Corona - generelle Diskussion

Ist evtl. off-topic, aber:
Ich verstehe die Grundzüge der Debatte hier so, dass - an die Pandemielage angeknüpft - das Handeln der verschiedenen staatlichen Ebenen sowie verschiedener Fachleute über das Vehikel 'Verteidigung der Grundrechte Ungeinpfter' nachhaltig diskreditiert werden soll. Desinfo und Destabilisierung eben.

 

Wenn ich "Grundrechte" lese, sehe ich die komischen Mokel auf den Querdenkerdemos mit ihren Grundgesetzen (die sie vermutlich noch nie gelesen haben) in der Hand. Anyway, Ende der Woche werden wir wieder deutlich über 200er Inzidenz haben. Die Impfzentren, da hat er Spahn einen Punkt, müssen vielleicht wieder aufmachen. Danke liebe Ungeimpfte.

 

@Nicole. Ich weiß nicht, ob es bei Dir nicht angekommen ist oder ob Du es nicht wahrhaben willst. Geimpfte geben das Virus weiter - unbestritten. Nach meinem Verständnis in geringerem Umfang als Ungeimpfte, aber wenn Du da andere Erkenntnisse hast, dann bleibe bei Deinen Das ist aber mMn nicht der entscheidende Punkt. Entscheidend ist: je höher die Zahl derjenigen ist, die geimpft sind, desto geringer sind die schwerwiegenden Folgen daraus - weniger Einzelpersonen, die schwer erkranken oder sterben, und eine geringere Belastung für das Gesundheitssystem und die Allgemeinheit. Denn Geimpfte erkranken nachweislich erheblich seltener schwer als Ungeimpfte. Von daher ist sich impfen lassen aus meiner Sicht der zielführendste Weg aus der Pandemie.

Ich lese aus Deinen Posts allerdings heraus, dass Du der Auffassung bist, alle, Geimpfte und Ungeimpfte sollten sich regelmäßig testen lassen. Dies würde die Ungeimpften zweifellos besser schützen. Ich halte ein derartiges massenhaftes Testen jedoch mit Blick auf das Verhältnis Geimpfte zu Ungeimpfte (erheblich mehr Geimpfte) und mit Blick darauf, dass sich die Ungeimpften zum allerallergrößten Teil bewusst gegen eine Impfung entscheiden, für unverhältnismäßig. Von der Durchsetzbarkeit einmal abgesehen. Durchgesetzt bekommst Du diese Tests mMn nur mit einer Pflicht. Freiwillig würde ich als Geimpfte nur in bestimmten Situationen (Sypmtome, Treffen mit vulnerablen Gruppen) zum Test gehen, und ich denke, das sehen sehr viele andere Geimpfte ähnlich. Und, überspitzt gesagt, dass man mich geimpft zu einem Test verpflichten will, damit ich Personen schütze, für die keine Verpflichtung besteht, sich impfen zu lassen, könnte mir niemand überzeugend erklären.

 

Die Impfzentren komplett zu schließen fand ich schon schwachsinnig. Man hätte sie mMn auf Sparflamme weiter betreiben sollen, schon allein mit Blick auf die Booster-Impfungen, die zum Zeitpunkt der Schließung schon im Gespräch waren.

 

Ist halt wahrscheinlich auch eine Kostenfrage. Ein Tag im Impfzentrum gibt einem Arzt vermutlich mehr Geld, als ein Tag in der Praxis. Aber: Ich hoffe mal, jetzt wo man die Prozedur hat/kennt, dass man recht fix wieder ein paar der Zentren hochfahren kann. Die standen zuletzt ja fast komplett leer, die Impfzahlen stagnieren seit einiger Zeit.

Edit: Höre gerade im DLF, dass Ungeimpfte in Österreich seit heute einen negativen PCR Test am Arbeitsplatz benötigen.

 

Ich denke, es wird teilweise schwieriger. Hier war das Impfzentrum in der Messe, die jetzt wieder für Messen genutzt wird, daher ist im Worst Case eine neue Räumlichkeit nötig.

 

Allerdings redet Spahn davon, dass die Zentren im Bereitschaftsmodus seien. Wenn die nicht ne sehr eigene Interpretation von Bereitschaft haben, würde ich annehmen, dass alles recht schnell gehen kann

 

Ähmmmm... Wir reden hier aber immer noch über Spahn.... Und der erzählt gerne viel Ich hätte natürlich nichts dagegen, wenn es stimmt, was er sagt.

 

Bremen hatte bis vor kurzem ebenfalls im 'Messezentrum' an der Bürgerweide, direkt hinter dem Hbf. ein zentral gelegenes Impfzentrum.
Aktuell gibt es zwei kleinere, eins in Bremen-Nord, eins in Bremen-Oslebshausen. Die Lage der kleineren Impfzentren, die für einige Einwohner:innen schwieriger zu erreichen sind (längere Anfahrt), ist u.U. ein Indiz dafür, in welchen Stadtteilen die Impfquote höher sein könnte.
Termine sind buchbar über www.impfzentrum.bremen.de.

 

Wenn sie den Test selbst zahlen müssen, ist das ein erheblicher Kostenfaktor, je nachdem, in welchen Abständen.... Und da frage ich mich schon, ob es ein "offizieller" Schnelltest (nicht Selbsttest) nicht auch tun würde....

Ich habe hier von einer Klinik gehört, dass Ungeimpfte 3x die Woche einen Schnelltest machen müssen. Zwei davon bezahlt der Arbeitgeber, einen zahlen sie selbst. Darüber haben sie sich massiv beschwert, wer weiß, ob da nicht auch noch geklagt wird. In einem Bereich dort ist wohl 50 % des Personals nicht geimpft. Gerade in einem medizinischen Beruf, wo man sich im Zweifel noch besser informieren kann als ein Laie (sowohl, was die Verfügbarkeit von Doku, Studien etc. angeht als auch was das Inhaltliche angeht), ist das für mich nicht nachvollziehbar. Erst Recht nicht mit Blick darauf, dass (schwer) kranke und entsprechend vulnerable Personen betreut werden.

 

Aus den Links, die ich gepostet habe, geht klar die gleiche Viruslast hervor. Daher verstehe ich nicht, wie Correctiv da zu einem anderen Ergebnis kommt.

Die Studienlage ist da klarer und daher halte ich die Schlussfolgerung von Correctiv für falsch oder nicht mehr richtig.

Oder sind die Studienergebnisse zu ignorieren?

 

Zum ersten Teil Deines Beitrags: ich finde, dass es jedem selbst überlassen ist, solche Gefahren einzugehen. Um es mit Frau Wagenknechts Worten zu sagen: wir befinden uns an einem Punkt, wo es eine bewusste Entscheidung ist, sich nicht impfen zu lassen. Und da bei der Impfung lediglich der Eigenschutz im Vordergrund steht, muss es ok sein, dass Menschen lieber das Risiko einer Infektion statt das Risiko einer Impfung auf sich nehmen. Dabei spielt es keine Rolle, wie falsch oder richtig das ist.

Kostenlose Tests sind mMn der einzige vernünftige/zielführende Weg aus der Pandemie. Die Tests finden mit einer Wahrscheinlichkeit von über 90% Corona-Infektionen. Wie meine Links auch zeigen, ist der Impfschutz vor Infektion deutlich geringer. Wenn Infizierte schnell isoliert werden können, halte ich dies für zielführender.

Zum zweiten Teil Deines Beitrags: aus vorgenannten Gründen halte ich Massentests für verhältnismäßig und richtig.

Reell angesetzte Massentests sorgen zudem für klarere Zahlen. Sind Maßnahmen dann noch verhältnismäßig oder nicht? Echte Zahlen würden da mehr helfen.

Ansonsten gab es da Interessantes bei Illner zu sehen. Der Virologe Prof. Dr. Schmidt-Chanasit sagte bei Frau Illner, dass es aus seiner Sicht viel wichtiger ist, mit niederschwellige Tests und Boosterimpfung zu arbeiten. Neueste Umfragen haben gezeigt, dass 88% der Ungeimpften sich in der nächsten Zeit nicht impfen lassen. Für viele dieser Menschen verfestigen Verbote und Ausschluss diese Sichtweise noch mehr.

 

Es tut mir leid Nicole, aber lesen musst du den Artikel schon noch selbst. Correctiv kommt NICHT zu einem anderen Ergebnis. Das was @opalo angesprochen hat ist die Zeitdauer und darauf bezogen den Correctiv-Artikel verlinkt. Du aber machst den Eindruck, dass du nur noch siehst was du sehen möchtest. Der Artikel hat sogar ein Fazit:

Fazit: Geimpfte sind gut gegen schwere Krankheitsverläufe von Covid-19 geschützt. Sie können dennoch infiziert werden und nach bisherigen Erkenntnissen das Coronavirus wahrscheinlich auch auf andere Menschen übertragen. Zu der Frage, ob sie genauso ansteckend sein können wie ungeimpfte Menschen, lässt der aktuelle Forschungsstand nur Vermutungen zu, wie Virologe Ralf Bartenschlager unterstreicht. Studien zeigen, dass die Viruslast bei Geimpften genauso hoch sein kann wie bei Ungeimpften. Es gibt aber Hinweise, dass Geimpfte kürzere Zeit ansteckend sind als Ungeimpfte, weil die Viruslast bei ihnen schneller abnimmt.

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Das kann ich nicht mal im Ansatz beurteilen!

 

Wenn man Menschen aufgrund ihrer Wahrnehmung ihrer Rechte unsolidarisch und verantwortungslos oder nicht verantwortungsvoll bezeichnet, halte ich es für falsch. Ich würde Sir folgen, hätten wir eine Impfpflicht. Dann hättests Du mMn Recht. Das Leben von Freiheitsrechten kann in meinen Augen weder unsolidarisch noch verantwortungslos sein.

 

Selbst wenn es nur ein mal die Woche wäre, ist das erheblich.

 

Warum nicht?

 

Ich kann meine Grundrechte in Anspruch nehmen und mich gleichzeitig wie das letzte asoziale Ups, ich muss meine Wortwahl ändern (sic!) verhalten, darin liegt überhaupt kein Widerspruch. Ich weiß auch gar nicht, wieso du den zu konstruieren versuchst.

 

Was sind "reell angesetzte Massentests"? Freiwllige Testst oder Testpflicht? Da wäre es schön, wenn Du mir das beantwortest, weil ich erst dann dazu antworten kann. Denn es macht für mich einen Unterschied.