Der Finanzthread - und braucht Werder Bremen Investoren?

Dieses Thema im Forum "Allgemeines" wurde erstellt von Joga Bonito, 3. August 2008.

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  1. DR AKR

    DR AKR Guest

    Wenn es ums reine "Finden" ginge, wäre es sehr wahrscheinlich auch nicht unmöglich. Investoren wie KKR u.a. würden auch bei Werder einsteigen, wenn man ihnen die entsprechenden Gegenleistungen bieten würde. Bei Hertha war das, aus einer Situation sportlicher Schwäche und großer finanzieller Altlasten, aus einer sehr bedrohlichen Lage heraus, also, die Verpfändung zukünftiger Einnahmen(Laufzeit??), bzw, im Extremfall, eine Beteiligung zu 1/3 am Gesamtwert der Gesellschaft. Dieses Beispiel ist, genauso wie das der 60er, alles andere als nachahmenswert.

    Bei Werder kann es bei der Suche nach Investoren nur ums "Zusammenpassen" gehen. Also um eine Art von Symbiose, in der jeder von zusätzlichen Synergieeffekten profitieren kann, von Effekten also, die allein nicht erreichbar wären.

    Am Beispiel Bayern München lässt sich veranschaulichen, dass der strategische Partner "Adidas" davon profitiert, dass die Superstars des FC Bayern deren Produkte in die Kameras halten, der Partner "Audi" davon, dass die Stars in Fahrzeugen dieser Marke zu sehen sind und nicht etwa im BMW zum Training erscheinen. Der.strategische Partner "Allianz" profitiert von der Namensgebung des Stadions, alle zusammen von permanenter TV-Prasenz.

    "Strategische Allianzen" schmiedet man idealerweise in Erfolgsphasen. Investorenmodelle "um jeden Preis" sind mit Vorsicht zu genießen. Auch in Unternehmen wird, um sich vor einer zu großen Abhängigkeit von einzelnen Investoren zu schützen häufig angestrebt, dass sich die Anteilsmehrheit entweder in der "eigenen Hand" befindet oder in breitem Streubesitz befindet. "Eigenkapital" aus der Hand wenig zuverlässiger Geber kann sich gelegentlich wie "Fremdkapital" anfühlen. Letzteres gilt es aus Sicht Werders unbedingt zu verhindern.
     
  2. Moment! Ich habe die negative GuV lediglich als ein Argument gegen das übergroße Interesse eines Investors genannt.
    Viel entscheidender ist vielmals, dass die Vereinsführung wie ein Verein, sprich Personengesellschaft, agiert und jedwede Risikostratefizierung ablehnt. Außer beim Stadionumbau, womit sich viele hier ein Denkmal setzen wollten.
    Diese GF mit dem ASR vermeidet ins Risiko zu gehen. Das hat schon Lemke seinem Nachfolger Bode ins Stammbuch geschrieben. Werder hat zwar den Wechsel von Personengesellschaft zur KG formal vollzogen, aber ist mental nicht bereit, dies mit den entsprechenden Inhalten zu füllen. Die Chancen waren nach 2004 da, sind bewusst abgelehnt worden.
    Deine o.g. Argumente sind zwar richtig, basieren aber auf der Annahme, dass die Vereinsführung einen Kurswechsel ihrer bisherigen timiden Finanzpolitik gehen würde?!
    Das bezweifele ich sehr stark...
     
  3. Klunz

    Klunz Guest

    Sehr kluge und gute Gedanken, die ich auch so präferiere. Ich denke auch das Bode und Co so denken.
    Die vorzeitige Verlängerung des Infront Deals hat aber auch gezeigt, das WB Kompromisse eingegangen ist und aus einer schlechteren Position verhandelt hat.
     
  4. Klunz

    Klunz Guest

    Ich bezweifel das auch und danke für die Klarstellung, das hatte ich falsch aufgefasst.
     
  5. *Eisbaer*

    *Eisbaer*

    Ort:
    Ein Traum in Flausch.
    Kartenverkäufe:
    +4
    Gerade gelesen, dass wir durch den FIFA Artikel 20(Solidaritätsmechanismus) 0,5% der Ablöse von de Bruyne bekommen, sprich ca. 400.000€. :daumen:
     
  6. Also wir sind jetzt noch Elia, Obraniak, Makiadi und Petersen losgeworden ohne Ersatz zu verpflichten.
    Dazu sind noch Izet und Caldi verliehen.

    Sollte das jetzt nicht langsam mal wieder reichen um keinen Verlust zu machen? Also wenn wir jetzt im Jahr 15/16 auch noch Verluste schreiben, dann verstehe ich die Welt nicht mehr...
     
  7. Tyson81

    Tyson81

    Ort:
    Marl
    Bin da kein Experte aber den Abgängen stehen dann immer Sonder(?)Abschreibungen gegenüber, da die Spieler über die Vertragslaufzeit abgeschrieben werden.
     
  8. DR AKR

    DR AKR Guest

    Wir sind ja erst am Anfang des Geschäftsjahres. Man weiß ja nicht, welche kurzfristig geplanten (geduldeten) oder ungeplante Ausgaben (aber auch Einnahmen) während des Geschäftsjahres noch anfallen. Läuft der normale Geschäftsbetrieb (Spielbetrieb) wie im Vorjahr oder besser (z.B. mindestens 1pokalheimspiel gegen Köln statt auswärts in Chemnitz), müsste es eigentlich mindestens zu einer "Schwarzen Null" reichen. Das reine Geschaftsergebnis (ohne Transferinvestitionen, -Freisetzung, Abschreibungen etc. und Finanzinvestitionen) war schon 2013/14 ausgeglichen.
     
  9. raffy

    raffy Guest

    Bin bei einem großen deutschen Finanzinstitut im Vertrieb tätig. Darf über Zinssätze usw. entscheiden und würde Werder liebend gern diverse Dinge finanzieren. Habe allerdings nie eine Antwort auf meine Mail erhalten :x:
     
  10. Man liest hier ja immer viel Negatives über Filbry und den AR.

    Aber gibt es dann dafür auch Beweise oder ist dies mehr weniger nur eine Schlussfolgerung unserer Situation?

    Vielleicht ist es ja auch nur verdammt schwer nach 5 Jahren Rumpelfussball jemanden zu finden der ordentlich investieren will!?

    Die Vorwürfe an die Leitung sind schon sehr hart und denn es stimmt, weiss ich nicht worauf noch gewartet wird, dann muss doch was getan werden!!??
     
  11. Der VfB Stuttgart hat nun seine Bilanz seinen Mitgliedern vorgelegt und eine positive Bilanz von 0,9 Mill € präsentiert. Die haben einen Lizenzspieleretat von 42 Mio€, Werder geschätzte 30 Mio€.
    Was das mit Werder zu tun? Es werden und wurden immer gerne Parallelen zu Stuttgart herangezogen. Beide haben und hatten das gleiche Problem mit CL-Teilnahme und Stadionumbau. Beide haben negative Zahlen seit 2011 geschrieben, Werder schon seit 2010.
    Stuttgart ist nun wahrlich kein Vorzeigeverein. Was die für Fehlentscheidungen in den letzten Jahren getroffen haben, verdient einen Abstieg.
    Sie haben einen höheren Etat mit 42 Mio€, was evtl. mit einem Standortvorteil erklärbar wäre? Sie haben aber auch nicht wenig Geld in ihren Kader investiert mit z.B. Ginczek und Kostic, die Beide von anderen Bundesligisten umworben sind und wahrscheinlich für ein Vielfaches wechseln werden.
    Dieser Kamikaze-Verein Stuttgart schafft es in 4 Jahren einen ausgeglichenen Haushalt hinzukriegen. Und Werder wird wieder über 9 Mio€ Minus ausweisen!
    Beide Vereine haben ähnliche Probleme und der Trümmerclub aus dem Ländle erreicht mit teilweiser abenteuerlicher Sportpolitik den finanziellen Turnaround. Wohlgemerkt geht es hier nur um die Finanzen.
    Aber der Werderweg mit konsequentem Sparkurs führt zum Ziel???
    Ich habe hier noch nie einem waghalsigen Kurs mit unkalkulierbaren Risiken das Wort geredet. Aber nur über einen reinen Sparkurs wieder in die Spur, sprich oberes Mittelfeld zu kommen, halte ich persönlich für illusorisch.
     
  12. Minko

    Minko

    Ort:
    Bremen
    @syker

    Ich lese deine kritischen Beiträge immer gern und zumeist mit Zustimmung.

    Werder Bremen kann nur wettbewerbsfähig bleiben, wenn Investitionen zur Verbesserung des Kaders getätigt werden. Das Herausziehen der Gelder aus dem Herzstück unseres Vereins, der Mannschaft, wird früher oder später zu nachhaltigem Misserfolg führen.

    Wenn dieser Grundsatz von der Führungsetage nicht verstanden wird oder sie keine Möglichkeit zum Gegensteuern sehen, sind einige dieser Verantwortlichen hier fehl am Platze.

    Der Krug geht zum Brunnen bis er bricht. Deutliche Sprünge hat er bereits!
     
  13. Mir mutet das Geschäftsgebaren immer wie ein "gebranntes Kind scheut das Feuer" an. Nachdem Allofs hier extremen Flurschaden in den letzten Jahren hinterlassen hat, meint man nun mit einem diametralen Kurs wieder Boden unter die Füße zu bekommen?!
    Warten wir doch mal ab, wenn in der WP von den crazy English People ein Angebot in Höhe von 10+X Millionen € für einen zB Vestergaard hereinflattert, wie dann der ASR einen sofortigen Verkauf forcieren wird?
    Andere Vereine müssen auch regelhaft ihre Leistungsträger verkaufen, versuchen aber mit dem erzielten Geld einen annähernden Ersatz zu bekommen.
    In Bremen meint man nun, dass man dies mit Juniorenspieler auflösen kann. Das braucht aber Zeit. Die Liga gibt einem aber keine ebensolche.
    Das ganze Konzept fußt darauf Jahr für Jahr Leistungsträger teuer zu verkaufen und durch Billigspieler respektive Nachwuchs zu ersetzen, um seinen Haushalt auszugleichen.
    Das machen sie nun seit Jahren und taumeln dem Abgrund entgegen. Das kann und wird nicht auf Dauer funktionieren. Diese Saison werden sie sehr viel Glück brauchen, um in Liga 1 zu bleiben.
     
  14. In Bremen herrscht schon lange Landunter... Egal für welchen Spieler wir ein gutes Angebot bekommen, jeder wird verkauft und zu jedem Preis.

    Da steht auch keine Taktisch hinter sondern der blanke Zwang.
     
  15. Minko

    Minko

    Ort:
    Bremen
    Die Existenz Werder Bremens ist zwangsläufig mit dem Verbleib in der Bundesliga verknüpft. Bei den tonnenschweren Lasten durch die stümperhafte Finanzierung des Stadionumbaus würde (im Falle des Abstiegs und) bei gleichzeitigem Einbruch der Sponsoren- und Fernsehgelder der Fall ins Bodenlose drohen.

    Es wäre eine unternehmerische und auch sportliche Katastrophe, wenn sich dieser Zusammenhang der Kenntnis unserer Verantwortlichen entzieht.
     
  16. Und genau diesen Eindruck habe ich. Wenn die in die 2.Liga runtergehen, ist hier mehr als nur Landunter.
     
  17. Ein Zwang, der angesichts unserer aktuellen Kaderkosten (wir haben gerade noch 14,15 "gestandene" Spieler unter Vertrag) geradezu ein schlechter Witz ist... Wo zum Teufel gehen die ganzen Einnahmen hin? Das kann doch nicht nur das Stadion sein...:unfassbar:
     
  18. Anders gefragt: Wann ist denn der Stadionausbau finanziell abgewickelt?
    Sprich wann müssen wir keine Kredite mehr dafür zahlen.

    Wieso wird nicht eine Umschuldung verhandelt? Die Zinsen sind doch derzeit so tief wie nie.

    Es kann doch nicht so schwer sein eine schlechte Finanzierung in eine bessere zu verhandeln, oder? Dafür gibt es doch Herrn Filbry, oder hat für das Thema jemand anderes den Hut auf?

    Auf jeden Fall gibt es jemanden der für dieses Thema verantwortlich ist, auch wenn Herr Allofs das wohl noch zu verantworten hat. Aber die jetzigen Verantwortlichen sind halt gefragt und die streichen sich doch auch große Gehälter ein. Da kann man doch etwas Verhandlungsgeschick verlangen, oder nicht?

    Wobei ich auch sagen muss, dass unsere Kaderkosten für die besagten 14 - 15 gestandenen Profis noch zu hoch sind. Bei uns verdienen die Spieler mehr als z.B. in Augsburg oder Mainz.

    Kann man Juno mit Malli vergleichen? Von der Wichtigkeit her für die jeweiligen Clubs mit Sicherheit. Und ein Juno wird sicherlich deutlich mehr verdienen als ein Malli.

    Laut http://fussball-geld.de/gehalt-der-bundesliga-mainz-05/ verdient Malli 300.000€ im jahr.
    Juno verdient 1 Mio. € http://fussball-geld.de/spielergehaelter-werder-bremen-20142015/
    Allerdings war das sicherlich vor seiner Vertragsverlängerung.

    Interessant ist, dass bei uns, laut o.g. Tabelle die Jugendspieler 125T€ im jahr verdienen und dann kommt direkt ein Sprung auf 750T€.

    Wieso bekommt es Mainz hin, dass deren Höchstverdienender 1 Mio € verdient und in Bremen beginnt dort gerade mal der Durchschnitt, aber die Leistung ist keinesfalls besser.

    Das sollte auch mal scharf überdacht werden.

    Ich weiß nicht wie viel Juno aktuell verdient, aber es werden sicherlich 2 Mio. € + sein. Wieso?
    Wieso bekommt ein Kroos 750T€ ? Vergleichbar mit Baumgartlinger fällt er in der Leistung deutlich ab und verdient doppelt so viel. Wieso?

    Oder ein Wolf auch 750T€? Er ist nicht einmal vergleichbar mit Karius, weil Karius Stammkeeper ist und zudem noch erheblich besser, aber Wolf verdient auch doppelt so viel. Wieso?

    Hier ist auch ein Geschäftsführer Sport gefragt, also Herr Eichin.
    Wieso verdienen unsere Spieler so viel mehr Geld im Vergleich mit anderen Bundesligavereinen auf ähnlichem Niveau.

    Kurz gefasst hat man 2 Baustellen.
    1. Umschuldung der Kredite
    2. zu hohe Kaderkosten für zu viel Durchschnitt


    Meiner Meinung nach sollte man sich unsere 2. Liga mal sehr gut angucken. Da spielen einige Kicker richtig guten Fußball und verdienen einen Bruchteil von unseren Leuten. Kroos und Wolf sind nur zwei Beispiele, aber für die 1,5 Mio. € Gehalt im Jahr kann man sich problemlos einen alternativen Keeper auf gleichem oder gar besserem Niveau zulegen und für einen DM mit mehr Qualität ist auch noch Geld übrig.

    Der Bartels Transfer hat doch gezeigt, dass dort gute Spieler zu günstigen Kursen aktiv sind. Und wir sind immer noch sehr viel attraktiver als ein 2. Ligist.
     
  19. Vielleicht hängt es auch mit dem Engagement von Mercedes zusammen?

    Wir generieren bisher keine zusätzlichen Einnahmen aus dem Verkauf des Stadionnamens. Die MB Arena wird zudem für Open Air Events genutzt, was weitere Einnahmen sichert (wobei ich nicht weiß, ob und wie der VfB davon profitiert).
     

  20. :tnx::tnx::tnx:

    Tja, das ist in der Tat die große Frage: Warum schafft Heidel etwas, was Eichin nicht schafft..
    Ojeh, jetzt habe ich doch tatsächlich unseren Heiland kritisiert...:D

    Wie man -wenn überhaupt- bestenfalls biederen, unteren Durchschnitt so überbezahlte Verträge geben kann wie wir es bei Kroos, Makiadi, Wolf etc. getan haben wird sich mir nie erschliessen.

    Jetzt sitzt man aber auf diesen Verträgen (z.B. Wolf noch bis 2017 :unfassbar:), diese Spieler loszuwerden ist nahezu unmöglich. Oder eben als Geschenk mit Gehaltsabfindung, was ja Eichins Spezialität ist...