Corona - generelle Diskussion

Hmmm... So wie heute Morgen in der Innenstadt wird das mit Testen und Shoppen mMn nicht klappen... Ich hatte den frühest möglichen Termin im innerstädtischen Testzentrum gebucht, 9:15 Uhr. Es waren schon einige Leute vor mir da. Es gab zwei Schlangen, eine für Test mit Termin und eine für Test spontan. Drinnen warteten dann aber alle gemeinsam, und man musste selbst darauf achten, wer vor einem selbst zuletzt in den Wartebereich gekommen ist, um abzuschätzen, wann man an der Reihe war. Von daher war der gebuchte Termin mMn überflüssig, zumal die Software streikte und ich nochmal alle Daten angeben musste, die ich online schon angegeben hatte. Der Wartebereich war mMn zu klein, und ob das mit dem Mindestabstand in der Schlange noch klappt, wenn es über Tag richtig voll wird, möchte ich bezweifeln. Dazu kommt, dass man bei langer Wartezeit für den Test ja ggf. die vereinbarten Slots in den Läden verliert. Da ich den Test nur mit Blick darauf gemacht habe, dass ich meine Eltern sehen möchte, betrifft mich letzteres nicht, aber dass das zu Stress bei den Wartenden führen kann, kann ich mir lebhaft vorstellen. Fazit - das war das dritte von mir getestete Testzentrum und das schlechteste. MMn kann es generell nur gehen wenn alle vorher einen Termin vereinbaren müssen und auch nur so viele Termine vergeben werden, wie bearbeitet werden können, damit keine Warteschlangen entstehen.

 

Ach so, ich dachte die Öffnungszeiten bleiben wie sie sind.

 

Das wäre ja nur begrenzt sinnvoll, wenn man wegen der Ausgangssperre nicht hin darf...? Oder wie hattest Du Dir das gedacht...?

 

Nene. Tankstellen bleiben geöffnet. Die wird man aber, sofern kontrolliert wird, nur anfahren dürfen wenn man sich auf dem Arbeitsweg befindet.

Ansonsten ist alles dicht und der Bürger darf sich nur alleine zur körperlichen Ertüchtigung draußen aufhalten und das nur in unmittelbarer Nähe der eigenen Wohnstätte. Die Journalisten haben tatsächlich recht kritisch nachgefragt und genau das angesprochen was ich mir auch dachte:

"Wird dann nicht jeder der kontrolliert wird sagen er geht gerade spazieren"

"Was wenn man bei der Parkplatzsuche in Eimsbüttel gleich 3x kontrolliert wird" (nicht unrealistisch tbh)

"Wie ist der Ermessensspielraum eingegrenzt"

Für mich ist das alles unausgegoren. Und wenn der Innensenator meint "die Beamten haben ja auch keine Lust darauf" und "das wird man schon irgendwie nach Augenmaß regeln können", dann ist mir das VIEL zu undurchsichtig. Allein deshalb weil ich im letzten Jahr eine sehr schlechte Erfahrung mit unseren Freunden in Blau (die ich sonst immer in Schutz nehme) machen durfte was Willkür betrifft.

 

Genau so wie ich es geschrieben habe. Ich ging davon aus, dass die Märkte ihre Öffnungszeiten beibehalten und man daher auch nach 21h einkaufen könne, so die Märkte geöffnet haben. Haben sie aber nicht, wie @PrinzHF klargestellt hat.

 

Ausgangssperre einerseits und Einkaufen dürfen andererseits wäre aber ziemlich sinnbefreit mMn. Hier mal etwas zur Ausgangssperre in Osnabrück:

Quelle: Stadt und Landkreis Osnabrück beschließen Ausgangsbeschränkung ab Mittwoch, 31. März | Landkreis Osnabrück (landkreis-osnabrueck.de)

Generell kann ich mir schon vorstellen, dass eine Ausgangssperre etwas bringt, es sei denn, die Leute, die sich abends privat in Gruppen zu Hause treffen, übernachten auch auf derart engem Raum.

 

Mit Hund und solange die Runde nicht zu lange ist, nix.

 

Hier in der Tageszeitung (noz) sind zwei Supermarkt Leiter, welche mehrere Märkte in und um Osnabrück haben, zu Wort gekommen. Die meinten, dass die die Märkte um 20:30 schließen werden (welche sonst auch länger geöffnet hätten), da ja dann keiner mehr zum einkaufen kommt. 20:30 Uhr daher, weil die Kunden um 21 Uhr Zuhause sein müssen.

 

Wie wollen die das prüfen, läuft da einer mit Maßband und Stoppuhr mit?

 

Vertrauen...

Auf meiner abendlichen Gassi-Runde wird sowieso nicht kontrolliert. Ist so abgelegen....

 

Und ich zitiere nochmals den Hamburger Innensenator:

"Natürlich sollte man, wenn jemand um füddel nach noin mit vollen Einkaufsbüddeln stramm nach Hause geht da nich middn Bußgeldkatalog nebenherlaufen."

Nett gemeint, aber das ist es eben. Ermessensspielraum.

 

Okay. Kennst du denn noch die Ergebnisse? Wo finden die meisten Infektionen statt? Welche Rollen spielen Arbeit, Schulen, Nahverkehr, Kneipen, Einzelhandel, Demos, private Treffen? Großveranstaltungen indoor sicherlich, private Feiern und Schulen, Kitas bestimmt auch von großer Relevanz. Mit solchen Studienergebnissen wären doch sehr gezielte Eingriffe möglich. Komisch, dass die komplett an mir vorbei gegangen ist.

 

Ich behaupte, die gibt es auch nicht.
Warum sonst sind die Maßnahmen nicht gezielt sondern mit dem Holzhammer?
Einfach Alles dicht oder Alles öffnen....

 

Möchte ich als Berufspessimist jetzt mal aus eigener Erfahrung ausdrücklich dagegenhalten (oder hier in SH wohnen tatsächlich deutlich rücksichtsvollere Menschen, was dann auch die insgesamt niedrigen Coronazahlen erklären würde, um irgendwie beim Thema zu bleiben). Letzten Samstag ist mein Polo den Heldentod gestorben und ich musste sage und schreibe 2,5 Stunden auf den ADAC am Straßenrand warten mit eingeschalteter Warnblinkanlage und Warndreieck. In der Zeit haben gut und gerne 10 Kfz (da unbelebte Strecke von ungefähr 30, also ca. ein Drittel) angehalten und gefragt, ob ich verletzt sei und/oder Hilfe brauche. Die Krönung sicherlich ein älterer Landwirt mit Vollbart auf einem Lanz- Trecker, wie aus den Wernerbüchern, der mir angeboten hat, ein Seil zu holen und mich nach Hause zu schleppen. Meinen Glauben an die Menschheit habe ich seitdem wieder.

 

Zumindest befürchte ich, dass sie nicht sehr differenziert die Infektionsorte nennt. Eher so etwas wie oben, eher drin als draußen, eher da, wo sich viele Leute treffen als in Sibirien, eher in der Schule als im Ein- Mann- U- Boot etc

 

Jaja, was du nicht siehtst, gibt es auch nicht...

 

Naja, wo sind se denn? Die Auswertungen, die mir sagen, woher die auffallend hohen Zahlen explizit kommen?
Ausser jetzt mal bei so Veranstaltungen wie Karneval oder Ischgl damals.

Hab heute morgen nen Bericht im ARD (hört, hört) Morgenmagazin gesehen, die der Frage auf den Grund gegangen sind warum vor allem in bildungs- und oder einkommensschwächeren Bezirken die Fallzahlen höher sind.
Die haben nen Rumänen und nen Türken befragt, beide haben im Prinzip geleugnet, dass es Corona überhaupt gibt.
Die Deutschen auf dem Niveau hätten aber vermutlich Ähnliches geäussert, bevor hier wieder die Rassismuskeule herum geht.

 

Hier die Studienergebnisse. Zu beachten ist allerdings, dass die meisten Infektionsketten bis heute unbekannt sind weil sie nicht nachverfolgt werden können:

https://depositonce.tu-berlin.de/bitstream/11303/12578.2/9/kriegel_hartmann_2021_v2.pdf

 

Ich hatte heute nach 5 Monaten Coronapause heute meine erste Trainingseinheit in der Muckibude. Ich weiß gar nicht, warum sie zumachen mussten, es war alles so wie beim letzten Training am 1.11.20, als geschlossen wurde.
Jedenfalls werde ich morgen einen fetten Muskelkater haben.

 

Danke, ziehe ich nir nachher rein.