[Diskussion] Stadionumbau

Man kann auch in Nostalgie sterben. Werder ist gerade dabei...

 

Nehmen wir doch zum Vergleich mal die Stamford Bridge des FC Chelsea.

Das hat eine Kapazität von 41.629 Zuschauern. Da liegen wir schonmal drüber. :applaus: Chelsea hat auch Pläne zum Umbau, aber da das Stadion mitten in der Stadt steht sind die Kapzitäten begrenzt. Einen Neubau lehnen die Fans bisher ab.

Chelsea würde sicher auch ein 50.000 er vielleicht auch größeres Stadion vollbekommen.

Natürlich sind die Einnahmen dort dennoch höher, weil die Ticketpreise extrem hoch sind, aber ich bin klar PRO Weserstadion! Lieber ein immer volles Stadion als ein Großes halb volles.

Selbst in Zeiten wie diesen wo Werder uns Fans nicht gerade mit Siegen verwöhnt ist das Stadion trotzdem immer voll.

 

Um die Größe geht es nicht. Ich hätte nur gern ein Stadion in dem die Gästefans aufgrund der hervorragenden Akustik im Oberrang lauter sind als die Ostkurve. Und das nur, damit die Schnösel in der Vip Lounge keine Gästefans vor sich sehen müssen...

Und die zusammengeschusterten Ecken, das wirkt doch alles wie Pfusch am Bau und alles andere als stilvoll.

 

Das ist in der Tat sehr besch...eiden. Die ja in dem Sinne nicht vorhandenen Ecken sehen aus wie gewollt und nicht gekonnt. Wenn man mal sieht was heute alles so gebaut wird hätte man das mit Sicherheit besser lösen können.

Aber das wäre wohl zu teuer geworden, weil man dazu bestimmt einen Teil der Geraden hättte einkürzen müssen um dann eher den Ansatz zu den "Kurven" zu bauen.

Eine Lösung um es zumindest optisch etwas zu kaschien wären vielleicht Große "Planen" mit Werderraute drauf die man zwischen die Tribünen spannt.

Eine Lösung wie in Dortmund ginge auch, ist aber auch nicht wesentlich schöner.

 

Mit dem Stadionnamen gibt es in der Tat nen Deal.

Festgeldkonto? Welches nicht bilanziell vermerkt oder genannt ist?
Kannst also knicken, leider.

Ich fande und finde den Stadionumbau zum damaligen Zeitpunkt richtig und auch wichtig. Mit der alten Kaschemme würden wir keinen Spieler mehr hinterm Berg herholen. Atmosphäre etc. all das hat sich verbessert und sieht besser aus.

Auch das Fassungsvermögen halte ich im Durchschnitt für OK. Klar gegen HSV etc. kann man 100000 Tickets verkaufen aber wenn dann gegen 1/3 der anderen Clubs die Ränge halb leer sind. Auch scheisse.

Somit kann ich nichts kritisieren was ich geil finde. Scheiss Dilemma

 

Ihr tut gerade so als wäre das alte Stadion ein verfallener Lost place gewesen.

Das ist doch Unsinn! Nord- und Südtribüne gingen auch damals schon bis an den Spielfeldrand. Der einzige Vorteil des neuen Stadions sind die Tribünen hinter dem Tor, die jetzt ans Spielfeld ranreichen.

Aber zu welchem Preis? Die vermeintlich bessere Stimmung hat man sich durch die falsche Platzierung des Gästeblocks wieder zunichte gemacht. In der West ist die Stimmung DEUTLICH schlechter als im "alten" Stadion. Die zusammengeflickten Enden der Tribünen sorgen zudem für eine Teilung und Trennung der 4 Tribünen, was auch nicht grad zur Stimmung beiträgt...

Und als ob für einen Spielertransfer das Stadion entscheidend ist...

 

ja, noch ist der SV Werder ein Bundesligist... Sollte der Verein in den kommenden Jahren absteigen, wovon man wohl ausgehen muss, wird dieses halb umgebaute Stadion den finanziellen Ruin bedeuten.
Weniger Fernsehgeld und weniger Zuschauereinnahmen würde die defite noch größer werden lassen. Werder wäre binnen zwei Jahre so pleite, so dass man vielleicht noch Regionalliga auf Platz 11 gucken kann.

Und sollte es ein Hochwasser geben, dass den Innenraum des Stadions überflutet, kann man ohnehin einpacken. Dann kannst du das Stadion abreißen.
Aber wie ich schon geschrieben habe. Man hat damals zur WM 2006 nicht weit genug gedacht und hat es dann 2009 trotz hoher Preise zur Hälfte unbedingt durchboxen müssen.
Wer weiß, vielleicht hätte da ein sportlicher niedergang besser aufgefangen werden können, ohne die Stadionbelastung. Zwei/Drei Jahre später hätte man dann einen vernünftigen Umbau angehen können, wo man dann auch gleich auf 50.000 aufgestockt hätte.
Auch das Finanzierungskonzept wäre vermutlich etwas anders gelaufen.

 

:face:
Nur weil es momentan nicht optimal läuft heißt dass noch lange nicht, dass Werder diese Saison dran wäre.
Noch steht Werder auf einem Nicht-Abstiegsplatz und die Saison ist noch lang genug, den Turnaround hinzukriegen.

 

Ich rede nicht von diesem Jahr...
Aber der Trend ist deutlich zu erkennen. Man muss jedes Jahr Transfererlöse erzielen, um das Defizit klein zu halten. Sollte der dafür eingekaufte günstige Ersatz nicht zünden, steht man schnell unten und man kommt da nicht mehr raus.
Ich sehe das Ganze als nur eine Frage der Zeit an. Auch Traditionsvereine wie Stuttgart und der HSV werden sich in Zukunft mit der 2.Bundesliga anfreunden müssen. Für Köln und Frankfurt wird es auch zwischendurch immer wieder runter gehen.
Die Liga wird weiter zur Geldmaschine, wo Tradition keinen Platz hat. Die Einzigen, die ihre Kreise weiter ziehen werden sind die Bayern. Dahinter kommt erstmal nix und dann bald die Brause aus Sachsen, Dortmund, Wolfsburg und Leverkusen. Aber das ist eine anderes Thema, was nicht mit dem Stadion an sich zu tun hat.

 

Welcher Trend?
Punktemäßig hat Bremen sich seit 2012/2013 steigern können.
2012/2013 34 Punkte
2013/2014 39 Punkte
2014/2015 43 Punkte.
Mir ist schon klar, dass es irgendwann auch mit den Punkten runtergehen kann, sehe hier aber keinen negativen Trend.

 

Sorry für mich war das alte Leichtathletikstadion einfach unansehnlich und nicht mehr zeitgemäß. Es musste was passieren aus meiner Sicht. Über das wie kann man diskutieren, zugegeben.

Und ja definitiv: Ein Spieler der sich vorher den neuen Arbeitgeber mal anschaut lässt auch solche Faktoren in seine Meinungsfindung einfliessen.

Ist doch tausendmal geiler jetzt durch den Spielertunnel zu kommen/Laufen als damals oder im Olympiastadion. Jeder Spieler pölt lieber inner Arena als so nem Leichtathletikbums oder alten unansehnlichen bums.

 

Das stimmt, aber Werder verliert den Anschluss an den Rest. Derzeit sieht es ja noch ganz ordentlich aus. Aber auch das wird bald vorbei sein.
Die Platzierung vom letzten Jahr werden wir jedenfalls nicht mehr erreichen. In dieser Saison wird man wieder bis zum Schluss gegen den Abstieg spielen. Zu Hause hat das Team nur einmal bisher gewonnen und zum Teil auch ziemlich schlecht ausgesehen. insbesondere Ingolstadt, Leverkusen und Hamburg waren spielerische Tiefpunkte. Auswärts hat man die nötigen Punkte geholt. Das ist das gute an der derzeitigen Situation. Allerdings sehe ich momentan keinen Grund positiv in die Zukunft zu sehen.
Aber wie schon geschrieben, gehört das auch an andere Stelle.

Insgesamt wurde falsch in die Infrastruktur investiert. Und das wird uns noch Jahre teuer zu stehen kommen. Man hätte vielleicht das Stadion ein paar Jahre so noch behalten sollen. Es hätte niemanden Geld gekostet.
Auch das Umbaukonzept war meiner Meinung nach zu teuer dimensioniert. Man hätte das 2009 verschieben müssen bis man neben der Modernisierung auch eine Kapazitätserweiterung bekommen hätte. Nur dadurch hätten sich die Baukosten tragen lassen können.
Das Weserstadion ist fast immer Ausverkauft zur Zeit. In einer Zeit, wo man eher nach unten schaut und der Fußball auf dem Rasen nicht der Beste ist. Man hätte trotzdem bei 7-8 Spielen volles Haus und bei anderen Spielen würde man auch um die 45.000/46.000 Zuschauer gehabt. Der Schnitt wäre vielleicht bei 47.500 Zuschauern gewesen. Das sind 7.000 mehr als jetzt. Bei durchschnittlich 30€ pro Karte, wären das 3,5 Mio Mehreinnahmen pro Saison. Dieses Geld hätte letztendich den Umbau finanziert. Nicht 300 Logengäste mehr pro Spiel allein.
Diese Rechnung von damals ist das Problem, welches Werder noch die nächsten 10 Jahre ausbaden muss. Solange ist man handlungsunfähig und andere Vereine können nachziehen.
Gladbach hat das vorgemacht. Das Stadion ist nun wahrlich keine Schönheit. Aber es erfüllt seinen Zweck. Diese Größe hätte Werder auch gut zu Gesicht gestanden. Aber leider wird das niemals so kommen.
Mönchengladbach hatte vergangene Saison 50.300 Zuschauer im Schnitt bei seinen Spielen, wir hingegen 39.600. Das ist ein Unterschied von 10.700 Zuschauern. Das ist schon ein ziemlicher Unterschied.
Und dieser wäre kleiner, wenn man damals vernünftig geplant und es so umgesetzt hätte, dass es eben nicht zu diesem überhasteten und überteuerten Umbau gekommen wäre.
Aber alle haben sich blenden lassen. Von den Aussagen einiger, dass kein Geld für die Mannschaft abgezweigt wird.
Das Ergebnis sehen wir leider 5 Jahre später...

 

Sorry, aber für welchen Spieler ist das wirklich ein Kriterium? Und selbst wenn: Jetzt haben wir nen Spielertunnel (wow!), kriegen die Spieler aber nicht, weil wir aufgrund des Stadions keine entsprechenden Gehälter mehr zahlen können und sogar Spieler an Zweitligisten verkaufen müssen.

Man hat wirklich das Gefühl, dass damals nicht im Sinne eines Fußballvereins entschieden wurde. Vielleicht hätte man sich bei einer Kapazitätserweiterung auch die Preiserhöhung sparen können. Dann hätte man für die gleichen Einnahmen nochmal deutlich bessere Stimmung gehabt. Ein Neubau am Bremer Kreuz hätte zudem die Möglichkeit eröffnet, sich doch nochmal für Länderspiele oder Events außerhalb des Fußballs interessant zu machen.

 

Na ja, ich sag mal ein Neubau in jüngster Vergangenheit inklusive Infrastrukturanschluss wäre auch nicht günstig gewesen. Vielleicht hätte man im Zuge der Kostenbeteiligung bei Risikospielen ein Umzug ins niedersächsische Umland vielleicht auch noch etwas gebracht. Und die Stadt Achim oder Gemeinde Oyten hätte sich vielleicht über zunehmende Gewerbesteuer gefreut.

Aber das sehe ich auch nur den Vorteil der Autobahn. Der Bremer an sich hätte eine Odyssee aufnehmen müssen. Keine Straßenbahnanbindung und dazu noch weit draußen. Als ich noch in Bremen-Stadt gewohnt habe, habe ich mich immer gefreut zu Fuß zum Stadion zu kommen...
Denn nicht jeder Werderfan kommt aus dem Umland. Es sind auch viele Bremer...
Aber über Standortfragen kann man immer diskutieren. Man wird nie den richtigen Ort finden.

Der jetzige Standort hat die Vorteile, dass das Stadion mitten in der Stadt im Leben der Menschen steht. Es gibt viele Möglichkeiten vor und nach dem Spiel in Gaststätten zu essen und zu trinken. Es ist auch eine besondere Stimmung im Kern der Stadt Fußball schauen zu können. Tradition spiel dabei ja auch eine Rolle. Es ist ein gewachsener Standort auch mit gewachsener Infrastruktur wie Straßenbahn, P&R, Busanbindung oder im speziellen Fall Werder mit Schiffsanbindung.
Die Nachteile sind jedoch auch nicht zu übersehen. Der Vorteil der Stadtlage ist auch ein Nachteil. Vor allem für die Anwohner. Diese müssen das drumherum der Spiele erdulden. Alle zwei Wochen pilgern 40.000 Menschen durch die Straßen, hinterlassen Müll und verursachen ab und zu auch Schäden.
Ebenso ist die Parkplatzsituation ziemlich schlecht. Mit dem eigenen PKW aus dem Umland ist in Hemelingen schluss. Fantrennung ist aufgrund der Stadtsituation auch schwer möglich. Es fehlt an Platz.
Auch ist die Hochwassersituation immer eine Bedrohung für den Standort.

Ein Standort an der Autobahn ist erstmal für den Privatverkehr eine hervorragende Lösung. Man kann Parkplätze schaffen und man hat Platz für Fantrennung usw.
Man stört vergleichsweise wenig Anwohner dort. Das Areal kann zugeschnitten auf die Bundesligaspiele erschlossen werden.
Aber auch hier liegen die Nachteile auf der Hand. Fehlende öffentliche Nahverkehrsmittel zwingen die Zuschauer auf den eigenen PKW zurückzugreifen. Dies hat zur Folge, dass nach dem Spiel trotzdem Staus vom Parkplatz entstehen (vergl. Mönchengladbach).
Eine Anreise zu Fuß oder mit dem Rad sind kaum möglich. Auch das gewachsene Umfeld an Gaststätten fehlt zum Flanieren und ggf. Feiern.
Alles in allem doch recht steril...

So gibt es viele Für und Wider. Ich sehe eher keinen Fehler darin am Standort in Bremen festzuhalten. Nur hätte man den Umbau anders gestalten müssen, so dass man nachhaltig Vorteile daraus zieht. So wie er umgesetzt wurde, ist er ein Klotz am Bein.

 

Natürlich war die Versetzung des Gästeblockes ein Fehler. Dieser ist aber jetzt so ohne weiteres nicht rückgängig zu machen, da die Veränderung für die Zuwegung und Trennung der einzelnen Areale viel Geld kosten und keine Rendite abwerfen würde.

Ansonsten herrscht hier mal wieder aus meiner Sicht völlig unnötiger Katzenjammer. Den Umbau zu einem richtigen Fussballstadion finde ich absolut richtig und auch gut gelungen (bis auf den Gästeblock). Das man den Umbau mit einer Flickschusterrei vergleichen kann, war von vorne rein klar. Aber gerade das finde ich absolut schön und romantisch. Das Weserstadion ähnelt als erstes die tollen Arenen in England. Das ist etwas außergewöhnliches und kein Vergleich zu der neuen sterilen Art die wir mittlerweile in Deutschland haben. Hier ziehe ich auch gerne den Vergleich zum Borussia Park, der aus Kostensicht sicherlich gut gelungen ist, aber für mich kein schönes Fußballstadion darstellt. Und so mancher Borusse blickt wehmütig auf den guten alten Bökelberg zurück....

Und den Quatsch mit den dritten Rang oder einer größeren Kapazität halte ich für Gefasel. Werder ist Gott sei Dank gut ausgelastet, es ist aber wahrlich kein Hexenwerk an Eintrittskarten zu kommen. Würde das Stadion mehr Zuschauer fassen, hätten wir entweder mehr Gästefans oder leere Ränge. Wer will das denn? Selbst da darf ich mal an die Zeit vor 5-10 Jahren erinnern. Die Bundesligaspiele waren gut besucht. Wenn Werder aber in der Woche antreten musste, sei es Europapokal oder DFB Pokal war das Stadion mau besucht (außer natürlich Champions League, aber der Zug ist ja abgefahren). Ich war schon verwundert, dass so viele Fans gegen Köln im Stadion waren, aber das lag wohl eher daran, dass man sich an ein DFB-Pokal-Heimspiel nicht mehr erinnern konnte.

 

Einspruch! Kein Hexenwerk? Das Weserstadion ist jetzt schon seit Jahren fast immer nahezu ausverkauft. Eine größere Anzahl leerer Plätze gab es - wenn überhaupt - nur im Gästebereich. Ich habe in den letzten Jahren oft vergeblich versucht, zwei zusammenhängende Karten zu bekommen. Und das jeweils lange vor dem betreffenden Spiel und nicht gegen BAYERN ODER DEN hsv. Da habe ich es gar nicht erst versucht.

Plätze in der Ostkurve sind nur mit viel Glück zu bekommen.

Sich an einem Samstagmittag kurzfristig zu überlegen, ob man vielleicht ins Stadion geht, ist Vergangenheit.

Ich bin jedenfalls davon überzeugt, dass man bei entsprechenden Kapazitäten den Zuschauerdurchschnitt locker um mindestens 5000 pro Spiel steigern könnte. Sehr vorsichtig geschätzt!

 

Alleine jetzt kann man für Köln und Berlin noch Restkarten kaufen und das obwohl die Bestellphase längst beendet ist. Für Darmstadt wird es wieder so sein.

Natürlich sind die Karten in der Ostkurve sofort weg, da diese auch die Begehrtesten sind. Aber wenn ich mich entschließe, den Samstag im Weserstadion zu verbringen, bekomme ich in der Regel auch Karten.
Die Zeiten von früher sind da schon lange vorbei. Ich kann mich noch an Zeiten vor der Internetverlosung erinnern, an denen man den kompletten Montag Vormittag einplanen musste, um endlich bei der Hotline durchzukommen.