Diskussionskultur im Forum

Mir geht es nicht um die Fortführung der Flüchtlingsdiskussion. Die Schließung des Threads befürworte ich, weil sich gezeigt hat, dass eine sachliche Diskussion nicht möglich war.

Mir geht es um den Umgang miteinander und um den mangelnden gegenseitigem Respekt für unterschiedliche politische Positionen. Dieser Punkt ist aus meiner Sicht immer wieder ein erhebliches Problem hier im Forum in diversen Diskussionen. Wenn sich diesbezüglich nicht jeder, der mit diskutiert, selbst hinterfragt, wird aus jeder Diskussion über irgendein politisches Thema zwangsläufig wieder eine Links-Rechts-Diskussion mit genau dem gleichen Ergebnis wie dem, das wir im Flüchtlingsthread gesehen haben.

Ich erwarte z. B. von Ammerlandbremer nicht, dass er meine Wertung des Begriffes "antifaschistisch" oder des Begriffes "Gutmentsch" teilt und finde es völlig OK, wenn er daran Kritik übt. Ich erwarte aber Verständnis/Akzeptanz dafür, dass jemand die Begriffe anders werten kann als er es tut - und zwar ohne Nazi, Schlechtmensch etc. zu sein. Denn genau das beinhaltet für mich Respekt für unterschiedliche Positionen.

 

Kluge Worte

 

da sollte man dann als mod vielleicht darauf achten, wer von diesen usern das niveau runterzieht und diese dann aus dem thread verbannen, anstatt direkt den ganzen thread zu schließen.

@opalo: hast du dich denn auch selber in dem punkt hinterfragt, ob dein heraufbeschwören einer vermeintlichen linken meinungsdiktatur im forum förderlich für ein angenehmes diskussionsklima ist?

 

Wo habe ich denn von Meinungsdiktatur gesprochen? Ich habe mit der Diskussion bei maddins Ausscheiden und bei meinem Rücktritt als Moderator inklusive der Äußerungen gegen *Eisbaer* Beispiele gebracht, die mir zeigen, dass man hier schnell in eine rechte Ecke geschoben werden kann. Genau das kritisiere ich.

 

na in deinem post gestern, in dem du meintest, man dürfe hier nicht sagen, dass bei der flüchtlingspolitik nicht alles rund laufe und man würde bei jedem ansatz von kritik direkt in die rechte ecke geschoben.

 

Wo steht denn da etwas von Diktatur?

 

na was stellt deine behauptung, dass anderen leuten ihre meinung, bei der flüchtlingspolitik liefe nicht alles rund, hier untersagt würde und sie mit dieser meinung direkt in die rechte ecke geschoben würden, denn sonst dar?

 

Meine persönlichen Erfahrungen aus früheren Diskussionen in diesem Forum. Wie bereits geschrieben...

 

na dann zeig doch einfach mal, wo genau du die persönliche erfahrung gemacht hast, man dürfe nicht sagen, dass bei der flüchtlingspolitik nicht alles rund laufe. ansonsten ist das einfach nur eine unterstellung beetimmten usern gegenüber. und nein, verweise auf andere fälle machen keinen sinn, wenn du explizit oben geschriebenes behauptest.

 

Ich halte mich ja normalerweise aus den politischen Dikussionen im Forum raus, aber nachdem das hier gerade wieder dermaßen ausartet, fühle ich mich genötigt, auch mal etwas Generelles zu dem Thema zu sagen:

Ich bin jedesmal aufs Neue schockiert, mit welcher Naivität und Eindimensionalität sich einige Mitforisten dem Thema Politik annähern. Da gibt es nur Kategorien wie Schwarz und Weiß, Freund und Freind oder Gut und Böse. Differenziert wird von den Leuten, die die entsprechenden Threads frequentieren nur selten.
Es besteht teilweise nichtmal das Interesse, sich mit einer anderen Sichtweise auseinanderzusetzen oder (eigene) Quellen zu hinterfragen. Stattdessen wird sofort ironisch zurückgeschossen oder beleidigt. Am liebsten sind mir allerdings die Spezialisten, die das Forum verlassen, weil hier vermeintlich nur Nazis rumlaufen (spontan fallen mir 2 Fälle ein).
Es muss doch auch mal erlaubt sein, Kritik zu äußern. Ich weiß nicht, wer von euch den Auftritt von Chris Tall bei TV-Total gesehen hat, aber meiner Meinung nach thematisierte er da genau das entcheidende Ausgangsproblem: Die Deutschen haben alle einen "Stock im Ups, ich muss meine Wortwahl ändern " auf Grund ihrer unrühmlichen Vergangenheit. Aber deswegen können wir doch jetzt nicht alles einfach abnicken und versuchen die Flüchtlingskrise alleine zu bewältigen!

Dieses permanente in-die-rechte-Ecke-stellen stößt mir sauer auf. Und leider ist es nicht nur ein Problem im Forum. Dazu folgende Geschichte: Ich war vor kurzem mit einem Kumpel bei einem Werderspiel in der Kurve, wobei wir uns in der Halbzeit u.a. über die Flüchtlingspolitik unterhielten und was dabei nicht rund läuft. Dabei war weder von Abschiebung, noch von irgendwelchen anderen menschenunwürdigen Aktionen die Rede. Wir waren uns lediglich einig, dass es so nicht weitergehen kann. Das meinen übrigens auch die Leute, die freiwillig in den vielen Anlaufstellen für Flüchtlinge aushelfen. Jedenfalls wurden wir nahezu unmittelbar nachdem die erste Kritik aufkam von 3 halbstarken als "Nazischweine" betitelt und uns "ein paar auf die Schnauze" angeboten. Chapeau, so löst man Probleme!

 

Danke Tobbi. Besser kann man es nicht beschreiben

 

ist es doch auch. ich weiß echt nicht, wie man darauf kommen kann, das wäre verboten.

 

Du hast den letzten Absatz nicht gelesen. Leider gilt das nicht nur für halbstarke Jugendliche, sondern auch für Menschen, die älter sind als ich, von denen man Vernunft erwarten können sollte.

 

Aus meiner Sicht sind solche Verweise durchaus sinnvoll. Denn wenn ich, um ein anderes Beispiel zu bringen, in einem Laden zwei Mal schlecht beraten worden bin, ist meine Einstellung diesem Laden gegenüber nicht positiv oder neutral, sondern negativ. Und ich überlege mir, ob ich ein drittes Mal dort hingehe, weil ich die Erwartung habe, dass es wieder schief geht.

Analog dazu - wenn ich zwei Mal in Diskussionen die Erfahrung mache wegen meiner Meinung in einer rechten Ecke zu landen, dann ist meine Erwartungshaltung die, dass das in der dritten Diskussion wieder passiert.

Für diese Haltung kannst Du mich als voreingenommen kritisieren, aber Du solltest akzeptieren, dass ich sie basierend auf meinen bisherigen Erfahrungen habe.

@Tobbi. Du hast meinen Kritikpunkt zu 1899 % getroffen.

 

doch hab ich. und? niemand bestreitet, dass in der werderkurve auch idioten rumlaufen. aber nur weil du einmal schlechte erfahrungen gemacht hast, ist es doch nicht allgemeingültig, dass kritik an der flüchtlingspolitik verboten ist. und dieses beispiel sagt auch nichts über das klima im forum aus, was du ja angeprangert hast.

nochmal @opalo: wie gestern schon geschrieben, wirst du hier wahrscheinlich nur schwer jemanden finden, der der meinung ist, in der flüchtlingspolitik laufe alles rund. diese meinung als tabu hinzustellen, ist also reichlich absurd. und zudem eine unterstellung gegenüber einigen leuten, die im flüchtlingsthread so ausdauernd diskutiert haben.

 

Kannst oder willst du es nicht verstehen? Ich schrieb ausdrücklich:

Um auf derartige Misstände im Forum zu stoßen, benötigt es weniger als 5 Seiten in jedem politikbezogenen Thread!

 

na dann. wo genau wird denn verboten, kritik an der flüchtlingspolitik zu äußern?

 

Verstehst Du wirklich nicht, dass es mir - und ich vermute, Tobbi auch (@Tobbi. korrigiere mich, wenn ich falsch liege) - um das generelle Empfinden geht, dass man schnell in einer rechten Ecke landet, wenn man eine andere als eine linke Meinung hat? Dabei ist es egal, ob es jetzt um das Flüchtlingsthema oder ein anderes politisches Thema geht!

 

Vielleicht fällt der Groschen wenn du aufhören würdest dich an Begrifflichkeiten aufzuhängen.