehr als akzeptable Basis geschaffen, um nicht in die gleiche Spirale, wie z.B. Dortmund, zu geraten. Ein schlechtes Jahr sehe ich deswegen nicht, als das Ende einer Ära, sondern eher als einen Stolperstein auf einem Weg, der sicher noch 5 weitere Jahre andauern wird.

    Es werden häufiger Beispiele zu anderen Vereinen gebracht, die es besser machen, als Werder. Dem halte ich entgegen, dass es keinen Verein gibt, der in seinem Prozess sich oben zu etablieren soweit vorangeschritten ist, wie Bremen. Ein Weg nach oben, kann nur über Stufen genommen werden, um nicht abzurutschen (steigern, konsolidieren, steigern, konsolidieren...siehe auch Bayern). Das wird noch Vereine treffen, wie Schalke, HSV oder Leverkusen, die sind aber noch meilenweit davon entfernt.
     
  19. Mick_666

    Mick_666 Guest

    Du redest am Thread-Thema vorbei. Kaum jemand hier bestreitet, dass Werder meist herausragend agiert, wenn es darum geht, langfristig sinnvoll zu planen, personell wie finanziell. Kalkulierten Ausschlägen zum Trotz, die immer mal passieren. Nur ist das nicht der Punkt.
    Sondern den Kern des Thema`s beschäftigt allein die Frage, die Du oben selber stellst, was nun bei Werder passieren muss, welche Schritte der Verein gehen sollte, um Dinge ändern zu können, die sich stets wiederholen, wie z. Bsp.:
    Warum brechen wir regelmäßig zu bestimmten Saisonzeitpunkten ein (wie nach der Winterpause), warum geschieht dies immer nach selben Mustern, warum wird das im Wissen um die Ursachen nicht korrigiert? Warum schaffen wir es nicht, bei gleichzeitiger Anhebung der Qualität und des Gehaltsniveaus besser als vorher zu sein? Eben die Frage:
    Muss bei Werder ein Umdenken erfolgen?

    Da sprichst Du wichtige Punkte an, ohne wichtige eventuelle Ursachen zu nennen. Du erörterst lediglich bekannte Tatsachen. Es ging nicht darum, Spieler zu verpflichten, die das Gehaltsgefüge sprengen.
    Warum bringt denn die 2. Reihe gute Leistungen und geht es dann nicht besser, vor allem konstanter, wenn sogenannte Stammspieler zurückkehren? Die Spieler aus dem 2. Glied, die in der Hinrunde vergangene Saison teils über ihre Verhältnisse spielten und sogar konstant gute Ergebnisse erzielten - zumindest in der BL - brauchte niemand motivieren. Auf der anderen Seite zeigte sich da die eigentliche Qualität des Kaders. Erreichen wir nun wieder die gewünschte Klasse, wenn Leistungsträger zurückkehren, wie in der Rückrunde letzte Saison, schaffen wir es nicht, dies zu bestätigen. Warum?
    1.) kehren die Spieler, die vorher zum Zuge kamen, vorbehaltlos auf die Ersatzbank zurück wegen ihres mannschaftsdienlichen Charakters. Eben so, wie es bei Werder jeder gerne hat.
    2.) dürfen dann die sogenannten Stammspieler nach ihrer Verletzungspause wochenlang den grössten Müll zusammenkicken, werden aber weder von Vereinsseite in Frage gestellt, noch wollen (weil sie nicht dürfen) die Ersatzspieler Druck ausüben. Macht es dennoch einer wie Klasnic, oder Wome, als der wieder fit war, verschwinden die durch die Hintertür von der Bildfläche. Und dann diese ungewollt geförderte Genügsamkeit: Ein Jensen z. Bsp. hat ganz anders gespielt und war nur da nicht so oft verletzt, als es für ihn darum ging, sich für neue Vereine zu zeigen oder bei Werder zu verlängern. Wie auch Frings und Fritz, die seit ihren besser dotierten Verträgen selten wieder das zeigen, was sie einmal auszeichnete. Inzwischen gibt es sogar demonstrative Vertragsverlängerungen für durchschnittliche Leistungen wie bei Fritz.
    3.) werden alle Anzeichen für etwaige Probleme der Mannschaft, die wegen fehlender Eingespieltheit nach der Sommer- und Winterpause normal sind, die aber z. Bsp. dennoch trotzig offensiv ohne Rücksicht auf Verluste ins Verderben rennt oder zunehmendem Phlegma innerhalb des Teams - aus welchen Gründen auch immer - von Vereinsseite wie auch vom Trainerstab in den Wind geschlagen, in keinster Weise gegengesteuert. Das geschieht so lange, bis die Mannschaft in einem tiefen Tal steckt, aus dem sie sehr schwer wieder rauskommt. Erst dann - und damit viel zu spät, weil da bereits psychologische Hemmungen und mentale Probleme reinspielen - fangen KATS an, so etwas wie Druck auszuüben - und auch da meist nur vergleichweise mit Drohungen etwa in Interviews, die am Ende nie vollzogen werden.
    4.) wird die Tatsache ad acta gelegt oder will nicht wahrgenommen werden, dass Fussball eben ein Großteil auch Kopfsache ist. Werder glaubt, dass allein mit der grossen Ruhe im Verein erfolgreich gearbeitet werden kann. Jegliche möglicherweise harmoniestörende Einflüsse werden gezielt verhindert. Auf diese Weise kann ein Aussenseiter, der einmal (2004) eine Überraschungsmeisterschaft holt, durchaus erfolgreich sein.
    Aber eine gestiegene Qualität - auch durch die Erfolge- , die sich zeigt im Respekt der anderen, die eben anders gegen uns spielen oder in den Leistungen der Ersatzspieler (die Vereinen einiges wert sind - Valdez, Zidan usw.), die können wir so nicht abrufen. Dazu kommt, dass grosse Ansprüche formuliert werden, aber die Konsequenzen höchst überschaubar bleiben, wenn diese Ziele - wie zuletzt oft - eindeutig verfehlt werden. Im Gegenteil, plötzlich wird dann am Saisonende das Erreichte als Optimum bezeichnet. So können sich Spieler und Trainer immer wieder auf`s Neue hinter alledem verstecken, bis die Dinge in der nächsten Saison wiederkehren. Wie der Butler bei ,,Dinner For One" (weil bald Silvester ist): The same procedure as every year.

    Kurz: Wenn es darum geht, zu richtigen Zeitpunkten von aussen zu beeinflussen, um die Grundspannung zu halten oder Konsequenzen bei Nichterfolg zu ziehen, um Sanktionen zu reglementieren, bricht der Verein Werder ein.

    Und genau das machen fast alle anderen besser - diese Behauptung stelle ich pauschal in den Raum.

    Noch haben wir keinen anhaltenden Mißerfolg, noch ist vieles machbar. Doch andere Vereine schlafen nicht und werden uns überflügeln, wenn Werder weiter in der selben Soße schwimmt.
     
  20. Mick_666

    Mick_666 Guest

    http://www.kicker.de/news/fussball/chleague/startseite/artikel/500942/

    Das sagt alles: Nur die Elf hat sich international und in der Buli nicht behaupten können.
    Weit gefehlt Herr Allofs. Vor allem der Verein hat sich wieder einmal nicht behaupten können, weil er es nicht geschafft hat, aus den Spielern mehr rauszuholen. Tosic hat eine Reaktion gezeigt??!!?? Klare Worte - erst nach dem 0:3??
    Entweder ist das wieder ein bewusstes Täuschungsmanöver, um Druck wegzunehmen, oder die Herren glauben das alles wirklich.