Erfordert der Gang an die "Spitze" ein Umdenken bei Werder?

Dieses Thema im Forum "Allgemeines" wurde erstellt von ostfriesland_1, 28. Juni 2008.

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  1. Kenne die Daten auch nicht und hab auch keine Lust, dorthin gehend zu recherchieren.:lol: Es ist vornehmlich die Westkurve, wo die freien Plätze sind. Dort sitzt man weit vom Spielfeld weg und die Stimmung ist nicht toll bzw. man wird vom Gästeblock zugedröhnt. Also kein Wunder. Und dann noch Preise wie 40€ als Kreiszeitungs-Abonnement. Stehplatztickets und Sitzplatzkarten für Ost und Nord sind immer weg und ziemlich teuer (auch auf dem Schwarzmarkt). Hab letztens 30€ pro Ticket für einen Stehplatz gelöhnt - und das war nicht gegen Bayern oder Schalke. Das macht man einmal ...
    Ich finde das Stadion zu klein und man verschenkt Geld. Es kann doch (wirtschaftlich) nicht richtig sein, dass sich es viele Werder-Fans an den Spieltagen zu Hause oder bei Freunden gemütlich machen, anstatt zum Stadion zu fahren (und dort ihr Geld zu lassen).
     
  2. *Eisbaer*

    *Eisbaer*

    Ort:
    Ein Traum in Flausch.
    Kartenverkäufe:
    +4
    Da ich eh keinen Eintritt zahle, sind mir die Preise schnuppe. :p
    Aber stimmt schon, dass man von der West aus einem ziemlich bescheuerten Ausblick hat. Ganz unten sieht man wunderbar den Strafraum und die Balljungen,Polizisten etc., aber vom Spiel kaum was. Darum sitzen da wohl auch die Schulen immer.^^ Da wäre es schon eine Überlegung wert, die Tribünen ans Spielfeld zu ziehen und ggf. etwas höher zu setzen. Ich bin aber davon überzeugt, dass der 2. Oberrang noch kommen wird, früher oder später.
     
  3. Mein Gott, der Ausblick von der West wird doch nun bald besser, es ist doch völlig sinnlos, darüber noch zu diskutieren. Und das Problem, nicht an Karten zu kommen, gibt es doch woanders auch. Wo wir mindestens 50.000 bräuchten, benötigen Schalke oder Bayern 80.000, weil ihre neuen Schüsseln nicht reichen. Gute Konzerte sind auch ausverkauft und man schaut mal in die Röhre. So ist das nunmal.

    Finanziell bringt Werder ein 3. Rang, der jetzt wegfällt, weit weniger als von vielen gesehen. Die Plätze "da oben" wären zum einen auch nicht immer voll, zum anderen günstiger, bei Verkauf als Dauerkarte bringen sie schon mal gar kein großes Geld. Für den Verein viel wichtiger sind die neuen gehobenen Plätze und die Logen in der West, die es heute noch nicht gibt.

    Insgesamt ist Werder trotzdem noch längst nicht am Ende der Fahnenstange, unabhängig vom Stadion. Nur wird ein Ausbau des Fassungsvermögens auf Jahre nicht kommen. Wie sollte das finanziert werden? Der jetzige Ausbau steht durch neue Logen und gehobene Plätze plus Werbepartner auf sicheren Beinen. Ein weiterer Ausbau hätte außer der Mehrplätze keine Gegenfinanzierung. Und diese Mehrplätze bringen viel zu wenig ein, siehe oben.Werder wäre dumm, sich "nur" wegen eines etwas zu kleinen Stadions und einer mittelgroßen Warteliste der Dauerkarten derart zu verschulden. So bitter es für einige Fans klingen mag.
     
  4. Naja, völlig sinnlos ist diese Diskussion nicht. In meinem Umfeld haben alle mittlerweile Premiere und gehen nur noch selten ins Stadion. Weil Dauerkarten nicht zu bekommen und einfache Tickets zu teuer und/oder nicht immer interessant sind, denn wenn man nur dreimal im Jahr ins Stadion geht, will man nicht gegen Cottbus in der Westkurve sitzen! :lol:
    Das sind alles potentielle Geldgeber der mittleren Klasse (also mittlerweile Sitzplätzler, die pro Spiel inkl. Eintritt mindestens 50€ im Stadion lassen würden. Denke, davon gibt es einen ganzen Haufen. Und das sind Leute, die in naher Umgebung vom Stadion wohnen - ganz zu schweigen von Fans oder Sympathisanten, die eine längere Anfahrt in Kauf nehmen würden! 10.000 Zuschauer bei jedem Spiel könnte man in einer attraktiven Arena locker bekommen.
     
  5. Sehe ich auch so. Werder hat noch jede menge Möglichkeiten für die Zukunft.
     
  6. Ich hab's zwar grad im "Hauptsponsor-Thread" gepostet, aber das passt glaub auch hier sehr gut!

    Werder vermarktet seine Trikot- und Bandenrechte derzeit über "Sportfive". So wie ich das sehe, läuft dieser Vertrag Ende kommender Saison aus.

    Laut diesem Artikel:
    http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,564603,00.html

    hat Leverkusen für eine Verlängerung bis 2014 geschätzte 100 Mio. Euro bekommen!!

    Wenn man das Geld auf die Bank bringt (bei CortalConsors gibt's grad 6% aufs Tagesgeld), hätte man jedes Jahr ca 6 Mio Euro mehr!!

    Ja, ich weiß: Bremen ist nicht Leverkusen etc.! Aber selbst bei der Hälfte klingt das noch gut!! :grinsen:
     
  7. Eiche78

    Eiche78

    Ort:
    NDS
    @Bakchos: Die Logik verstehe ich nicht. Man hätte zwar 6 Mio. € Einnahmen aus Zinsen. Es würden aber auch Einnahmen in Millionenhöhe für die Trikot- und Bandenwerbung wegfallen.:stirn:
    Es ist doch nicht so, dass Leverkusen die 100 Mio. ohne Gegenleistung erhält.
     
  8. Ja, das ist mir schon klar! :lol:

    Weder Bremen noch Leverkusen wird es sich leisten das Geld nur auf der Bank liegen zu lassen! :p

    Was ich eigentlich sagen wollte ist, dass Bremen doch mit einer Verlängerung des Vertrags (oder einer Selbstvermarktung) die Chance hätte, deutlich mehr Geld als bisher zu bekommen!!
     
  9. mabo

    mabo

    Ort:
    Hamburg
    Kartenverkäufe:
    +14
    Sportfive ist kein Sponsor oder Gönner, sondern ein Unternehmen, das mit dem Fußball Geld verdienen will.

    Leverkusen hat wie einige andere Klubs Vermarktungsrechte bzw. eine Erlösbeteiligung an Sportfive "verkauft". Sportfive verdient jetzt also an jeder verkauften Logo und jedem noch so kleinen Sponsorvertrag mit. Kurzfristig bringt das zwar Geld in die Vereinskasse, auf lange Sicht gesehen ist so ein Geschäft aber viel teurer als die Aufnahme eines Kredits.

    Werder hat zwar auch einen Vertrag mit Sportfive, aber das ist ein reiner Agenturvertrag, der sich nur auf die Trikotwerbung bezieht.

    Leverkusen profitiert nicht vom Sportfive-Deal, sondern von der massiven Unterstützung der Eigentümerin. Die Bayer AG buttert jede Saison 28,5 Mio. Euro in den Werksklub und hat aktuell ein zinsloses Darlehen für den Stadionbau zur Verfügung gestellt. Ein solcher Investor fehlt Werder.
     
  10. Da scheinen sich unsere Freundeskreise wohl etwas zu unterscheiden ;)

    Ich persönlich habe auch Premiere. Das ist aber kein Ersatz für die Stadionbesuche, die ich trotzdem so oft wie möglich realisieren möchte.
    Die Vorverkaufsstarts werden ja regelmäßig bekanntgegeben. Wenn ich mir bisher 15 Minuten Zeit für das Telefon genommen habe, habe ich bisher immer meine Karten bekommen. Egal ob der Gegner Bayern München oder Arminia Bielefeld hieß. Wenn man 8 Stunden nach Verkaufsstart anruft, kann man natürlich schnell sagen dass man keine Chance auf Karten hat. Da muss man sich nicht wundern wenn die Bude ausverkauft ist, zumindest der Heimbereich.

    Nun beschweren sich viele darüber, dass sie keine Dauerkarte bekommen - ich wüsste allerdings gern, wer sich von denen denn tatsächlich auf eine Warteliste hat setzen lassen. Ich höre immer nur "hat doch eh keinen Zweck". So kann man natürlich keine bekommen. Ich (jetzt endlich auch wieder im Besitz einer DK) würde mir meine Absage zumindest beim Verein abholen, anstatt von vorn herein zu sagen, ich kriege eh keine. Dann weiß ich es entweder ganz genau, oder ich habe Glück und es klappt doch.

    Und: wenn ich die Stimmung im Stadion erleben möchte bzw. ein Spiel unbedingt sehen möchte, dann setze ich mich auch in die Westkurve. Denn so schlecht ist die Sicht dort auch nicht, von den unteren Reihen im Unterrang mal abgesehen.
    Das Argument mit den Preisen zieht dabei für mich nicht. Denn im Vergleich zu anderen Stadien gibt es in Bremen keine Karten, die ich für gnadenlos überteuert halten würde. Von den günstigen Dauerkarten mal abgesehen.

    Man kann doch nicht einerseits auf die Westkurve verzichten weil die Sicht angeblich so schlecht ist, und andererseits alles abblocken was über 30,- Euro kostet. Irgendwas passt da nicht.

    Welches Klientel zusätzliche Eintrittskarten kaufen würde, ist rein spekulativ.
    Richtig ist aber, dass ein Stadion mit 50.000 Plätzen inzwischen gut passen würde.
    Aber - und da wiederhole ich gefühlte 24357 Beiträge - war dies nunmal nicht zu finanzieren. Der dritte Rang mit klaren Abstrichen im Komfort (weiterhin Kurven, Stützpfeiler, nach hinten offene, unvollständige Kurven...) hat zumindest hier im Forum deutliche Reaktionen hervorgerufen. Auch wenn nach einigen Jahren die zweite Ausbaustufe gekommen wäre (Wann eigentlich? Das weiß doch auch keiner, weil alles nach jetzigen Preisen kalkuliert wurde).
    So hat man nun etwas für den Komfort getan, um konkurrenzfähig zu bleiben. Und dies kann finanziert werden, ohne dass andere Bereiche darunter leiden. Im Stadion-Thread wurde schon darüber diskutiert, warum der nun anstehende Ausbau dennoch sinnvoll, bzw. in manchen Fällen sogar notwendig ist. Ich denke zum Beispiel an marode, regelmäßig überschwemmte Gäste-WCs und mageres Catering-Angebot in der Westkurve. Dafür wäre z.B. kein Platz gewesen, wenn man zunächst nur aufgestockt hätte, ohne den zusätzlichen Platz des Mantelbaus zu nutzen.

    Was das angeht, sollten wir vielleicht auch im Stadion-Thread weiterdiskutieren - hier geht es generell um ein anderes Thema, wo das Stadion nur einer von mehreren Punkten ist.
     
  11. Man muss halt überlegen wie man mehr Geld rausholen kann! Leverkusen und Dortmund lassen sich die Vermarktung teuer bezalen (siehe Spiegelartikel). Die Bayern und viele andere vermarkten die Dinge selbst!

    Wird sicher interessant am Saisonende!
     
  12. Leverkusen soll 100 Mio auf 8 Jahre bekommen und möchte sportlich noch deutliche Schritte nach vorn machen. Das heißt, wenn Leverkusen durch sportliche Erfolge mehr in den Blickpunkt rückt, ist der Weg für lukrativere Verträge zugebaut. Insofern finde ich einen solchen Schritt in gewisser Weise riskant.

    Nun weiß ich nicht, wieviel Potenzial Werder in Zukunft noch im Hinblick auf Sponsoren sieht. Wenn man noch deutliche Schritte nach vorn machen kann und möchte, würde ich deshalb eher eine Eigenvermarktung oder zumindest kurzlaufende Verträge mit einem Vermarkter abschließen. Vor langfristigen Verträgen wie in Leverkusen würde ich mich aber hüten.

    Es sei denn, bei Werder ist wirklich langsam das Ende der Fahnenstange erreicht und man kann sich das jetzige Niveau bei der Vermarktung über Jahre sichern. Ob das Sinn macht, vermag ich aber nicht zu beurteilen.
     
  13. Leverkusen und auch dortmund müssen die Arbeit/wollen die Arbeit mit derselben Hauruckmethode aufholen wie damals Mitte der neunziger - der Aufstieg in die CL Klassen bzw. uefa Klassen kann durch das reinpumpen von dreistelligen Millionenbeträgen aber nicht garantiert werden.
    sie haben aus den Fehlern m.E. nicht gelernt.
    Werders "nach oben kommen" folgte einer kontinuierlichen Aufbauarbeit seit 1982 die nur durch den Trainerwechsel sportlich eine fünf Jährige Delle erlebte.
    Das ist ein Wettbewerbsvorteil den Dortmund, leverkusen und auch Wolfsburg durch das "reinpumpen von frischem Geld" "überspringen möchten".
    Einfach mal Geld nehmen und losklütern.

    Ich habe nicht im entferntesten angst vor diesen drei genannten Mannschaften -
    Wolfsburg jolt sich mit drei italienischen Weltmeistern eine neuerliche abgeschottete Klasse und Gehaltsdiskussionen in die mannschaft. zudem ist der Öffentlichkeitsanspruch sehr hoch. Uefa Cup Platz bestätigen ist schon mehr als achtbar! Selbst mit den genannten Investitionen.

    Dortmund - hat den fünften oder sechsten Trainerwechsel wollzogen mit gleichzeitigem Umbau der mansnchaft - kurzfristigen Umbau, denn es werden viele die erst vor ein zwei drei jahren geholt wurden nun wieder nach Hause geschickt. Es kommt aber eher das Mittelmaß der Liga zu ihnen als "echte Kracher". Die Mannschaft hat keine Hierarchie. Im grunde das Spiegelbild von wolfsburg von vor drei jahren - ungalubliches Potential und hohe Ambitionen - aber die Linke verläßt sichauf die rechte und weiß nicht was sie macht - der "Kropf" scheint das Triumvirat Watzke, Zorc, und Aufsichtsratsboss zu sein. Sie müssen erstmal spielerisch den uefa cup erreichen um wieder sprünge anzumelden.

    Leverkusen - mußten sich ab 2002 selber tragen, weil der Konzern nicht mehr gewillt war Unsummen hineinzupumpen für Vizemeisterschaften. Was man immer noch hat ist: ein hohes Gehaltsgefüge. Die mannschaft sit, sportlich in der Lage mind. Uefa zu spielen aber die Alte Crux: die Bayer-Mannschft gibt sich zu früh mit zuwenig Erreichtem zufrieden wurde nicht gelöst.
    jetzt hat man Uefa verpasst und ist dabei den anschluß an Schalke, VfB und HSV zu verlieren. Der kader besteht aus zwei drei alten Leuten und ansonsten aus Frischlingen - keine Hierarchie sofern Barbarez und Schneider fehlen (was im Saisonendspurt bemerkbar wurde). Zwischen Holzhäuser und Völler ist niemand. Da der Konzern sich aus der Mannschaft noch weiter entfernt (gibt sogar schon die Werbebrust ab!) sind sie gezwungen ihre Vermarktung abzugeben. Mit anderen Worten: Für leverkusen gehts um dien Status quo.
     
  14. Das mag ja alles stimmen, dennoch denke ich, dass mehr Geld Werder nicht schadet!

    Und wenn Ende der Saison der Vertrag mit Sportfive ausläuft, sollte man (angesicht der letzten 5 Jahre) entweder einen deutlich lukrativeren Vertrag abschließen oder sich selbst vermarkten!

    Auch mit mehr Geld lässt sich Werders bewährte Politik fortsetzten!!
     
  15. Mehr Geld schadet nie. Würde unseren Wettbewerbsvorteil noch vergrößern.
    Aber neidisch auf die Vereine die wieder öchzig Millionen generieren, bin ich nie gewesen. Selbst nicht auf die Borussia, als sie durch den Börsengang mal eben 200 Millionen frische Kohle bekamen und auch gleich in ihre Truppe reinvestierten.

    Werder ist mehr und mehr drauf und dran die Eigenvermarktung weiter zu forcieren. Werder innoviert mit Werder TV neue Vermarktungsmöglichkeiten (wird bald ne wichtige Einnahmequelle: Selber bilder zu produzieren und an die Sender verkaufen anstatt betteln zu müssen, daß wer überträgt!). sponsorenmäßig zeigt der 10 Millionen Citibank Deal wo die Zukunft hinliegt. wir haben den im Grunde für das Double und zweimal CL bekommen. Bei gleicher sportlicher Ausbeute haben wir demnächst nen 15 Millionen Vertrag pro Jahr für die Brust und nen ausrüsterdeal von ca. 8-10 Millionen.
     
  16. Auf tm.de steht 9 Millionen also ca 10.
     
  17. es gibt unterschiedliche informationen.

    das erste was aufkam war glaube ich 6,4 mio
    das hat sich dann korrigiert und dann war in anderer grössenordnung die rede.
    hab da verschiedene dinge gelesen.
    - bis zu 9,5 mio
    - 8-10 mio
    - oder 25 - 30 mio in den 3 jahren insgesamt.

    diese aufstellungen sind immer mehr oder weniger geschätzt zusammengetragen.
    schalke wird da ja auch mit 15 mio aufgeführt und in anderen quellen erfolgsabhängig mit bis zu 125 mio in 5,5 jahren genannt...
    wolfsburg dürfte auch deutlich mehr sein.
     
  18. Mick_666

    Mick_666 Guest

    Nach dem Spiel gegen Famagusta habe ich es nun für nötig erachtet, den Beitrag von badaboom aus dem alten Forum weiterzuführen. Weil das bisher scheinbar noch keiner in Erwägung gezogen hat.
    Was hat uns der Saisonauftakt und der Auftakt in der CL gezeigt?
    Nachdem die Mannschaft im letzten Saisonviertel 2007/2008 plötzlich Eigenschaften zeigte wie - über den Kampf ins Spiel kommen, sich auf den Gegner einstellen bzw. das Spiel auch mal dem Gegner anpassen zu können oder Tore zu erzwingen, ohne dabei die Defensive vernachlässigen zu müssen - folgt nun wieder der tiefe Rückfall in alte Muster.

    Die Spiele gegen Cottbus und Famagusta erinnern mich stark an die Auftritte der letzten Saison gegen Bochum, Frankfurt, Piräus oder Glasgow Rangers!
    So agiert einfach kein Team, das eine Spitzenmannschaft sein will.

    Wenn gegen einen destruktiven Gegner, der nicht in Ansätzen versucht, sich am Spiel zu beteiligen, eine Halbzeit lang jede noch so gut gemeinte Offensivaktion keine Erfolge zeitigt und klarste Chancen einfach nicht sitzen - wie spielt eine Spitzemannschaft dann in der 2.HZ weiter? Schaut Euch solche Spiele in Spanien, Italien oder bei Bayern München an! Was passiert dort? Zunächst werden diese Teams, meist schon so nach einer halben Stunde, versuchen Passivität vorzutäuschen, den Gegner zu locken. Gelingt auch das nicht, kommen spätestens nach einer Stunde die psychologischen Spielchen dazu wie Reklamieren, Fouls provozieren - alles nur, um dem Kontrahenten die Konzentration zu rauben. Das heisst nicht, dass solche Mittel immer zum Erfolg führen, aber oft ist es so. Bei Bayern München kommt dazu, dass die Akteure allein schon durch die Tatsache, was bei einem schlechten Ergebnis danach dort los ist, mit allen Möglichkeiten versuchen werden, das so wichtige Siegtor wenigstens noch zu erzwingen.

    Was geschieht bei uns? Über die komplette Spielzeit geht es so weiter, es wird immer wieder stereotyp mit den gleichen Mitteln - durch die Mitte, oder Flanken aus dem Halbfeld, auf die sich die Deckung unseres Gegners zunehmend besser einstellt, das Direktspiel wird so ebenfalls immer effektiver unterbunden - gestürmt. Diego macht das One - Touch - Spiel ohnehin kaputt mit seinem Ball halten und Tempo verschleppen. Überraschend flache Pässe in die Nahtstellen wie früher bei Micuod gibt es schon lange nicht mehr. Am Ende steht ein Punkt, doch auch nur weil Gegner wie Famagusta nicht kontern können.
    Ausserdem jedes Jahr der selbe Fehler, wenn die Mannschaft nach einer Pause (Sommer wie Winter) glaubt, so spielen zu können wie nach dem 8. Saisonspiel. Sie wollen alles spielerisch lösen, obwohl logischerweise am Anfang die Rädchen noch nicht so greifen können, die Laufwege nach der Vorbereitung noch nicht so passen usw. und so fort. Es wird an der Spielphilosophie festgehalten, egal in welcher Verfassung sich die Mannschaft in gewissen Saisonphasen befindet. Auf diese Weise gerät Werder regelmäßig in die zwischenzeitliche (unnötige) Krise.

    Vor allem vermissen wir vom Trainerstab ein Einwirken auf die Geschehnisse, bzw. - wie so oft diskutiert - das Lernen aus Fehlern.
    Doch schließlich wird alles dadurch legitimiert, dass letztendlich doch wieder Platz 2 oder 3 rausspringt - und alle haben sich lieb und schwärmen von einem tollen Saisonverlauf. Fraglich, ob es ewig gutgeht.
    Jedenfalls werden die Punkte von Bielefeld und Gladbach (beide werden womöglich trotzdem absteigen) bitter in der Endabrechnung fehlen.
    Und das 0:0 gegen die Zyprioten ist die schlechteste Vorraussetzung. Eine Niederlage in Mailand und schon steht die Truppe wie in jedem Jahr vor den Spielen 3 und 4 unter gehörigem Druck. Und das gegen eine Mannschaft wie Athen, die sicher auch nicht viel für`s Spiel tun wird, wie letztes Jahr Piräus.

    Im Grunde ist es jedes Jahr das Gleiche. Wieder diese Interviews mit Erkenntnissen, die sich alljährlich wiederholen, ohne dass sich dabei etwas verbessert. Deshalb fürchte ich mich auch schon vor den ersten neun Spielen nach der Winterpause, wenn der übliche Einbruch kommt wie in den letzten zehn Jahren gesehen(mit Ausnahme der Saison 03/04 - und da wurden wir Meister!).
     
  19. 100% Word


    Der Gang an die Spitze sollte bei Werder erstmal keine Priorität haben. Wir sollten uns lieber darum kümmern wieder dahin zu kommen wo wir mal standen. ( Nein, liebe Spötter. Ich meine nicht die Jahre unter De Mos, Dörner und co. )