Der Finanzthread - und braucht Werder Bremen Investoren?

Werder ist ja mehr als unsere 2. Liga Mannschaft - die Damen, Tischtennis, Leichtathletik etc. Was ist denn da an Synergien möglich, oder werden die schon voll und ständig ausgeschöpft? War mal selbst Leistungsportler, da hab ich von anderen Disziplinen gelernt - war fruchtbar und günstig. Kann man da beispiels Weise was von den Trainingsplänen der Leichtathleten lernen? Gibt es da einen (gelebten) Austausch?

Über eine Kaderausmistung und auch über Spieler, die man nicht halten kann sollte doch Kohle generiert werden können. Was dann aufgebaut werden soll - da würde ich in Richtung junger, hungriger Spieler gehen und genau analysieren, warum die bei ihren Vereinen keine Chance bekommen. Wenn große Namen in Vereinen sind, die aber gute Nachwuchsarbeit leisten, dann müsste doch das eine oder andere Schnäppchen möglich sein - damit könnte oder müßte doch das Thema Investoren und die Bindung und das Mitspracherecht vermieden werden können.

 

Was mir Sorge bereitet. Es wird schon vom Wiederaufstieg gesprochen. Dafür bräuchte man aber einen sehr, sehr guten Kader, der nicht gerade billig sein würde. Und das bei der Schuldenlast. Jetzt spinne ich die Geschichte weiter. Wir schaffen tatsächlich den den Aufstieg. Nun müsste der Verein sich noch mehr Strecken, damit wir Konkurrenzfähig in der 1 Liga bleiben. Vielleicht enden wir dadurch wie Köln. Als Fahrstuhlmannschaft, oder schlimmer, wir Kaiserslautern. Mir wäre es lieber wenn wir die 2. Bundesliga nutzen würden, um uns wirtschaftlich erst einmal zu sanieren. Nur ein Verein der auf gesunden Füßen steht, kann langfristig die Bundesliga überstehen. Wir haben doch gesehen, dass Vereine, die nicht gut haushalten können, früher oder später aus der Bundesliga verschwinden.

 

Es WÄRE eine richtig gute Idee, WENN es denn auch tatsächlich einen richtigen Neuaufbau/Neuanfang geben WÜRDE. Gibt es aber nicht, da alle krampfhaft an ihren Posten kleben und alle geschlossen "so weiter" machen wollen. Und das dann auch noch unterstützen? Also ich würde es nicht...

 

@dersanierer Ich kann deine Beweggründe nachvollziehen. Aber bitte vergiss eines dabei nicht. Es geht nicht um Bode, Baumann und Co. Es geht um Werder Bremen. Unserem Verein geht es schlecht. Der Verein von dem wir Fans sind. Nicht wahr? Ich habe das schon mal geschrieben. Personal kommt und Personal geht wieder. Aber die Liebe zum Verein bleibt. Ich habe es schon miterleben müssen. Ein Verein für den ich auch große Sympathien hatte verschwand 2014. 40.000 € haben letztendlich nur gefehlt. Ein 114 Jahre alter Traditionsverein verschwand für immer. Das hat weh getan. Die Verantwortlichen für die Misere arbeiten längst woanders. Denen ist das vermutlich egal, was sie angerichtet hatten. Ich möchte nicht das Werder so endet. Bitte nicht.

 

WAS spricht denn eigentlich dagegen, das größere Investoren ein Mitspracherecht im AR bekommen? MMn nichts, denn dann würde dort endlich mal eine professionellere Arbeitsweise herrschen, bei der es um DEN ERFOLG des Unternehmens Werder geht und nicht darum, Seilschaften zu erhalten.
Kein Wunder, das Werder sich so vehement gegen Mitspracherechte wehrt. Aber genau deswegen werden sie auch nie welche finden, denn kein Investor mit normalen Menschenverstand wird viel Geld diesen Dilettanten anvertrauen, ohne selbst ein Mitsprache/Kontrollrecht zu haben.

 

1980 habe ich mein letztes Hemd für Werder gegeben, als Schüler mein Taschengeld und Ferienjobgeld geopfert. DAMALS war es mir der Verein und meine große Fußballliebe wert, weil ich Vertrauen in die damaligen Verantwortlichen hatte, die auch keine Misswirtschaft wie heuer betrieben haben.

Aber heute, im Frühsommer 2021, ist die Situation eine völlig andere. Mit keinem einzigen Cent werde ich diese Miss- und Vetternwirtschaft und ein "weiter so" mit diesen völligen Fehlbesetzungen im Vorstand und AR weiter unterstützen.

Aber jeder soll und muß das natürlich für sich selbst entscheiden...

 

@dersanierer Ob Kühne (HSV) , Martin Kind (Hannover 96), Dietmar Hopp (Hoffenheim), Ismael (1860). Irgendwie sehe ich nur negatives bei solchen Verbindungen. Diesen Leuten ausgeliefert zu sein und auf ihr wohlwollen angewiesen zu sein. Ich möchte das nicht für Werder. Es kann viel Geld bringen. Aber genauso gut kann das tüchtig nach hinten losgehen.

Zu deiner letzten Antwort. Als Werder Bremen das erste Mal Abstieg. Da war das doch auch kein Schicksalsschlag, oder? Es wurden doch auch damals sicherlich vieles falsch gemacht. Wo siehst du da bitte einen Unterschied zu heute? Oder könnte es nicht einfach sein das Corona da eine Rolle mitspielt. Das da eine gewisse Entfremdung dazu kommt. Ich meine wann waren wir das letzte mal im Stadion? Für mich kommt das wie Jahrzehnte schon vor. Da ich mit Werder eine Fernbeziehung lebe, sehe ich das vielleicht etwas anders.

 

Da wäre ich mir nicht zu 100 % sicher. Was ist, wenn das Geld in dem Fall in die Insolvenzmasse kommt? Gibt es im Insolvenzfall ein Anrecht darauf, versprochene Leistungen für die Zukunft (in dem Fall eine lebenlange Vereinsmitgliedschaft) behalten zu können? Geht dann nur die ausgegliederte KGaA in Insolvenz oder der ganze Verein? Ich bin da leider nicht vom Fach....

Man kann es zwar nicht vergleichen, aber vor einiger Zeit war z.B. meine Kleiderreinigung insolvent geworden. Ich hatte kurz vorher noch eine Abo-Karte gekauft, die jedoch vom neuen Besitzer/Übernehmer nicht mehr akzeptiert worden ist, da er das nach dem Insolvenzrecht nicht braucht.
Will damit nur sagen, das im Insolvenzfall vieles zu beachten ist und einige negative "Überraschungen" möglich sind. Und in so manchen Branchen wird es in nächster Zeit zu Insolvenzen kommen...

 

1980 mußte Werder drei Leistungsträger (Röber, Geils, Dressel) verkaufen, um finanziell ein Jahr 2. Liga überstehen zu können, mit dem MUSS eines direkten Wiederaufstiegs, da Werder ansonsten quasi pleite gewesen wäre und in der Amateurliga hätte weiterspielen müssen (hat Fischer mal erzählt). Strukturell, das Stadion betreffend, war Werder damals, in einer Zeit, wo man überwiegend von den Zuschauereinnahmen lebte, sehr schlecht aufgestellt. Zwei, drei Jahre vorher gab es sogar deshalb einen Lizenzentzug, der dank Hilfe von der Stadt und eines konkreten Stadionumbauplans (Neubau Nordtribüne) zurückgenommen wurde. Rudi Assauer hat da tolle Arbeit geleistet. In die Mannschaft konnte Werder damals aber kaum investieren, und als nach Höttges 1978 auch noch Röntved 1979 aufhörte und dessen Ersatz Dave Watson zu einem Flop wurde (mit vorzeitiger Vertragsauflösung), da ist Werder sportlich in der Defensive völlig eingebrochen und der Abstieg war unausweichlich. Das Team hat alles gegeben, die Leidenschaft war da, aber das Defensivproblem war einfach zu groß. Die Kader damals bestanden gerade mal aus 13, 14 bundesligatauglichen Spielern. Mein Vertrauen in die Verantwortlichen Dr. Böhmert, K.D. Fischer u. Rudi Assauer war aber ungebrochen, da man ihnen einfach kaum etwas vorwerfen konnte. Und das Vertrauen rechtfertigten sie auch durch eine beispiellos perfekte Trainer- und Personalpolitik nach dem Abstieg. Mit Kuno Klötzer und nach seinem Unfall Otto Rehhagel wurden die perfekten Trainer verpflichtet, mit Fichtel die so vakante und für den Abstieg hauptverantwortliche Position des Liberos perfekt geschlossen, mit Meier ein Toptalent von einem Hamburger Amateurligisten geholt und mit Kostedde einen zwar alten, aber perfekten Torgaranten für den Sturm. Gekostet haben die alle fast nichts, Werder hatte ja auch nichts.

Und heute? Ich glaube, ich spare mir den Vergleich und die Mühe, nochmal alles aufzuzählen, was Bode, Baumann, Kohfeldt und Co hier in den letzten Jahren alles angerichtet haben. Und die hatten im Vergleich zu damals sogar richtig viel Kohle zur Verfügung, die sie grausam verbrannten. Corona und seine Folgen hat nur ein morsches Kartenhaus durch seinen Luftzug einstürzen lassen. WARUM sollte ich diesen Personen noch vertrauen und sie gar unterstützen??? Damit sie mein Geld auch noch verbrennen?

 

Vielen lieben Dank für die ausführliche Erklärung @dersanierer. Das habe ich alles nicht gewusst. Das erklärt mir auch ganz gut deine Enttäuschung.

 

Ich bin auch kein Superexperte, aber wurde die Profiabteilung nicht eben extra ausgegliedert in die KGaA, um gerade fuer den Insolvenzfall der Profiabteilung den Rest des Vereines nicht zu zerstoeren? Die Mitgliedschaft fuer den Verein erstreckt sich ja ueber die ganze Breite, nicht nur auf die Fussballprofis der Herren in Liga zwei... (ist die Frauenabteilung auch Teil der KGaA?). Moechte mich aber, bei den ganzen Fakteneinforderern, lieber nicht weiter aus dem Fenster lehnen...

 

Ist eigentlich die Frage erlaubt, mit welchem Geld die Anleihe am Laufzeitende zurückgezahlt werden soll?

Oder hofft man bis dahin auf einen Investor?

Sehe hier kein gutes Ende kommen...

 

Ein guter Kader, mit dem man um den Aufstieg mitspielen kann, muss nicht unbedingt teuer sein. Wie hoch sind die Kaderkosten u.a. von Bochum, Fürth oder auch Bielefeld etc.
Für einen Aufstieg braucht man nicht unbedingt einen teuren Kader. Die Leute drum herum müssen auch fähig sein (fängt beim Trainer an).
Wenn man dann aufgestiegen ist, dann muss der Kader aufgewertet werden. Aber soweit gehe ich noch nicht. Ich gehe auch nicht von einem schnellen Wiederaufstieg aus.

 

Das ist schon klar und wird zwangsläufig passieren. Nicht nur Toprak verdient eine Menge. Ein MEgge ist nicht viel günstiger im "Unterhalt".
Einen Erstligakader kann sich Werder in Liga zwei erst recht nicht leisten.
Auch schon aufgrund der Auflagen, die Werder noch zu erfüllen hat.

Wie bereits geschrieben. einen sofortigen Wiederaufstieg sehe ich nicht. Werder muss sich auf lange Sicht auf Liga zwei einstellen. Ausgeschlossen ist aber ein Wiederaufstieg irgendwann nicht. Kann natürlich auch in die andere Richtung gehen (wenn die Strukturen/Personen so bleiben wie derzeit ).

 

Ich bin da leider auch nicht "vom Fach". Aber gut möglich, das die Mitgliedsbeiträge beim Verein bleiben und von einer möglichen Insolvenz der KGaA nicht betroffen sind. Allerdings wäre dann ihre Verwendung auch nur für den Verein möglich (also z.B. den Jugend- oder Breitensportabteilungen) und würde der Profiabteilung (also der KGaA) von Werder nichts nützen. Und genau darum ging es Dir ja, Werder in seiner jetzigen Finanzlage zu unterstützen.

Edit: Sehe gerade, das @Bremen es genauso sieht. Dann dürfte es wohl auch so sein.

 

Wenn man bis dahin ohne vorherige Insolvenz überlebt, dann wird diese Anleihe wohl mit einer dann neu aufzunehmenden Anleihe zurückgezahlt. Passiert recht häufig und war glaub ich auch beim HSV oder S04 der Fall.