Der Fall Heinz Müller

Dieses Thema im Forum "Vereinsfußball" wurde erstellt von nouseforaname, 26. März 2015.

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  1. nouseforaname

    nouseforaname

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    Mich wundert, dass hier noch gar nicht über den Fall Heinz Müller diskutiert wird. Die Angelegenheit bietet ja doch einigen Zündstoff. Kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass das BAG die Entscheidung bestätigen wird. Allerdings lässt Bosman grüßen.
     
  2. Das ist schon sehr heikel... weitergesponnen würde in etwa das Gleiche auch auf Manager in der Wirtschaft zutreffen...

    Die sind ja auch nur mit befristeten Verträgen meist länger als 2 Jahre ausgestattet.
     
  3. cornholio

    cornholio

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    An Lächerlichkeit kaum zu überbieten. War Müller denn betrunken als er den Vertrag unterzeichnet hat? Soll er jetzt bis 67 ein Fußballergehalt kassieren?

    Wenn ein Trainer seinen Kader künftig zusammenstellen muss, um die Bedürfnisse seiner Mitarbeiter nach Prämien zu erfüllen... ja wo kommen wir denn da hin? Tuchel hat hier nichts falsch gemacht, mMn.
     
  4. Was ne Wurst, der Müller. Da hat wohl einer seine Kohlen verballert und startet jetzt nen erbärmlichen Versuch da noch was rauszuschlagen. Wenn ich dran denk wie Leute in "normalen" Arbeitsverhältnissen einfach rausgeschmissen werden, da sie vielleicht nur noch 95% der Leistung von früher bringen können, kommt mir echt nur noch das kalte Kotzen wenn einer, der sehr überduchschnittlich verdient hat, so was abzieht. Irgendwann ist dann auch mal gut...verdienen sowieso alle viel zuviel... :wild: ...aber jetzt hör ich lieber auf...krieg noch hohen Blutdruck...
     
  5. WOMLSascha

    WOMLSascha

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    Ganz schön viel Stammtisch beim Al Bundy Song....
     
  6. :tnx:


    Der Müller hat das Recht, genauso wie alle anderen auch, die Gerichtsbarkeit einzuschalten, wenn er sich ungerecht behandelt fühlt. Würde doch Mainz oder andere Unternehmen genauso machen. Die prüfen aber sehr wahrscheinlich schon vorher, wo und wie sie mehr herrausholen können.
     
  7. Zugegeben, waren einige Stammtischparolen dabei ;)
    Davon ab, wäre interessant zu sehen wie die Reaktionen hier ausfallen wenn z.B. der Clemens Fritz im August hier Klage auf unbefristete Weiterführung seines Arbeitspapiers einreicht und recht bekommt. Da sieht das ganze dann nicht mehr so entspannt aus, oder? Ob er jetzt ungerecht in Mainz behandelt wurde kann ich natürlich nicht beurteilen. Ich weiß nur sein Vertrag ist ausgelaufen und wurde nicht verlängert….und? Jetzt versucht er nur noch mit allen Mitteln Mainz zu schaden. Was anderes kann ich nicht erkennen und das find ich daneben und kommentier es dann auch mit Stammtischparolen, wenn meine Laune entsprechend ist. :bier:
     
  8. Nun ja, also erstmal wollte Müller nur Prämien bekommen, die ihm aber Mainz nicht geben wollte, weil sie ihm, bevor auf die vertaglich festgelegten Spiele kam, in die U23 abgeschoben haben, weshalb er die Einsätze, ich denke es geht hier um die des Ersatztorwart, nicht mehr bekommen konnte. Kann mir keiner erzählen, dass Mainz nicht genau dieses Geld sparen wollte und sicher mit Müller keine Zukunft geshen hat. Der Müller kam sich dann halt Ups, ich muss meine Wortwahl ändern ;) vor, weil ihm, so denke ich mal, erzählt wurde, dass er zumindest 2. Torwart bleibt und er somit mit den Prämien gerechnet hat. Deswegen hat er geklagt, so weit ich weiß.
    Der Rest kam dann erst im Laufe des Prozesses, vom wem, weshalb warum, weiß ich nicht.


    p.s. sicher hat Müller für ein "normalen" Arbeiter viel verdient, im Geschäft Fussball ist er aber gehaltstechnisch ne kleine Wuirst, weshalb ich die Argumente, er hat doch schon genug, hier völlig falsch finde.
     
  9. ajde_cao

    ajde_cao

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    Mich würde interessieren, welche praktischen Auswirkungen es hätte, wenn das Mainzer Urteil bis zum BAG bestätigt werden sollte ...

    Soweit ich es verstanden habe, sind befristete Arbeitsverträge auch nach dem Mainzer Urteil nicht per se unzulässig. Unzulässig ist nur die Aneinanderreihung mehrerer Befristungen ohne sachliche Rechtfertigung, wobei das ArbG Mainz offenbar die Ansicht vertritt, dass die Ungewissheit der zukünftigen Leistungsentwicklung des Spielers kein ausreichender Befristungsgrund ist.

    Das heißt, dass ein Fußballklub einen Spieler weiterhin erstmalig befristet anstellen wird können, bei einer möglichen Vertragsverlängerung mit einer weiteren Befristung aber vermutlich Schwierigkeiten haben wird - verstehe ich das so richtig?

    Was bedeutet ein unbefristetes Arbeitsverhältnis für Verein bzw Spieler?

    So wie ich es verstehe, wäre ein unbefristeter Arbeitsvertrag für den Spieler gar nicht so nachteilig, weil er dann ja grundsätzlich jederzeit kündigen könnte - zB wenn ein neuer Verein anklopft.

    Für den neuen Verein würden sich dann hohe Ablösen erübrigen, weil man den Spieler ja nicht aus dem befristeten (und während der Befristungsdauer unkündbaren) Vertrag rauskaufen müsste.

    Dem alten Verein würden dadurch natürlich Ablösezahlungen entgehen. Andererseits könnte er Spieler, die er nicht mehr will/braucht auch einfach kündigen (wenn keine Kündigungshindernisse vorliegen).

    Fazit: wenn Fußballspieler zukünftig nicht mehr (mehrmals hintereinander) befristet angestellt werden dürften, dann würde das das bisher gelebte Spielertransfer-/Ablösesystem wohl gehörig durcheinander bringen.

    vielleicht findet sich ja jemand, der etwas im Arbeitsrecht beschlagen ist, und der hier noch genauere Auskunft geben könnte...
     
  10. *Eisbaer*

    *Eisbaer*

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    Ein Traum in Flausch.
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    Wenn man es ganz dramatisch sehen will, könnte das der Anfang einer kompletten Gleichstellung mit dem normalen Arbeitnehmer sein, was bedeutet:

    1. Beide Seiten haben ein normales Kündigungsrecht von realistisch gesehen maximal 6 Monaten Frist.
    2. Eine mögliche Probezeit von maximal 6 Monaten.

    Daraus resultierend fallen natürlich Ablösen weg, zumindest in den allermeisten Fällen. Der Spieler müsste nur rechtzeitig kündigen, sobald der Vertrag mit dem neuen Verein unter Dach und Fach ist. Handgelder und Gehälter würden noch viel wichtiger werden.

    Im Endeffekt hieße das, dass es noch mehr Vorteile für potente Vereine gäbe, während ärmere Vereine in die Röhre schauen, da sie nicht einmal mehr Ablösen bekommen würden.
     
  11. snork

    snork

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    Ich denke nicht, dass es da irgendwelche unübersehbaren Auswirkungen geben wird.
    Die grundsätzliche Vertragsfreiheit wird von dem Urteil nicht berührt : Ein Spieler kann immer noch einen befristeten Vertrag machen, wenn er will. Auch wenn er schon 10 Jahre da ist.

    Vielleicht wird in Zukunft zur Absicherung dann zusätzlich zum Arbeitsvertrag noch eine Willenserklärung unterschrieben, in der der Spieler darlegt dass er unbedingt einen ebensolchen wie geschlossenen, befristeten Vertrag machen wollte.
    ---------

    Außerdem ist der Fall beim Müller ein ganz spezieller, da geht es dem Gericht um eben diesen speziellen Einzelfall* mit mMn wenig Wirkung auf's Allgemeine.

    *dass nach Müllers Darstellung der Verein, und insbesondere Tuchels "Mobbing" ihn "unfairerweise" um die realistisch erwartbare Möglichkeit zur "automatischen" Vertragsverlängerung und auch die Prämien, die bei Verbleib in der ersten Mannschaft fällig geworden wären, gebracht haben.

    Insgesamt wundert mich etwas, dass Mainz 05 das nicht per Vergleich untern/m Teppich gekehrt/gelassen hat.
     
  12. Mainz wollte einen Vergleich aber Müller nicht.
     
  13. snork

    snork

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    Kiel
    Ah, siehste mal.

    Na denn, auf die Fortsetzung müssen wir wohl noch 'ne Weile warten.

    edit : zwischendrin habe ich gelesen (Kicker gedruckte Ausgabe) dass es andersherum war : Müller einen Vergleich wollte, aber Mainz 05 nicht.
    Die müssen also wohl wirklich SEHR sauer auf Müller sein.