Der Finanzthread - und braucht Werder Bremen Investoren?

Dieses Thema im Forum "Allgemeines" wurde erstellt von Joga Bonito, 3. August 2008.

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  1. Richtig, aber die Deichstube scheint ja ihre Zahl irgendwo her zu haben.
    Beachte:
    Wie hoch die Kosten für den Profikader innerhalb des gesamten Personalaufwandes eines einzelnen Vereins waren, geht aus den Finanzkennzahlen der DFL nicht hervor. Klar ist lediglich, dass sie den größten Anteil bei allen Vereinen ausgemacht haben. (Deichstube)
    Bei Werder scheint es halt nicht so zu sein. Mehr Einblick wäre schon interessant, irgendwas stimmt da nicht.
    Entweder Werder hat zu viele Mitarbeiter oder zahlt zu gut. Oder die Zahlen stimmen nicht.
     
  2. Aus finanzieller Sicht wäre ein Aufstieg des HSV besser für den SVW gewesen.
    Denn durch einen Abstieg des VfB hätte Werder zwei Millionen Euro mehr an TV-Geldern erhalten.
     
  3. Bremen

    Bremen Moderator

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    Und leider ebenso wenig geht daraus hervor, wie hoch die Personalkosten zum finanziellen Gesamtaufwand sind.
     
  4. Bremen

    Bremen Moderator

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    Diese 2 Mio. € hätten durch nur ein um einen Rang verbesserten Tabellenplatz in etwa kompensiert werden können ;)
     
  5. Lübecker

    Lübecker

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    53° 52´01´´N 10°40´08´´E
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    Da ist die Frage, welcher finanzieller Gesamtaufwand ist gemeint. Jedenfalls habe sie den genannten Finanzblock verkleinert
     
  6. Dann hat Werder jetzt 4 Millionen € weniger? Durch das Abrutschen am letzten Spieltag auf Platz 13 und den Klassenerhalt von Stuttgart?
    Baumann/OW/Fritz/etc. raus!!!!
     
  7. TheGreenhoop

    TheGreenhoop Guest

    Wer den Zwischenkonzernabschluss zum 31. Dezember 2022 gelesen hat kann klar ersehen, dass die finanziellen Möglichkeiten weiter eingeschränkt sein werden - hier ein Auszug:

    Mittelfristig geht die Gesellschaft davon aus, den nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag durch eine weiterhin strikte Budgetierung, Einnahmen auf dem Transfermarkt sowie möglichen sonstigen Eigenkapitalmaßnahmen weiter ausgleichen zu können und dadurch auch die aufgenommenen Fremdmittel schrittweise zurückzuführen.

    Strikte Budgetierung bezogen auf den Kader bedeuten, vereinslose bzw. ablösefreie Spieler zu verpflichten und die Einnahmen auf dem Transfermarkt sagen, die einzig guten Spieler werden abgegeben werden müssen. Aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit wird sich der Verein nicht in der Bundesliga halten können und jetzt reden wir noch darüber in Zeiten, wo der wirtschaftliche Zusammenbruch Deutschlands noch nicht voll durchgeschlagen ist - warten wir auf HJ2.
     
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  8. Bremen

    Bremen Moderator

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    Finanzieller Gesamtaufwand umfasst alle Aufwendungen eines Unternehmens, d.h. in Anspruch genommene Lieferungen / Leistungen, Personal, Zinsen, Abschreibungen etc. :)
     
  9. Wenn man die neuerliche Berichterstattung zu den Finanzkennzahlen der DFL sowie die Konzern- und Zwischenkonzernabschlüsse unter
    Finanzberichte zur Anleihe | Business (werder.de) betrachtet kann man MMn eine Tendenz deutlich erkennen.
    2020/21 Gesamtpersonalaufwand: 67,8 Mio davon entfielen 47 Mio auf den Profikader
    Verbleibende Restsumme 20,8 Mio für sonstige Personalkosten (Angestellte, GFS, AR etc.)
    Werder unterhielt in der Berechnungszeit 540 Arbeitnehmer (im Vorjahr 550) davon als Aushilfen 253 (Vorjahr 243)
    Verbleibende Restsumme 25 Mio für sonstige Personalkosten (Angestellte, GFS, AR etc.)

    2021/22 Gesamtpersonalaufwand: 43,8 Mio davon entfielen 18 Mio auf den Profikader
    Verbleibende Restsumme von ca. 25 Mio fürsonstige Personalkosten. Hier erfahren wir eine Hebung von 5 Mio.
    Werder unterhielt in dieser Berechnungszeit 552 Arbeitnehmer davon 203 als Aushilfen
    Übrigens belaufen sich die Gesamtkosten für den AR nach den Bilanzen auf ca. 60000 €.
    Außerdem hat Werder wohl 2 Mio an Spielerberater gezahlt.

    Interessant in diesem Zusammenhang sind auch die Neustrukturierungen, welche mit Titeländerungen beginnen und auf bestimmten
    Positionen/Posten nicht enden sondern oftmals in Beförderungen/Höhergruppierungen münden.
    Werder Bremen schafft in den Geschäftsbereichen moderne Aufbau- und Titelstruktur | SV Werder Bremen

    Ein Beispiel:
    Personelle Veränderungen in Werders Geschäftsführung | SV Werder Bremen
    Es sei ihm gegönnt, aber welcher Arbeits- und Verantwortungsbereich wurde denn einem Direktor Peter Rengel.
    Rengel (ehemals Leiter ÖVB-Arena und Messe Bremen)wurde 2018 großspurig als Direktor Infrastruktur, Greenkeeping und IT
    in sein Amt eingeführt. Welch ein Donnerschlag! Was hatte HG für Attribute ausgerufen für diesen Manager!!
    Tarek Brauer (Personal/Recht) wurde in die GF gehoben mit dem erweiterten Verantwortungsbereichen Liegenschaften, Sicherheit,
    infrastrukturelle Projekte und IT kümmern. Was macht jetzt der ehemalige Direktor ..... Greenkeeping???
     
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  10. Meinen Bearbeitungsfunktion geht mal wieder nicht, daher eine Korrektur meines Post #2969
    Unter der Berchnung für die Gesamtkosten Personal für 20/21 beträgt die Restsumme nicht wie angegeben 25 Mio sondern
    lediglich 20,8 Mio.
     
  11. Lübecker

    Lübecker

    Ort:
    53° 52´01´´N 10°40´08´´E
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    Dann gilt auch für dich: Weil es dich interessiert, warte auf die Bilanz, dann weißt Du es genau. :D
     
  12. Bremen

    Bremen Moderator

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    Wen es interessiert, kann zumindest einen Blick auf die Halbjahresbilanz per 31.12.22 werfen. Link siehe Post #2969 ;)
     
  13. TheGreenhoop

    TheGreenhoop Guest

    Werder schiebt das bittere Ende nur vor sich her, was ein Blick in den Konzern-Verbindlichkeitenspiegel zeigt. Zwar sind die Umsatzerlöse zu Vorjahr relativ stark gestiegen (unter Herausrechnung der Einmaleffekte von Transfererlösen und Reduzierung der Spielbetriebsaufwendungen) , doch stehen aus erhebliche Steigerungen der Aufwendungen gegenüber. Zahltag wird sein, wenn die Anleihe fällig wird und gar nicht umhinkönnen, NF, MD und eventuell Weiser verkaufen zu müssen.

    Logischerweise gibt es nur 2 Gesundungsmöglichkeiten mit Anspruch auf die 1. Bundesliga:

    Eintritt von Sponsoren wie bereits bei RBL & Co. mit dem Verlust des Markenkerns oder ...

    Ein Umdenken der gesamten "Sportart" Fußball und zurück zu einem Gehaltsmodell für alle Beteiligten, welches man in den 70iger Jahren kannte. Diese Änderung halte ich für dringend notwendig und gleichzeitig auch unvermeidbar. Niemand wird in absehbarer Zeit noch ein Stadion vollends betreiben können, allein diese Betriebskosten (& Energiekosten) werden die Vereine dazu veranlassen, Spiele weder in der Winterperiode, noch abendlich durchführen zu wollen/können. Letzteres wird auch dazu führen, dass sich das Modell der TV-Gelder stark verändern wird, in ganz Europa.

    Alle bevorstehenden Veränderungen hier aufführen zu wollen dauert mir zu lange, aber die Veränderungen für alle Vereine wird fundamental sein. Insofern ist die Vorgehensweise von Werder (Leihspieler, Vereinslose, Ablösefreie) der richtige Weg. Wichtig ist vor allem der sportliche Übungsleiter und der Überbau, welche kontinuierlich diesen Weg vorantreiben werden. Die richtige Zusammenstellung eines finanzierbaren Kaders wird die Hauptaufgabe sein und daran werden sich mittelfristig alle Vereine halten müssen.
     
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  14. Im Grunde kann ich dir sehr gut folgen. Auch in dem Punkt "Umdenken in der gesamten Sport Fußball" wäre ich durchaus bei dir.
    Allerdings halte ich deine "Überspitzung" zum Thema Rückführung zu den Gehaltsmodellen der 70er Jahre für nicht realistisch.
    Eine Rückführung wäre mMn nur durchführbar, wenn dies auf breiter Front (europaweit) reformiert würde. Ich nehme dabei mal die
    Bonzen-Clubs raus, denn die würden eher ihre Superliga installieren.
    Aber unter dieser Liga könnte sich eine starke Liga entwickeln, getragen von den Fans und hier kommen dann auch wieder Traditionsvereine
    ins Spiel. So wie in der zweiten Liga. Es hängt auch sehr viel dann von den Fans (TV-Abo, TV-Boykott etc) ab, ob sie sich einer solchen
    Superliga gegenüber öffnen. Durch eine entsprechende Leistungsdichte lässt sich durchaus auch ein gehobenes Niveau bilden.

    Richtig, Werder wird unter den jetzigen und auch noch weiter andauernden Gegebenheiten keine großen Transferverpflichtungen
    vornehmen können. Daher ist das Modell Leihspieler, Vereinslose, Ablösefreie alternativlos. Die Spieler die man aus diesem Modell
    verpflichtest sind relativ "Transparent". Eine weitere Kategorie jedoch ist die Nachwuchsförderung und nicht die, die derzeit der SV Werder abliefert.
    Auf der einen Seite die Dringlichkeit eines funktionierenden NLZ zu betonen, aber hinsichtlich der Herangehensweise eher absolut amateurhaft
    zu handeln. Ich behaupte sogar, dass hier das Prestige einzelner Protagonisten im Vordergrund steht. Wo wir jetzt mit dem NLZ stehen sehen wir ja derzeit.
    Ja, und sehr wichtig ist die Verpflichtung von geeigneten Übungsleitern.

    Btw.: Wir erleben allein im BFV derzeit einen riesigen Einschnitt bei den Mannschaftsmeldungen in den einzelnen Jahrgängen.
    Im Bereich A/B-Junioren mag es noch gehen, wobei die Qualität der Spieler schon abgesenkt ist. Ab der C-Jugend wird es dramatisch
    und um einen Spielbetrieb hinzubekommen stehen übergreifende SG (bis hin zu Stadtteilmannschaften) im Raum.
    Das sieht vielleicht in den Flächenländern noch etwas anders aus, aber Tendenzen sind dort auch schon ersichtlich.
    S. h. wenn dir die Breite wegfällt, dann wird oben nichts oder weniger ankommen und wenn, dann in verminderter Qualität.
     
    Zuletzt bearbeitet: 6. Juni 2023
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  15. Bremen

    Bremen Moderator

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    Die Rückzahlung der Anleihe ist am 31.07.26 fällig. D.h., wenn die v.g. Spieler dann überhaupt noch bei Werder unter Vertrag stehen sollten, wären NF 33, MD und MW 32 Jahre alt. Ob sich damit die gezeichneten 17 Mio. € zurückzahlen ließen? Etwaige Zweifel wären nicht unberechtigt.

    Etwas mehr als 3 Jahre Restlaufzeit klingt scheinbar komfortabel. Doch wie schnell sind die fast 2 Jahre seit der Emission vergangen? Daher wäre es ein Trugschluss, sich auf diesem verbliebenen Zeitpolster auszuruhen. Denn wenn sich bis zur Fälligkeit die erforderlichen Mittel nicht z.B. durch Transfererlöse generiert werden, bleiben nur nur noch zwei Möglichkeiten. 1.) Die Laufzeit zu verlängern - so wie es Hertha BSC es gerade anstrebt. Oder 2.) die alte Anleihe mit einer neuen (wohlmöglich noch höher verzinsten) auszulösen, also ein finanzielles Loch damit zu schließen, indem ein anderes (wohlmöglich noch größeres) Loch aufgerissen wird - so wie es der Hamburger SV und Schalke 04 in der jüngeren Vergangenheit taten.
     
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  16. TheGreenhoop

    TheGreenhoop Guest

    @Eisenfuss57

    Im Prinzip sehen wir es ähnlich, in der Ausprägung eventuell unterschiedlich. Der neue Werder-Weg hat nichts mit den Frontleuten zu tun, das sind die netten Jungs, die niemals mehr eine Entscheidung werden treffen dürfen - was letztendlich auch beruhigend ist.

    Bilanzen kann ich lesen und interpretieren, eine Änderung der Vorgehensweise und Ansichten ist unablässlich und nur die vorausschauende Analyse kann hier WERDER weiterhelfen. Bei all der von mir vorgetragenen (negativen) Kritik sehe ich aber immerhin eine Tendenz zur Besserung (Überleben). Fußball, wie auch alle kommerzielle Sportarten, werden sich neu erfinden und ihre Berechtigung finden müssen.

    Ich bin schon sehr lange Werder Fan was aber nicht heißt, dass dies in Zukunft auch so bleiben muss wenn sich gar nichts mehr ändert. Der Fußball in Europa wird sich ändern, versprochen und Werder kann dabei sein wenn man will.
     
  17. Bremen

    Bremen Moderator

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    Sehe ich auch so. Denn nationale Gehaltsgrenzen würde dazu führen, dass Spieler ihr (finanzi€££€$) Glück in anderen Ländern suchen würden. Mit der Folge, dass die Bundesliga noch viel mehr an internationaler Bedeutung verlieren würde. Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es hierzu eine europaweite, einheitliche Zustimmung geben würde.


    Für den Breitensport ist das eine sehr bedenkliche Entwicklung - die sich nicht nur auf den Jugendfußball beschränkt, sondern im Ganzen. Viele Vereine haben fusioniert oder wurden aufgelöst. Oder zogen Mannschaften zurück, selbst in Bremen-Liga: letztes Jahr die SFL Bremerhaven, dieses Jahr TuS Schwachhausen.
     
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  18. TheGreenhoop

    TheGreenhoop Guest

    Wir sehen es ähnlich, die Anleihe könnte verlängert oder eine neue aufgelegt werden, es würde sich strukturell nichts ändern und genau hier, muss/sollte umgedacht werden.

    Die ganze Liga unterliegt noch immer dem Trugschluss, die Einnahmeseite ließe sich endlos nach oben bewegen und es ginge nur noch darum, die "gerechte" Verteilung von immer mehr vornehmen zu können - falsch !

    Ob sich dieser Problematik bewusst oder nicht, unternimmt Werder zumindest nach außen hin die richtigen Schritte, diesem Irrglaube entgegenzuwirken. Wollte man sich nicht wie RBL & Co. verkaufen wollen - was ich im Übrigen auch nicht möchte - dann gibt es nur eine Alternative und das sind Leute mit Visionen (nicht im Sinne von Helmut Schmidt) bzw. die die kommenden Entwicklungen antizipieren können (oder besser: genügend Verbindungen in den richten Stellen haben).

    Mein Werder der Zukunft sieht vor allem so aus, dass sich der Druck die besten Spieler verkaufen zu müssen, eben nicht mehr zwangsläufig ergeben muss. OW hat hier Nachholdbedarf, um den Einbau der Talente vorzunehmen, Fritz & Co. müssen ihm das notwendige Vertrauen (nicht grenzenlos wie bei FK) schenken/kommunizieren. Bestenfalls sind dies Spieler aus Bremen, um Bremen oder großer Affinität zu Bremen/Werder mit der Möglichkeit, auch einmal den einen Schritt zurück nehmen zu müssen. Eine Marke ist eine Marke ist eine Marke und nur so wird man möglicherweise (nicht garantiert) überleben können.

    Also, schickt Veljkovic weg und eventuell Friedl, gebt dafür Chiarodia und vielleicht Woltemade bzw. Dinkci die notwendigen Zeiten (trotz einkalkulierter Rückschläge) - wenn nicht, wird es nicht funktionieren.
     
  19. Ich fänd ein Modell wie bei den Bayern eigentlich ganz angenehm. Die Hauptsponsoren, die den Verein so wieso unterstützen, bekommen Anteile und halten sich aber vornehm zurück.
    Ich bin mir sicher, dass sich entsprechende Firmen finden ließen, wenn man denn wollte.
     
  20. Bremen

    Bremen Moderator

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    Im Grundsatz stimme ich dir zu. Denn ein Club wie Werder kann sportlich und wirtschaftlich nur dann erfolgreich sein, wenn es gelingt, junge Spieler zur Erstligareife fördern, um später den einen oder anderen davon gewinnbringend zu verkaufen. Doch um das einigermaßen erfolgreich umzusetzen, ist ein wirtschaftlich wie sportlich solides Fundament erforderlich, um die einkalkulierten wie nicht zu vermeidbaren Rückschläge kompensieren zu können, zwingend erforderlich. Über dieses verfügen wir jedoch nicht.

    Denn junge Talente reifen am besten, wenn sie in einer einigermaßen gut funktionierenden Mannschaft spielen. Davon ist unsere derzeitige Truppe leider weit entfernt. Leistungsmäßig befinden wir uns bereits im unteren Drittel der Bundesliga; d.h. wir mussten in der abgelaufenen Saison schon mit dem vorhandenen Kader ziemlich strampeln, um nicht doch noch in den Abstiegssog zu geraten. Unter solchen Voraussetzungen ist es ohnehin schon schwierig, Nachwuchsspieler erfolgreich zu fördern. Wenn dann nun ein kleiner bis mittleren Umbruch zugunsten der Jugend umsetzt werden sollte, welcher zwangsläufig einen Verlust von wichtiger Erfahrung bedeutet, können einkalkulierte Rückschläge sich dazu potenzieren, dass die Gefahr eines Abstiegs erheblich steigt - auch deshalb, weil die Talente mit dem Druck des Abstiegskampfes verständlicherweise weniger gut umgehen können als routinierte Spieler.

    Erschwerend kommt hinzu, dass Werders U23 binnen weniger Jahre von der 3. Liga in die fünftklassige Bremen-Liga abgestiegen sind. Damit, dass das Nachwuchsleistungszentrum nach wie vor nur auf dem Reißbrett existiert und somit der Baubeginn noch in den Sternen steht, und dass die Zahl der Werder-Talente, die bei Werder den Durchbruch schafften, in den letzten Jahren sehr überschaubar geworden ist, ist Werder selbst für Talente aus Bremen und Umzu weniger attraktiv geworden. Mal ganz abgesehen davon, dass die bundeligatauglichen Talente in der Region hier nicht gerade auf den Bäumen wachsen. Und wenn sich dann hier mal ein vielversprechendes Talent heranwächst, sucht und findet es so wie Julian Brandt und Karim Bellarabi sein Glück nicht am Osterdeich, sondern woanders.
     
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