Diego (Laufbahn beendet)

Ich kann mich dem Ansatz, daß sich aus einer qualitativ ungefähr gleichwertigen Masse nun der ein oder andere hervortun sollte/muß durchaus anschließen. Nur ist es mir zu einfach und letztlich auch zu billig, bereits bessere, dominantere Spieler quasi als Hemmschuh zu definieren. Denn es gibt genügend Besipiele, wo sich grade erst im Schatten bzw Fahrwasser dieser Spieler, nachrückende entwickeln konnten, wie sie es so evtl. nicht getan hätten. Ein MÖ konnte letztlich auch recht drucklos an der Seite neben Diego operieren, ohne gleich selbst absolut im Fokus zu stehen.
Und was CP angeht, kann es für einen Stürmer im Grunde nicht viel besseres geben, als an seiner Seite zu wachsen, von ihm zu lernene und davon zu prositieren, daß grade CP immer in der Lage war, seine Nebenleute einzusetzen. Zynisch könnte man dann auch zu dem Schluß kommen, daß es besser wäre 2 gleichmäßige Blinde (achtung, übertrieben Darstellung) im Sturm zu haben, bei denen keiner "heraussticht", als einen qualitativ guten und einen Marke MR.
Für mich ist es per se immer eine recht nüchterne, grundsätzliche Frage, was bzw wieviel Qualität wir im Kader haben und ob grade die vielen jungen Spieler tatsächlich soviel Potenzial und Klasse haben, wie man sich gerne wünscht.
Auch wenn Diego und CP Vergangenheit sind, bin ich absolut der Meinung, daß dieser Truppe noch eine Portion Qualität gepaart mit Erfahrung gut tun würde. Grade im Sturm habe ich derzeit Bauchschmerzen, wenn sich tatsächlich nichts mehr tun würde. Ob man sich mit der nicht grade kostenarmen Variante Elia einen Gefallen getan hat, bleibt abzuwarten.

 

Ich will keinen Fußball sehen in dem alles nur Halbblinde rum laufen.
Ich gehe ins Stadion um das Besondere zu sehen und wenn dann noch ein Sieg dabei raus kommt ,prima.

Ich will unterhalten werden!! Das bekommt ein Diego prima hin !!!

 

Vorweg: Eine wirklich schwierige Diskussion, die wir hier führen.

Zentral für mich:
Die negative Seite der Qualität von Pizarro und Diego. Beide reißen das Spiel ansich, sie spielen nur noch bedingt mit den Teammitgliedern zusammen. Das Spiel wird ausrechenbar und das Kollektiv funktioniert nicht mehr. Spieler sehen es nicht mehr ein, füreinander einzustehen, eine Abwärtsspirale die nur mühsam gestoppt werden kann.

Zu Mesut Özil:
konnte sich im Schatten von Diego entwickeln und Özil hat in Punkto Ballbehandlung sowie "vernaschen" des Gegners von Diego gelernt. ABER: Özil ist selber "Zocker" an der Playse, hat sein "eigenes" Spiel entwickelt. Özil brauchte Diego nicht, aber Marin hätte Özil noch gebraucht. Damit möchte ich aufzeigen, dass es auch eine Frage von "Persönlichkeit" sit. Es ist auch die Frage, in welchen Bereichen ein Özil von Diego hat lernen können und wo ein Hunt oder Marin hätten von Özil lernen können. Da sehe ich für meinen Teil große Unterschiede bei den Persönlichkeiten.

Ich kann für meinen Teil nur versuchen die Gesamtentwicklung zu beurteilen und die ist bei beiden Spielern ähnlich. Ob wir jetzt Diego nehmen oder Pizarro. Für das Team war die Gesamtentwicklung negativ und ich bin mittlerweile glücklich, das beide nicht mehr in Bremen spielen.

Zur Stürmerproblematik:
Es wäre von Vorteil, wenn wir im Sturm noch jemanden hätten, der über Qualität verfügt. Am liebsten wäre mir Miro Klose, weil der im Gegensatz zu Pizarro und Diego auch über eine Eigenschaft verfügt, die schlechtere Spieler besser dastehen lässt. Er bindet sie ein, spricht mit Ihnen, zeigt auf, wie es besser laufen kann, etc.

Gerne würde ich auch Pizarro und Diego diese Eigenschaft attestieren, aber ich konnte sie aus der Ferne bei beiden nicht wirklich ausmachen.

 

Das wäre wahrlich ein Traum... und meiner Meinung nach hat Klose sehr viel von einem Micoud profitiert in seiner Entwicklung.

Ich behaupte sogar, dass Klose mit drei Jahren Diego im Rücken niemals so gut geworden wäre, als er war als er uns 2007 verlassen hat.

 

Klose hat nur einen Fehler gemacht. Er ist zu den Bayern gegangen. Eigentlich wollte er den idealen Weg beschreiten, doch kam ihm dabei UH in die Quere. Leider!

Wir werden aufgrund dieser Geschehnisse leider nicht mehr in den Genuß kommen, Klose im Werder-Trikot sehen zu können. Glaube kaum, dass der sich dazu nocheinmal hinreißen lassen würde. Leider!

 

@ Fire

Darf ich deiner Argumentation entnehmen das deine Hauptsorge die Stagnation der Entwicklung des Mannschaftlichen Gefüges bedeuten würde für den Fall das Diego zurückommen würde???
Sollte dies der Fall sein, erwarte ich Argumente von dir die dem entgegenwirken würden wenn Diego nicht kommt. Da lese ich von den Kritikern nun schon über Jahre den gleichen Müll, der in keinsterweise, und bis von niemanden belegt werden konnte. Solche Sachen wie "Entwicklungshemmer" sind für uns nachwievor nicht belegbar. Und nur weil Mick sich was aus dem Daumen saugt und andere wie Campino einfach mal abnickt weil es sich im ersten Moment plausibel anhört, macht es noch lange nicht zum Fakt.
Denn auch in der Zeit nach Diego konnte ich keinen einzigen Spieler ausfindig machen der danach Quasi in seiner Entwicklung in irgendeiner Art Fortschritte erzielen konnte. Bsp Aaron Hunt. Der unabhängig von Diego einfach nur zu oft verletzt war um nachhaltig seine Form zu halten oder sich weiter zu entwickeln. Inwieweit Diego daran Schuld haben soll das aus Aaron nicht der wurde den viele hier gesehen haben wollen erschließt sich mir nicht. Ebenso den ANGEBLICH starken Formverfall eines Baumann den man Diego andichten wollte. Schaut man sich seine Werte an waren diese in der Zeit vor Diego und während Diego ähnlich konstant.
Bsp Frings und seine Ende bei der Nationalmannschaft was bsp Mick zum Anlass nahm Diego indirekt dafür die Schuld in die Schuhe zu schieben. Jeder wusste und kannte die Gründe, warum Löw nicht mehr auf Frings setzen wollte. Diesen Faden von teils hanebüchenen Kritiken könnte ich jetzt fast endlos weiterführen.

Noch was zu der Entwicklung der Mannschaft. Wenn du davon überzeugt bist das eine Mannschaft ohne Individualisten dahin kommt wo du sie gerne hättest, so sei es dir gegönnt, und lasse mich da gerne eines besseren belehren. An wirklich erfolgreichen Fusball glaube ich dabei nicht.

 

Nun, da werden wir nicht auf einen Nenner kommen, denn grade bei CP seh ich esa absolut so, daß er die Mitspieler einbezog, so sie denn dazu in der Lage waren, bzw in der Verfassung. Für mich ist und war nicht CP das Problem, sondern der Partner im Sturm, bzw die Qualität im MF. Und beides ließ grade in der letzten Saison sehr zu wünschen übrig, da wir dort einen leistungsmäßigen Abfall hatten, von MM über ME bis hin zu ZJ und MR reichte. Während seiner gesamten Laufbahn hatte CP fast immer einen kongenialen Partner an seiner Seite. Angefangen von Ailton bis hin zu Elber. Daher kann ich den Vergleich zu Klose nicht nachvollziehen, der bei uns in der letzten Saison ebenso auf sich gestellt gewesen wäre und das Spiel in vorderster Front ebenso an sich hätte "reißen" müssen. Oder er passt sich im negativen Sinne dem Rest an und fällt dann nicht weiter auf.
Wenn ein Spiel auf jemanden zugeschnitten sein sollte, dann muß ich zwangsläufig an M. Gomez denken, denn dort in M ist es absolut der Fall, daß alles auf ihn ausgerichtet ist und er, so er denn nicht trifft, im Grunde keinerlei Wert für die Mannschaft hat.

Es ist für mich weniger eine Frage wer wen braucht, als eher die Frage, ob ein noch junger, unbeschriebener Kerl gleich unter höchstem Druck steht oder ob es für ihn quasi einen Blitzableiter gibt, an dessen Seite man in das Spiel hineinwachsen kann. Das wa in dem Fall absolut gegeben. Und auch wenn MÖ und Diego zwei nicht zu vergleichende Spieler sind, sah ich es nicht so, daß beide nicht miteinander funktionierten, das Tor im Pokal-finale gegen LEV hat da eine gewisse Sinnbildlichkeit gehabt. Diego führte den Ball, zog 3 Leute auf sich und MÖ konnte davon profitieren, indem er mit dem Ball freie bahn hatte.
Es ging also durchaus mit beiden zusammen, die Rollen müssen nur klar definiert sein.
Ich halte ohnehin nur sehr wenig von der immer gern etwas nebulös beschriebenen "flachen Hierachie", denn es wird immer qualitative Unterschiede in einer mannschaft geben, wodurch sie Hierachien regelmäßig entwickeln und verschieben. Ich halte sie sogar für notwendig, ähnlich wie in einer Firma, wo es auch nicht nur mit "gleichberechtigten" Angestellten funktionieren würde. Was die Hierachie angeht, muß sich diese bei uns wieder kpl. neu eintwickeln, da wir in den letzten 2 Jahren einen Haufen alt gedienter Spieler verloren haben. Das bietet einerseits die Möglichkeit für einige Spieler an Profil zu gewinnen, beinhaltet gelichzeitig aber auch die Gefahr, daß auf dem Platz, grade in schwierigen Spielsituationen, keiner so recht das Heft in die Hand nimmt und jeder für sich aktiv ist.

 

@Boxmulla:

Wenn es Dir unmöglich ist das nachzuvollziehen, dann bedarf es auch keiner weiteren Erläuterung. Da im Gegensatz Du auch nicht dazu in der Lage bist aufzuzeigen, wie Diego für Werder einen "Mehrwert" bieten kann, der über individuelle Fähigkeiten hinausgeht.

@5vor12:
Im Fertigungsbereich dominiert neben der Fließfertigung die "Gruppenarbeit" mit einer flachen Hierachie. Das hat Gründe und diese Gründe treffen mE sehr auf die Arbeit innert eines Teams wie dem einer Fußballvereins zu.

Ansonsten stimme ich mit Dir überein, dass wir auf Diego und Pizarro wohl unterschiedliche Sichtweisen haben. Im Gegensatz zu Pizarro und Diego würde ich bspw. einen Özil liebend gerne wieder hier sehen, da der im Gegensatz zu Vorgenannten die Fähigkeit hat, auch die Plinsen "besser" zu machen. Ein essentieller Unterschied, der wohl in der Charaktere wie auch der Spielanlage begründet ist.

 

Irgendwie kann ich dieses "Diego lässt seine Mitspieler stagnieren, Diego zeigt nicht wie es besser geht und Diegos Spiel ist zu leicht ausrechenbar" nicht mehr hören und finde es schlichtweg nur noch falsch.
Ich weiß nicht wer von euch die Spiele Atleticos in der abgelaufenen Saison gesehen hat, aber dann noch so eine Aussage zu treffen finde ich mehr als vage.

Atletico ist bekannt für seine fluide Offensive – Adrian Lopez, Falcao, Diego und Arda Turan waren ständig in Bewegung und tauschten häufig die Positionen. Eine klare Formation konnte man ihnen nur selten zuordnen. So tauchten Diego und Turan abwechselnd auf beiden Flügeln, aber auch oft in der Mitte auf. Adrian Lopez beteiligte sich zurückgezogen stark am Kombinationsspiel, während Falcao im Strafraum eine Präsenz für die hohen Flanken der Gastgeber darstellte. Gerade Diego und Turan, haben durch ihre variabilität maßgeblich dazu beigetragen, dass ein Spieler wie Falcao - abgesehen von seiner eignenen individuellen Klasse- glänzen konnte.
Diego hat bspw bei Koke für einen richtigen Qualitätgewinn gesorgt. Auch Felipe Luis und Juanfran, die beiden AV, haben wunderbar mit ihm zusammen harmoniert, wenn immer Diego nach außen gezogen ist.
Diegos Stil hat sich in Madrid grundlegend geändert. Er ist keine reine 10 mehr!
Diego hat derartig oft Positionswechsel vollzogen, dass er und Turan im Verbund die Gegner dazu gebracht haben sich aus der eigenen Ordnung zu ziehen. Diegos Spiel 2012 hat sich vorallem durch diese angesprochenen ständigen Positionswechsel ausgezeichnet, aber auch durch die hohe Passgenauigkeit und das stark gespielte Pressing wann immer es von nöten war. Er war ganz selten nur auszurechnen und ich kann mich nur an ganz wenige Spiele erinnern an dem ein Gegner den Verbund Diego-Turan ausschalten konnte. Der Junge hat einen Schritt in die richtige Richtung gemacht! Er ist nicht mehr nur der Individualist, wenngleich er auch in Madrid hin und wieder seine Individuellen Stärken bei Standards und im 1:1, sowie Torabschluss gezeigt hat. Ich finde für ein neues 4-2-3-1 wäre er der richtige Mann!

Ich wäre also jedem, der sich mit Atletico und Diego seit seiner Zeit in Bremen nicht mehr befasst hat dankbar, würde er sich entweder erstmal schlau machen, oder einfach nicht Sachen als Tatsache hinzustellen die nicht der Wahrheit entsprechen. Wenn ich lese "Atletico hat nur 4 Leute, der Rest mauert" könnt ich mich aufregen.
Die Spielen einfach clever und sind 100% verdient dadurch auch EL Sieger geworden mit einem in der Form unverzichtbaren Diego!

 

@Elli:

Jetzt musste diese Erkenntnisse nur noch auf das ungleich schwächere Team Bremen übertragen und antizipieren, ob ein Diego sich in dieser Entwicklung treu bleiben würde.

Diego wird kein Özil mehr -> nimmer!

 

Umgekehrt gefragt, was macht dich denn so sicher, dass er diese neuen Fähigkeiten hier nicht anwenden würde.
Das ist doch alles hypothetisch! Ich traue einem Elia nämlich durchaus zu so stark zu sein wie Arda Turan.

 

Weil ich leider mit ansehen musste, wieviele Nackenschläge ein Diego einstecken musste, bis er begriff, was falsch läuft und ich wenig Vertrauen habe, dass eine Zusammenarbeit Schaaf Diego in dieser Hinsicht weitere Entwicklungsschübe nachsich ziehen würde.

Diego hat alles in allem mehr als 3 Jahre gebraucht, um von seinem hohen Ross ein wenig runter zu kommen und der Schritt zurück wäre ein kurzer! Vor allem, wenn er wieder unter Schaafs Philosophie der "Freiheiten" spielen würde.

Für Werder wie auch für Diego wäre mE nix gewonnen! Aber andere dürfen gerne anderer Meinung sein. Woher sie diese auch gewinnen!

 

Der Unterschied dürfte Simpel sein. Ich stelle keine abstruse Behauptungen auf. Mir sind die Nachteile eines Diego durchaus bekannt und auch bewusst. Mir geht es dabei um Sachliche differenzierung, und die gibt es bei den Diego Kritikern nunmal nicht. Hier werden nur Schlagwörter alla "Egoman" "Entwicklungshemmer", Schauspieler, Söldner, Geldgeier und ähnliches benutzt. Da stellt man sich in der Tat die Frage wo die Motivation herrührt.
Nochmal, Diegos Mehrwert ist seine Individuelle Stärke, und zwar seine einzige. Daher erübrigt sich dein Vorwurf das ich nicht in der Lage wäre darüber hinaus positive Aspekte für ihn bringen zu müssen. Jede Mannschaft die erfolgreich arbeiten will ist auf eine gesunde Mischung angewiesen, die aus Individueller Klasse und gleichzeitigen kollektiven Bewusstsein besteht. Zuviel oder zu wenig von beidem ist kontraproduktiv. Wie gesagt wenn du der Meinung bist das heutzutage der Spruch "11 Freunde müsst ihr sein" ausreicht um was zu reißen, braucht man wirklich nicht weiter zu diskutieren

 

Richtig Boxmulla,
zumal auch Dortmund die immer wieder als DAS Kollektiv schlechthin genannt werden individualisten a la Kagawa und Götze braucht.
Oder will hier allenernstes einer sagen, dass die nur mit "11 Freunde" - Mentalität 2 Meisterschaften in Folge errungen hätten??

 

:eek:

Seit wann beherrscht Diego "One-Touch" um überhaupt in einem Atemzug mit Kagawa genannt werden zu können. Hab ich da allen Ernstes etwas verpasst?

 

Das war überhaupt nicht meine Aussage. Ich habe Kagawa exemplarisch für einen individuell starken Spieler hergenommen. Und ich weiß ja nicht was du hast, aber die technischen Fähigkeiten hat Diego allemale. Du hast ihn offenbar echt lange nicht mehr spielen sehen

 

Offensichtlich. Es gibt glaube ich genügend Viedomaterial die das belegen können. Das Problem bei euch ist das ihr der Meinung seid er müsse funktionieren wie Micoud oder Özil. DAs hat er nie getan und wird es auch nie. Wenn du One Touch Spiel von ihm in der eigenen Hälfte oder 30 m vor dem Gegner suchen willst, oder gezielte Pässe über 20-30m wirst du die bei Diego vergeblich finden. In und am Strafraum jedoch zur genüge

 

Das Kollektiv von Dortmund spielt wie Werder in seinen besten Zeiten. Nur in der Zeit, wo Diego in Bremen spielte haben wir uns extremst von diesem Ideal entfernt.

Diegos größtes Manko ist doch, dass er zu lange braucht, um den Ball zu verarbeiten und vor dem Hintergrund Diego mit Kagawa und Götze in einem Atemzug zu nennen ist so hanebüchen - schlimmer gehts kaum.

Der Grund, warum ich auch gerne einen Özil, der Mitspieler gekonnt in Szene setzt hier wieder sehen würde und eben keinen Diego.

 

Wo wir wieder bei den blödsinnigen Vergleichen wären

 

@Boxmulla:

Vier-Ohren-Modell: Die Sachebene beherzigen.