DFB: Bestrafungen / Willkür

Naja, es gibt genügend Berufe, bei denen das Gehalt nicht gerechtfertigt ist. Zum Beispiel "Top"-Manager, die ihren Laden an die Wand fahren und dafür noch Millionen an Abfindung kassieren. Oder Profifussballer, die lustlos über den Platz traben, anstatt in jedem Spiel wenigstens Gras zu fressen. Zumindest das Gehalt sollte man den Schiedsrichtern nicht vorwerfen.

 

Wird Dein Arbeitsnachweis auch in einem Internetforum diskutiert?

 

Teilweise kann das vorkommen, aber dann nicht in direktem Zusammenhang mit meinem Namen.

Aber das macht in der heutigen Zeit den Schiedsrichterberuf in keinsterweise ungewöhnlich. Es gibt Foren in denen man sich über die Leistung von Ärzten auseinandersetzt. Esgibt sogar Seiten auf denen man den Arzt direkt bewerten kann. Gleiches gilt auch für Lehrer und Anwälte. Über Politiker wird auch ständig und überall diskutiert. Finde das in der heutigen Zeit in keinsterweise aussergewöhnlich. Vieles wird heute im Internet diskutiert und bewertet!

 

Ein Arzt behandelt auch vor 50.000 Menschen.

 

Ärzte werden diskutiert, wenn sie bei Fußballvereinen angestellt sind oder solch signifikanten Fehler begehen, dass sie durch den Pressewolf gedreht werden. Ein Schiedsrichter in angreifbar, weil er aus seinen subjektiven Eindrücken heraus, objektive Entscheidungen in Sekundenbruchteilen zu fällen hat. Das ist nur bedingt vergleichbar. Ist Dir schon einmal aufgefallen, dass in Zeiten der Omnipräsenz der Medien, auch das Internet, die Diskussionen über den Schiri ausufern? Diskussionen hat es früher auch gegeben - ebenso wie Fehlentscheidungen. Aber diese Hatzjagd, die tlw. auf Schiedsrichter losgetreten wird: Ohne mich. Das macht den Job nicht gerade leichter. Und ich unterstelle keinem Schiedsrichter des DFB, vorsätzlich falsch zu pfeifen. Auch in diesen Zeiten der Korruption.

 

Mit Verlaub, aber das sollte jedem klar sein, der den "Beruf" des Schiedsrichters ergreiift. Genauso wie jedem Menschen, der Politik machen will, klar sein muss, dass er in der Öffentlichkeit immer mit übelsten Beleidigungen und Hetzjagden rechnen muss.
Im Übrigen sind es ja auch die Schiris, die sich bisher gegen den Videobeweis gewehrt haben. Damit würde man gewisse Fehlerquelle ausschalten. Zudem sind viele Schiris auch nach Spielen nicht bereit Fehler einzugestehen. Damit müssen sie halt leben. Im Übrigen werden sie dafür sehr gut bezahlt. Ein Schiri bekommt pro Bundesligapartie immerhin 3600 Euro Aufwandsentschädigung, dazu kommen die Fahrtkosten. Für 90 Minuten arbeit ist das schon nicht schlecht. Entspricht nem Stundenlohn von 2400 Euro....
Ärzte werden aus so diskutiert. Man gehe mal auf die Plattform jameda.de. Genau solche Plattformen gibt es für viele Berufsgruppen mittlerweile.

 

Ja, mit Verlaub, den gleichen Stuss hab ich auch schon im Hunt-Thead gelesen. Er hat es sich schließlich ausgesucht.

Überlege mal selbst, ob das eine solche Medienkampagne und verbale Hetzjagd der Fans, rechtfertigt.

Ich weiß nicht, inwieweit sich die Schriris generell gegen den Videobeweis ausgesprochen haben.

Wenn die Beweislage eindeutig ist, habe ich viele Schiedsrichter schon ihre Fehler eingestehen hören. Aber darum geht es hier gar nicht: Es sind Fehler! Fehler sind menschlich. Aber was hier unterstellt wird, ist eine tendenziöse Entscheidungsfindung. Das halte ich in den allermeisten Fällen, außerhalb der Bestechungsvorwürfe, für Propaganda, um die eigenen Verfehlungen zu vertuschen und seitens der Vereine, beim nächsten Spiel evtl. auch mal in den Genuß solcher Fehlentscheidungen zu kommen.

Im Übrigen rechtfertigen auch 3600 € nicht diese Form von Rufschädigung.

 

Finde vieles von dem was getan und geschrieben wird nicht richtig, aber den Schiedsrichter als besonders schützenwerte Spezies der öffentlichen Personen anzusehen halte ich für falsch. Zudem ist er eben öffentlicher als Ärzte, Richter oder Handwerker, über deren Leistungen auch regelmäßig medial berichtet wird.

Fehler sind menschlich. Richtig. Aber wenn Fehler nur menschlich sind und keine Folgen haben sollten, dann sollte man alle "Fahrlässigkeitsdelikte" sofort aus dem StGB entfernen und zudem jegliche form des Schadensersatzes für "fahrlässiges Handeln" aus dem BGB entfernen. Fehler können nun einmal schwerwiegende Konsequenzen nachsichziehen und genu das muss dabei beachten. Schließlich können Schiedsrichterfehlentscheidungen Millionenschäden anrichten. Und wer 2400 Euro die Stunde bekommt, von dem erwarte ich eine qualitativ besonders gute Arbeit. Und für mich ist so mancher Schiri das Geld schlicht nicht wert. Dazu sind die Leistungen bei einigen Schiris über eine gewisse Anzahl von Spielen schlicht unterdurchschnittlich. Im Übrigen ein Arzt kann schon für einen einzigen Fehler seine Zulassung verlieren....

 

Wenn ich oben den Titel "Willkür" lese, dann schwingt da eine Absichtsunterstellung an den Schiri mit. Das ist der feine Unterschied.

Aber eigentlich soll es ja nicht um die Schiedsrichter gehen, sondern um die Sanktionierungen seitens der DFB-Gerichtsbarkeit. Oder sehe ich das falsch?

 

Richtig. Den Begriff "Willkür" habe ich aber auch nicht verwendet.

 

Absolut richtig, in diesem Thread geht es um (nachträgliche) Entscheidungen des DFB und nicht um Tatsachenentscheide von Schiris auf dem Rasen.

Ich habe das Wort Willkür benutzt, weil meiner Ansicht nach keine festen Regeln bei nachträglichen Bestrafungen durch den DFB erkennbar sind und somit der Willkür das Tor offensteht. Genau darüber könnte man hier ja gepflegt diskutieren.

 

Ich schreib es mal hier rein:

Der DFB gibt sich mal wieder wankelmütig.

Man kann doch nicht über eine halbe Saison lang dem Spieler in der eigenen Statistik diese Gelbe Karte zuschreiben, und wenn es dann mit mal Probleme gibt die Verwarnung löschen und sich kurz darauf wieder veruschen herauszuwinden... womit? Klar: Die gute alte Tatsachenentscheidung....

Unabhängig von Jenas Protest: Auch wenn der Spielberichtsbogen unterschrieben worden ist, war der Fehler beim DFB anscheinend ja bekannt. Wenn ein Spieler nachweislich in der Partie verwanrt worden ist, muss das vom Verband geregelt werden, dass diese Verwarnung greift, auch wenn der Schiedsrichter sich im Bogen verschreibt. Das hat doch mit Tatsachenentscheidung im Spiel nichts zu tun Denn, jetzt zitiere ich doch noch mal den Jenaer Clubchef: Was wäre wenn der Schiedsrichter im Spielbericht das falsche Ergebnis eintrüge?

 

Viel schlimmer ist ja, dass das alles keine Fehler sind, sondern das Unfairness hier mit System betrieben wird. Wenn man WEIß, dass ein Spieler zehn gelbe Karten bekommen hat und das von niemandem abgestritten wird, wieso ist es dann noch wichtig, ob ein Verschreiber auf dem Spielberichtsbogen stattgefunden hat? Zum kotzen auch, dass man sich sicher sein kann, dass die Rechtssprechung eine gegenteilige wäre, wenn es sich hier bei dem betroffenen Verein nicht um Jena gehandelt hätte.

 

...bei dem es um den Aufstieg in Liga 2 geht (2 Pkt hinter Platz 3). Ob die gewonnen hätten, wenn der Spieler nicht mitgespielt hätte? Man weiß es nicht.

 

Das ist echt ein Unding, was der DFB da wieder macht. Das ist ja vorsätzliche Wettbewerbsverzerrung.
Auch wenn diese Gelbe Karte nicht auf dem offiziellen Spielberichtsbogen stand wurde sie in der Statistik geführt. Sie wurde ja anscheinend vom DFB bestätigt. Damit war der Spieler nicht Spielberechtigt. Ist ja schön, dass der DFB seine eigenen Regeln missachtet. Ich finde, dass mit dem Verschreiben auf dem Spielberichtsbogen nichts mit einer Tatsachenentscheidung zu tun hat. Dies ist ein Fehler seitens des Schiedsrichters und dessen Gefolge. Es hat nichts aber auch rein gar nichts mit dem Spielgeschehen zu tun.
Da sollte sich der DFB mal überlegen, was sie zu dem Thema sagen würden, wenn die Sache vor einem richtigen Gericht landet.

Auch die Herrschaften des Gegners hätten die drohende Sperre erkennen müssen und ggf. vor dem Spiel gegensteuern müssen und die Spielberechtigung abklären müssen.
Die Gelbe Karte einfach irgendwie aus der Statistik löschen klingt bei mir so, als wenn man etwas vertuschen möchte. Das sieht doch arg nach Betrug seitens des DFB aus.

 

Ich verstehe auch nicht, warum der Spielberichtsbogen zu entscheidend sein soll.
Man stelle sich mal vor: Schalke und Bayern sind vor dem letzten Spieltag gleichauf. Beide verlieren, nur verschreibt sich der Schiri des Schalker Spiels, und trägt einen 2:1 für die Knappen ein, statt einer 1:2 Niederlage.

Zählt das dann auch? Ist Schalke dann Meister?

Und würde es einen Unterschied machen, wenn statt Schalke des FC Bayern von dieser "Tatsachenentscheidung" profitieren würde?

 

zumal man dem braunschweiger trainer, der die falsche gelbe karte trotzdem gegenzeichnete, nichtmal nen vorwurf machen konnte, da das spiel ja nun gelaufen ist, dem heidenheimer trainer aber schon, der den fehler vielleicht sogar feststellte, aber nix gesagt hat.

und was wäre wenn beide trainer befreundet wären, aus gemeinsamen spieler/vereinszeiten, und man so nen sr-fehler, der nun mal passieren kann, so ausnutzen und abnicken würde.

eine tatsachenentscheidung kann doch nur auf dem platz passieren, und nicht beim eintragen im spielerberichtsbogen.

gabs denn keine assistenten, keinen beobachter... die linienrichter (einer von beiden) sind sogar verpflichtet, die gelben karten auf ihrer seite mitzuschreiben.

gesamt gesehen klingt das alles seeeehrr merkwürdig.

 

die fifa is glücklicherweise derselben meinung, demnach darf jena noch mit 3 punkten zusätzlich rechnen, ingolstadt wird das weniger gefallen...


www.mdr.de/sport/´

(kann hier grad aus unbekannten gründne den bericht nicht direkt reinkopieren, vielleicht übernimtm das einer/besten dank

 

Im Streit um die Wertung des Drittliga-Spiels Carl Zeiss Jena gegen den 1. FC Heidenheim hat sich nun auch der Weltverband FIFA geäußert.
Demnach ist das Ausfüllen von Formularen und Spielberichtsbögen keine Tatsachenentscheidung. Die Regularien seien eindeutig: Tatsachenentscheidungen gebe es nur während eines Spiels, nicht davor oder danach. In einem Gespräch mit MDR 1 RADIO THÜRINGEN widersprach ein FIFA-Sprecher am Freitag der Auslegung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB).
In dem Streit zwischen Jena und DFB geht es um einen Schiedsrichter-Fehler im Spielberichtsbogen der Partie Braunschweig gegen Heidenheim. Dort wurde die Verwarnung des Heidenheimers Martin Klarer nicht vermerkt. Dadurch kam es zu Verwirrungen um Klarers inzwischen zehnte Gelbe Karte. Die Verwarnung in Braunschweig mitgezählt war er gegen Carl Zeiss Jena gesperrt und hätte nicht mitspielen dürfen. Deswegen hat der FCC Protest gegen die Wertung der Partie, die 1:2 ausgegangen war, eingelegt. Der DFB wies den Einspruch jedoch zurück und bezeichnete den Fehler im Protokoll als Tatsachenentscheidung.
Auch der Präsident des Thüringer Fußballverbandes zeigte sich über diese Auslegung des DFB überrascht. "Dass es eine Tatsachenentscheidung geben kann im Zusammenhang mit dem Ausfüllen von Formularen und Spielberichtsbögen, verwundert mich", sagte Rainer Milkoreit. Die nächste Etappe in dem Streit gibt es Montag. Dann findet vor dem DFB-Sportgericht eine mündliche Verhandlung statt.

 

Wer viel arbeitet, macht viele Fehler!
Wer wenig arbeitet, macht wenig Fehler!

Ich mache keine Fehler!!!