Erfordert der Gang an die "Spitze" ein Umdenken bei Werder?

Dieses Thema im Forum "Allgemeines" wurde erstellt von ostfriesland_1, 28. Juni 2008.

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  1. dieser thread, damals im dezember 2006 erstellt, ist sinnbild für unsere lage: lamentieren, lamentieren, diskutieren, analysieren, lösungen finden usw.

    einzig: es wird nichts besser... nein: es wird nur noch schlimmer! wer dachte, dass der angsthasenauftritt damals in barcelona der gipfel war, sollte sich jetzt mal hinterfragen, was gestern oder vor 2 wochen gegen athen abgelaufen ist. aber es ist ja völlig legitim, dass man gegen famagusta ausscheidet, wir haben ja keine ansprüche nach 5 jahren cl in folge
     
  2. ToniPumpsi

    ToniPumpsi

    Ort:
    NRW
    Kartenverkäufe:
    +2
    am damaligen thread im alten forum, hatte ich mich auch sehr beteiligt...nur leider wurde nichts "umgesetzt"
    die mannschaft und die verantwortlichen, haben nicht für eine weiterentwicklung gesorgt.
    von daher wären weitreichende personelle konsequenzen ernsthaft zu überlegen (trennung von spielern, neue spieler, trennung vom trainer, aufstockung des trainerstabs)

    nur wer glaubt schon dran, das sich hier mal was ändert oder überhaupt irgendetwas passiert...:(
     
  3.  
  4. Die Anzahl der Fans, die TS und auch KA kritisieren und sich bes. von der Arbeit des Trainers distanzieren wird erheblich größer, die Identifikation mit dem Verein ist Gott sei Dank noch sehr groß.
    Wenn der Vorstand nicht bald ein Zeichen setzt, wie es in dieser Lage weitergehen soll, dann sehe ich die Gefahr, dass die Arbeit der Vereinsführung bald genauso kritisiert wird wie die von KA und TS.
     
  5. wenn TS mit seiner Mannschaft nicht schnellstens die Kurve kriegt, dann dürte eine Unruhige Winterpause auf Werder zukommen. Eigentlich hätte bei den Ergebnissen und Ankündigungen längst etwas passieren müssen.
     
  6. Mein Vorschlag für den neuen Threadtitel wäre: Wie können wir Werderfans dem sportlichen Verfall in Kombination mit völliger Gleichgültigkeit unserer sportlichen Leitung erfolgreich entgegenwirken.
     
  7. Ich habe vor der Saison erwartet, dass wir zumindest gefahrenlos einen der UEFA-Cup Plätze erreichen und dass wir die diesmal wirklich leichte CL-Gruppenphase überstehen werden. Alles andere (Meisterschaft oder erneute CL-Qualifikation) bzw. ein Viertelfinale in der CL hätte ich als Geschenk meines SVWs betrachtet. Ich denke, dass hat, gemessen an dem Potential, welches in unserem Team steckt, nichts mit bayrischem Anspruchsdenken zu tun, sondern wäre durchaus realistisch gewesen.
     
  8. Dan versuche es doch mal objektiv zu betrachten. Wäre anstatt unserer der VFB Stuttgart in diese Gruppe geraten - hättest du dann auch vom fast sicheren erreichen des 1/8-Finales gesprochen?
    Ich denke auch Inter Mailand hat es sich anders vorgestellt. Souverän die nächste Phase zu erreichen, ist was anderes.

    Allein die Vorstellung, dass wir in der Liga locker unter die ersten 5 kommen und uns problemlos in der CL für die nächste Runde qualifizieren, deckt sich eben nicht mit der Realität, da wir eben nicht Spieler haben die 5-6 Millionen im Jahr verdienen, sondern eben 2-4 Millionen. Das heisst nicht, dass unsere Mannschaft einfach karitativer ist, als ein Spieler beim FC Bayern, sondern schlechter bzw. sein Potential nicht so oft abrufen kann, wie diese Spitzenverdiener.
    Dass wir Potential haben, haben wir schon zu genüge gezeigt, aber solange in den Köpfen rumschwirrt, dass es ein Selbstläufer ist, kommen wir nicht aus dieser Krise raus.
    Um es mal einfacher zu verdeutlichen: Ich bekomme jedes Jahr meine Jahresvorgaben, wenn ich aufgrund einer Krise diese nicht erfüllen kann, bin ich weniger motiviert, als wenn diese Jahresvorgaben am Anfang des Jahres aufs Mögliche korrigiert werden. In meiner beruflichen Situation kann ich mich sogar mit Werder vergleichen: In den letzten 5 Jahren konnte ich mit meinem Team diese Vorgaben immer um ein vielfaches übertreffen, bin deswegen auch Gott sei Dank in einer Position, wo ich nicht so schnell in Frage gestellt werde. Und um es klarzustellen, ich sitze in einem, wie es mal angesprochen wurde, "knallharten Wirtschaftsunternehmen".
     
  9. Die Presse nimmt Werder nur dann wahr wenn es den Anschein hat, daß es am Boden liegt. Die Fans sind Entweder vom Gefühl der Übermacht berauscht oder wollen kollektiven Selbstmord begehen - dazwischen gibt es nichts.
    Wird ein spiel verloren ist ne Ära zu Ende und aus Schnipseln der letzten Wochen wird mit ein wenig eigenkitt ein Artikel zusammengekleistert der etwas mehr als das Prädikat "Bogena" verdient.
    Der faßt das zusammen was hier Tenor ist, das ja. aber das muß nicht zwangsweise das sein, was gefällt.

    Aber der Werderaner leidet lieber, statt frohen Mutes in die Zukunft zu blicken wird auf angeblich verpasste Chancen in der Vergangenheit hingewiesen und auf das drohende und nahe Ende verwiesen.

    Das ideale Maskottchen ist der Lemming!
     
  10. DerHunni

    DerHunni

    Ort:
    NULL
    Nee bestimmt nicht der Lemming. Dafür findet man hier zu wenige Ja-Sager, die alles toll und super finden und freudig mit in den Abgrund springen. Wenn Du bei Werder Lemminge suchst, würde ich mal in der Kabine nachschauen! ;)
     
  11. gelöscht

    gelöscht Guest

    Ort:
    NULL
    @ Schmolle

    Die Ära ist zuende, weil es uns nicht gelingen wird, ohne CL Diego und Pizarro zu halten. Das hat auch Marco Bode eingeworfen und damit Recht. Was draus gemacht wird, steht auf einem anderen Zettel. Eventuell ist es gar nicht mal so verkehrt. Weil:

    1. gibt es Kohle, die investiert werden kann.
    2. muss jeder Spieler mehr Verantwortung übernehmen und kann nicht alles Diego überlassen.
    3. eventuell besinnt sich der Verein auf noch intensiveres Scouting und noch bessere Jugendarbeit, denn die großen Spieler wird's ohne CL nicht geben.

    Also ein Ende einer Ära kann ruhig kommen, wenn denn gleich eine neue, ebenso erfolgreiche begonnen wird.

    MfG/d.na
     
  12. Bin da voll bei Dir d.na

    Auf gehts in eine neue, noch glanzvollere Ära.

    Stefan
     
  13. Nach der Ära ist vor der Ära
    sry - konnts mir net verkneifen
     
  14. @d.na
    Die Ära begann ohne Diego und wird ohne Diego weitergeführt - so oder so. Wenn Optimismus, dann richtig. Ob man ihn abgibt oder nicht wird sich eh zeigen. Pizaro dito. Aus Vermutungen "Recht" abzuleiten, halte ich für vermessen. Die Wahrscheinlichkeit ist dennoch wohl hoch.
    Aber: Wer sagt denn, daß wir die CL nicht erreichen, nächste Saison?
     
  15. Mick_666

    Mick_666 Guest

    Nachdem der Thread zunächst lahmte, bin ich nach und kurz vor dem CL-Ausscheiden erstaunt, wie das Thema hier seit vorgestern Fahrt aufnimmt.

    Gut so,Schmolle. Da bin ich diesmal bei Dir.
    Diego hat den Verein sehr viel Geld (für unsere Verhältnisse) gekostet. Im Vergleich dazu wurde sehr wenig erreicht. Mit Micoud holten wir die Meisterschaft, kamen zweimal ins CL-Achtelfinale. Dieser Spieler wurde ebenso wie Fabian Ernst und Valerien Ismael nie gleichwertig ersetzt. Ich glaube, das Ende einer Ära begann spätestens mit dem Abgang von Micoud 2006. Dazu kam, dass die genannten Spieler genau in Schaaf`s System passten, das seither partout weiter durchgezogen wird, egal welche Spielertypen zur Verfügung stehen. Diego jedenfalls halte ich für nicht passend zu einer Spielphilosophie - wie auch Almeida, Sanogo (sogar Frings passt da inzwischen nicht mehr rein) - die eigentlich auf One-Touch-Fussball basiert und mit diesen Spielertypen logischerweise zu taktischem Fehlverhalten mutiert. Deshalb weiss ich nicht, ob ein Diego-Abgang ein einschneidendes Problem darstellen würde.

    Akteure wie Ismael, Ernst, Krstajic schafften es, soviel Eigenmotivation zu entwickeln und dieses Team mitzureissen, auch wenn es nicht lief. Und da in Bremen bekanntermassen wenig Motivation von aussen aus dem Umfeld, von Trainer und Mannschaft erzeugt wird, wird es immer mehr zum Kardinalproblem. Nehmen wir die letzten zweieinhalb Jahre zusammen, wird immer klarer, warum sich Frings bei den Bayern zwar annähernd durchsetzte, aber schnell davonlief, warum Diego bei Porto auf der Tribüne saß, warum Jensen trotz bekannten Fähigkeiten in der 2. spanischen Liga versauerte oder Vranjes in Leverkusen und Stuttgart nach einem guten Jahr den Stammplatz verlor. Oder viele andere Akteure, die nach dem Weggang aus Bremen anderswo nie wieder diese Form wie einst bei uns erreichen. Im Umkehrschluss war Werder bis ca. 2005 immer dennoch erfolgreich, wenn als unverzichtbar geltende Spieler gingen. Warum das so war, wird immer deutlicher. Vielleicht waren in diesem Zusammenhang die Vertragsverlängerungen von Frings, Fritz oder Vranjes auch nicht gerade glücklich.

    Mir fällt da ständig ein Interview von Ernst ein aus dem Kicker Februar/2005, das mich bis heute beschäftigt, war so sinngemäß:
    Kicker: ,,Herr Ernst, im letzten Jahr warfen sie ihren Kollegen Krstajic und Ailton beim Gang nach Schalke vor, es sei eine Geldentscheidung gewesen. Jetzt vollziehen sie das gleiche. Sind sie geldgierig? "
    Ernst: ,,Geld spielt im Profisport immer auch eine Rolle. Aber ich habe es mir in Bremen zu bequem gemacht. Ich brauche einmal eine Luftveränderung, um zu sehen, was ich mich weiterentwickeln kann."
    Das könnt Ihr alle bei Bedarf nochmal nachlesen. Es stimmt vielleicht nicht genau so im Wortlaut, aber ähnlich. Nur an die Worte ,,bequem" und ,,Veränderung" kann ich mich noch sehr genau erinnern.

    Schliesslich wirkte die Mannschaft auch in Famagusta sehr lange wieder lethargisch, weil es eigentlich keine Rolle spielte, da auszuscheiden - zumindest im Kopf der Spieler, die keinerlei Sanktionen zu befürchten haben, eher Vertragsverlängerungen - darüber hinaus gab es diese Reden von KA schon oft, passierte aber nichts. Und auch die Spielweise war wie in Hamburg und einigen solchen Partien zuvor. deshalb nochmal das was ich in Seite 5 sagte - Wir verwechseln viel Ballbesitz und technische Überlegenheit mit Spielkontrolle. Stattdessen fehlt in Wirklichkeit die taktische Bandbreite, um so eine limitierte Mannschaft, die Famagusta zweifelsohne darstellte, mal rauszulocken, mal zu provozieren, angetäuschte Passivität zum Zwecke des konzentrierten ,,Zuschlagens im rechten Moment" als Mittel zu nutzen. Doch nichts da, der Gegner brauch sich nur hinten reinstellen. Werder rennt dann sinnlos an, das Tempo fehlt, kein Spiel über die Aussen, geschweige denn Durchbrüche zur Grundlinie - was der Rautentaktik geschuldet ist - viel Ballbesitz, aber wenig Chancen. Heraus kommt ein Kreisspiel wie im Handball, das Ganze mündet dann zeitig in Verzweiflungsschüssen.

    Das Dumme ist, das alles diskutierten wir schon im Vorgänger dieses Threads seit Dezember 2006, jetzt wieder, sind aber immer noch da ohne spürbare Veränderungen.
     
  16. Das stimmt.
    "Wir verwechseln viel Ballbesitz und technische Überlegenheit mit Spielkontrolle." Das ist für mich glaube ich das Allerwichtigste. Werder ist mehr oder regelmäßig überfordert, wenn es um mehr geht als wer den besseren Fußball spielt. Spielkontrolle, das, was man in strategischen Spielen einen "Spielplan" nennt, das gibts bei Werder scheinbar oder anscheinend nicht. Damit hängen zusammen die sträfliche Vernachlässigung solcher Begriffe wie Defensivarbeit, Absicherung, Raumaufteilung.
    Jetzt ist die Situation allerdings eine andere, im Moment geht es weniger um den Gang an die Spitze, sondern darum, nicht zu weit wegzudriften.
    Das Verhältnis Werders dazu gefällt mir im Grunde auch nicht. Sicher wird nach jeder Niederlage der Ernst der Situation beschworen. Aber auf der anderen Seite sieht man sich nach jedem zweiten Spiel sofort wieder auf dem Weg der Besserung. Oder die Reaktionen von Schaaf gestern nach dem Spiel.
    Beides wirkt für mich wie ein Alkoholiker, der sich a) nicht eingestehen und nicht darauf angesprochen werden will, dass er ein Problem hat und der b) nach jedem "trockenen" Tag meint, er sei jetzt über den Berg.

    Fakt ist, zumindest aus meiner Sicht, dass Werder jetzt zu den ganzen Problemen, die auch schon im vorigen Thread angesprichen worden waren, in einer Situation stecktm für die man die völlig falsche Mannschaft hat. Die vorhandene ist aufgepumpt mit spielerischem Talent, Offensivfreude, Technik. Aber es fehlt ihr an dem, was im Moment besonders nötig wäre: Erfahrung, Abgezocktheit, Bissigkeit, von mir aus auch sowas wie Galligkeit, auch den eigenen Kollegen gegenüber. "Witzogerweise" scheint mir fast Wiese, den ich immer kritisiert habe, am Geeignetsten als Führungsspieler in dieser Situation. Sein Verhalten und sogar seine Spielweise sind durchaus gefragt für Mannschaften, bei denen es nicht läuft.
    Ansonsten sind fast alle überfordert. Mit Abstrichen am Wenigsten vielleicht noch Baumann, der zuletzt meist zu den Besseren gehört und eben auch die Ruhe und die Erfahhrung hat (auch im Abstiegskampf mit Nürnberg).
    Aber die anderen? Naldo ist das personifizierte Chaos, Mertesacker knickt ein, auf den Außenpositionen wechseln sich Not und Elend mit Pest und Cholera ab: Fritz ist unsagbar untergetaucht, Pasanen blass wie selten, Boenisch (verständlicherweise) überfordert, Tosic macht als Verteidiger einen Fehler nach dem anderen, symptomatisch, dass er noch teilweise als Lichtblick gilt, weil sein Spiel nach vorne so etwas wie Hand und Fuß hat.
    Frings hat offenbar viel zu viel mit sich selbst zu tun, damit fällt die wichtigste Stütze, der entscheidende Stabilisator für die junge Mannschaft weg. Özil war gut und unbeschwert, solange Werder als Spitzenmannschaft galt, jetzt taucht er unter. Diego kann weniger denn je die Mannschaft führen, das Spiel machen, man kann froh sein, wenn er zwischen seinen Pirouhetten und dem Rausholen von Freistößen mal einen solchen oder einen Elfmeter reinmacht. Pizarro gibt sich alle Mühe, dürfte aber auch unzufrieden sein und verliert bei dem Bemühen und dem Eifer, überall zu sein, auch irgendwann seine Form. Almeida hat sowas wie Normalform, das heißt aber auch eine unglaubliche Streuung zwischen sehr guten und katastrophalen Aktionen.
    Ein Spieler, der keine Wunderdinge macht, aber für genau diese Situation geeignet wäre, Vranjes, spielt keine Rolle. Gerade das zeigt mir, dass man auf der Ebene der sportlichen Leitung den Ernst der Situation noch nicht erkannt hat.
    Starrsinnig will man mit der immer gleichen Spielweise, von der man glaubt, dass sie irgendwann mal erfolgreich war, weitermachen. Wobei man verkennt, dass man (mindestens zwischen 2003 und 2006, mit Abstrichen auch noch in den beiden Hinrunden 2006 und 2007) wirklich guten Fußball, auch mit einer Balance zwischen Offensive und Defensive gespielt hat, seither aber eigentlich nur noch "irgendwie offensiv" ist. Qualitativ liegen Welten zwischen dem Fußball, den Werder spielerisch in der Hinrunde 2003/04 und taktisch, strategisch, von der Ausgeglichenheit her in der Rückrunde der gleichen Saison gespielt hat, und selbst den besseren Spielen dieser Saison.

    Das alles ist kein Weltuntergang - es gibt eben bessere und weniger gute Zeiten und es geht mir nicht um Personalisierung. Aber was mich krank macht, ist, dass seit längerer Zeit nichts passiert, dass nach den Spielen immer derselbe Quatsch erzählt wird, dass immer alles an den Spielern aufgehängt wird und dass keine strukturellen Fragen gestellt werden. Man hat sich offenbar zu lange darauf ausgeriht, dass (national) die Ergebnisse stimmten, dass Werder ständig für seine Spielweise gelobt wurde (wobei es zunehmend so war, dass staunend zur Kenntnis genommen wurde, wieviele Tore in den Spielen Werders fielen), dass man als unfehlbar galt. Jetzt hat man meiner Meinung nach die Schraube in die Richtung Verjüngung, Vernachlässigung der Defensive und von Erfahrung u.ä.überdreht.
    Im Moment bin ich der Meinung, dass man diese Saison benutzen sollte, das Schlimmste zu verhindern (wobei es hilfreich wäre, den UEFA Cup über die CL nicht zu erreichen), vielleicht irgendwie, sei es über Platz 5 oder 6, über den UI Cup oder den Pokal einen internationalen Wettbewerb zu erreichen und sich ansonsten dem In-Sich-Gehen und der Weichenstellung zu widmen. Denn ich denke, dass es Zeit ist, die Ära der Double-Saison abzuschließen und sich der Frage zu widmen, wie ein Neuanfang aussehen kann.


    MFG dkbs
     
  17. :tnx:

    Es gibt keine Ära Micoud, schon gar keine Diego oder Pizarro. Es gibt allenfalls eine Ära Schaaf, eine Ära Allofs. Sie sind die Baumeister des Erfolges. Möge sie noch lange anhalten.

    Und: Ich hielt es schon im Micoud- und Diegothread fest. Vor drei Jahren befanden wir uns in ähnlicher, ja gleicher Situation. Der Unterschied ist lediglich in unserer Geduld mit den Verantwortlichen messbar. Vielleicht ist auch nur mein eigener Blick verklärt und es wurde Schaaf´s Kopf auch damals gefordert. Aber Recht behalten, hätten diejenigen dazumal auch nicht - am Ende wurden wir Dritter und qualifizierten uns für die CL. Trotz eines 2-10 gegen Lyon in selbiger CL.
     
  18. Mick_666

    Mick_666 Guest

    Danke DKBS für dieses Statement! Selten so viel Wahres wie Kluges in einem Post gelesen, aber das sind wir von Dir ja gewohnt! Wie schon im alten Thread. Folgendes unterschreibe ich vorbehaltlos und füge hinzu:

    ...weil alle damit schön der Konfrontation aus dem Wege gehen können, etwas was sie in Bremen eben gar nicht mögen. Weil es etwas ist, was nicht ins liebe, gute Werder-Bild passt. Manchmal hast Du den Eindruck, dass schon in den Interviews nach einem wieder mal dümmlich in den Sand gesetzten Spiel, wo ständig gleich der Ausblick auf die nächsten Wochen genannt wird, insgeheim schon nächstesmal auf einen vollen Erfolg hofft, um bloß jeden Krach zu vermeiden. Gelingt das, haben sich alle sofort wieder lieb, allein - die Probleme bleiben, was wiederrum keiner wahrhaben will.

    :applaus::tnx:

    So gesehen war die auf der einen Seite schönen Tatsache, dass jeweils doch wieder Platz 2 oder 3 erreicht wurde, andererseits eher hinderlich. Denn so konnte sich Werder wieder schön in der Hängematte sonnen und sagen:,, Alles richtig gemacht." Das führte nach den guten Ansätzen gegen Ende der letzten Serie so an den Spieltagen 28.-34., als das Team so etwas wie Ergebnis- und Erfolgsfussball zeigte/zeigen musste wegen flächenmedialen Drucks, zu Beginn der neuen Saison wieder in alte Muster.
    Spätestens am 3. Spieltag in Gladbach nach dem kollektiven Versagen, vor allem hierarchisch, mental und physisch - hätte es ordentlich knallen müssen. Ich denke, dann wären Spiele wie in Stuttgart oder gegen Athen nicht passiert.


    .....vielleicht würde Platz 10 und ein desaströses Abschneiden in der CL - müssen wir fast hoffen, dass der UEFA-Cup verpasst wird - dafür sorgen, dass sich hier entscheidend was tut, die Gesamtphilosophie mal grundlegend überdacht und eine knallharte Saisonanalyse betrieben wird, auch öffentlich, wenn`s hilft.

    Bis Rückrunde 2007 war ich wie z. Bsp. @Schmolle der Meinung, dass Werder nach wie vor den richtigen Weg geht, wenn sich der Verein nicht verrückt machen lässt usw. Mittlerweise führt die Erkenntnis, dass letzten Endes die fast schon lächerliche Sturheit in vielen Dingen eineindeutig Grund verfehlter Ziele ist, seitdem dazu, dass ich nur noch einen Haufen Frust vor mir her schiebe.

    Apropos CL: Ich glaube - und das meine ich Ernst - dass Schalke, der HSV (auch wenn die gerade ebenfalls verloren haben) oder Wolfsburg in dieser Gruppe ganz sicher ins Achtelfinale eingezogen wären. Nicht, weil sie eine bessere Mannschaft haben, aber weil sie in bestimmten Spielen wissen, um was es geht bzw. eine erfolgsorientierte Strategie entwickeln (wie S04 letzte Saison).

    Bitte um Entschuldigung, aber das ist m. E. völliger Unsinn.
    Damals war es das erste Mal in der CL nach 11 Jahren, das Achtelfinale wurde erreicht, aus Unerfahrenheit zahlte das Team gegen Lyon - trotz kaum weniger Spielanteile - eben noch sehr viel Lehrgeld, was Effektivität angeht. Bei Lyon agierten seinerzeit noch Leute wie Essien, Wiltord. Heute scheitern wir in der Vorrunde an griechischen und zypriotischen Teams, ohne erkennbare Weiterentwicklung der Mannschaft.
    Und nach einer Überraschungsmeisterschaft einen Platz in der Spitzengruppe zu bestätigen wie wir 2005, schaffen nicht viele. Dem gegenüber steht jetzt aber ziemlicher Stillstand - taktisch, spielerisch, emotional.
     
  19. Du meinst die erfolgsorientierten Mannschaften, die in den letzten Meisterschaftsjahren souverän die Spitzenpositionen vergeigt haben? Bis auf Schalke letzte Cl (diese haben sie ja auch souverän nicht geschafft), hat keine dieser Mannschaften irgendetwas geschafft, was wir vergleichen könnten.Eine erfolgsorientierte Strategie sieht anders aus...