Corona mit Fokus auf Folgen für den Fussball

Dieses Thema im Forum "Vereinsfußball" wurde erstellt von Karl Bödefeldt, 8. März 2020.

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  1. opalo

    opalo

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    Mit Verzögerung möchte ich darauf noch antworten:

    Ja, übertrieben, denn nicht richtig oder nicht vollständig dargestellt. Drei Beispiele aus Deinem betreffenden Post habe ich genannt, hier nochmal:

    Inhaltlich widerspreche ich Dir nicht, dass der Lockdown gravierende Folgen hat - und auch die von Dir genannten Folgen sind darunter. Nur bist Du bei der Darstellung aus meiner Sicht nicht bei der Wahrheit geblieben, sondern hast - insb. bei den Grundrechtseinschränkungen deutlich - übertrieben, vermutlich, damit es wirkungsvoller aussieht. Eben genau das, was Boulevard-Journalisten gerne tun ;)

    Wenn Du diese Fragen stellst:
    reicht es aus meiner Sicht nicht, auf die Frage, was ohne Maßnahmen passiert wäre, das hier zu antworten:
    Du kannst doch nur versuchen für Dich zu bewerten (mehr als ein Versuch kann es eh nie werden, da jeder von uns viel zu wenige Fakten kennt), ob der Lockdown angemessen war oder nicht, wenn Du eine Meinung dazu hast, was ohne Lockdown passiert wäre - denn diese Meinung ist doch entscheidend für eine Wertung.

    Praktisch gesagt: Ich glaube, dass wir hier eine Situation wie in Frankreich, Italien, etc. gehabt hätten, wenn es keinen Lockdown gegeben hätte. Das konnte durch den Lockdown verhindert werden, daher finde ich ihn - trotz aller negativen Konsequenzen - angemessen.

    Wenn jemand anders als ich glaubt, dass wir nicht in eine vergleichbare Situation gekommen wären - warum auch immer - wird derjenige zu dem Schluss kommen, der Lockdown war überflüssig oder zumindst überzogen.

    Und bevor jetzt wieder am Wort "glauben" Anstoß genommen wird - mehr als "glauben" oder "denken" kann mMn keiner von uns.

    Das ist keine Kunst und mMn auch eindimensional. Zur Gesamtbetrachtung zählt, wie oben beschrieben, die Frage, was ohne Lockdown passiert wäre - und das ist dann den Auswirkungen der Maßnahmen gegenüber zu stellen.

    Ich bin längst nicht mit allem einverstanden, was in Sachen Corona entschieden wurde oder aktuell entschieden wird (die chaotischen Lockerungen und das aktuelle Konjunkturpaket z. B. sehe ich in großen Teilen kritisch). Contra bekommst Du von mir nicht, weil Du Maßnahmen kritisierst, sondern, weil Du - siehe oben - aus meiner Sicht eindimensional kritisierst und dazu teils noch plakativ übertrieben. Nur auf den unbestrittenen negativen Folgen herumzureiten ohne einzubeziehen, was die Alternativen gewesen wären, ist mir bei der Komplexität des Themas zu einfach gedacht.
     
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  2. Verboten vermutlich nicht, aber hochgradig rechtspopulistisch und verschwörerisch. Evtl. ein Fall für den Staatsschutz oder die Antifa?
     
  3. Cyril Sneer

    Cyril Sneer

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    Machen die da diese leckeren Butterkekse?
     
  4. opalo

    opalo

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    Fünf Desinformations-Tricks (das Wort finde ich dämlich, den Text jedoch lesenswert):

    https://www.spiegel.de/wissenschaft...sollte-a-6892ff9b-fb28-43ae-8438-55b49d607e57

    Auszug -
     
    Zuletzt bearbeitet: 5. Juni 2020
  5. Lübecker

    Lübecker

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    Dann lies doch einfach nicht. Was nicht interessiert, wird nicht gelesen, wo ist dein Problem?
     
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  6. Hätte es keinen Lockdown gegeben, hätten wir mit hundertprozentiger Sicherheit KEINE Situation wie in Frankreich, Italien, Spanien, GB oder die USA gehabt, weil unser Gesundheitssystem auch nicht nur annähernd mit den dortigen desaströsen Zuständen zu vergleichen ist. Insofern halte ich so manche Maßnahme bei uns für überflüssig, übertrieben und entsprechend NICHT angemessen.

    Chaotische Lockerungen? Nun, nach chaotischen und übertriebenen Verboten und Beschränkungen ist das wohl die logische Folge. Übrigens bis heute ohne (böse) Folgen, im Gegenteil, sowohl die Zahl der Neuinfizierten sinkt stetig als auch die R- und R7-Zahl. Die R-Zahl lag heute nur noch bei 0,5X!

    Und heute bekam ich auch von einer hohen Fußballpersönlichkeit Recht, von Rudi Völler: Der mokierte sich jetzt auch über diesen absoluten Schwachsinn (und nichts anderes ist es!), das auf den Tribünen, Ersatzbänken und Co-Trainer-Stühlen trotz meterweise Abstand und frischer Luft MundschutzPFLICHT besteht.

    Ach ja, noch was, über was ich mich aufrege und wo DIE EIGENTLICHE GEFAHR liegt: Das sind diese verdammten Asozialen wie im Göttinger Hochhaus und diese rücksichtslosen "Glaubens"gemeinschaften wie in Bremerhaven u. Frankfurt. Wenn, wie in Göttingen geschehen, rund 30 Leute ihr Ramadan-Ende in einer Miniwohnung feiern bzw. in einer geschlossenen (!) Sisha-Bar etliche Leute das gleiche Mundteil benutzen, dann ist das für mich asozial, bescheuert, rücksichtslos und vorsätzlich gemeingefährdend! Wegen diesen Idioten müssen Schulen, Kindergärten, Sporteinrichtungen etc. jetzt wieder dort geschlossen werden und dazu weigern die sich auch noch teilweise, sich testen zu lassen. Sorry, sowas gehört weggesperrt! Nicht einkaufen gehen ohne Masken gefährdet die Corona-Bekämpfung, sondern solche Idioten. Über die unverschämten Zustände in den Unterkünften von Erntehelfernsklaven/Fleischverarbeitungssklaven habe ich mich ja schon oft genug geäußert. Gehört eigentlich in den Thread "Worüber rege ich mich gerade auf", aber da wir hier gerade bei diesem Thema sind...

    PS: Das aktuelle Konjunkturpaket finde ich sogar recht gut gelungen, da hatte ich echt viel schlimmeres erwartet (z.B. Kinderbonus auch für wohlhabende Familien oder Autokaufprämie für Benziner/Diesel). Das Gegenteil lieferte gestern mal wieder die EZB mit dem verlängerten und um 600 Milliarden Euro (!) erhöhtem Ramschankaufprogramm...:wall:
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 5. Juni 2020
  7. Zitat aus Beitrag 6752 von @opalo:
    "Und Schweden, das auf freiwillige Maßnahmen setzte, ist inzwischen Weltspitze bei den täglichen Todesfällen pro Einwohner..."

    Und wahrscheinlich Weltspitze in der Anzahl der Dunkelziffer von nicht erfassten Infizierten, was in dem Zusammenhang oft gerne weggelassen wird. Aber das wird nicht mehr lange möglich sein, umfangreiche Antikörpertestsstudien werden das deutlich widerlegen. Hier glaubt doch wohl keiner ensthaft, das in Schweden jeder rund zehnte Infizierte gestorben ist? Tegnell vermutet sogar, das in Stockholm bald 40 % der Bevölkerung immunisiert ist. Bei rund einer Million Einwohner kann jeder ausrechnen, was das für diese Statistik bedeutet. Und von welchem Vorteil das bei einer möglichen zweiten Welle ist...
     
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  8. Na das ist natürlich kaum noch zu toppen :D
     
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  9. Cyril Sneer

    Cyril Sneer

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    Najaaa, ich bin bekennender Rudifan aber zu manchen Dingen sollte er besser schweigen.
    Vorzugsweise Dinge von denen er nichts versteht.
     
  10. Aber in der Sache hat er doch mehr als nur Recht oder meinst Du etwa nicht???

    Auch seine Kritik letztens an den Ausschweifungen mancher Jungmillionäre im Profifußball war absolut gerechtfertigt.
     
  11. Cyril Sneer

    Cyril Sneer

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    Diese Mundschutzpflicht hat doch nur Vorbildcharakter.
     
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  12. Du bist schon ein guter.
    :top:
     
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  13. Wie wäre es mit Drosten?

    https://www.stern.de/gesundheit/jap...hraenkungen-offenbar-eingedaemmt-9284030.html

    "Experten wie Christian Drosten empfehlen aber durchaus, von Japan zu lernen."

    "Der deutsche Virologe Christian Drosten ist jedenfalls der Ansicht, Deutschland könne sich am Weg der Japaner orientieren, um eine zweite Corona-Welle zu verhindern. "Japan hat für alle, die das beobachten in den Inzidenzstatistiken, seit langer Zeit eine langsam nach unten kriechende Kurve"

    "Für einen Lockdown wie in Europa hat Abe gar keine rechtliche Handhabe. Dennoch konnte er nur eineinhalb Monate später den Notstand aufheben. Wie war das möglich?"

    https://www.tagesspiegel.de/wissen/...s-fast-vollstaendig-zu-besiegen/25868924.html

    "So schaffte es Japan ohne Lockdown, das Coronavirus fast vollständig zu besiegen"
     
    mezzo19742 und neuegrünewelle gefällt das.
  14. Vielleicht weil ich hier gerade betroffen war?
    Außerdem scheinst du meinen post nicht verstanden zu haben.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 6. Juni 2020
  15. opalo

    opalo

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    In wie weit ist das für den verlinkten Artikel, in dem es darum geht, wie Falschinformationen zustande kommen, relevant?

    Wenn das für die Entscheidungsträger damals so 100% sicher gewesen wäre wie offenbar - aus welchen Gründen auch immer - für Dich, hätten sie den Lockdown bestimmt nicht so entschieden. Warum hätten sie das schließlich tun sollen? Zumal Du mMn den zweiten Schritt vor den ersten denkst. Wir hätten mit unserem Gesundheitssystem mehr Corona-Fälle als diese Länder verkraften könnnen, ja. Nur wie viele, weiß keiner. Und ob es ohne Lockdown nicht auch hier zu einem Kollaps gekommen wäre - eben später, weil besseres Gesundheitssystem - weiß niemand. Dass keiner der Entscheidungsträger das Risiko eingehen wollte, dass es dazu kommt, ist aus meiner Sicht nachvollziehbar. Ja, es kann sein, dass sich in der Gesamtrückschau später zeigt, wenger Lockdown hätte gereicht, Aber hinterher ist man immer schlauer...

    Die Umsetzung des Lockdown war mMn nicht chaotisch, sondern überraschend strukturiert. Übertrieben findest Du, sehe ich anders. Die Lockerungen sind jedoch chaotisch, jedes Land, teils jeder Ort macht was er will. Freu Dich doch, dass die R-Zahl so niedrig ist - ich hätte das nicht erwartet und bin positiv überrascht. Aus meiner Sicht nicht zuletzt ein Ergebnis der Maskennpflicht, das hätte ich vorher auch nicht erwartet.

    Da stimme ich Völler zu - und auch das Argument Vorbildfunktion finde ich in dem Fall nicht schlagend. Masken an der frischen Luft sind überflüssig, erst Recht, wenn kaum Leute im Stadion sind.

    Inhaltlich komplette Zustimmung - bis auf a) das Fettgedruckte (das ist unterstes Stammtischniveau) und b) die Maskenpflicht, die ich mittlerweile befürworte, weil ich glaube, dass sie zur Verhinderung der Ausbreitung in geschlossenen Räumen wie Supermarkt etc. beiträgt. Soweit ich es verstanden habe, wurden zumindest in Frankfurt in dem Gottesdienst die zu dem Zeitpunkt geltenden Regeln etc. eingehalten. Daraus zeigt sich, dass die Lockerung, Veranstaltungen in geschlossenen Räumen wieder zuzulassen, ein Problem werden kann. Das ist aber vermutlich - wie so vieles - Try and Error, und wenn derartige Veranstaltungen häufiger zu vermehrten Ansteckungen führen, kann ich mir gut vorstellen, dass sie wieder eingeschränkt werden.

    Die generelle Senkung der Mehrwertsteuer wird mMn kaum bei den Verbrauchern ankommen, weil vermutlich viele Unternehmen ihre Gewinnspanne entsprechend erhöhen und die Preise beibehalten. Das ist ja okay für Unternehmen, die unter der Corona-Krise gelitten haben, aber das sind ja - zum Glück - nicht alle, d. h. es profitieren auch solche, denen es gar nicht schlecht geht. Das ist so ein bisschen Gießkannenprinzip und verursacht dazu noch für alle Kosten aufgrund der Umstellung der internen Abrechnungssysteme, Buchhaltung etc. für ein paar Monate. Für die Gastronomie / Hotellerie etc. hätte ich mir eine deutlichere Erleichterung, z. B. gar keine Mehrwertsteuer für einen gewissen Zeitraum, gewünscht, denn sie werden durch die begrenzte Zahl an Gästen, die sie bewirten dürfen, langfristig unter der Krise leiden. Auch die 300 Euro Kinderbonus sehe ich kritisch. Das Geld hätte man besser (zusätzlich) in die Digitalisierung in den Schulen stecken sollen - die Ausstattung dort reicht doch nach wie vor vorne und hinten nicht.
     
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  16. opalo

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    Selbst wenn es so ist, wurde dort erstmal in Kauf genommen, dass mehr Menschen gestorben sind als ggf. mit einem Lockdown gestorben wären. Analog - in wesentlich größerem Ausmaß - in den USA. Dort werden vermutlich auch mehr Menschen immunisiert sein, es hat jedoch viele Menschenleben gefordert. Dieser Punkt gehört mMn zwingend mit in die Analyse. Oder ist das für Euch, die Schweden so positiv sehen, ein unvermeidlicher Kollateralschaden?
     
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  17. opalo

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    Danke für den wirklich informativen Artikel, über Japan hatte ich noch fast gar nichts gelesen.

    Die spannende Frage, die sich mir stellt, ist, ob wir genauso "ticken" wie die Japaner und mit der Freiwilligkeit genauso verantwortungsvoll umgegangen wären. Da habe ich meine Zweifel. In Italien wurde es am Anfang auch mit Freiwilligkeit und weniger rigiden Maßnahmen versucht. Hat bekanntlich nicht geklappt.

    Auch bestimmte kulturelle Unterschiede helfen:

    Da glaube ich auch tatsächlich, dass Deutschland hier einen "Vorteil" in der Krise hatte. Ja, wir schütteln Hände, aber Wangenküsschen etc. wie in südeuropäischen Ländern sind doch eher die Ausnahme.

    Hinzu kommt, dass Maskentragen in Japan schon vorher zum Alltag gehörte, hier nicht.

    Mal im Ernst, ein wie hoher Prozentsatz an Leuten hätte hier auf einmal freiwillig Maske getragen, geschweige denn bei einem Engpass freiwillig stundenlang für Masken angestanden wie im Artikel beschrieben? Die Antwort, @neuegrünewelle solltest gerade Du Dir relativ leicht geben können, da Du ja von den Masken so begeistert bist ;) Von Gurgeln mit Desinfektionslösung rede ich erst gar nicht, das würde ich auch jetzt nicht machen, wenn ich nicht unter Aufsicht müsste.

    Dass sich die Experten hier die Entwicklung in Japan anschauen und daraus Schlüsse ziehen, was man vom japanischen Ansatz hier übernehmen könnte - und sollte - ist doch nur vernünftig, es zu ignorieren, wäre borniert.
     
    Zuletzt bearbeitet: 6. Juni 2020
    tz_don, derelfer und holgerwehlage gefällt das.
  18. Euagoras

    Euagoras

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    Gestern Freiburg - Gladbach:
    Hat Herr Streich jemals das Wort 'Corona' gehört?
    Unmöglich und unfassbar das Verhalten nach dem Spiel.
    Wenn ich einkaufen gehe, muss ich Abstand halten, es darf nur eine Person im Laden sein, ich muss eine Maske tragen etc.. Wenn ich in die Tanzschule gehe, wird mir ein Punkt zugewiesen mit Abstand, es werden nur Figuren auf einem Platz getanzt etc. Und dann Herr Streich! Er sollte Vorbild sein.
    Die Fußballer sind alle abgehoben und halten sich für Götter, für die normale Regeln nicht gelten. Und kaum einem fällt das auf.
     
  19. opalo

    opalo

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    Ich glaube eher, dass es keinen interessiert. Und zwar auch die Zuschauer nicht. Hauptsache, der Ball rollt wieder. Gibt es signifikant weniger TV-Zuschauer? Oder signifikant mehr Sky-Abo-Kündigungen? Vermutlich nicht.